Lädt man einen HV-Lipo, der eine Ladeschluß-Spannung von 4,35 V in einem LV-Lipo-Programm ( bis 4,20 V / Zelle Ladeschluß) verliert man ca. 15 % der Nominalkapazität des HV-Akkus. D.h. ein 3s-2200 mAh erreicht seine 2200 mAh max. Kapazität nur bei 4,35 V / Zelle als Ladeschlußspannung, bei 4,20 V / Zelle hat man nur ca. 1870 mAh an max. Kapazität bis der Akku vollständig leer ist.
Angaben von "Mehrleistung" und in Verbindung mit Prozenten finde ich da ehrlich gesagt Inkompetent, da die Angaben an sich fehlerhaft sind wie auch die Begriffsverwendung. Die reale Mehrleistung hängt stark von der Dimensionierung des Antriebs ab und deutlich höher als 10% sein, aber genauso auch niedriger ausfallen - Thema magnetische Sättigung in Brushless-Motoren, max. Kommutation und dergleichen mehr.
In der Regel wird eine Mehrleistung zu vermerken sein, und bei üblicher Standard-Motorisierung wird die eines 4,35 V HV-Lipo deutlich höher als 10% über der eines 4,20 V LV-Lipo sein. Alleine dadurch bedingt das der HV-Lipo eine höhere Spannungslage über den gesamten Entladungsbereich hat. Dazu kommt das niedrigere Gewicht gegenüber kapazitätsgleichen LV-Zellen.
Die Crux kommt dann auf die Wettbewerbsflieger zu : die Wettbewerbe orientieren sich derzeit nach wie vor noch an den alten LV-Zellen und erlauben max. 4,25 V / Zelle als Antriebsversorgung. Da mag man dann vielleicht bei einem mit Reserven dimensionierten Antrieb irgendwo mit den angegebenen 10% Differenz zwischen "ans maximum geladenen" LV-Lipo gegen einen "nicht vollgeladenen" HV-Lipo hinkommen. Der hat dann bei 4,25 V Ladeschluß ca. 10% weniger an Kapazität und die Spannungslage ist etwas niedriger (bedingt durch die niedrigere Startspannung), wodurch sich dann diese Angabe in etwas erklären lassen würde.
Wie gesagt - viele Punkte......