Sandwichrumpf laminieren - Vorgehensweise?

Christian Abeln

Moderator
Teammitglied
Guten Morgen zusammen,

ich werde in naher Zukunft in die Verlegenheit kommen den ein oder anderen Sandwichrumpf erstellen zu wollen.
Vorweg: Wie man das bei Tragflächen macht weiss ich, die Vorgehensweise grundsätzlich ist mir bekannt darum geht es nicht. Eher um Fragen wie:

- Lasse ich die erste Lage Glas angelieren damit der Stützstoff grundsätzlich mal haftet und sich nicht mehr arg bewegt beim einsaugen?
- Wann besäume ich die Formkanten? (Schon nach der ersten Lange und dem Sandwich oder erst zum Schluss vorm zusammensetzen?
- Was nutze ich als Vakuumfolie (Gibt ja normale Foliensäcke und irgendwelchen dehnbaren Latexkram etc)

Solche Fragen stellen sich mir da. Vielleicht ist jemand da der mir seinen Weg mal beschreiben mag (Materialaufbau, was nehmt ihr zum absaugen etc etc) und hilft mir ein bisschen auf die Sprünge.
Tips und Tricks sind natürlich auch immer gern genommen.
Ich hoffe ich habe nicht zu allgemein gefragt und es wird deutlich was ich gerne möchte :)
Bei Fragen: fargen und bedanken für hilfreiche Posts möchte ich mich auch schon im Voraus.
 

Buxus

User
Welchen Stützstoff gedenkst Du ein zu bauen und dann wäre die Frage ob Du von deinem Projekt Details preis geben möchtest. Im Grunde ist es nicht anders als bei Tragflächen auch. Allerdings würde ich auf Latex verzichten, das wird schnell brüchig im Kontakt mit Epoxydharz. Normale Vakuumfolie baut mehr Druck auf.
 

Christian Abeln

Moderator
Teammitglied
Ach beim Stützstoff bin ich nicht wirklich festgelegt. Mir gings da eher um die Vorgehensweise allgemein. Ganz unbeleckt bin ich ja nicht was das laminieren an sich angeht. Ich habe noch Airex daheim ansonsten kauf ich halt was.
Herumliegen habe ich diverse Formen die noch bespielt werden sollen. Die Frage zielte eher auf das allgemeine Vorgehen ab. Nachdenken tu ich da schon etwas länger drüber und hab erstmal versucht Infos zu finden. MiG-15 zum Beispiel mal genannt.
Son Rumpf ist ja dann doch n bissl runder als ne Tragfläche. Es ging hauptsächlich ums fixieren vom Stützstoff zB. Und natürlich das Interesse wie andere Leute das so machen.
 

eug

User
Hallo Christian

Ich lasse die Aussenlage immer gut angelieren. Den Stützstoff (Airex oder mein Favorit Neocore, ist aber ein anderes Thema) stemple ich mit meinem selbstgebauten Nagelstempel. So gibt es keine Lufteinschlüsse. Dann blase ich den Staub vom Stützstoff und bringe das Harz mit einer Rolle auf. Wenn ich die Innenlage gleich einlege, dann werden beide Seiten eingerollt. Um den teils sehr widerspenstigen Stützstoff in die Form zu zwängen vorher natürlich einschneiden und eventuell einlegen die Form, mit Gewichten beschweren und mit dem Heissluftfön drüber, dann passt sich der Stützstoff an.
Je nach Zeit und Lust mache ich alle Lagen in einem Wisch oder Aussenlage und Stützstoff, dann pausieren und später die Innenlage.
Ich nehme Vakuumsäcke von R&G, aber nicht sie super flexiblen und dehnbaren, sondern eher was dickeres. Hinten abgedichtet mit Acrylraupe und Klebband, vorne mit einer Stromkabel Kanalleiste und passendem Innenrohr. Den Sack mit Genug Falten verlegen und mit einem Rundholz oder was ähnlichem die neuralgischen Stellen andrücken.
 

eug

User
ach ja, dann den Stützstoff mit Tesakrepp am Formenrand fixieren, den Rand besäume ich immer grob mit der Schwere während dem Laminieren, den Rest dann genau mit dem Teppichmesser nach dem Aushärten.
 

Christian Abeln

Moderator
Teammitglied
Ah sehr cool Christof. Danke Dir :)
Das hilft mir wirklich weiter. Den Stützstoff logischerweise vorm laminieren wärmebehandeln geh ich mal von aus.
So ähnlich gehts ja auch bei Tragflächen nur das der Stützstoff da meist so eingelegt werden kann ohne ihn vorher vorzuformen.
 

Dennis Schulte Renger

Vereinsmitglied
Ich habe mich Mal dran zum Thema.

Kann man die Rumpfhälften dann eigentlich sinnvoll stumpf verkleben oder sollte man auch Nahtband verwenden?

Durch den Stützstoff hat man ja schon eine gewisse Klebefläche.

Bisher habe ich nur ohne Stützstoff nass in nass verklebt.
 

Buxus

User
Glaub nicht das das gut geht, von der Statik her lösst sich das Laminat schon leicht vom Herex bei Torsion. Besser 1cm von der Trennstelle sollte das Herex dann enden.
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo,

wenn z.B. Herex, Balsa o.ä. verwendet wird, hat sich bewährt diesen mit Untermass zu beschneiden, leicht schräg anzuschleifen und das Gewebe entsprechend doppelt zur Naht auslaufen zu lassen. Je nach Größe des Bauteils kann man evt. Abreißgewebe auf die künftige Naht legen. Aber Anschleifen geht auch. Verkleben mit 45 Grad zugeschnittenem Gewebe, welches gerne auf den Stützstoff überlappen kann.. Wenn man sich die Arbeit machen will. Sonst irgendein passendes Gewebeband.
Kommt auf die eigenen Ansprüche an.
Es gibt bestimmt auch andere Erfahrungen und Tipps.

Edit: Wer sich die Arbeit mit dem Anschleifen des Stützstoffes sparen will, kann auch Microballon-Mumpe an die Kante spritzen.
 

Christian Abeln

Moderator
Teammitglied
Das habe ich bei Flächen ja auch schon immer gemacht. Also anschleifen. Das schien mir logisch und im Nachhinein ists wohl auch korrekt gewesen :) An Mumpe hab ich nicht gedacht, geht aber mit Sicherheit auch.
Vielen Dank an alle schonmal für die Tips. Dann werde ich das bei Gelegenheit mal versuchen.
 

Eisvogel

User
Bei komplizierten Formen reicht es wenn die weitestgehend geraden Teile mit einzelnen leicht angeschrägten Stützstoff-Stücken bedeckt werden. die stark gewölbten und kantigen, sowie ca. 2cm vom Rand bekommen einfach eine zusätzliche, dickere Innenlage, die 1-2 cm auf den Stützstoff überlappt.

Airex kann man vorsichtig mit dem Heißluftföhn einigermaßen auf Form bringen, das erleichtert das einlegen.

Außenlage gut anhärten lassen, bei 24 Std-Harz ca. 12 Std, dann eine dünne Verbindungslage aus z.B. 49er Glas und darauf den Stützstoff und Abreißgewebe. Die Innenlage(n) erst nach dem härten der ersten Absaugung.
 

Christian Abeln

Moderator
Teammitglied
Die Verbindungslage ist mir neu. Was hat die für einen Hintergrund?
Bei Flächen habe ich bisher immer: Form lackiert. Aussen- und Sandwichlage in einem eingesaugt und nach aushärten eben die Innenlage.
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
An den Stellen wären sonst nur Außen- und Innengewebe verklebt. Da ist ja kein Stützstoff. Also noch mal eine Gewebelage als Verstärkung überlappend drauf.

Wie Erwin schreibt, macht man bei „gestückeltem Sandwich“.
Guten Appetit. :D
 

Eisvogel

User
Die dient einer besseren Anhaftung des Stützstoffs, weil sich dieser im Vakuum ins Gewebe drückt und nicht nur auf nen Harzfilm schwimmt.
Zusätzlich bekommst du dadurch eine stabilere Außenhaut, ohne viel Zusatzgewicht.

Bei ner einfachen Form funtioniert die Flächenbaumethode, bei komplizierten Formen besteht die Gefahr des verrutschens wenn man auf einen Rutsch einlegt. Bei bereits angehärteter Außenlage kann man die Stützstoffteile noch gut korrigieren, ohne daß die Deck- bzw Lackschicht beschädigt wird.
Nebeneffekt: trockensaugen der ersten Lage wird so verhindert, Gewebeabzeichnungen sind geringer bzw. nicht vorhanden.
 

CH_MEIER

User
Hallo,


diesen Link kennst Du schon, oder?

Das hat ganz gut funktioniert. Habe nach der ASW20 noch einen MDM Fox Rumpf so gebaut, der ist stabiler und leichter als entsprechende Hartschale-Varianten (aber auch aufwändiger)...

Christoph
 

Christian Abeln

Moderator
Teammitglied
Servus Christoph,
ja den Link kannte ich schon, danke Dir. Hier gings ja eher um einige spezifische Fragen die ich da zB nicht wirklich habe herauslesen können und um allgemeine Tips.
 
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