Segelflug ...

Hi,

mal ein Frage zum manntragenden Segelflug:

In meiner Kindheit/Jugend sah man häufig Segelflugzeuge am Himmel, und garnicht so selten auch notgelandet
irgendwo auf dem Acker.

Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte mal ein Segelflugzeug gesehen habe.
Fliegen die heute so hoch, daß man sie nicht mehr sieht, oder einfach so selten?
(An die Spaßvögel: Nein, an schlechten Augen liegt es nicht:) )


Viele Grüße

M.
 

brigadyr

User
Hi,Max!
Erst einmal zu den „Notlandungen“ ! Das nennt man Außenlandung, und ist ein unerwünschter, aber normaler Vorgang.
Ich sehe selber oft Segelflugzeuge. Habe aber sicher einen Blick dafür, weil ich auch weiß, wo ich sie zu erwarten habe. Die schlanken Silhouetten erschweren evtl. aber auch die Sichtbarkeit. Vielleicht sind aber in Deiner Gegend tatsächlich weniger Segelflugzeuge unterwegs. Es gibt Gegenden,die wenig Thermik versprechen.
 
Hi Jörg,

umgezogen bin ich nicht, also keine Änderung der Thermikbedingungen zu früher.
Mein Blick dafür hat sich auch nicht geändert.


Viele Grüße

M.
 
Hi BIGJIM,

na klar, letzten Sommer auf der Wasserkuppe habe ich auch welche gesehen :)

Aber sonst: Fehlanzeige!
Fliegen die Jungs heute nur noch Platzrunden ODER im Vergleich zu früher soviel höher ODER wird soviel weniger geflogen?

Viele Grüße

M.

PS
BIGJIM war der mit dem Schalter auf dem Rücken, oder?
Das waren noch Zeiten ...
 
Vielleicht gab es da wo Du wohnst eine Änderung des Luftraumes, so dass der Ort oder die Region nicht mehr oder nur eingeschränkt überflogen werden darf?
In der Luftraumstruktur gibt es jedes Jahr Änderungen.

Bzgl. Aussenlandungen: Immer häufiger sind moderne Segelflugzeuge mit Klapptriebwerken als Heimkehrhilfe oder Selbsstarter ausgerüstet, daher werden Aussenlandungen seltener.
Da jede Aussenlandung auch ein erhöhtes Risiko ist versucht man strategisch immer eher einen Flugplatz zu erreichen. Zumal es da i.d.R. die Möglichkeit eines erneuten Starts bzw. Rückschlepps gibt, so dass langwierige Rückholtouren per Auto und Hänger entfallen.

Ich werde auf Segelflugzeuge übrigens meist aufmerksam, weil ich dieses majestätische Rauschen höre. Erst dann hebe ich den Blick zum Himmel und entdecke sie.


Gruß
Eddie
 
Naja, wer ein FLARM an Bord hat, kann normalerweise

hier https://live.glidernet.org/ live mitverfolgt werden.

Da kannst du dir ein Bild machen über Flughöhe und Anzahl der FLugzeuge.
Wer dann noch mit seinem Smartphone und Kompass-App klar kommt, kann zielsicher die Augen auf das nächste Segelflugzeug richten und am Himmel ausmachen !
Bei guten thermischen Wetterlagen wirds recht bunt in Europa !

Tante Edit: in den letzten Wochen war wegen Corona das Vereins / Segelflugleben ziemlich ausgenockt - da tat sich nicht viel !
 
Zuletzt bearbeitet:

Wilf

User
Servus Max,
... In meiner Kindheit/Jugend sah man häufig Segelflugzeuge am Himmel, und garnicht so selten auch notgelandet
irgendwo auf dem Acker. ...
Jeder Flieger wird heftig protestieren: Wenn ein Segelflugzeug auf einer Wiese landet, ist das in aller Regel keine Notlandung, sondern eine Außenlandung. Das war seinerzeit der normale Abschluss eines Streckenflugs. Die Modellflieger tun's nicht anders.
... Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte mal ein Segelflugzeug gesehen habe.
Fliegen die heute so hoch, daß man sie nicht mehr sieht, oder einfach so selten?
Deine Beobachtung ist durchaus zutreffend. Ich sehe dafür zwei Ursachen.

  1. Das Segelfliegen ist am absteigenden Ast. Ein Segelflugplatz gleicht mittlerweile einem Seniorenheim und die Flugfrequenz sinkt. Junge schnuppern zwar rein, vertschüssen sich aber bald wieder.
    .
  2. Konstruktionen aus den 50er und 60er Jahren kann man auf jedes Wieserl hinsetzen. Für ein Grunau Baby braucht man nicht einmal die Größe eines Fußballfelds, da langt auch ein freier Fleck von der Größe des Strafraums.
    Die weitere Entwicklung kennen Modellflieger nur zu gut: Die moderneren Flieger können unheimlich weit gleiten und erreichen so eher einen Flugplatz, wenn es mit dem Aufwind eng wird. Gleichzeitig aber brauchen die schweren Bolzen viel mehr Landestrecke. Und bei einem Flieger wie der SB 10 von der Akaflieg Braunschweig endet eine Aussenlangung beinahe zwangsmäßig mit Bruch, weil die ewig lange Fläche beim Ausrollen garantiert irgendwo einhakt. Man ist also gut beraten, ein Aussenlandung mit so einem Koffer tunlichst zu vermeiden.
 
...Das war seinerzeit der normale Abschluss eines Streckenflugs....
[/LIST]

Naja, dass eine Aussenladung mehr oder weniger das erklärte Ziel eines Streckenfluges war, ist aber sehr lange her und würde ich den Anfängen der Segelfliegerei zuordnen.
Oder zuletzt noch, wenn es um Streckenflugrekorde ging.
Aber der wettbewerbsmäßige Streckenflug hat schon mindestens seit den 50ern immer einen Flugplatz als Ziel.
Richtig ist, dass der nicht selten nicht erreicht wurde/wird und dann ein Besuch bei den Kühen fällig wird.

Gruß
Eddie
 

Ost

User
Erklärungsversuche

Erklärungsversuche

Ein Aspekt könnte auch sein,
daß ganze Fliegergruppen sich heute auf den Weg machen ins Gebirge, um dort 1-2 Wochen zusammen ihren Flieger-Urlaub zu verbringen.
Dann "fehlen" die Flieger natürlich an unserem Himmel.
Ein weiterer Unterschied zu früher könnte die schiere Leistung sein,
sprich der Wunsch Strecke zu fliegen.
Das war früher weniger stark ausgeprägt....und viele haben heute einen "Flautenschieber" an Bord....gehen also trotz Risiko auf Strecke weil sie trotzdem nach Hause kommen können;)

Am Messelberg wird häufig geflogen,
der Windenstart früher führte zu geringeren Ausgangshöhen und somit mehr Flugbetrieb am Platz.
Heute wird hochgeschleppt und dann gehts in die Ferne:)
 

graefi

User
Na ja liegt halt auch daran, dass die Flugplätze derzeit noch gesperrt sind und nicht geflogen werden darf wegen Co.....
 

Ost

User
Ich glaube der Threadstarter meinte das eher generell.
Ich würde das ebenfalls sagen, ich schaue direkt auf den Messelberg.
Da war früher in meiner Jugend eindeutig mehr los, es wurde öfters gestartet und gelandet.
Logisch, der Bergfalke war gut in der Thermik, aber sonst eher:D
Nach ein paar Flügen habe ich mich dennoch gegen diesen Sport entschieden.
Heute werden "ab sofort" Hallenplätze vermietet.
Wäre mir nicht bewusst gewesen wenn das früher der Fall gewesen wäre.

Ich denke, es gab einfach mal eine "Blütezeit" im Segelflugsport,
heute ist den Leuten der Aufwand zu groß und die Zeit wird nicht so sehr auf dem Platz verbracht....die Fliegerfrau zieht es an Sonne, Strand und Meer;)

Das ist nicht die einzige Sportart mit dieser Entwicklung, die Zeit wandelt sich eben......;)
 
Hier (Davos, das ist "rechts unten" in der Schweiz, etwa am Alpenhauptkamm) sind inzwischen (seit etwa 2010) wieder deutlich mehr Segelflugzeuge zu sehen als früher (von 2000 bis 2010). Die Piloten haben vermutlich meine Fotos hier gesehen... :cool:
LG Bertram
 
Bis Ende der 60er war Segelfliegen die kostengünstigste Möglichkeit die Faszination Fliegen zu erleben.
Dann kamen die Drachen und noch etwas später die Gleitschirme als günstigere und vor allem mit viel weniger Aufwand verbundene Konkurrenz.
Es ist naheliegend, dass mancher potentielle Segelflugpilot dorthin abgewandert ist.

Zudem hatte Fliegen früher den Mytos des Verwegenen, des Abenteuers, des Heldentums, das viele gereizt hat.
Im Zeitalter, wo jeder zweimal im Jahr per Billigjet nach Malle düsen kann, ist davon nicht mehr viel übrig.

Gruß
Eddie
 

Hans Schelshorn

Moderator
Teammitglied
Hier (Davos, das ist "rechts unten" in der Schweiz, etwa am Alpenhauptkamm) sind inzwischen (seit etwa 2010) wieder deutlich mehr Segelflugzeuge zu sehen als früher (von 2000 bis 2010).
...

Gut die Hälfte davon könnten Königsdorfer sein! ;)
Seit es die Bundesliga und die Alpenliga gibt, nutzen die jede Thermik und jeden Föhnsturm aus, von Slowenien bis zur Westschweiz.
Rund um das Segelflugzentrum Königsdorf gibt es genug Segelflieger zu sehen. Die dürften nicht weniger geworden sein.

Nachtrag: Link zu den Königsdorfern: https://www.sueddeutsche.de/bayern/segelfliegen-punkt-am-himmel-1.3653996

Servus
Hans
 
Zuletzt bearbeitet:
Ah, Danke für den Hinweis - B.
 
Hallo,

ein Hauptgrund ist wirklich der fehlende Nachwuchs, gerade bei kleineren Segelflugvereinen. Ich bin vor fast schon 40 Jahren in Heiligenberg/Bodensee geflogen, da war der Flugplatz noch voll mit regem Flugbetrieb. Schon seit einigen Jahren hat der Verein praktisch keinen Nachwuchs mehr. Die Heiligenberger fliegen nur noch selten am Sonntag, es fehlen oft die Leute für einen Flugbetrieb. Das Schulungsflugzeug, ein Super Blechnik steht wahrscheinlich bald zum Verkauf an.

Der Zeitaufwand für das Segelfliegen lässt diesen Flugsport bei dem heutigen Freizeitangebot leider nicht mehr sehr attraktiv erscheinen. :cry:

Unter den Flächenfliegern haben eigentlich nur noch die Ultraleichtflieger einen Zuwachs zu verzeichnen.

Gruss
Micha
 
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