Wenn ein BEC ordentlich ausgeführt ist und nicht überlastet wird, ist es in der Regel so zuverlässig, dass ein sicherer Betrieb eines Flugmodells möglich ist. Und wenn der Antriebsakku immer noch eine Reserve zum Landen hat, wenn der Motor wegen Unterspannung abgestellt wird (oder vom Piloten über Stoppuhr/Laufverhalten überwacht wird).
Weil aber der Modellbauer grundsätzlich mit Gürtel und Hosenträger unterwegs sein wollen, aber Grundlagen der Elektrotechnik eben nicht nur aus dem Ohmschen Gesetz abzuleiten sind, kursieren in den Foren sich teilweise widersprechende goldene Regeln. Aus denen dann neue abgeleitet werden. Redundanz ist gut, falls was ausfällt, bleibt immer noch ein System in Reserve. Aber manche käufliche Systeme sind nicht für den redundanten Betrieb ausgelegt, so mag es ein BEC nicht unbedingt, dass noch eine zweite Versorgung von der anderen Seite kommt. Also muss man dies entkoppeln (Diode, Powerbox...) und fängt sich Zusatzprobleme ein, die weitere Maßnahmen brauchen (z.B.Stützkondensatoren, weil durch die zusätzliche Diode weniger Spannungsreserve bis zum Empfängerreset hat). Man könnte auch einen teureren Regler kaufen, der dafür ausgelegt ist...
Hat man nun also die zwei Gürtel mit dem Hosenträger gesichert, aber die Hose vergessen
Wo eine bequeme Jogginghose mit Gummizug auch ohne Gürtel/Hosenträger zum Joggen (oder Couch-Lümmeln) eigentlich schon perfekt wäre...
Zum Kondensator:
Der Energieinhalt im Kondensator ist 1/2 C*U*U Ausgehend von U=5V wären dann bei 14000uF = 0,014As/V folglich 0,35VAs gespeichert. Ein Servo, das im Mittel 100mA braucht, benötigt also an 5V 0,5W (VA) Aufnahmeleistung, könnte also theoretisch 0,7s aus diesem Kondensator betrieben werden. Leider sinkt aber die Spannung mit der Stromentnahme ab, unter 4V wirds auch für das Servo knapp oder der Empfänger stellt den Betrieb ein.
Parallel zum BEC kann sowas aber Sinn machen, denn beim Anlauf braucht das Servo für einen kurzen Moment (einige Microsekunden) den Blockierstrom - der kann bei kleinen Servos auch mal 3A sein. Das kann zuviel für ein schwaches BEC alleine sein, die Spannung bricht deshalb (oder auch wegen Innenwiderstand von BEC, Leitungen und Steckern) ein, der Microcontroller im Empfänger hat einen Reset und muss sich neu an den Sender binden, was zur Folge hat, dass für 2s keine Funkverbindung herrscht. Für ein paar Millisekunden kommt so der Strom dann erst mal aus dem Kondensator, dann kann das BEC den geringer gewordenen Servostrom wieder liefern, muss aber auch wieder den Kondensator laden.
Beim 1,5F sind anfangs 5*5*1,5Ws = 37,5 Ws drin und bei 4V verbleiben noch 4*4*1,5 Ws = 24 Ws - also sind 13,5Ws nutzbar. 4Servos + Empfängerstrom brauchen im Schnitt 500mA, könnten also 27s damit laufen - wenn nicht am Innenwiderstand auch noch Spannung auf der Strecke bliebe. Hier sind wir also in der Größenordnung des Kondensatorfliegers angekommen. Diesen Supercap mit Diode entkoppeln macht keinen Sinn, denn der muss ja wieder aufgeladen werden, 27 s reicht ja noch nicht mal für eine sichere Landung.
Zur Powerbank: da ist meist eine Zelle (oder mehrere parallel) und ein Spannungswandler verbaut, der aus den 3,7...4,2V wieder 5V macht, also im Grunde auch nix anderes als ein BEC. Wobei nicht bekannt ist, was passiert, wenn die 2A Strom überschritten werden. USB-Stecker ist auch nicht optimal unter Vibration...
Ein ordentlicher Regler im Luftstrom gekühlt, Unterspannungsabschaltung bei 3,3V/Zelle, ausreichend dimensionierter und geladener Flugakku, leichtgängige Anlenkungen, ein für mindestens 2A bei vollen Akkus ausgelegtes BEC, dann sollte es bei 4*9g Servos zu keinen Problemen kommen.
Bei Großmodellen und stromhungrigen Digitalservos muss man noch genauer auf Ströme, Verluste und Entkopplung bei Ausfall achten (z.B. auch getrennte Höhenruderhälften).
Grüße Stefan