Stromversorgung E-Segler - BEC und Stützakku

Knut

User
Hallo Julian,

die Idee ist sicher machbar. Ich stelle mir nur die Frage, ob man das wirklich braucht.
Enelopps oder auch LIFEPO haben kaum Selbstentladung. Das Haupt BEC lege ich so aus, ist ja heute auch wesentlich einfacher als früher, das es die Gesamtlast tragen kann. Der Angstakku wird also praktisch nie benutzt. Wenn ja, merke ich das über meine Telemetrie (Min. Spannung)
Den Akku nun ab und an Ladegerät zu stöpseln ist keine Kraftakt. Geht bei mir praktisch im vorübergehen.
In Regel lade ich dann bei einem 2000 Eneloop ca. 100 mA/h rein.
Bei Deiner Idee brauche ich noch zwei zusätzliche Regler die auch Platz benötigen. Ja, und die 5 Zellen AAA. Da wären mir 4 Zellen AA für die Angst lieber. Da ist auch ein Stück mehr Kapazität/Belastungsreserve da.
Wobei Angstakku. Mir hat er meiner Alpina schon das Leben gerettet. Bei einem Zusammenstoß mit einem Kult auf der Tannenalm, ist der Hauptakku abgesprungen, der Schisser.

Tschüß
Knut
 
Toller sachlicher Thread !!

Toller sachlicher Thread !!

@alle: Toller sachlicher Beitrag zum Thema BEC und STützakku. Nicht ganz einfach zu durchblicken aber sehr viele Detailinfos :)

Deshalb möchte ich hier auch kurz meine Situation schildern und euch um eure Einschätzung bitten.

Genau wie bei Stephan geht es um einen Stingray mit 2x DES 707 und 2x DES 678 in den Flächen und im Rumpf: 2 weiteren Digi-Servos und einem Schleppkupplungsservo.
Der Stingray ist elektrifiziert und als Regler kommt ein Jive 80 HV oder LV zum Einsatz.

Hauptstromquelle für den Empfänger wird das Jive BEC sein, dem ich 100% vertraue.

Als Stützakku möchte ich einen LiFePo mit ca. 1Ah nutzen.
Den LiFePo würde ich mit 2 Dioden (testweise BY550 da vorhanden) in Reihe direkt an den Empfänger (MPX RX-9 Pro) anschließen wollen.
Evtl. wären die von Bertram genannte Vishay 50SQ100PBF geeigneter (niedrigerer Spannungsabfall).

Mir geht es vor allem darum, einen deutlichen Spannungsunterschied zwischen dem Jive BEC und dem Stützakku zu erkennen (Telemetrie mit Warnung).
Unsicher bin ich, ob der Jive noch über eine Diode entkoppelt werden sollte (lt. Datenblatt ist der Jive ja voll kurzschlussfest).
Nachteil sehe ich hier vor allem in der daraus resultierenden lastabhängigen Spannungsschwankung.

Wie seht ihr das ?

Danke für eure Einschätzung.
Gruß Tobi
 
hi Tobi,

die Warnung brauchst Du doch nicht. Falls etwas mit der Stromversorgung insgesamt nicht stimmt, fällt der Flieger runter, da ist es eher egal, ob Dir die Telemetrie - oops, die geht dann auch nicht mehr :rolleyes:

Angenommen, die Telemetrie würde plötzlich das Versagen des BECs melden: Du hast doch den anderen Akku - damit kannst Du locker 2 Std. oder mehr weiterfliegen. Das ist eine mentale Umstellung: die Angst fällt weg, ähnlich wie beim Übergang 35MHz->2.4GHz. Stromversorgungsprobleme gibt es dann nicht mehr (Ausser im extrem seltenen Doppelpech). Du kannst sogar mit dem letzten Rest vom Antriebsakku den letzten rettenden Bart erreichen und trotzdem 2 Std. weitersegeln (habe ich mal so gemacht, als ich vergessen hatte, den F5J-Akku zu laden. Ein eher kurzer Steigflug und bei Minimumhöhe gerade eben den einzigen erreichbaren Bart unten angezapft).

Noch einmal: die Lademenge in den Stützakku (der dann incl. Diode eine etwas geringere Spannung liefern sollte als der BEC) nach dem Flug gibt Dir die perfekte Kontrolle darüber, ob Deine Primärstromversorgng den ganzen Flug ausgereicht hat oder nicht.
Falls der Stützakku nach der Diode eine höhere Spannung liefert als der BEC, entlädt er sich genau bis zur BEC-Spannung; die Lademenge nach jedem Flug dürfte dann plusminus gleich sein. Diagnostischer Effekt: fast Null.
Wenn Du die gleiche Spannung einstellst, wirst Du irgendwelche mAh nachladen und nie wissen: Bedeutet das nun etwas oder nicht? Guru meditation error #17...

Bertram
 
Nachtrag

Nachteil sehe ich hier vor allem in der daraus resultierenden lastabhängigen Spannungsschwankung.

Das ist im normal Flug eher uninteressant. Wichtig ist, dass Dein Empfänger nicht durch Mikrosekunden-Einbrüche in den Reset getrieben wird. Ein Rx, der sich danach schnell wieder an seinen Sender bindet, ist da von Vorteil. (Eine Aufstellung darüber, wie lange es bei den verschiedenen Systemen nach einem kurzen Empfangsblackout dauert, bis wieder alles normal läuft, würde ich sehr begrüssen).
Der thread ist ja schon ein bisschen älter; heute würde ich evtl. doch noch einen Pufferkondensator dazu nehmen.
Wenn beide Stromversorgungen aus eigentlich unvorstellbaren Gründen gemeinsam auf 3,4V einbrechen, meldet es Dir ja die normale Telemetrie (oder auch nicht :cool:)

Bertram
 
Hallo Bertram,

wenn ich dich richtig verstehe spricht aus deiner Sicht nichts gegen das Weglassen der Diode nach dem Jive. Oder ?

Einen Stützkondensator werde ich auf jeden Fall direkt in den Empfänger einstecken

Im Heli habe ich am Jive eine GreenCap Pufferschaltung wie von Robert Sixt empfohlen und die funktioniert mal richtig gut.
Nach dem Abstecken des Empfängerakkus versorgen die Kondensatoren den Heli noch ca. 30s mit Strom.
Das wär aber hier etwas oversized bzw. eigentlich auch gar nicht hilfreich.

Einen Segler bekommt man nunmal nicht in 20s gelandet.
Bei Heli sind 20s ohne Antrieb schon ne Kunst :D

Gruß Tobi

PS:
Noch einmal: die Lademenge in den Stützakku (der dann incl. Diode eine etwas geringere Spannung liefern sollte als der BEC) nach dem Flug gibt Dir die perfekte Kontrolle darüber, ob Deine Primärstromversorgng den ganzen Flug ausgereicht hat oder nicht.
Diese KOntrolle ist gut und sicherlich ausreichend, aber zusätzlich die Warnung über die Telemetrie finde ich ebenfalls sehr wertvoll...
 
Hallo Bertram,
wenn ich dich richtig verstehe spricht aus deiner Sicht nichts gegen das Weglassen der Diode nach dem Jive. Oder ?

hoi Tobi,

probiere es aus: schliess die Akkustecker des Reglers kurz (natürlich ohne Akku :rolleyes:) und lege 5V (aus dem Netzteil mit Strombegrenzung oder 4NiCd) mit einem Multimeter im Strombereich (200mA oder so) in einer der Leitungen an den BEC-Stecker an, aus dem normalerweise der Strom rauskommt. Wenn da jetzt nichts rein fliesst, brauchst Du keine Diode.

Bertram
 

Knut

User
Hauptstromquelle für den Empfänger wird das Jive BEC sein, dem ich 100% vertraue.

Als Stützakku möchte ich einen LiFePo mit ca. 1Ah nutzen.
Den LiFePo würde ich mit 2 Dioden (testweise BY550 da vorhanden) in Reihe direkt an den Empfänger (MPX RX-9 Pro) anschließen wollen.
Evtl. wären die von Bertram genannte Vishay 50SQ100PBF geeigneter (niedrigerer Spannungsabfall).


Wie seht ihr das ?

Danke für eure Einschätzung.
Gruß Tobi

Hallo Tobi,

Du schaltest zwei Dioden hinter den LIFEPO zur Spannungsreduzierung um unter die Spannung des BEC zu kommen. So weit so gut.
Spannung fällt aber nur über den Dioden ab, wenn auch Strom fließt, d.h. wenn der Akku benutzt wird.
Bin mir jetzt nicht 100% sicher, aber irgendwie wird das ein hin und her zwischen BEC und Akku werden. Das ist sicher nicht optimal.
In Verbindung mit den Lifepos als Puffer würde ich eher zum entsprechnden UBEC an diesem tendieren.
Kannst ja mal probieren, falls Du ungewohnt viel in den LIFEPO reinladen musst, wird der auch benutzt. Kann auch sein, die Stromentnahme aus dem Akku ist nur minimal.

Tschüß
Knut
 
Spannung fällt aber nur über den Dioden ab, wenn auch Strom fließt, d.h. wenn der Akku benutzt wird.

Spannung fällt auch ab, wenn gar kein Strom (also gut, 1nA) fliesst. Meistens etwa halb so viel wie unter heftiger Last. Siehe Datenblatt, Kurve mit "I" und "U" an den Diagrammachsen bzw. "A" und "V".

Um einen Spannungsabfall extra zu erzeugen, sind die von mir genannten Dioden die schlechtest mögliche Wahl!!! Da braucht es normale Siliziumdioden.

Bertram
 
Grüße an beide fleissigen Mitschreiber :)

Gestern habe ich alles verkabelt und trocken getestet.
Klappt wunderbar und genau so wie ich es mir vorstelle:

Nach dem LiFePo habe ich eine Leerlaufspannung von 6,56V.
Nach den beiden Dioden dann nur noch 5,12V.
Das Jive BEC habe ich auf 5,8V eingestellt.
Die Warnung am Empfänger auf 5,6V.

Ziehe ich den Jive bzw. den Antriebsakku ab fällt die Spannung auf 5,0V und ich bekomme den Alarm auf den Sender.

Ein hin oder herspringen kann cih nicht beobachten, dazu sind auch die Spannugen zu weit auseinander.

Ich werde mal im Betrieb schauen und nen Unilog mitfliegen lasssen.

Prinzipiell hätte sogar eine Diode gereicht; die BY550 hat nen rel. hohen Spannungsabfall.
Dioden sind mir sympathischer wie ein zuätzliches kompliziertes elektr. Bauteil (UBEC).

lg und herzlichen Dank an Bertram und Knut
 
B.
 

Knut

User
Hallo Tobi,

klar, wenns mit den Dioden funktioniert und das sieht ja so aus, wäre mir das auch lieber.
Falls Du den Strom vom Akku messen kannst, würde mich das trotzdem interessieren ob da wirklich gar nichts fließt. Also alles zusammenstöpseln, an den Knüppeln rühren und Strom vom Akku messen. Ein "hin und her springen" der Spannungen wird man nicht sehen können. Wobei, den kurzeitigen Strom dann sicher auch nicht.
Das beste Indiz wird wohl die Lademenge sein die Du eventuell nachladen musst. Kannst ja noch mal später von Dir hören lassen.
Die Lifepos wären dann eine gute Alternative zu den Eneloops.

Tschüß
Knut
 
Hallo Knut,

klar kann ich den STrom mal messen.
Würde den Unilog mit dem 10A Empfängerstromsensor an den Zweig zum Lifeakku mit den Dioden dranhängen.

Reicht dir in der Werkstatt auf dem Tisch, oder lieber unter realen Bedingungen in der Luft ?

Gruß Tobi
 

Knut

User
Hallo Tobi,

klar reichts auf dem Tisch. Ist aber wirklich die Frage ob man da was sieht, in der Kürze der Zeit.
Wenn Du nach einem Flugtag so gut wie nichts nachladen musst, wäre das auch eine Aussage.

Tschüß
Knut
 
Hallo Knut,

gestern den Test in der Werkstatt gemacht.
System funktioniert 100% wie gewünscht.

Aber schau selbst:
Snap3.jpg

Aufbau: Life-Akku dahinter Unilog dahinter 2x BY550 dazu parallel Jive BEC auf Empfänger.

Gruß Tobi

PS: Vergessen in Diagramm einzutragen: Zwischen dem anstecken und dem wieder abstecken habe ich selbstverst. wild an allen Rudern gerrührt.
Aber man sieht keinen Einbruch der LiFe Spannung....
 

Knut

User
Hallo Tobi,

vielen Dank für Deine Mühe. Das jedes System für sich funktioniert, ist klar. Ab 85 s, in dem Moment wo der Jive übernimmt, geht die LIFEPO Spannung wieder hoch, es fließt aber nach wie vor eine Strom von 120 mA von den Akkus. Das ist das, was ich wissen wollte. Werden die Akkus in dieser Konfiguration belastet oder nicht? Nun sind 120 mA nicht unbedingt viel, leeren aber mit der Zeit den Akku. Er muss also regelmäßig nachgeladen werden, nicht nur kontrolliert. Das macht den Vorteil der geringen Selbstentladung von LIFEPOS etwas zu nichte. Gute Nicd 4 Zellen z.B. brauchten keine Dioden, müssten aber auch gepflegt/geladen werden. Entladung durch Stromentnahme würde aber keine stattfinden.
Es ist schon so, über den Dioden kann nur Spannung abfallen und damit die Spannung unter der des Jive BEC senken, wenn Strom fließt. Auch wenn es schon bei 1nA losgeht, in der Praxis ist es mehr. Immer noch 120 mA trotz aktiviertem BEC. Ich denke, das ist nicht im Sinne einer "Notstromversorgung".
Kannst ja noch mal nach einem Flugtag (> 1h) berichten, was Du in den Akku reingeladen hast. Bei den LIFEOPS deckt sich das in etwa mit dem was entnommen wurde.

Tschüß
Knut
 
Hallo Knut,

immer wieder gerne. ;)
Iich interpretiere anderst.
Die 160mA fliessen ständig.
Schon beim Anstecken des Life an den Unilog. Da ist noch gar kein Empfänger angeschlossen.
Selbst später beim Anstecken verändert sich das überhaupt nicht. Weder die Spannung noch der Strom.

Folglich sehe ich das als Messfehler bzw. Grundrauschen.

Endgültig Bescheid wissen wir erst, wenn ich mal ne Stunde geflogen bin
und die Kapazität betrachte die nachgeladen wurde.

Meine Vermutung: die ist quasi nicht vorhanden ;)
q.e.d.

Gruß Tobi
 

Knut

User
Hallo Tobi,

ok, das rückt die Sache erst mal in ein anderes Licht. Melde Dich mal wenn Du geflogen bist.

Tschüß
Knut
 
Jive BEC 5,8V mit 2S LiFE an 2xBY550 => Test bestanden

Jive BEC 5,8V mit 2S LiFE an 2xBY550 => Test bestanden

Hi Knut,

war heute mit dem Stingray über ne 3/4 Stunde in der Luft und habe in den Akku 15mAh nachgeladen.
Einmal habe ich den Jive angezogen um zu prüfen dass der Life wirklich dranhängt/funktioniert...

Scheint bestens zu funktionieren :cool:

Gruß Tobi
 

Knut

User
Hallo Tobi,

Danke, dann würde ich mal sagen: eine gute Alternative zu den Eneloops falls eine höhere Belastbarkeit wünschenswert ist.

Tschüß
Knut
 
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