Uhu Endfest 300 Festigkeit

Hallo,

Habe bei meiner Velox 2.2m häufig Uhu Endfest 300 verwendet und habe eine Frage bezüglich der Festigkeit..

Wenn der Kleber "getrocknet" ist und ich am Rumpf weiterbaue und Schleifstaub auf die Klebefläche kommt bleibt dieser kleben und geht auch nicht mehr ab.
Ist das normal bei Uhu Endfest 300?

Habe zwischen 30sek und 3min abrühren versucht aber das ändert nichts, der Schleifstaub bleibt dennoch kleben.


Danke und Gruß
Georg
 
Hallo Toni,

Danke für das Datenblatt!
Als ich das gelesen habe dachte ich evtl stimmt mein Mischungsverhältnis nicht, das passiert vielleicht einmal aber nicht bei jeder Verklebung.
Das ich zu früh weiterarbeite glaube ich auch nicht da das teilweiße auch 1-2Tage nach dem Kleben oder noch später so ist.


Gruß
Georg
 

hastf1b

User †
Hallo Georg, ich benutze schon sehr lange das endfest 300. Wenn deine Oberfläche auch nach längerer Zeit noch "klebrig" bleibt ist das eindeutig ein Zeichen dafür das die Mischung nicht gestimmt hat. Versuche einmal folgendes. Immer zuerst Harz auf die Unterlage oder das Mischgefäß geben, dann einen Moment warten bis das Harz sich ausgebreitet hat und dann optisch die gleiche Menge Härter dazugeben nicht dadrauf sondern daneben und wieder verlaufen lassen. Die beiden "Kleckse" müßen gleich groß sein evtl. von einem etwas wegnehmen. Erst dann vermischen. Wenn deine Bauteile es vertragen kannst du mit Wärmezufuhr das Ergebnis verbessern. Die "Trockenzeit" sollte bei Raumtemperatur mindestens 12 Stunden betragen.

Schöne Grüße Heinz

\___________l___________/
~~~~o~~~~​
 

Gast_4631

User gesperrt
Auf eBay gibt's reichlich kleine Waagen, so viel Geld sollte der Sicherheit wegen drin sein. Die Klebestellen werden uebrigens nie ihre Sollfestigkeit erreichen, auch wenn sie irgendwann nicht mehr klebrig sind...
 

Gideon

Vereinsmitglied
Es werden landläufig Polyaminoamide für Klebstoffe als Härter eingesetzt. Diese haben den großen Vorteil, dass auch ausserhalb des eigentlichen Mischungsverhältnisses immer noch sehr gute Vernetzungsgrade erzielt werden können

Eine Waage halte ich hier (2K-Epoxy-Klebesysteme) für völlig oversized -
schon allein die Diskrepanz zwischen eines volumetrischen und gewichtsanteilig bestimmten Mischungsverhältnisses (man beachte die unterschiedliche Dichte von Harz und Härter) würde zu einer verhältnismässig großen Streuung führen

Gute Klebstoffe liegen in Punkto erreichbare Zugscherfestigkeiten so um die 25-30 MPa (N/mm2)

Hierbei gilt auch die altbekannte Regel: eine Temperatursteigerung um 10°C halbiert die Topf-/Gelier-/Aushärtezeit

Klebrige Oberflächen lassen in der Regel auf eine Untervernetzung (ungenügend fortgeschrittene Durchhärtung) schließen oder aber auch auf eine zu hohe Luftfeuchtigkeit während der Härtung bzw. Verarbeitung
 

Gast_4631

User gesperrt
Gideon schrieb:
Eine Waage halte ich hier (2K-Epoxy-Klebesysteme) für völlig oversized

Eine Waage kostet nicht mehr als 20 Euro und haelt ein halbes Modellbauerleben.

- schon allein die Diskrepanz zwischen eines volumetrischen und gewichtsanteilig bestimmten Mischungsverhältnisses (man beachte die unterschiedliche Dichte von Harz und Härter) würde zu einer verhältnismässig großen Streuung führen

Streng genommen ist durchaus richtig, dass Abwiegen nie das perfekte Mischverhaeltnis ergibt - aber das ist allemal besser und leichter zu reproduzieren, als schlecht geschaetzte Laengen von Harz- und Haerter-Wuerstchen. Wer's genauer will, muss sich halt einen Sack Einwegspritzen zulegen...

Uebrigens gibt's die Waagen auch guenstig bei R&G...
 
Hallo,

Ich gehe davon aus das das Mischungsverhältnis passt, funktioniert ja bei 5min Epoxy Problemlos.
Man merkt nur das die Klebeflächen nicht Glashart sind aber kleben tut am Finger nichts mehr nur wenn feiner Staub darauf kommt.

Gruß
Georg
 

PIK 20

User
Hallo Georg,

ich verarbeite UHU endfest 300 allerdings unter dem Namen Araldit von der Ciba-Geigy nun schon seit Jahrzehnten. Klingt altklug, ist aber so.

Meines Wissens ist UHU endfest 300 und Araldit ein und das Selbe.

Ich habe von Araldit das Datenblatt für Harz und Härter. Das Mischungsverhältnis ist für den Härtungsprozess dabei gar nicht so wichtig. Man kann die Eigenschaft der Klebung, ob "elastisch" oder "hart", variieren indem man mehr oder weniger Härter zumischt. "Härter" heißt in diesem Fall wenig elastisch. Unter "elastisch" darf man aber keine silikonähnliche Klebung verstehen.

Absolut wichtig ist die Umgebungs- und Objekttemperatur. Habe festgestellt, dass bis 20 Grad keine optimalen Klebeergebnisse bringen.
Je höher die Temperatur, um so besser das Ergebnis und um so kürzer die Aushärtezeit.
Temperaturen bis 100 Grad Celsius sind möglich. Dabei darf die Klebeschicht allerdings nur ca. 1/10mm dick/dünn sein. Dickere Klebefugen schäumen bei höheren Temperaturen auf.

Ich verklebe Stahl mit Sperrholz nahezu unlösbar bei 50:50 und 80 Grad im Backofen. Die Klebeteile aber gut gegen Verrutschen sichern.

Um deine "pappige" Klebeung zu verbessern, stell das Ding in die Sonne oder lass es 2 Stunden von einen Heizlüfter auf halber Stufe anblasen.

Gruß von Heinz
 

Gideon

Vereinsmitglied
Um die Sache nicht unnötig in die Länge zu dehnen, nur ganz kurz noch....


PIK 20 schrieb:
ich verarbeite UHU endfest 300 allerdings unter dem Namen Araldit von der Ciba-Geigy nun schon seit Jahrzehnten. Klingt altklug, ist aber so.

Meines Wissens ist UHU endfest 300 und Araldit ein und das Selbe.

Heinz, ich will Dir nicht zu nahe treten, aber das kann ich so nicht bestätigen. Araldite ist nur ein Markenname für ein 2-K Epoxy-System der ehemaligen Ciba Geigy/Vantico jetzt Huntsman

Diverse Formulierungen werden für unterschiedliche Aufgabenstellungen verwendet
http://www.filzring.de/FILZRING-DSL/Araldite-Tabelle-1.htm



Shocky Master schrieb:
Hallo,

Ich gehe davon aus das das Mischungsverhältnis passt, funktioniert ja bei 5min Epoxy Problemlos.
Man merkt nur das die Klebeflächen nicht Glashart sind aber kleben tut am Finger nichts mehr nur wenn feiner Staub darauf kommt.

Gruß
Georg

Klebstoffe sind in der Regel elastifiziert (entsprechend additiviert) und härten demnach nicht völlig glashart aus (Vergleich > Laminierharze), auch wenn zusätzlich mit dem Mischungsverhältnis entsprechend variiert wurde.
Wie schon erwähnt, kann dies nur in Verbindung mit einem geeigneten Härter (hier polyaminoamidbasiert) passieren. Elastizität ist der größte Vorteil eines Klebstoffes, da somit wesentlich höhere Zugscherfestigkeiten übertragen werden können
 

PIK 20

User
Hallo Stefan,

Du trittst mir keineswegs zu nahe. Geographisch auch sehr schwierig.

Wie Du richtig schreibst ist/war Araldit ein Markenname der Ciba-Geigy. Der Technische Name für Härter und Harz und deren Formulierungen wurde von den verschiedensten Vertreibern dieses Produkts oftmals sehr fantasievoll variiert.
Die Soße blieb jedoch weitgehendst die Gleiche.
Was sind Namen - Schall und Rauch

Mit Grüßen aus der Ferne verbleibt Heinz
 
Hallo,

Im Bastelkeller hat es 22°C, sollte das schon zu kalt sein?
Wird das Ergebnis durch in die Sonne stellen noch besser oder ist es dafür schon zu spät?


Gruß
Georg
 

Gideon

Vereinsmitglied
22°C ist o.k. - diese Art von Klebstoffe sind alle kalthärtend ausgelegt

Besser 24h warten und dann bearbeiten


PIK 20 schrieb:
Die Soße blieb jedoch weitgehendst die Gleiche

Da gebe ich Dir vollkommen Recht!
 
Im Bastelkeller hat es 22°C, sollte das schon zu kalt sein?
Wird das Ergebnis durch in die Sonne stellen noch besser oder ist es dafür schon zu spät?

Nein, stell ruhig, kann auch Tage später sein. Bei mir wird das Zeug auch nur wirklich klebfrei, wenn ich mit Hitze nachhelfe.


Grüße
Andi
 

GeorgR

Vereinsmitglied
Hallo Georg,

ich verwende UHU Plus Endfest 300 seit vielen Jahren und habe nur beste Erfahrungen gesammelt. Gut ist, dass man den Kleber durch verschiedene Temperaturen auch verschieden hart aushärten lassen kann. Bei 20 - 22 Grad Zimmertemperatur ist die Oberfläche bei mir auch nicht ganz hart. Sie klebt ein bischen, etwa so wie Polyester. Wenn in der Nähe der Klebestelle geschliffen wird, dann haftet der feine Staub auf der Klebefläche. Das ist bei mir auch so. Wenn die Teile während der Härtung etwas temperiert werden, dann wird die Oberfläche härter und klebt nicht mehr.

Der Kleber ist bei Zimmertemperatur nach 6 Stunden so weit gehärtet, dass man in der Releg weiter bauen kann. Die Klebung bei Zimmertemperatur hat den Vorteil, dass man die Klebung mit einem Lötkolben leicht wieder lösen kann, ohne dass das umgebende Material beschädigt wird. Ich habe kürzlich zwei in die Tragfläche eingeschrumpfte und mit Endfest 300 eingeklebte Servos so entfernen können, dass auch der Kleber restlos entfernt war und die Tragfläche unbeschädigt blieb.

Eine Waage kann man nur benutzen, wenn man größere Mengen anrühren muss. In der Regel sind es jedoch nur Tropfen, die benötigt werden. Nach meiner Erfahrung ist die Einhaltung des genauen Mischverhältnisses nicht kritisch.

Noch etwas: Vor kurzer Zeit habe ich die große Packung, ich glaube 165 Gramm, aufgebraucht. Auf der Packung war noch der Preis und das Jahr 1992. Obwohl der Kleber schon so alt war, hatte ich nie das Gefühl, er hält nicht mehr richtig. Ich habe damit zum Beispiel Motorspanten an den Rumpf gelkebt, die ich in der Regel nicht von innen, sondern von außen und vorn platt an den Rumpf pappe. Die Geschichte hält selbst einen Kontronik 500 Motor aus.
UHU Plus Endfest 300 ist wirklich ein tolles Produkt.
 

PIK 20

User
Hallo Georg,
gebe dir umfassend Recht.
Ich kann es nicht exakt auf´s Jahr bestimmen, seitdem ich das Araldit/Uhu endfest 300 verwende.
Mitte der 80er-Jahre habe ich von Ciba-Geigy nach einem längeren Beratungsgespräch, außer einigen Harzproben zum Laminieren, auch eine "Probe" Araldit bekommen, 1kg Harz + 1kg Härter.

Besonders, wo hochwertige Verbindungen erforderlich sind, verwende ich noch immer dieses Material. Altert offensichtlich nicht.
Werde diesen Kleber wahrscheinlich meinen Kindern, besser Enkeln vererben müssen damit das gute Material nicht verkommt.

Übrigens, bei anderen Epoxiharzsystemen habe ich ähnliche Erfahrung gemacht. Diese Harze altern offensichtlich nicht. Ältere Harze sollte man allerdings im Wasserbad erwärmen oder bei Kleinmengen mit dem Fön draufhalten.
Scheinbar sind die aufgedruckten Haltbarkeitsdaten nur dazu da, dass wieder neues Material gekauft wird.
Das wird natürlich bei Luftfahrtsamt-zugelassenen Harzsystemen anders sein.
Safety first.
Heinz
 

GeorgR

Vereinsmitglied
Haltbarkeit

Haltbarkeit

Hallo,

obwohl UHU Plus so lange verwendbar ist, kann ich aus meinen Erfahrungen zu den Epoxy-Harzen z.B. von R+G sagen,
dass das Harz lange hält, jedoch der Härter relativ schnell unbrauchbar wird. Das gleiche gilt für 2D-Lacke, Clou z.B.
Den Härter musste ich immer nach geraumer Zeit ersetzen, weil er unbrauchbar wurde.
 
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