Unser letzter großer Brummer: Baubericht

PeterKa

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All das hab ich auch schon gemacht. Das Handling mit den Säcken hab ich nie gemocht. Mir fiel es schwer das klebrige dingsbums da rein zu fummeln. Und wenn man nicht aufgepasst hat, hat sich der Anschluss dicht gesaugt bevor der Sack voll leer war. also viele Wege.... Ich find das mit dem Acryl nicht schmierig, nachem es getrocknet ist wird es mit einem Herdschaber abgeschoben. Ich mag das so und es ist so dicht, dass die Pumpe aus sein kann. Viel bedeutender sind die anderen beschriebenen Probleme.

PeterKa
 

PeterKa

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Es ist schon zum Heulen....

Fast beinahe gut...

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Bloss die seltsame Antennenfassung ist abgebrochen. Die Kopplungsschicht aushärten zu lassen war wohl kein Kracher gewesen. Nun ja... auf ein Neues.

Schön ist dafür, was ich heute aus der Fräse geholt habe.

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Es waren 5 Wochen vom ersten Versuch bis zur Fertigstellung..Der Klotz muste sowohl den Ausfall der X-Achse, als auch den der Y-Achse verkraften..
man sieht es ihm an. Glücklicherweise sie die Beschädigungen an glatten Flächen, die sowieso abgeschnitten werden. Das ist das Vorderteil des Seitenleitwerkes, etwa die Hälfte der Dämpfungsflosse. Neben den Nieten ist ein Falz eingearbeitet (oben links) und als Scale Gimmik habe ich die Gummilippe der Enteisung etwas erhaben gestaltet (hier vertieft zu sehen, im Gegensatz zu dem Falz der zum Anschluss an die kleine Finne auf dem Rumpfrücken dient.

Auch diese Form ist phantastisch von der Oberfläche, ein bisschen 1000er Papier wird das Moiree Muster zum Verschwinden bringen.

PeterKa
 
Sorry,
kam was dazwischen. 😁

Ich finde die Bauweise hat was. Holzrahmen und GFK Beplankung. Hab ich schon mal an einer 190 gesehen. Glaube ich. 🤔
Jedenfalls interessant.

Ist aber echt eine Menge Arbeit. Harzpanschen 2.0. Nix für mich.

Grüße, Bernd
 

PeterKa

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Die Suche nach der richtigen Lackierung läuft auf Hochtouren. Da ich eine gewisse Schwäche für das Experimenteren habe, bin ich nochmal total abseitige Wege gegangen.

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Das ist die Spitze der Seitenruderdämpfungsflosse. Dieses Teil hat kein Schleifpapier gesehen. Nicht alles perfekt, aber das ist in der Experimentierphase auch nicht nötig

Das Grau ist Marine Fehgrau RAL7000. 500 ml kosten 20€ (Caparol Acrylfarbe). Sie lässt sich mit Wasser verdünnen, so daß es durch die Airbrush passt (Ich habe verdünntes Ispropanol genommen) und trocknet seidenmatt aus.

Ist vielleicht ein weng zu matt noch, es ist aber auch noch nicht alles erledigt.

Hier kommt jetzt noch ein Washing drauf... Dann die Versiegelung. Noch will ich mich dazu ausschweigen ;)

Soweit ist das ja eigentlich alles weitgehend in der Norm. Was ich noch nie gelesen habe ist die Methode der Grundierung, weshalb ich da auch noch ein wenig skeptisch bin.

Auf das GFK und auch Stoff wie auf dem Seitenruder spritze ich Gesso Malgrund von Marabu. Das ist eine Art Kreide in geheimer Mischung aus Latex und anderen Stoffen. Es kann ebenfalls mit Wasser airbrushfähig gespritzt werden. Im Kunstbetrieb werden damit Malleinwände grundiert und versiegelt. Ausgetrocknet kann es fein geschliffen werden, das habe ich bei diesem Probestück nichtmal gemacht.

Ich war sofort begeistert, denn ich kann dieselbe Grundierung sowohl mit der Airbrush, als auch mit einer grösseren Pistole verwenden.

Also das Probeteil hat eine mehrlagige Schicht Gesso bekommen, und nur eine hauchdünne Acrylschicht Rehgrau, alles Wasserfarben.

Ich habe gestern wieder eine Beplankungplatte laminiert und diesmal Gesso in die Form gespritzt. Noch weiss ich nicht, ob sich das bewährt. Schaumermal.

PeterKa
 

PeterKa

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Wie bereits erwähnt, das Material ist absolut Spitze, und genauso teuer. Mein Altersgeiz (scheint eine Volkskrankheit zu sein) treibt daher manchmal abenteuerliche Blüten wenn es darum geht mit möglichst wenig Material auszukommen ;)

Hier die erste Form für die Tragfläche:

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Es sind die Bremsklappen, 12 an der Zahl müssen laminiert werden, daher mache ich diese Form doppelt.

Die Bauweise ähnelt dem Seitenleitwerk, sprich nach dem Laminieren der Schalen werden diese über ein einfaches Stützgerüst mit den Anschlüssen für Lagerung und Anlenkung geklebt. Übrigens laminieren wir diese "Beplankungen" mit 2 Lagen 80g Glasmatte relativ dünn, aber am Leitwerk habe wir gesehen, daß das dicke ausreicht.

Frisch aus der Maschine:

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Trotz Klebenaht und Stützplatte aus Holz ist keinerlei Nachbearbeitung erforderlich.. Nur eine Lage Formenwachs als Grundlage für den Schichtaufbau genügt. Für CNC interessierte: Schruppgang mit 5mm Fräser Zustellung 0,5mm (immer langsam voran!) und Bahnüberlappung von 50%. Der Schlichtgang wird mit 3mm Halbrundfräser durchgeführt. Als Bahnabstand nehme ich hier 0,2mm, so komme ich auf die perfekte Oberfläche. Diese beiden Formhälften benötigen etwa 6 Stunden Fräszeit.

PeterKa
 

PeterKa

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Ich muss es ja gestehen... die Fräse.. *seufz* die hat schon wieder gestreikt. Diesmal war es ein Steckerproblem. Offensichtlich ist einer der Kontakte verkokelt, als sie wegen des klemmenden Y-Achse überlastet wurde. Der Schaden war gering, aber es hat mehrere Tage gebraucht, bis ich den Fehler verlässlich dingfest machen konnte. Es gibt ja nix Schlimmeres, als nichts zu finden und die Elektronik verantwortlich machen zu müssen.

Bei der Gelegenheit habe ich vom Sohnemann eine Webcam spendiert bekommen... Und jetzt kann ich am PC verfolgen, ob alles ok ist... So etwa sieht das dann aus..

Webcam.JPG


Hier läuft gerade der Schlichtgang für den Vorflügel mit abenteuerlicher Kurvenführung ;)

Die Pitts auf dem Bildschirmhintergrund war meine allererste Full Scale Arbeit gewesen.

Es sind bereits viele Teile laminiert, bald gibt es einiges zu sehen.

PeterKa
 

PeterKa

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Ich hab mal wieder was abgefahrenes entdeckt. Es nennt sich "Green Stuff ":)

Also das ist ein theromplatischer Kunststoff der sich mit nichts, nicht mal mit sich selbst verbindet.

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Das ist nicht der originale Stuff sondern ein Klon, kostet 8€ bei Amazon. Man schnippelt sich ein passendes Stück ab und legt es für ein paar Minuten in heißes (80 grad) Wasser. Kurz abtrocken und kneten, wie ganz normale Knete, außer dass die Finger sauber bleiben. Dann drückt man die Masse über ein abzuformendes Objekt und wartet etwas. Hier habe ich Nieten abgeformt. Die Masse wird fest mit einer leichten Restelastizität. Zum Entformen braucht man ein wenig Druck, aber es geht auch bei komplexen Formen recht problemlos.

Hier kann man direkt Harz oder andere Füllstoffe -- hier Spachtelmasse einschmieren.

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Um eine geschlossen Form herzustellen, wird nach dem Erkalten eine zweite Lage aufgebracht. Die beiden Teile lassen sich problemlos trennen.

Aber das was mich am meisten begeistert hat: Wenn alles gemacht ist, wird der Stuff einfach wieder warm gemacht und neu verknetet. Ich fand das genial und musste es hier loswerden ;)

PeterKa
 
Ein zweiter Grund war das (mir unbekannte) Kühlmittel. Das verbindet sich auf Dauer mit dem Öl, oder diffundiert ein, genauer habe ich mich nicht damit beschäftigt. Jedenfalls riecht das Ol noch lange danach.
Ähm... nee. Was du gerochen hattest, ist das Öl. Das Kühlmittel steht sogar auf dem Kompressor: R600a. Ja, und das ist im Grunde genommen einfach nur Propangas. Aber Geruchsloses. Das Gas ist zwar brennbar, aber bei der geringen Menge welche im Öl gelöst ist... Pffft. Und da man, wenn man einen Kompressor als Vakuumpumpe benutzt, es recht schnell gegen Luft ausgetauscht hat, nur noch pffft.
Der Sicherungsstift im Feuerlöscher kann also stecken bleiben. :D

Übrigens: Die Fuffzig Grad sind Normal, eher sogar noch kühl. Denn Kühl/Gefriergerätekompressoren sind als Dauerläufer ausgelegt und werden locker so warm, das man sie (fast) nicht mehr anfassen kann. Eher macht das Öl schlapp. Und, einige der Kompressor Öle mögen keine Feuchtigkeit und zersetzen sich langsam; sprich, das Öl schmiert nicht mehr. Dann frisst sich der Kompressor Fest und das war's dann.

Das nur zur Info vom Hausgerätetechniker, welcher heimlich mitliest.
 

PeterKa

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Wollt ja nur wissen obs jemand merkt ;) Also Asche auf mein Haupt, es ist Blue Stuff.

Lange nix mehr vom Bushpiloten gehört ;), aber diesmal ein sehr klärender Beitrag. Danke Dir.

Vielleicht kannst Du mir noch eine Frage beantworten, wo wir gerade dabei sind. Alle meine beiden Kompressoren haben ein Problem mit dem Wiederanlauf. Der für die Druckluft braucht nachdem der Druckschalter wieder Strom liefert, einige Minuten, bis sie sich entschließen wieder anzulaufen. Er hilft, auf das Ventil zu drücken und das kleine bisschen Restdruck dass sich im Laufe der Zeit wieder aufgebaut hat, abzulassen. Meine Vermutung ist dass das Rückschlagventli nicht gut genug abdichtet (dagegen spricht allerdings, dass der Kompressor einen Druck von 8 Bar problemlos 18 Stunden halten kann), oder dass der Sicherheitsschalter im Kompressor nicht mehr ordentlich arbeitet.

Es ist kein wirkliches Problem, aber es nervt insbesondere beim Spritzen.

Es sind 3 Komponenten beteiligt: Der Kompressor, das Rückschlagventil am Lufttank und der Druckschhalter. Das Rückschlagventil habe ich schon mal untersucht, es ist völlig unauffällig und scheint zu tun was es soll. Wenn der Kompressor ok ist, bliebe eigentlich nur der Druckschalter, den will ich aber nur austauschen, wenn ein begründeter Verdacht vorliegt, weil es ist fummelig ;)

PeterKa
 
Hallo Peter

Ja... ich bin halt eine oller Kaffeeklatschtanter (ist das Gendergerecht geschrieben? ;) ) Aber ich lese regelmäßig mit bei dir. Wie immer: 👍
Leider sind einige meiner anderen Favoriten recht still geworden...

Zu deiner Frage:
Normalerweise ist im Druckschalter ein Entlüftungsventil integriert, welches den Kompressorkopf und die Füllseite (Rohr) drucklos macht, sobald der Druckschalter abschaltet: Ein typisches Klack und ein kurzes Zischen ist zu hören.
So muss der Motor dann nicht gegen den Druck anlaufen, wenn der Druck im Tank fällt und der Druckschalter wieder einschaltet.
Ein Rückschlagventil verhindert nur, das der Druck nicht vom Tank zurückdrückt. Vermutlich ist das Rückschlagventil nicht mehr ganz dicht und befüllt das System von hinten. Und weil die Ventile (oft simple Flatterventile) im Kompressorkopf dicht sind, bleibt der Druck auch etliche Stunden stehen: Das System selbst ist Dicht.
 

PeterKa

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Wenn mal die Fräse gesund ist, ist der Chef krank... Und so geht die Zeit dahin...

Heute aber habe ich wieder ein paar Stunden im Keller verbringen können und endlich die letzten Formen für die Ruder gefräst.

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sieht nicht nach viel aus, die Fräszeit hielt sich auch in Grenzen, aber die Vorbereitungen haben sich endlos in die Länge gezogen. Es sind ein paar Gadgets die das Scale Aussehen vervollständigen. Im einzelnen seht Ihr:

Rechts unten diverse Abdeckungen. Die Große ist funktionell, die anderen nur Atrappen. Früher habe ich sowas mit Lithoblech gebastelt, wäre auch gegangen, aber in diesem speziellen Fall wollte ich das nicht.

Daneben sind Höhen und Seitenruder Trimmklappen. Die Gfk Schalen die hierin laminiert werden werden später auf einen Holzkörper geklebt und schon ist die Trimmklappe fertig ;) Da die Klappen im Original aus Aluminium sind, habe ich die vordere Rundung gleich mit angeformt, so daß die Klappe vollständig bedeckt wird. Mach ich zum ersten Mal, mal sehen wie es herauskommt.

Ein kleines Schmankerl ist das klitzekleine Teil in der Mitte. Es ist die Hutze für die Anlenkung der Trimmklappen. Als ich das im Original gesehen habe war mir sofort klar, das muss ich auch so machen :)

Und dann die gelbe Form. Es soll die Antenne werden. Ja klar, Draht biegen usw usf.. Wollt ich nicht, noch nie habe ich eine solche Form perfekt hinbekommen. In diesen Formen werden die Antennen mit Hilfe von Milliput (2K Knete) geformt. Ein kleiner Kohlestab wird eingedrückt, und schon sollte alles stabil genug sein. Auch das mache ich um ersten Mal.

Und ein paar Informationen von der GFK-Front: Heinz hat inzwischen sämtliche Störklappen und Vorflügelhalbschalen laminiert (insgesamt 32 Teile!!). Sie warten nun auf die Endmontage, wofür allerdings noch ein wenig Konstruktionsschweiß erforderlich ist. Sag mir keiner, es geht nicht voran ;)

PeterKa
 
Hallo Peter, ich lese sehr gerne hier mit. Was meinst Du denn mit Störklappen?
Grüße, Robert
 

PeterKa

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Der Weg ist das Ziel.. Ich werde die Maschine sowieso niemals selbst fliegen, dazu bin ich in viel zu schlechter und viel zu zittriger alter Pilot.

Die Richtung ist wurst, solange ich am Bauen Freude habe und diese Freude vermitteln kann. Noch gibt es genug Leser, die das zu schätzen wissen, also geht es mit ungewissem Ziel weiter, solange es noch geht.

PeterKa
 

PeterKa

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Die Arbeiten an der Fläche haben begonnen. Konkret geht es um die Landeklappen, 6 Stück an der Zahl pro Flieger. Unnötig zu erwähnen dass ich viele Stunden mit der Konstruktion zugebracht habe (und immer noch am prokeln bin). Immerhin werden mit einem Servo pro Fläche 3 Klappen synchron mit 45/30/15 Grad ausgefahren. Die Vorgaben waren, wie so oft bei mir recht fordernd:

1.) Alles was sich bewegt muss demontierbar sein.
2.) Alles was aus irgendeiner Fläche herausragt muss entfernbar sein
3.) So scale wie irgend möglich.

So kommt es, daß wieder einmal voll in die Kombikiste gegriffen werden muss.

Ein paar Bilder um die Probleme und meine Lösungsansätze, und auch mit den Problemen die sich dabei entwickelt haben, zu verdeutlichen.

Also zuerstmal galt es, die Lager für die Klappen zu bauen.

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Nummer 1 list am Platz. Die Teile sind komplexer als es aussehen mag. Da wo der Bohrer steckt wird später ein 6mm Aluminium Vierkant das Gelenk tragen. Dieser Vierkant ist enfernbar und wird mit einer M3 Schraube gesichert.

Und weil verschiedene Dinge nicht so toll druckbar sind, wie wir uns das oft wünschen, muss bereits hier ebenfalls in die Trickkiste gegriffen werden.

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Der Block hat ein Innenleben und daher wird er geteilt aufgebaut. Die Passtifte sind von Schaschlikspiessen abgelängt, ein Werkzeug, das im Modellbau sowas von unverzichtbar ist ;)

Ca-Kleber mittelflüssing , zusammensetzt und ein paar Minuten im Schraubstock pressen, passt.

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Die klappen selbst:

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Halbschalen aus GFK 2 80er Glasmatten. Die Rippen sind gedruckt, ich brauche drei, zwei davon sind fertig.

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sehen noch etwas gruselig aus, doch das legt sich. Sie sind deshalb so komplex, weil die Anlenkung abgeschraubt werden kann. Das wird später noch genauer gezeigt.

PeterKa
 
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