wie ist das in der Praxis mit billigen Vielblattimpellern
wie ist das in der Praxis mit billigen Vielblattimpellern
dass wieder einmal eine regelrechte "Haudrauftaktik" bei einem solchen Thema an den Tag gelegt wird. Ich werde mir ersparen, auf die Antworten näher einzugehen. Hier wird wieder solange ein Artikel schlechtgemacht, bis keiner mehr Lust hat, sich weiter damit zu befassen.
Ich bin halt ein "Praktiker" und habe meine persönlichen, subjektiven Eindrücke kundgetan. Ich bleibe auch bei dem Eindruck, dass bei Impellern mit höherer Schaufelzahl keine hohen Drehzahlen wie sonst üblich, nötig sind. Beim Jetfan und beim Changsun ist mir, zumindest beim "einfachen Ausprobieren des Flugverhaltens" mit verschiedenen Modellen
ein solches Verhalten aufgefallen. Auch andere haben beispielsweise beim 70er Changesun ähnliches berichtet und es wurde davon abgeraten, das Schubrohr wie sonst auf ca.56 mm zu verengen. Besser ist laut deren Darstellung ein größerer Auslass, wobei der Strom runtergeht und die Endgeschwindigkeit fast identisch bleibt.
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Peter
Ja, schon komisch: Während der Rest der Welt, wie man auf RCgroups sieht, einfach schaut was geht mit den Vielblattimpellern werden hier sehr einseitig konstruktive Nachteile herausgepickt.
Es gibt ja auch Leute die wirklich testen (und die Tests veröffentlichen) und nicht nur meckern, und vom Change Sun 70mm gibt es neben ganz vielen Standschubmessungen mit verschiedensten Motoren und Lipos auch ein Video wo einer mit verschiedenen Düsen herumprobiert.
http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=qLuydmx9xWs
Fazit: Der CS70 hat ohne jegliche Düse den größten Schub, der sinkt dann bis ca 61 oder 62mm sehr wenig ab, dann stärker (genau das wäre ja zu erwarten, dafür steigt die Strahlgeschwindigkeit), und unter ca. 58mm bricht dann der Schub abrupt zusammen, viele vermuten einen Strömungsabriss an den schmalen Blättern.
Was heißt das in der Praxis? Man kann den CS70 auch ganz ohne Schubrohr einsetzen wenn man große Auslässe will (optisch, oder im Modell vorgegeben) und hat noch immer guten Schub, in der HK Vampire funktioniert er gut mit einer argen 65-er "Düse". Man kann den CS70 für mehr Speed auch auf 60mm einschnüren und hat dabei eine Effizienz die nur wenige % unter jener der 5-Blattimpeller liegt. Für gute Luftzufuhr muss man dabei auch immer sorgen.
Nachteil: Wer ein Modell mit verhältmismäßig viel Speed, aber vergleichsweise wenig Schub haben will müsste den Auslass weiter verengen, das geht aber nicht, und damit wäre der CS70 hier keine gute Wahl. Ich weiß allerdings nicht wieviele wirklich mit 400W und viel Stahlgeschwindigkeit rumfliegen wollen, da brauchte es ein sehr leichtes und aerodynamisch gutes Modell (eine Phase-3 F-16 oder sowas). Die meisten Modelle sind so schwer bzw. haben so viel Luftwiderstand dass man ohnehin ordentlich Power reinpacken muss, und die meisten wollen heutzutage dass ein Modell senkrecht geht oder zumindens sehr gut aufwärts. Und bei solchen Leistungen, sagen wir mal 800W hat man beim CS70 auch bei 60mm Auslass eine absolut ausreichende Strahlgeschwindigkeit, für die typisch geflogenen Schaumwaffeln reicht schon die Strahlgeschwindigkeit bei 600W aus ohne unter 60mm Auslass gehen zu müssen. Wer sich interaktiv mit dem Einfluss vom Düsendurchmesser bei einem bestimmten Modell und einer bestimmten Fluggeschwindigkeit bei einem bestimmten Impeller (und gleichbleibender Eingangsleistung) ansehen will, dem empfehle ich fancalc. Da sehe ich dann wieviel g mehr Schub ich habe bei 120km/h beim Düsendurchmesser x, bzw. beim 2mm kleineren Durchmesser y etc. Bzw. was ich an Schub bei geringeren Geschwindigkeiten gewinne bei größerem Durchmesser.
Dass es nicht ganz so einfach ist mit den Strömungsverhältnissen sieht man schon daran wie sich der Schub verhält bei einem Zehnblatt- bzw. Fünfblattimpeller: Beim Zehnblatt voller Schub ohne jede Einschnürung etc. wie oben beschrieben. Ein Fünfblatt wiederum braucht eine gewisse Einschnürung um überhaupt den vollen Schub zu haben (was nebenbei der einfachen Beziehung zwischen Düsendurchmesser und Strahlgeschwindigkeit widerspricht, das gilt eben nicht immer, tendenziell bei längeren Düsen wo sich die Geschwindigkeits- und Druckverhältnisse ausgleichen etc.) Es wäre nun genauso dümmlich dem Fünfblatt "vorzuwerfen" dass er nicht mal gescheit funktioniert ohne Düse. Oder dass kleine Düsen nicht sexy sind (nach dem Motto: ein Auslass muss mindestens 60mm haben, kleiner ist für Kinder. Wie war das: 82mm bei einem 90er Impeller ist keine Düse - ja, da muss man lachen :-). Selbstverständlich sollte man sich informieren und gegebenfalls Schubrohre nachrüsten wenn der Auslass bei einer Schaumwaffel mit Fünfblatt wieder mal riesig ist und die schlechte Abstimmung nicht auf den Impeller schieben. Das ist aber genau das Niveau in Deutschen Foren wenn es um die ChangeSun Impeller geht und die Resultate mit den 56er Auslässen sehr mies ausfallen. Zum Glück gibt es andere Foren wo man an möglichst gutem Sound MIT möglichst gutem Schub aus möglichst günstigen Antrieben in den 70er und 90er Impellerklassen interessiert ist. Die meisten sind dann auch bereit sich etwas mit der Materie auseinanderzusetzen, und ja, die meisten nehmen 10% Effizienzverlust gern in Kauf. Sicher aber nicht 40%, den hat man nur wenn man ahnungslos einfach das macht was bei 5- oder 6-Blatt funktioniert.
Wobei sich jeder über einen qualitativ guten und effizienten leisen Vielblattimpeller (70er oder 90er) freuen würde der noch effizienter ist als die CS Produkte, der auch kleinere Auslassdurchmesser verträgt, und dabei nicht mehr als drei mal soviel kostet. Er müsste dabei vom Material und der Präzision nicht mal besser sein als die Change Sun 10-Blatt 70er Rotoren: Die sind richtig gut vom Material her, präzise gefertigt und brauchen kein statisches Wuchten mehr (im Gegensatz zu vielen sonstigen schrottigen Impellerklonen aus China, bei denen man ordentlich Wuchtgewichte in den Spinner tun muss, oder - wie beim 5-Blatt der J-Power 50mm EDFs aka Robbe Nanojets - wo eins der 5 Blätter erheblich länger ist als die anderen und schleift etc.
Zu guter Letzt: wer bereit ist seinen dynamisch gewuchteten Fünfblattimpellern gute gewuchtete Innenläufer zu spendieren sollte das auch bei Change Sun Produkten tun, und nicht jammern dass der billgst-Außenläufer nicht die Laufruhe und Effizienz hat wie die HET Motoren. Die CS Mitnehmer sind häufig zu unpräzise sodass kein Rundlauf erreicht wird. Wen das stört, der kaufe gescheite und beschwere sich nicht und werfe die originalen weg, 15 Euro sind ja immer noch sehr günstig für einen Impeller, auch ohne Mitnehmer. Alu-Spinnerkappen kann man sich ebenfalls besorgen, dann geht das Wuchten wesentlich besser, und für höchste Ansprüche gibt es fertig dynamisch gewuchtete Kombos im Alugehäuse. Es gibt also durchaus die Möglichkeit verschiedene Impellerkonzepte auf qualitativer Augenhöhe zu vergleichen, man muss allerdings auch wollen...
Gruß
Clemens