Versiegelung für Necuron 651 und ähnliche

Da kann ich vielleicht ein wenig Infos weiter geben.
Ich habe aus 651er Negativformen (3teilig) für ein IOM-Projekt fräsen lassen. Vereinzelt gibt es kleine Blasen im Material, die durch fräsen natürlich geöffnet werden. Die müssen erstmal händisch gespachtelt werden, dafür habe ich 1k-Spachtel (Nitro) mit den berühmten Mc-Dreck-Hölzern etwas überstehend aufgetragen, da der Spachtel schrumpft. Dann vorsichtig mit einer guten Nagelfeile überschliffen. Versiegelt wurde dann vom Lacker mit Polyesterfüller und 2k-Lack, um ne Hochglanzoberfläche zu bekommen.
Die Form ist brauchbar, aber durch das Lacken werden scharfe Kanten rund und das nervt gerade an Nahtkanten. Ausserdem ist das Material nicht besonders mechanisch belastbar.
Die ganze Aktion wurde dann nochmal wiederholt, aber diesmal mit hochverdichtetem Ureol. Die Form ist viel schwerer geworden und auch mehr als doppelt so teuer, aber sie kann poliert werden! Ausserdem ist die mechanische Festigkeit sehr gut.

Für ein Positiv natürlich komplett überzogen, da reicht dann wirklich lacken...mit 2k-Lack.
 

vanquish

User
Hallo,

Danke erstmal für deine Antwort.
Bisher habe ich diese leichten Blockmaterialien auch mit 2K-Autolack versiegelt. Ich bin mit dem Ergebnis an sich ganz zufrieden, nur ist es halt viel Arbeit. Ich mach da aber auch immer mindestens 3 Lackschichten mit zwischendurch anschleifen. Die Oberfläche wird da wirklich sehr gut.

Die Frage für mich ist jetzt, ob spezielle Versiegelungen, welche von Lieferanten angeboten werden (ich hab jetzt auch Necuron N7 Versiegelung gefunden), eine Oberfläche schaffen, welche man direkt ohne Lackieren abformen kann bzw. wie die Oberflächengüte dann wird.

LG, Mario
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Mario,

ich habe niedrigviskoses Epoxidharz mit Aceton verdünnt, mit Lappen einmassiert und dann mit einem nicht fusselnden Papier wieder abgerieben.
Das dann mit feinem Schleifpapier (1000er) leicht überschliffen, mit Aceton gereinigt und den Vorgang wiederholt.

Das ganz dann in der üblichen Vorgehensweise mit immer feiner werdendem Papier geschliffen und am Ende mit Polierpaste poliert.

Das Problem ist, dass man gerne im Bemühen den "Glanz" auf die Spitze zu bringen zu viel abträgt und dann wieder das Ursprungsmaterial wieder mit seiner Rauigkeit durchkommt
Dann kann man entweder wieder von vorne anfangen der lässt es gefrustet so.

Mal wurden die abgeformten Oberflächen ziemlich gut, was seidenmatt heißt, manchmal auch nicht so gut, und bei einer Charge blieben sogar ein paar mm² Blockmaterial hängen.
Nachpolieren ist immer angesagt und an Stellen wie direkt an der Wurzelrippe etc. eben auch schwierig.

Freiwillig mach ich das nicht wieder, mit besserem Blockmaterial geht das alles viel einfacher mit besserem Ergebnis.

Hans
 

vanquish

User
Hallo Hans,

Danke für deine Ausführungen.
Natürlich sind dichtere Materialien da besser, keine Frage. Ich will nur wieder mal was fräsen und dazu ein vorhandenes Positiv aus BM70 eben überfräsen. Nach deinen Ausführungen werde ich wohl wieder die übliche Lackierarbeit machen...

LG, Mario
 

Eisvogel

User
Ich spritz 2K- Maschinenlack ( ist ähnliche Qualität wie Autolack nur wesentlich billiger) dünn auf und reib ihn, ähnlich wie Hans, mit einem fusselfreien Lappen in die Poren. Dabei wird fast alles wieder abgewischt, nur die Poren werden gefüllt.

Nach ca. 1/2 Std. Wartezeit spritz ich wieder ne dünne Schicht auf, nach einer weiteren 1/2 Std. Wartezeit spritz ich nochmal ne Schicht mit einem anderen Farbton auf.

Das ganze 2 Tage trocknen lassen, dann schleifen, bis die untere Farbe durchscheint, bzw. zum Vorschein kommt.
Letzter Schliff mit 2000er. Polieren mach ich beim Urmodell nicht mehr.
Durch das mehrmalige Wachsen wird die Oberfläche auch ziemlich glänzend.

Eventuelle Fehlstellen schleif und polier ich dann an der fertigen Form.
 

Eisvogel

User
Ein paar Bilder meiner Methode


comp_Eisvogel Bau 037.jpg
comp_Eisvogel Bau 038.jpg
comp_Eisvogel Bau 039.jpg
comp_Eisvogel Bau 040.jpg
comp_Eisvogel Bau 041.jpg
 

Eisvogel

User
Weil du grad die Blutrinne ansprichst:

die hintere Rinne ist ca. 5mm hinter der Flächenkante! Wenn die Rinne direkt an der Kante ist, besteht die Gefahr, daß beim besäumen (falls das in der Form geschieht) bzw. beim entformen an der Kante was abplatzt, dann hat man den Fehler in den folgenden Bauteilen.
 

Quest

User
Hallo,

Hat von euch schon jemand Erfahrung damit gemacht
Hallo Mario,
volgende Methode hat sich bewährt:
- nach dem Fräsen mit 400-er Papier ein mal drüber gehen, um die Frässpuren zu beseitigen
- Clou Schnellscheifgrund oder Ähnliches auf Nitrobasis drauf pinseln / spritzen, 1 St. abwarten
- noch mal mit 400/600-er Papier drübergehen
- lackieren, 2 Schichten, wir benutzen dafür DD-Lack oder den PUR-Lack von Breddermann, am besten zweite Schicht im dunklen Ton, besser Schwarz oder ganz dunkel Blau, Zeigt alle Feller und Umebenheiten...
Das Problem ist, wenn man die Platten untereinander verklebt, ohne Grundierung, zeichnen sich sofort die Klebestelen an, die muss man dann abschleifen...
Necuron unter 1000kg/m ist am besten für die Positive verwenden, also - Urmodelle, ab 1000kg/m ist schon für Negativformen sehr gut geeignet, das Zeug kann man auch problemlos tempern und die Kantenfestigkeit
ist sehr gut, lässt sich auch auf Hochglanz polieren...
 
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