Hallo Gerald,
ob es spezielles Weichlot für V2A-Stahl gibt, ist mir nicht bekannt, auch bin ich schon weit über 10 Jahre aus dem Berufsleben heraus, so dass ich nur über das Grundsätzliche etwas sagen/schreiben kann und auch das nur mit meinem bescheidenen noch vorhandenen, meistens praktischen Kenntnissen
.
Selbst löte ich mit dem in der Elektronik verwendeten, so genannten 1mm Fadenzinn. Das als Flussmittel in der Mitte einen dünnen Faden Kolophonium hat.
Damit allein ist V2A-Stahl sehr schwer oder garnicht zu löten. Dem Kolophonium fehlt die vielfach größere Aggressivität einer Säure, die ein so genanntes Lötwasser hat.
Mit einem säurehaltigen Lötwasser wird die kristalline Gitterstruktur der Oberflächen von der V2A-Legierung besser für eine Verbindung der Zinnlegierung vorbereitet.
Es entsteht somit in den Übergangsbereichen, wenn man so will, eine völlig neue Metallverbindung (kohäsive Verbindung) statt, wenn es eine exakte Lötung ist.
Der Gegensatz ist eine adhäsive Verbindung, die sogenannten kalten Lötstellen, worunter auch die meisten Klebeverbindungen fallen. Es findet nur eine Oberflächenhaftung statt, aber keine Verbindung.
Das Lötwasser selbst ist meistens eine etwas mit Zink versetzte, entschärfte Salzsäure von 10 ... 20% und ist auch beim "C" in kleinen Gebinden erhältlich.
Da Salze als Säurerückstand nach einer Lötung mit Lötwasser zurückbleiben, neutralisiere ich diese Stellen mit etwas basischen. Es reicht meistens mit Seifenwasser abwischen, abwaschen aus.
Wegen dieses Nachteils, wird eine Lötung im Elektronikbereich mit säurehaltigen Flussmitteln nicht gemacht, sondern möglichst nur mit Kolophonium, wo sich das Neutralisieren erübrigt, um eine Oxydation zu vermeiden.