Welche Antriebsschraube für ein RC Elektroboot?

PK_123

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Hallo Ihr alle,

Ich habe von meinen Großonkel ein RC Boot geschenkt bekommen, dass ich jetzt restauriere.
Dabei habe ich als erstes mal die ganze Elektronik ausgebaut und fange jetzt an sie zu erneuern.
Angefangen mit einen Brushless Motor von Multiplex, aus dem Easy Star II, bin ich auf das Problem gestoßen, dass der Motor jetzt schneller dreht als der Kohlenmotor davor. D. h., dass die Schraube jetzt ab ungefähr Halbgas nur noch „durchdreht“ (Kavitation??).

Meine Frage: Brauche ich eine größere Antriebsschraube oder andere Steigung, mehrere Blätter?

Kenne mich da noch nicht so aus, hoffe ihr könnt mir weiterhelfen!

Mein Motor: Multiplex PERMAX BL-O 2830-1100
Der Regler dazu: Multiplex BL-20 SD-L
Haupt Antriebsschraube: d=40mm, 3 Blätter

Bei Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung,
Gruß Philipp

PS: die äußeren Schrauben werden in der Kugve als Unterstützung dazu geschaltet
 

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Da hast einen entscheidenden Hinweis unterschlagen. Mit wieviel Strom, oder falls Lipo, mit wieviel Zellen hast Du den Außenläufer angetrieben?

Der MPX Außenläufer hat 1100kv - richtig???
 
Moin,

was mir sofort auffällt, die Wellenkupplung ist erstens für die Leistung des Motors absolut ungeeignet.
Und Zweitens, sie fluchtet nicht. s. Bild #4
Das bedeutet, Du hast Antriebsverluste und Vibrationen.
 
ja, 1100kv und 3s LiPo (11,1V)

Du hast 2 Möglichkeiten: 1.) Strom runter, oder 2.) Prop-Durchmesser runter. Und ggf. 3.) beides

Meine Empfehlung: 2S und 36er oder 38er Prop.

Ragnar hat absolut Recht - diese Wellenkupplung mit Kardangelenk ist für Langsamläufer geeignet, nicht aber für einen 1100kv Außenläufer. Ganz abgesehen davon, dass Außenläufer aus dem Flugmodellbau nichts in Booten zu suchen haben. Ein 400er oder 500er Bürstenmotor wäre für dieses Boot die bessere Wahl gewesen.

Der Hinweis von Ragnar auf die nicht fluchtenden Teile = Motorwelle > Antriebswelle ist korrekt. Läßt sich die Flucht Motorwelle > Antriebswelle mechanisch nicht mehr korrigieren/anpassen, dann hilft in aller Regel eine solche Flexwellenkupplung:

 
Vielen Dank erstmal an alle,
die Flexwellenkupplung werde ich mir bestellen, wird die absolut bessere Wahl sein.
Wieso ist der Motor eigentlich nichts für‘s Boot?
 
Wieso ist der Motor eigentlich nichts für‘s Boot?
Den Motor kannst Du schon verwenden, ABER.........

Brushless-Motoren, egal ob Außen- oder Innenläufer, haben eine Besonderheit - sie werden gerne warm/heiß. Insbesondere dann, wenn viel Teillastbetrieb anliegt, wie z.B. beim Einsatz im Boot.

Den Außenläufer im Flugmodell kann man relativ gut luftkühlen. Ein Außenläufer im Boot verrichtet seine Arbeit im "geschlossenen Raum" und bekommt keine Kühlung.
Motoren, egal ob Bürste oder bürstenlos, sollten im Boot deshalb wassergekühlt werden. Bei einem Außenläufer ist das nicht ganz einfach. Ich kenne nur 1 Außenläufer, der eine sinnvolle Wasserkühlung hat. Das ist der Scorpion in verschiedenen Baugrößen mit unterschiedlicher kv:


Nicht ganz billig, aber wirkungsvoll. Allerdings für Dein Projekt zuviel des Guten.

Weil die Außenläufer im Bootsbetrieb schwer zu kühlen sind, verwenden die Schiffsmodellbauer bevorzugt Innenläufer. Diese Motoren kann man sehr einfach mit einer Kühlmanschette ummanteln und über Silikonschläuche mit Wasser versorgen, das über den Staudruck während der Fahrt zum Motor transportiert wird, um an einem Ausgang des Wasserkühlmantels und wiederum über einen Schlauch aus dem Boot geführt wird.

Hier mal ein Beispiel-Fotos eines wassergekühlten Innenläufers- Oberer Schlauch = Wasserzulauf, unter Schlauch = Wasserablauf.

DSC01694.JPG
 
Also das die Außenläufer nicht für Schiffe geeignet sind kann ich aus Erfahrung nicht bestätigen, ich betreibe selber einige 28er in Booten, einen habe ich mal vermessen:

 
Warum nicht die "Bürste" drinlassen ?
Evtl. einen Speed 600 ? Der passt zum Propeller.
Lipofähige Bürstenregler gibt es ja auch günstig.
Ein Speedboot soll es ja nicht werden, das passt nicht zum Erscheinungsbild.
Was ich nicht versteh... ??
Die äußeren Props dazuschalten ? Wie ?
Ich sehe nur eine Welle !
Wo sind die äußeren Motoren und welche sind das ?

Gruß Thomas
 
Hallo Zusammen
Ich zähle mich zwar nicht zu den Antriebsexperten im Bootswesen, kann aber ein klitzkleinwenig aus meiner Erfahrung beittragen.
Aktuell refrische ich mein 5tes Boot nachdem dieses Hobby ca 40Jahre eingeschlummert war und mich zwangsläufig auch mit dem Antriebsstrang befast habe.

In meiner Commodore von Graupner werken aktuell zwei Max Power 500 mit je einer 30 oder 35er Schraube. Gemessen mit Schiebelehre =33mm?
Der Max Power 500 hat 7.2V Nennspannung (Bereich 3.6-14.4V) und damit eine Leerlaufdrehzahl von 6700U/min. An einem 3S Lipo 11.1V kommt er rechnerisch auf 10330U/min (kV=931). Im Stand (in der Badewanne) und Vollgas, zieht jeder Motor rund 8A. Damit mutiert die Commodore schön zum Gleiter, und ja, die Motoren werden innert kürze sehr warm....spreich "heiss". Aktuell noch ohne Wasserkühlung und ist so für längere Vollgasfahrten also nicht geeignet.

Mit deinem Motor mit einer kV von 1100 kommst du mit einem 3S Lipo auf ca 12200U/min. Damit würde ich jetzt Versuche mit 20er und 25er Schraube Vorschlagen.

Normale Speedmotoren würde ich nicht empfehlen da diese im allgemeinen ein noch höheres kV haben.
Interessant dürften die folgenden Bürstenmotoren sein
-Max Power 650: kV=500, an 11.1V= 5550U/min. Damit würde ich dann Versuche mit ca 40mm Schraube machen oder Rennschrauben mit ebenfalls 40mm.
-Max Power 700 BB: kV=170, an 11.1V= 5735U/min. Damit würde ich dann die gleichen Schrauben ausprobieren wie beim 650er. (Achtung Wellendurchmeser = 5mm) Da etwas Grösser und schwerer dürfte dieser Motor etwas weniger empfindlich sein auf Erwärmung.

Was meinen denn die Erfahreren zu meinen Vorschlägen.
 
kann aber ein klitzkleinwenig aus meiner Erfahrung beittragen.

....dafür ist Dein Beitrag aber äußerst kompetent.

Normale Speedmotoren würde ich nicht empfehlen da diese im allgemeinen ein noch höheres kV haben.
Interessant dürften die folgenden Bürstenmotoren sein
-Max Power 650: kV=500, an 11.1V= 5550U/min. Damit würde ich dann Versuche mit ca 40mm Schraube machen oder Rennschrauben mit ebenfalls 40mm.
-Max Power 700 BB: kV=170, an 11.1V= 5735U/min. Damit würde ich dann die gleichen Schrauben ausprobieren wie beim 650er. (Achtung Wellendurchmeser = 5mm) Da etwas Grösser und schwerer dürfte dieser Motor etwas weniger empfindlich sein auf Erwärmung.

Perfekte Beschreibung und eine perfekte SetUp-Beschreibung.

Wenn ich mit einigen Worten auch noch meinen Senf dazu geben darf!!?? Ich kann aus jahrelanger Erfahrung sagen, das SetUp-Empfehlungen immer subjektiv sind, weil im Live-Betrieb Aspekte eine Rolle spielen, die am "grünen Tisch" nicht berücksichtigt werden können. Deshalb empfehle ich immer ein stimmiges SetUp zu "erfahren". Wenn ich mich mal für einen Motor entschieden habe, dann kann ich noch 2 Stellschrauben bewegen - das ist der Strom und das ist der Propeller mit Durchmesser, Steigung und/oder Blattzahl. D.h., ich gehe mit mehreren Lipos und unterschiedlichen Zellen ans Wasser - aber auch mit unterschiedlichen Props, wie zuvor beschrieben.
Ich investiere 30 Minuten, um meine Stromquellen mit unterschiedlicher Spannung auszuprobieren und ich probiere mehrere Propeller. Danach weiß ich welches SetUp für mein Boot passt.
 
Ich möchte an dieser Stelle gerne einen Vorschlag machen.

Dieser thread entwickelt sich, wie es bei vergleichbaren Themen immer ist. Wir haben hier bei den Motorgetriebenen einen Beitrag "Motoren- und Antriebskonzepte für Boote".

Damit auch die stillen Mitleser etwas mitbekommen, möchte ich dem Moderator vorschlagen diesen thread "Welche Antriebsschraube...." dahin zu verschieben.
 
Warum nicht die "Bürste" drinlassen ?
Da die alte Bürste vergleichsweise sehr viel Strom verbraucht und dafür sehr wenig Leistung hat (sie ist wie gesagt von meinem Großonkel…)

Den Brushless habe ich wie gesagt über, der geht gut und ich dachte ich kann‘s ja mal probieren…😉
Evtl. einen Speed 600 ? Der passt zum Propeller.
Lipofähige Bürstenregler gibt es ja auch günstig.
Ein Speedboot soll es ja nicht werden, das passt nicht zum Erscheinungsbild.
Was ich nicht versteh... ??
Die äußeren Props dazuschalten ? Wie ?
Über derzeit ausgebaute Schalter am Ruder
Ich sehe nur eine Welle !
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Wo sind die äußeren Motoren und welche sind das ?
Ausgebaut, kleine Gebürstete
 
......
Was ist eigentlich der wesentlichste Unterschied an drei-, vier-, …- Blatt Schrauben?
1 Blatt;)

Im Ernst. Ich wüsst das auch gerne.
Meine Logik sagt mir:
bei gleichem Durchmesser und gleicher Steigung (und gleiche Blattform) müsste eine 4Blatt Schraube mehr Wasser in Bewegung setzen. Der Rückstrahl hätte also erst mal gleiche Geschwindigkeit, was bei mehr Wasser und gleichem Durchmesser erst mal ein Widerspruch ist. Damit die Gleichung aufgeht, müsste eigentlich der Wasserstrahl eines 4 Blatt Propellers schneller sein. Bei gleicher Drehzahl ist die Wassergeschwindigkeit aber durch die Steigung x Drehzahl gegeben. Ich vermute mal dass der Wirkungsgrad einer 4Blatt Schraube etwas besser ist, was aber auch von der Blattform beeinflusst wird. Ich behaubte jetzt einfach mal dass der 4Blatt Prop. z.B bei schleppern in langsamer Fahrt mehr Kraft entwickeln kann. Soweit meine Logik.
Ev kann das ein Experte bestätigen oder widerlegen.
Bin gespannt.


Hab übrigens gerade gesehen, dass es bei www.raboeschmodels.com Tabellen zu jedem Schraubentyp gibt in welcher auch die Steigung aufgeführt ist
 
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