Rasenmaeher schrieb:
Hallo
Motor Springt schlecht an so bin ich es nicht gewohnt
Hat eine ein paar Tipps was ich Vielleicht Falsch mache
Wenn er Läuft ist alles Topp und satt Leistung
MFG Rasenmaeher
Hallo Rasenmaeher (Schaf wollte ich nicht schreiben *g)
Ich selber hatte bisher noch keinen Benziner für ein Flugmodell. Allerdings dürfte das wenig bedeutsam sein.
Man denke doch einfach mal an KFZ Motoren (ja genau... diese dicken Metallklötze vorne unter der Motorhaube beim Auto). Früher (vor 25 Jahren und noch weiter zurück) war es üblich, daß man links oder rechts am Armaturenbrett einen kleinen Griff hatte, wo vielleicht auch "Choke" dran bzw drauf stand.
Welchen Sinn hatte diese Erfindung nun? Ein kalter Motor ( ~20°C) kann nur sehr schlecht das Benzin-Luftgemisch entzünden. Daher hat man sich zunutze gemacht, einen Treibstoffüberschuss herbei zu führen, damit die Zündwilligkeit erhöht wird. Man merkte es daran, daß bei nicht gezogenem Choke der Motor nur sehr unwillig oder gar nicht ansprang und auch nur sehr schlecht Gas annahm. Ergo: Standgasdrehzahl plus Überfettung des Gemisches, damit der Motor die ersten Sekunden überhaupt laufen konnte.
Übertragen auf einen Modellmotor gibt es da keinen Unterschied. Ist der Motor also kalt, ergibt sich halt in den seltensten Fällen ein brauchbares Gemisch zum starten. Bei noch nicht eingelaufenen/eingestellten Motoren wirkt sich das nicht so gravierend aus, da sie generell mit fettem Gemisch betrieben werden - was dann eben dem Kaltstart entgegen kommt.
Von daher ist es auch normal, daß selber bei nur leicht geöffneter Drosselklappe der Motor nur extrem unwillig zünden will. Evtl. hat man Glück, daß durch das Ansaugen ein Kaltstartfähiges Gemisch vorhanden ist... doch eine Garantie ist es eben nicht. Darum würde ich doch glatt behaupten, daß sich die Probleme bei der von den meisten geschilderten Anwerftaktik zwangsläufig ergeben müssen. (Man lese nur einmal quer durch sämtliche Beschreibungen, *wie* die Motoren gestartet werden: Ansaugen, bis es schmatzt... ergo: überfettetes Gemisch wie in der guten alten Zeit auch manuell geschehen)
Nun gut... moderne Motoren besitzen im KFZ entsprechende Regelelektronik. Aber die macht auch nichts anderes, als das Gemisch in der Warmlaufphase anzureichern, um einen stabilen Lauf des Motors zu garantieren. (Beachte doch mal das Verhalten eines kalten Motors: Erhöhte Leerlaufdrehzahl, die nach wenigen Sekunden schon wieder abfällt - im Winter natürlich etwas später).
Diese Regelelektronik gibt es beim Modellmotor nicht (Lambdasonde usw). Also was bleibt zu tun? Choke schließen, ansaugen und anwerfen. Mit geschlossenem Choke ein bisschen Temperatur aufbauen lassen und den Choke langsam öffnen. Man müsste es auch bei der Gasannahme merken, wie der Motor darauf reagiert. Solange er zu kalt ist und der Choke zu weit (im Verhältnis) geöffnet, möchte der Motor wieder absterben oder kommt nur unwillig auf Touren. Ist er aber zu fett (MIschungsverhältnis passt also nicht mehr durch gestiegene Temperatur), spotzt er eher und wird wahrscheinlich mehr qualmen.
Ach ja... diesen Effekt konnte ich auch schon bei meinem Mofa beobachten, daß ein kalter Motor nur extrem widerwillig Gas annahm. Darum gab es je nach Hersteller auch unterschiedliche Lösungen (Beim Bing Vergaser war es z.B. ein schwarzer langer Stift, den man eindrücken konnte und somit die Luftzufuhr drosselte um eine Überfettung zu erreichen).
Da ein Mofa-Motor ja auch in der beliebten Klasse mit 50cm³ zu finden ist, sollte erkennbar sein, daß es eben keinen Unterschied beim anwerfen und warmlaufen lassen gibt. Verbrennung ist in jedem Fall gleich.
So das waren meine unbedeutenden 5cent dazu.
MfG
Rainer
PS: evtl. Vertipper können in der Bucht versteigert werden. Wir machen dann 50/50
