Ruderausschläge für Robbe Vampir

Habe einen gebr.Vampier erworben.Aber leider ist kein Bauplan oder Ähnliches dabei.Wer kann mir mit Angaben zu den Ruderausschlägen (Deltamix?) und oder Benutzung der mittleren Klappen eine Tip geben.Schwerpunktlage? Wer hat eigene Erfahrungen damit? Was ist mit einem Hochstarthaken?
Fliegergrüsse Klaus
 
Benutze die Wölbklappe als Höhenruder und die Klappen außen als Querruder, versucht die Ausschläge sehr gering zu halten, das Ding geht nicht um die Kurve bei großen Ausschlägen.
Mach keinen Windenhochstart, das Modell wird sich durch einen sehr interessanten Strömungsabriß in das Windenseil einwickeln, wenn der Windenfahrer gut ist kann er durch bedienen der Winde das Modell wieder auswickeln und der Hochstart geht weiter.

Die Leute auf dem FLugplatz liegen dann vor Lachen auf dem Boden. Es sein denn das Modell entschließt dann auf der Stelle umzudrehen und auf die Leute zuzufliegen die an der Startstelle stehen. In diesem Fall solltest Du die Fernsteuerung weglegen und rennen was das Zeug hält.

Das Modell hat ein Eigenleben, wenn es beschließt irgendwo hinzufliegen, versucht das zu unterstützen, Wiederstand ist zwecklos. Ansonsten sieh Dir den Artikel bei dem Nurflügel Team an, da habe einige (auch ich) etwas zum Robbe Vampir geschrieben.

Mit dem Modell kann man Abenteuer erleben. Ich hoffe ich habe Dich jetzt nicht entmutigt.

Grüße von einem Hessen im Schwabenland.

Bernd
 
Guten Tag zusammen,

wir haben sehr gute Erfahrungen mit dem Vampir.

Das Modell ist sehr gutmütig und eines der interessanteren Modelle am Platz. Er ist halt nicht von vorneherein eine Heizmaschine.

Probier' die Ausschläge von kleiner zu größer werdend ruhig aus. Kein Problem, die Ausschläge kann man zum Testen ja auch mal mit den Fingern begrenzen ;) .

Weiterhin nutzen wir die Wölbklappen (übrigens extrem wirksam) auch nur als solche, Höhe steuern wir mit den äußeren Klappen.

Gestartet wird der Vampir bei uns leider nur im Huckepack auf einem umgebauten Telemaster, zum Seilstart können wir damit leider nichts sagen.

Negative "Abenteuer" haben wir mit dem Modell noch keines erlebt, ist auch irgendwie immer eine Frage des Schwerpunkts, oder?

[ 16. Februar 2004, 09:18: Beitrag editiert von: Klaus S ]
 
Tatsache ist aber, daß die Querruderwirksamkeit geschwindigkeitsabhäüngig ist. Fliegt man den Vampier bei schwachen Bedingungen am hang, reagieren die Querruder sehr schlecht bis gar nicht. Ebenso wenn man ihm bei starkem Wind mit Rückenwind fliegt und dann eine Wende fliegen möchte, hier ist die fehlende Querruderwirksamkeit ebenfalls tödlich.

In der Ebene mit Huckepack Schlepp kann man ihn in der Tat fliegen. Aber am Hang ist das Modell meiner Ansicht nach gefährlich, genauso wie an der Winde. Von diesem Einwickeln in das Windenseil haben mir auch andere Vampir Piloten erzählt.
F-Schlepp ging bei mir immer schief, das Modell bekam da einen Strömungsabriß am Außenflügel und fiel wie ein welkes Blatt, allerdings bin ich kein Meister im F-Schlepp.

Ich bin den Vampir Jahre lang geflogen und dachte immer die schwacht Querruderwirkung aussteuern zu können, bis auf den Tag wo ich es nicht mehr aussteuern konnte und der Vampir auf eine Menschenmenge zuflog. Ich konnte nur noch zusehen, die Frau die ich am Kopf getroffen habe ist zum Glück mit dem Schrecken davongekommen. Danach habe ich den Vampir eingemottet.

Ich habe von jemandem gehört, der ein zentrales Seitenleitwerk an den Vampir gebaut hat um die Querruderwirkung zu verbessern, ich habe mit Turbolatoren gerabeitet, aber es werden nur Spantklappen helfen ohne das Konzept zu vergewaltigen.
 

jwl

User †
>>Tatsache ist aber, daß die Querruderwirksamkeit geschwindigkeitsabhäüngig ist.

die ist CA abhängig und von der auftriebsverteilung.
die einfachst methode diese bei schwammigen konstruktionen in den griff zubekommen ist einfach den schwerpunkt nach vorne zu verlegen. diese verändert die auftreibsverteilung richtung unterfüllig und schon geht es rum ums eck. kostet hat leistung aber fliegbar.

gruss jwl

ps.: was mir noch einfällt müsste beim vampir ja gehen, weil die wölbklappe als höhenruder funktioniert. wenn man aus 2lagen glas eine freisennase an die querruder an lamiert. die flächenverkastung müsste man halt etwas abändern, dass das ruder bei negtivem ausschlag nicht aufläuft.

[ 16. Februar 2004, 14:18: Beitrag editiert von: jwl ]
 
Hallo

JWL schrieb:
ps.: was mir noch einfällt müsste beim vampir ja gehen, weil die wölbklappe als höhenruder funktioniert. wenn man aus 2lagen glas eine freisennase an die querruder an lamiert. die flächenverkastung müsste man halt etwas abändern, dass das ruder bei negtivem ausschlag nicht aufläuft.
Viel einfacher und vor allem höchst wirksam geht´s mit der Stromburg-Spaltklappe. Wer MV-Flügel ohne diese nachbaut - wie die Vampir-Konstrukteure - ist selbst schuld für Risiken und Nebenwirkungen!

Grüße Michael

Stromer
Aufriss
 

jwl

User †
>>Viel einfacher und vor allem höchst wirksam geht´s mit der Stromburg-Spaltklappe.

ersten glaube ich nicht dass das schneller geht.
zweitens wird durch die spaltklappe ja im geradeausflug durch geringere rezahl, kürzer laminare lauflängen, druckausgleich
und auch vermehrte blasenbildung massiv leistung verschenkt. bei ausgeschlagem ruder ist die spaltklappe sicherlich ein probates mittel ein flugzeug in die kurve zu zwingen. da aber bei ein nurflügelsegler bedingt durch das geringer CA. nichts zu verschenken gibt würde hier auf ein solche massnahme verzichten, ausser man baut sowas wie einen motor dran. die friesennase hat hier vorteile weil man so gut wie spaltfrei und dicht anlenken kann. im gerade ausflug kostet sie keine leistung beim kurvenflug wird natürlich etwas gebremmst. die horten brüder haben diese ja auf ihren hoch gestreckten typen auch verwendet. um die nachteile der friesennase zu umgehen wurde die höhenruderklappe getrennt angelenkt ---> 6klappen. ich glaube denoch, dass man bei einer vernüftigen auslegung auf solche "harten" tricks verzichten werden kann. mit widerstandserhöhendem kurvenmittel wie auch spoiler nur im notfall einzusetzten oder für die die nur gerade ausfliegen müssen wie zb verkehrsmaschinen.

gruss jwl
 
zweitens wird durch die spaltklappe ja im geradeausflug durch geringere rezahl, kürzer laminare lauflängen, druckausgleich
und auch vermehrte blasenbildung massiv leistung verschenkt.
Woher weisst Du denn das? Wenn Du´s rechnen könntest, wärst Du nobelpreisverdächtig und falls nicht vorurteilsfreudig- oder?

Grüße Michael
 

jwl

User †
>>Woher weisst Du denn das?

wie waer es mit nachdenken.

>>Wenn Du´s rechnen könntest,

kann man das meiste aus jeder polare rauslesen.
unanderem waere es doch sinnlos warum man sich soviel mühe macht, dass alle ruder spaltfrei laufen, elasikflap einlauflippen etc. pp ware dann doch für die katz oder? man lenkt doch die ruder nicht nur mit tesa an, weil es einfach ist sondern, weil es dicht ist.

gruss jwl
 
So,
nur mal kurz zur Erinnerung:

Ist ja nicht so, dass da noch nichts gemessen wurde! ;) Den einen Report finde ich gerade nicht, wo die verschiedenen Klappenkonfigurationen direkt miteinander verglichen werden und da sind auch einige Diagramme mit direkten Vergleichen der Widerstandsbeiwerte Profil clean/split/slotted flap drin. Vielleicht hat jemand ja Zeit zum Suchen... ;) Aus diesen Messungen ist deutlich zu erkennen, dass der Maximalauftrieb zwar deutlich anwächst, aber eben auf Kosten des Widerstands. Wer also den Widerstand optimieren will, sollte keine Spaltklappen einsetzen.
Siggi
 

RSO

User
Hallo,

da ich einige M-V-lügel gebaut und geflogen habe
kann ich da sicher etwas zu sagen.

Die Steuerbarkeit mit eines mit Spaltklappen ausgelegten NF ist ausgezeichnet.
Subjektive Empfindung ist, das die Spaltklappen etwas Leistung kosten. Um die Diskusion nicht anzuheizen sage ich ausdrücklich subjektiv.

Andere Möglichkeiten die z.B JWL aufgezeigt hat wurden mit meinem Opal2001 als 6-Klappenflügel mit Erfolg verwirklicht. Ein positives Wendemoment
sorgt für astreinen Kurvenflug. Allerdings steigert sich der Bauaufwand beim 6-Klappenflügel erheblich. Ein Bericht in einer Fachzeitschrift ist vorgesehen.

Weitere M-V-Flügel würde ich warscheinlich wieder mit Spaltklappen ausstatten. Grundsätzlich sind die M-V-Flügel von Herrn Prof. Schönherr weit entwickelt und fast nicht mehr zu verbessern. Lässt man die Spaltklappen weg, handelt man sich andere Probleme ein, wie z.B Abrisse am Aussenflügel.

Grundsätzlich ist zu sagen, das der Schwierigkeitsgrad der Konstruktion von M-V-Flügeln auf die räumliche Ebene erweitert wird.
Und somit mit Hortens und Wingletters nicht mehr zu vergleichen ist. Aber die beiden vorgenannten
können wir schon. :D Trotz einiger meiner Rückschläge bleibt das M-V-Konzept für mich das interessanteste von allen NFs, warscheinlich mit dem grössten Entwicklungspotenzial.

Gruss, Raimund
www.das-nurfluegelteam.de
 
Siggi:
Aus diesen Messungen ist deutlich zu erkennen, dass der Maximalauftrieb zwar deutlich anwächst, aber eben auf Kosten des Widerstands. Wer also den Widerstand optimieren will, sollte keine Spaltklappen einsetzen.
JWL:
bei den auftriebsbeiwerten (2.5) kommt man richtig in schwärmen. leider habe ich keine rezahl angaben auf die schnelle gefunden.
Das ist genau der Punkt. Die Profilgleitzahl ist nämlich Auftriebsbeiwert geteilt durch Widerstandsbeiwert und da kann eine "Junkers-Doppelflügel" –Anordnung trotz leicht höheren Widerstands wegen des überproportionalen Auftriebsgewinns sogar noch besser liegen als ein einprofiliger Flügel. Noch positiver sieht es mit dem Junkers-Doppelflügel bei der Profilsteigzahl aus.

Eine Spitzengleitzahl erreichte das Segelflugzeug Elfe bereits vor dem Krieg mit über den ganzen Flügel verlaufender Junkers Spaltklappe Elfe1
Auch Rochelts Solarfliegerente, die Weltrekorde brach war inklusive Vorflügel komplett mit Junkers-Spaltklappe ausgestattet. Solair 1 (zweite Zeile erstes Bildchen anklicken)

Beim gepfeilten Nurflügelmodell gibt es, von „Horten“ einmal abgesehen, 2 Auslegungsphilosophien:

a) Auslegung auf kleinen ca-Wert. Dadurch hat man einen Schnellflieger mit den Vorteilen: höhere Re-Zahl, bequeme Ausnutzung widerstandsarmer Profile, nur kleiner Mitteneffekt mit wenig Schränkungserfordernis, leidlich abrissresistente Flügelenden wegen ca-Reserven.
Überdies stimmen hier die besseren Tragflügeltheorien noch passabel mit der Wirklichkeit überein.

Der Nachteil ist das erhöhte Sinken, welchem durch Leichtbau und zentrale, nach unten ausschlagende Wölbklappen begegnet werden kann. Im Langsamflug geht dann der der störende Klappenknick nach unten, während im Schnellflug ein glatter Flügel mit Klappe im Strak besteht.

Die meisten heutigen Winglet-Nurflügel gehören zur dieser Auslegungsphilosophie a)

b) Auslegung auf hohen ca-Wert und geringes Sinken. Dabei begibt man sich auf ein Feld, wo spezifische Unarten des Nurflügels zum Blühen kommen können. Da braucht er nämlich cmo-negative Profile, starke Pfeilung und hohe Streckung. Auch wenn er dann wegen des ausgeprägten Mitteneffekts eine auf die Mitte konzentrierte beträchtliche Schränkung besitzt, verstärkt sich die Abrissproblematik am Flügelende und die Querruderwirkung ist teils unvorhersehbar. Beides behebt jedoch ein als Junkers-Spaltklappe ausgebildetes Querruder in bestmöglicher Weise – auch bei kleinen Re-Zahlen (Versuchsergebnisse).

80-85% des Tragflügels haben übrigens keinen Doppelflügel und schon deswegen ist ein geringfügiger Widerstandszuwachs kaum merklich.

Maßvolle Schnellflugfähigkeit und Entschränkung des Flügels wird durch Ausschlagen der zentralen Wölbklappe nach oben erreicht. Im Schnellflug geht dann der der störende Klappenknick nach oben, während im Langsamflug ein glatter Flügel mit Klappe im Strak besteht.

Ob man die Richtungsstabilität des Nurflügels nach b) mit Winglets oder mit MV-Form erzielt ist eher zweitrangig und ein anderes Thema.

Soweit ich es überblicke, sind nur die Stromburg-Typen funktionstüchtig nach b) ausgelegt. Beim Vampir scheint dies nicht recht gelungen.

Vergleicht man HJU´s COZWO– Stumpen-Silhouette von 1989 mit dem schlanken 30° gepfeilten CO 9 von heute, so ist eine Annäherung an den 1986er Stromburg-Grundriss fast bis zur Identität gediehen, woraus sich auch eine Auslegungsphilosophie nach Tendenz b) ableitet.
Ob es ohne Spaltklappen-Querruder gut geht?

Michael Schönherr
 
@ all:Erst ein mal vielen Dank für die vielen Antworten.
@Bernd:Wo hattest du den Hochstarthaken am Vampir befestigt? Ich bin am restaurieren des Vampiers;die Steckung ist etwas schlackerig und auch die Anlenkung der Querruder ist stark gewöhnungsbedürftig.
Fliegergrüsse Klaus :p
 
Über die Lage des Hochstarthakens kann ich Dir in nächster Zeit keine Aussage machen. Seit ich das Modell das letzte mal geflogen bin sind 10Jahre vergangen. Mein Vampir liegt ausgeschlachtet in einem Keller in Frankfurt, den Plan habe ich bei meinem Umzug weggeworfen. In absehbarer Zeit werde ich nicht nachsehen können.

Lege ihn in Schwerpunktnähe, oder bis zu 1cm vor den Schwerpunkt, vorausgesetzt Du weißt wo der Schwerpunkt ist.
Aber vom Hochstart rate ich Dir sowieso ab. Es geht häufig gut, es geht aber auch genauso oft schief.
 

Tucanova

User
Hatte vor einigen Jahren auch mal einen Vampir. Den Flügel hatte ich mit 25 gr. Glasgewebe belegt, was den Vogel deutlich schwerer machte (lieber doch Folie). Das negative Wendemoment war ausgeprägt. Nach Nickel/Wohlfahrt hilft es, den Schwerpunkt nach vorne zu verlagern. Ich hatte es mit Zackenband probiert - ohne Ergebnis.
Der Hochstarthaken war zentral am Rumpf unten, ca. 1 cm vor dem Schwerpunkt. Am Gummiseil gabs keine Probleme.
Eine (leichte!) Querruder-Differenzierung ist möglich.
 
Hallo all,

ich bin zwar nicht der Themenstarter, aber die Frage nach den Ruderausschlägen ist immer noch nicht geklärt.

Da ich auch gerade einen Vampir baue, wollte ich den Thread mal wieder aufwärmen.

Ein Bekannter, der den Vampir vor Jahren auch hatte, meinte, ich solle den Vogel wegen der schlechten Flugeigenschaften vergessen.

Was meint Ihr?

Gruss Carsten
 
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