Ruderausschläge für Robbe Vampir

Es ist mir ein Rätsel, wieso hier im Forum immer wieder die Stromburg NF auftauchen (wer das wohl immer wieder Postet?). Sicher, als Experimentalflieger ein sehr schön anzusehendes Flugzeug, mit stabilen Flugeigenschaften. Aber mehr eben auch nicht.

In einer der ersten Ausgaben der "Aufwind" hat Michael Wohlfahrt eindrucksvoll als auch theoretisch dargelegt, daß das Konzept nicht Leistungsfähig ist.

Klar, mit meinem 1,5m Anfängersegler, suuuper gutmütig und mit Clark Y ausgestattet hatte ich auch schon viel spaß und auch Thermikflüge bis an die Sichtgrenze bei Flugzeiten von über einer Stunde. Trotzdem ist das Konzept sicher nicht gerade Zukunftsweisend. Genau so, wie mit der Stromburg.

Nach der Prosa nun auch ein Beitrag zum Thema:

Gut erkannt, "Die Profilgleitzahl ist nämlich Auftriebsbeiwert geteilt durch Widerstandsbeiwert..." allerdings ist der super Auftriebsbeiwert nur bei hohem Anstellwinkel + Ruderausschlag nach unten zu erreichen. Das Ruder im Strak erzeugt nur zusätzlichen Wiederstand.

Damit ergibt sich folgendes Bild:

-Ist das Profil in Hochauftriebskonfiguration, also die Klappe nach unten ausgeschlagen, wird der Flieger in Richtung kleineres gesamt-ca getrimmt. Der Anstellwinkel ist also klein. Klappe nach unten ausschlagen und einen großen Auftrieb erzeugen ist bei der Stromburg nicht möglich. Deshalb ist der Vergleich mit der Elfe nicht besonders intelligent, das ist ja kein Pfeil-Nuri.

-Am Außenflügel ist ein hoher Auftriebsbeiwert nur bei stark zugespitzten Flächengeometrieen erforderlich. Das ist die Stromburg aber nicht. Daher arbeitet der Außenflügel mit geringeren Auftriebsbeiwerten als der Flügel weiter innen. Dort gibt es aber die "tolle" Spaltklappe nicht.

-Die Flugaufnahmen mit Wollfäden zeigen einen Abriß zuerst vorn, ganz innen. Daraus ergibt sich, das dort das Profil als erstes überfordert ist. Außen ist das trotz Klappenauschlag nach oben nicht der Fall. Vielleicht sitzt die Spaltklappe an der falschen Stelle?? :D
(Ein solches Abrißverhalten ist bei Pfeilnuris nicht erwüscht, vielmehr soll der Traglügel seinen Abriß zuerst kurz vor dem Schwerpunkt haben. Dann geht der Flieger nicht auf die Nase, sondern verringert seinen Anstellwinkel.)

Bitte verschont mich mit Leistungsdiskussionen zum Thema Stromburg. Ist eben ein hübsches, gelungenes Experiment, aber kein Leistungsflieger.

[ 17. November 2004, 07:02: Beitrag editiert von: Skywalkair ]
 
-Am Außenflügel ist ein hoher Auftriebsbeiwert nur bei stark zugespitzten Flächengeometrieen erforderlich. Das ist die Stromburg aber nicht. Daher arbeitet der Außenflügel mit geringeren Auftriebsbeiwerten als der Flügel weiter innen. Dort gibt es aber die "tolle" Spaltklappe nicht.
Hallo

Ich hoffe ich habe Dich nicht falsch verstanden, falls wir also jetzt aneinander vorbei reden, bitte ich das richtig zu stellen. Die Stromburg ist zwar nicht stark zugespitzt, hat aber am Außenflügel eine starke negative V-Form. Hätte man die hohe Flügeltiefe in diesem Bereich nicht, so würde die Strömung dort abreißen. Beim Robbe Vampir kann dies sehr schön passieren wenn der Schwerpunkt etwa zu weit hinten ist. Das führt dann dazu, daß das Modell wie ein sindendes Schiff nach hinten kippt und mindestens 50m wie ein welkes Blatt zu Boden fällt.

Die negative V-Form ist in diesem Fall das Gleiche wie eine Zuspitzung. Der Vampir hat übrigens eine hohe Zuspitzung.
 
Hallo,

Skywalkair schreib am 11.11 :
Es ist mir ein Rätsel, wieso hier im Forum immer wieder die Stromburg NF auftauchen (wer das wohl immer wieder Postet?).
In diesem Thread war zuletzt im Februar 2004 von Stromburg die Rede, und zwar von Leuten mit vollem Namen.
Warum kommst du heute damit? Oder wirfst du Stromburg und Vampir in einen Topf?

Ich hatte im Februar die Stromburg-Klappen denen des ganz ähnlichen Vampir-Konzepts gegenübergestellt, was ja das Thema war.

Deine Abkanzelung der Stromburg gehört ja nun wirklich nicht hierher kann aber so nicht stehen bleiben.

Ich denke, da ist der Webmaster gerfragt.

Michael Schönherr
 
Ich denke, da ist der Webmaster gerfragt.
Man hat mich gerufen? ;)

Michael, hier im Forum gilt zunächst das Prinzip der Meinungsfreiheit, das in ein paar Punkten Einschränkungen findet, die in den Forenregeln näher beschrieben sind. Einen Verstoß gegen die Forenregeln kann ich auch nach eingehender Überprüfung des Beitrags nicht feststellen. Das ist eine in diesem Forum legitime Meinungsäußerung, da von Skywalkair eine ausführliche Begründung gegeben wird, wie er zu seiner Meinung kommt.

Da Du Deine Meinung ebenfalls kund getan hast, stehen nun beide Meinungen zum Thema da und der Leser kann sich ein eigenes Bild darüber machen, ganz wie es in einem demokratischen Meinungsbildungsprozess im Idealfall sein sollte. Ob und inwieweit Du nun in eine Sachdiskussion einsteigen möchtest, ist Deine eigene Entscheidung. An dieser Stelle möchte ich lediglich darauf hinweisen, dass eine solche Grundsatzdiskussion besser in einem neuen Thread geführt würde, damit hier hoffentlich noch in diesem Leben ;) jemand etwas zu den Ruderausschlägen schreiben kann. Wäre ganz schön, wenn wir das Thema Einstelldaten Vampier abschließen könnten. Wer hat noch Unterlagen und kann hier weiterhelfen?

Hartmut
RCN-Moderator Nurflügel
 

jwl

User †
quer + - 15°

höhe 8°
tief 10°

und dem erstflug steht nichts im wege

der erste flug an der berühmten schwach geneigten wiese bei etwas wind. wenn man jetzt auch noch schlagenlinen fliegen kann. kann man an den hang.
ist doch nicht so schwer.

wer macht den fred für den stromburg auf bzw. wer rechnet ihn mal mit avl nach. bei mir läuft es auf dem mac noch nicht.

gruss jwl
 
Original erstellt von jwl:
quer + - 15°

höhe 8°
tief 10°

und dem erstflug steht nichts im wege

Ja, vielen Dank für die Werte.

@all: Lang hat's ja gedauert, wenn man den ersten Beitrag zu diesem Fred anschaut...
;)

Nun suchen wir - wenn das Wetter mal wieder mitspielt (also 2005??) - eine Wiese oder so und sehen weiter.

Gruss Carsten
 
Na dann los und immer schön großräumig fliegen !!!!

In meiner Passat-Heckklappe hat sich schon mal eine wunderschöne Vampir verfangen.

Vielleicht war es nur ein richtig schlechter Hubi-geschädigter Pilot.... wer weiß.
Er war jedenfalls wild am fuchteln und "Achtung" rufen.

Leistung hin oder her, die Dinger sehen super aus und ich wünschte, ich hätte einen (mit Spaltklappen, hahahahaha).

Und was wird denn nicht sonst alles am Himmel umhergeschoben, ohne dass "Leistung" im Vordergrung steht.

Locker bleiben, keine Spalten in den Köpfen.
 
In meiner Passat-Heckklappe hat sich schon mal eine wunderschöne Vampir verfangen.

Vielleicht war es nur ein richtig schlechter Hubi-geschädigter Pilot.... wer weiß.
Er war jedenfalls wild am fuchteln und "Achtung" rufen.
Das war nicht der Pilot, das war bestimmt das Modell, veilleicht hat der Vampir Blut geleckt, dann ist er wie ich schon beschrieben habe sehr eigenwillig.
Aber was kann man auch schon von einem Vampir anderes erwarten.

Ich kann mich noch sehr genau an einen Abend erinnern. Ich saß bei Hans Jürgen Unverferth vor dem Kamin, und hatte ihm erzählt daß mein erster Nurflügel ein Robbe Vampir war.

Er sagte daraufhin: Es gibt tatsächlich Leute die das Ding zum fliegen bringen. Ihm hätte mal einer erzählt, daß auf der Wasserkuppe regelmäßig jemand einen Vampir geflogen ist und der wäre so gut geflogen, daß er sogar eine Frau am Kopf getroffen hat.
In diesem Moment wurde ich rot und wollte nur noch im Erdboden versinken. Der Pilot war nämlich ich und an diesem Tag hatte mein Vampir Blut geleckt und ich hatte geschrien und gerufen. :D

Aber man kann das Modell fliegen und wenn man das weiß, fliegt man halt etwas von den Leuten weg, man sollte halt sehr vorausschauend fliegen. Dann wird man durch das einmalige Flugbild belohnt.

Grüße von einem Hessen im Schwabenland.

Bernd
 
Hallo,

ein Anonymus namens „Skywalkair“ hat in diesem Thread der Stromburg pauschal Leistungsfähigkeit abgesprochen, was nichts mit dem Thema „Ruderausschläge für Robbe Vampir“ zu tun hat. Leider muss ich deshalb auch hier richtigstellen.


Skywalkair schrieb am 11.11.04:
Skywalkair.jpg


Den zweiten Abschnitt hat er dann am 19.11.04 abgemildert zu:

In einer der ersten Ausgaben der "Aufwind" hat Michael Wohlfahrt eindrucksvoll als auch theoretisch dargelegt, daß das Konzept nicht Leistungsfähig ist
Wohlfahrts Darlegung im „Aufwind“ beruht wesentlich auf seiner Auftriebsverteilungsrechnung.
Es gibt hier im Forum auch ein gern benutztes Programm von Ranis zur Berechnung der Auftriebsverteilung. Die Grundlage dieses Programm stammt teilweise von Herrn Jochen Schneider, siehe Erwähnung bei Ranis

Eben dieser Jochen Schneider hatte auch die Auftriebsverteilung der Stromburg gerechnet. Beide Auftriebsverteilungen für den Halbflügel, die von Wohlfahrt im „Aufwind“ veröffentlichte und die von Schneider sind nachfolgend einander gegenübergestellt, beispielhaft für cA = 0,3.

vergleichweb.jpg


Jedermann sieht sofort die gewaltige Diskrepanz zwischen den Wohlfahrt- und Schneider-Verläufen. Nur die Auftriebsrechnung von Schneider erfüllt wenigstens den tatsächlichen Schwerpunkt der Stromburg, während nach der Auftriebsverteilung Wohlfahrt der Stromburg-Schwerpunkt einen halben Meter weiter vorne sein müsste, als er tatsächlich ist.

Eine komplette Gegenüberstellung ist hier gegeben Gegenüberstellung

Ich habe keine große Lust, zur Richtigstellung des Wohlfahrt-Elaborats nochmals Zeit aufzuwenden. Ich habe aber auch keine Lust mehr, so was heute noch als Tatsache zum Abkanzeln meiner Entwicklung kolportiert zu sehen und behalte mir weitere Schritte wegen Geschäfts- und anderweitiger Schädigung vor. Ein Gutachter kann leicht feststellen, dass das Wohlfahrt- Ergebnis der Physik und der Logik widerspricht. Ein Gutachter kostet aber Geld, vor allem den-jenigen, der nachweisen müsste, dass Wohlfahrts Auftriebsrechnung für die Stromburg zutreffen soll.

Eindrucksvoll ist nicht, was Wohlfahrt abgegeben hat, beeindruckend ist, dass seine evidenten Fehler auf Leute, die damit nicht eben Sachkenntnis bekunden, immer noch Eindruck machen. Ich erspare mir deshalb, auf Syywalkairs weitere geäußerte Halbkenntnisse betr. Stromburg und Aerodynamik einzugehen.

Jochen Schneider hat in seinem Brief, dessen Bekanntgabe er hier im Forum ausdrücklich gestattet hat, das Wesentliche zur Wohlfahrts Aufwindbericht und Auftriebsverteilungsrechnung schon 1990 gesagt: Jochen Schneider

Michael Schönherr

[ 02. Dezember 2004, 18:43: Beitrag editiert von: M.Schönherr ]
 
Hier meldet sich noch ein Vampirbesitzer. Ich habe den Vampir vor 14 Jahren gebaut und mehrfach geflogen. Die Flugleistungen waren nicht berauschend, aber am Hang ging es ordentlich. Letztlich hat die windige Flügelsteckung (2-mal gebrochen) und ein Abwurf der beiden Ohren bei harten Landungen, die GFK-Manschette hat sich wegen des bröseligen Furniers einfach heruntergeschoben, zu einer Stilllegung des Modells geführt.

Zum Fliegen ist anzumerken, dass die Variante Wölbklappe gleich Höhenruder besseres Steuern ergab.

Aus dem Originalplan habe ich folgende maximale Einstellwerte anhand der Servo- und Umlenkhebel ermittelt (meine Einstelldaten der Ruder kenn ich leider nicht mehr):
Querruder : oben 24 mm , unten 14 mm
Wölbklappe : beidseitig 24 mm

Der Schwerpunkt soll 350 mm hinter der Rumpfspitze liegen (lt. Plan 75 mm hinter dem Scharnier der Wartungsklappe !?). Besser man misst an der Flügelvorderkante 710 mm (mein geflogener SP) am Flügel oder 756 mm von der Rumpfspitze aus. Dort steckt man mit Nadeln Schnüre fest und hängt daran den Vogel in Rückenlage zum Auswiegen auf.

Zur Zeit bin ich dabei den Vampir mit Servos auszurüsten und es nocheinmal zu probieren.

Rainer
 
@ Michael

Worüber regst Du dich denn eigentlich so auf?

Ich habe meinen Beitrag editiert, danke für die Dokumentation. Hintergrund ist eine kleine sprachliche Ungenauigkeit. Genau genommen hat Wohlfahrt es nicht empirisch nachgewiesen (er hat ja selbst keine Versuche gemacht und hat daraus seine Schlüsse gezogen), sondern seine Theorie mit deinen Erkenntnissen (Fotos), und damit empirisch, untermauert. Das Bertelsmann Lexikon meint dazu:

Empirie [griechisch, „Erfahrung”], eine Erkenntnismethode, die im Gegensatz zur Theorie von der Erfahrung ausgeht.

Offensichtlich bist Du auf Wohlfahrt nicht gut zu sprechen. Den anderen Bericht kannte ich nicht, danke für die Info. Dies zeigt mal wieder, daß solche Rechnungen grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen sind – das wird auch hier im Forum deutlich, wenn Phantasiewerte aus dem Ranis ausgegeben werden.

In der Gegenüberstellung gibt es große Diskrepanzen bei den Auftriebsverteilungen und den K-Faktoren. Bei ca=0,9 liegen die Werte um 88% auseinander wenn man die Abweichung von der ideal elliptischen Auftriebsverteilung betrachtet (47% zu 25%), bei ca=0,6 sind es schon 316% (95% zu 30%).

Ich gehe mal davon aus, daß Du die Werte von Schneider bzw. die Gegenüberstellung als richtig ansiehst, sonst hättest Du sie nicht angeführt (also nehme ich die jetzt mal).
Ich halte einen K-Faktor von 1,25 bei ca=0,9 und von 1,3 bei 0,6 nicht gerade für leistungsfördernd. Moderne Winglet-Pfeile haben K-Faktoren von etwa 0,85 – 0,9 (fairerweise muß man die Winglets in die Streckung mit einbeziehen was zu K-Faktoren von etwa 1,05 – 1,1 führt). Unter diesem Aspekt ist die Stromburg nun wirklich kein Leistungssegelflugzeug.

Hinzu kommt noch der Junkers-Doppelflügel (genau genommen ist eine Spaltklappe etwas anderes). In „Aerodynamik der reinen Unterschallströmung“ (F. Dubs, 4. Auflage, 1978) ist zu dem Thema einiges beschieben. Fakt ist: Mit Klappenschlitzen steigt der min. Widerstand immer an. Zitat: „Wie Messungen zeigten, sollten Klappenspalte abgedichtet werden. Offene Spalte vergrößern den Profilwiderstand beträchtlich.“ Dann gibt es noch eine Abbildung, auf der alle (?) bekannten Klappenkonfigurationen verglichen werden. Dabei besitzt ausgerechnet der Junkers-Doppelflügel das schlechteste Verhältnis von camax zu cwmin (als Maß für den Geschwindigkeitsbereich) von allen dargestellten Klappen. Hört sich auch nicht gerade leistungsfördernd an.

Wenn jemand einen Leistungsflieger bauen will, und verläßt sich darauf, daß der Flieger gute Leistungen bringt, wer kommt dann für den Schaden auf, wenn das Modell die Hoffnungen nicht erfüllt? Ich empfinde dies als unfair.

Was mich betrifft ist die Diskussion hier beendet.

Warum erhebst Du den Anspruch, daß das Stromburg-Konzept besonders gute Leistungen (Thermik, Strecke) zeigt?
Warum freust Du dich nicht einfach über deinen Flieger?
Warum entwickelst Du die M-V-Idee nicht weiter? Wie war das damals mit den Lippisch NF zu Pirx Zeiten? Was ist bis heute daraus geworden? Tolle Flugzeuge!

Andreas Hartlage, Bremen (Anonymus)
 
Vielleicht rechne ich in meinem Weihnachtsurlaub mal einen M-V-Flügel mit Vortex. Dann eröffne ich den Stromburg Beitrag, den JWL vorgeschlagen hat. Wobei hier der Einfluß der Spaltklappe auf die Auftriebsverteilung auch nicht korrekt wiedergegeben werden kann. Es wird Zeit diesen Beitrag zu eröffnen, vielleicht werden hier ja auch ein paar Dinge entwickelt, die einen anderen Ansatz für einen M-V-Form Flügel hervorbringen. Dann würde ich einen Vampir2 auflegen :D der auch Kurven fliegen kann.

Grüße von einem Hessen im Schwabenland.

Bernd
 

RSO

User
Hallo,

nachdem einige hier jemand seine Meinung zum M-V-Konzept postet, ohne jemals überhaupt M-V Flügel gerechnet, geschweige denn je gebaut hat, möchte ich auch noch meinen Senf dazugeben.

ich glaube ich bin einer der Wenigen bin die sich eingehend mit dieser Spezies beschäftigt hat. Ich habe das M-V-Konzept sowohl mit 2d Traglinien-Verfahren und auch mit 3d-Wirbelleiterverfahren berechnet und entsprechende Modelle gebaut.

Keines der Verfahren wie Laschka, Trukenbrodt, Vortex, oder Horstmann haben ein eindeutiges Ergebis geliefert.

Alleine meine Baustudien Tamagotschy, Opal2001, sowie der Stromer mit 4m Spannweite haben für mich wichtige Erkenntnisse, wie V-Stellung, Pfeilung, 6-Klappensystem, oder Spaltklappen geliefert, um z.B. das neg. Wendemoment zu beseitigen.
In einem Artikel der Elektro-FMT habe ich den Opal2001 mit Friesennasenquerruder vorgestellt.
Hiermit habe ich experimentiert, um von den leistungsvernichtenden Spaltklappen wegzukommen.

Aus meinen Erfahrungen ist das M-V-Konzept ein Konzept, welches noch etwas Entwicklungspotential besitzt. Herr Schönherr hat mit seinen Flügelgeometrien und Klappenanordnungen schon das Möglichste ausgeschöpft. Weitere Modifikationen verschlimmbessern den Flügel nur noch.

Wird das M-V-Konzept richtig ausgelegt, erhält man einen gutmütigen leistungsfähigen Nurflügel. Vergleiche der Leistung mit Wettkampfmaschinen, wie dem CO-7-9 hält er allerdings nicht stand.
Die Flügelknicke und das Spaltklappensystem kosten
zuviel Leistung. Das zeigen auch Rechnungen mit Wirbelleiterverfahren die 3d rechnen können.

Die Rechnungen und ein Leistungsvergleich verwundener/unverwundener M-V-Flügel von Wohlfahrt liegen mir auch vor. Der Vergleich ist mit einem Verfahren von Lamar/Gloss (Wirbelleiterverfahren)gerechnet worden. In Teilbereichen ist die vernichtende Rechnung von Wohlfahrt jedenfalls was meine M-V-Flügel angeht, bestätigt worden. Da muß man doch mal die Warheit sagen.

Wer M-V-Flügel konstruiert und baut den interessiert glaube ich die Leistung erstmal weniger, sondern die äusserst interessante Aerodynamik an der man sehr viel vom NF lernen kann, denn EPPs, Wingletflieger und Hortens können wir ja inzwischen. Ein M-V ist halt noch eine der letzten Herausforderungen der nurgelügelten Neuzeit.

Also nicht streiten, bauen ;)

Gruss, Raimund
www.das-nurfluegelteam.de
dort findet Ihr meine Stromburgdarfichnichtmehrsagen M-V-Flügel :D
 
Liebe Vampir-Stromburg-MV-Ohren-Spalt-Friseklappenspezialisten, Freunde und Ablehner,

Es wollte mal einer Ruderausschläge für seinen Vampir wissen, dann kam raus, dass wohl kein Ausschlag so recht befridigend sei und JWL schlug Frise-Klappen vor, worauf ich Spaltklappen (für den Vampir) ins Spiel brachte.

Das war vor bald einem Jahr und lag noch im Thema.

Jetzt schießen auf einmal Vor- und Fehlurteile betr. Stromburg ins Kraut und Leute die die Stromburg nie haben fliegen sehen, wissen es ganz genau.

Lieber Raimund RSO, du hast die Stromburg auch nicht fliegen sehen, du hast nie eine Stromburg gebaut, sondern einen Elektro- MV-Flieger mit schwerem und langem Rumpf und offensichtlich weichen Flächen aus Styro-Kernen des Stromer(Kohle Gewebe aber keine Beplankung), die MV-Form verändert und nennst das "Stromer" und wirfst es in einen Topf mit der "Stromburg".

Offensichtlich siehst du sogar das Wohlfahrt-Auftriebsverteilungselaborat zutreffend. Dann stehst du entweder mit dem Momentengleichgewicht der Mechanik auf Kriegsfuss oder dein Elektro-"Stromer" hat den Schwerpunkt viel zu weit vorn.

Du kennst den enorm großen Widerstand der Hängeohren und der Junkers-Spaltklappe - woher eigentlich? Warum soll denn das 35° Hängeohr so absonderlich höhere Widerstände als das 35° nach oben weisende Ohr oder gar als das 90° gewinkelte Winglet haben?

Raimund, ich erinnere mich, dass du die Leistung auch deines "Stromer" früher sehr unterstrichen hast. War das nicht die Wahrheit oder redest du mit zwei Zungen?

Wenn es zum Ausgleich beiträgt: Ich habe in der Entwicklungszeit Nurflügel im selben Grundriss auch mit Winglets und konventionellen Querrudern gebaut - sie fliegen alle optisch gleich gut, nur dass die Wingletflieger um die Hochachse unruhiger waren. (Ist meine subjektive Erfahrung)

Was macht der typische Wingletflieger für Langsamflug und geringstes Sinken: Er nimmt die innere "momentenfreie" Klappe nach unten. Statt dessen kann man doch gleich den Flügel im Klappenbereich mit einem Hochauftriebsprofil versehen, welches den selben Auftrieb wie die ausgeschlagene Klappe liefert aber als glattes Profil weniger Widerstand hat - das ist die Stromburg-Philosophie, die auf Langsamflug und gerinstes Sinken ausgerichtet ist.

Nochmals: die erste Stromburg flog o h n e Jumkers Spaltklappen. Bei der Umrüstung auf Spaltklappen wurde exakt der selbe Schwerpunkt wie zuvor eingehalten, die Spaltflügelohren haben also den selben Auftrieb wie zuvor und sind aerodynamisch gesehen nicht negativ angestellt, wie mancher Schnell-Diagnostiker glaubt zu wissen. Sie fliegt mit den Spaltklappen optisch genau gleich wie ohne, hat aber wesentlich verbesserte Flugeigenschaften.

Kommt doch mal bitte auf den Boden und von den abstrusen Mutmaßungen betr. MV-Form und den paar Prozent-Anteil-Spaltklappen ab.

Stromburg macht prinzipiell das selbe wie die meisten Wingletflieger, sie ist nur auf die Erzielung und Beherrschung höherer Auftriebsbeiwerte hin entwickelt worden - was den Gepfeilten ansonsten eher schwer fällt. Diese haben sich, sofern sie "Hochleistung" anstreben, zweifellos in Pfeilung und Streckung auf die 1986/87er Stromburg zu entwickelt,in anderen Parametern nicht oder weniger, aber das ist eben Geschmacksache und davon abhängig, was jemand von seinem Flieger erwartet.

Die Stromburg wurde experimentell auf das o.a. Ziel hin optimiert, da interessieren mich zweifelhafte bis evident falsche Rechnungen nicht und noch weniger Einwände aus dunkler Aerodynamik-Küche und es ist nutzlos, hier im Forum weiter darauf einzugehen.

Wenn ich etwas falsch gemacht habe mit der Stromburg, dann dies, dass ich sie zu wenig vorgeführt habe. Es liegt daran, dass ich kein Wettbewerbsflieger bin und Stromburg auch nicht für Wettbewerb gebaut wurde und dass ich halt noch vieles andere außer Modellfliegen zu tun habe.
Ich will mich aber bessern.

Michael Schönherr
 

RSO

User
Hallo Michael Schönherr,

Ende Mai 2005 findet voraussichtlich in Scherfede
unser NF-Treffen statt. Dort hätten wir Gelegenheit allen Kritikern, Zweiflern und Ahnungslosen die Stromburg, M-V u.s.w vorzufliegen. Bereits beim letzten Treffen in Walsum war die Dominanz der M-V-Flügel erschreckend ;) (Siehe Bericht mit Bild hier auf RCN) Selbst Jupp Wimmer hat das M-V-Konzept für sich entdeckt. Natürlich nur mit seinem geliebten CJ-Profil.

Gruss, Raimund
 
Zuerst einmal: Ich habe die Stromburg schon fliegen sehen und zwar auf der Wasserkuppe. Du bist zwar nicht lange damit geflogen, weil das Wetter für so ein großes Modell einfach zu schlecht war, aber ich habe sie fliegen sehen.

Zu den großen Pfeilungen, das ist ein Glaubenskrieg geworden. Früher hatten meine Modelle Pfeilungen zwischen 27° und 32° und ich habe mich ganz bewust wieder von diesen hohen Pfeilungen wegbewegt. Ich habe mir vorgenommen Pfeilungen unter 25° zu halten.

Jetzt wird jeder fragen warum. Nun der Grund ist einfach das Abrißverhalten beim Windenhochstart und Aufnicksituationen (zum Beispiel das Abfangen eines Modells in niedriger Höhe) Und wenn ich eine hohe Pfeilung und Streckung habe, dann hat der Flügel einfach zu wenig Verwindung um beim aufnicken noch gutmütig sein zu können. Das gilt auch wenn man cmo negative Profile verwendet. Beim Ceo9 funktioniert es wegen der hohen Verwindung, dem Profilestrak. Aber ich vermute mal, daß der Ceo10 auch wieder weniger Pfeilung haben wird.

Für das große weiträumige Flieger macht es garantiert nichts aus, aber für einen Nurflügel der in Richtung Wettbewerb getrimmt ist, braucht man ein äußerst gutmütiges Abrißverhalten und Abfangverhalten. Alles andere kostet Punkte. Wenn man in 5m noch versucht einen Nullschieber mitzunehmen, muß man das Risiko eingehen können einen Abriß zu bekommen und das Modell muß trotzdem noch abzufangen sein. Und genau da versagen meiner Ansicht nach die hohen Pfeilungen.

Ich will jetzt nichts gegen Deine Stromburg sagen, ich habe sie selbst fliegen sehen und war begeistert. Aber ich denke die Aussage, daß sich alle auf den Flügelgrundriß der Stromburg hinbewegen halte ich nicht für richtig. Ich bewege mich bewust davon weg.

Grüße von einem ehemaligen Vampir Piloten.

Bernd
 
Hallo Bernd,

ich glaube nicht, dass du die Stromburg (15 kg) hast fliegen sehen, es war der "Stromer" (3,6 kg)

Zum Thema "Annäherung in Streckung und Pfeilung" schau mal die Grundrisse der genannten Nurflügelklasse von 1986 und heute im Vergleich zur Stromburg 86/87 an.

Was du zu den Flugeigenschaften bei großer Pfeilung sagst, ist sicher zutreffend, aber eben für Flieger ohne Spaltquerruder. Teils gefährlichen Strömungsabriss hab ich ja selbst bei der ersten Stromburg mit spaltlosen Querrudern erlebt und in der FMT 2/87 auch beschrieben, aber das ist vollkommen behoben durch den Querruderspalt ganz aussen, der ja nur über kaum 20% der Spannweite verläuft. Er verbessert nicht nur die Querruderwirkung entscheidend sondern auch das Abrissverhalten des ganzen Flügels.


Es mag ja sein dass Wettkampfnurflügel und entsprechende Piloten mit kleinerem Anstellwinkel, weniger Pfeilung und ohne Spaltklappen besser mit dem Wettkampfreglement hinkommen.

Stromburg war aber nicht dafür entwickelt worden und ich denke, auch nicht der ein Jahr später aufgetauchte äußerlich ähnliche Vampir.

Nach meiner Erfahrung kann dem Vampir mit den "richtigen" Ruderausschlägen nicht entscheidend geholfen werden - um auf das Thema zurückzukommen.
Es wäre eine prinzipielle Querruderänderung zu erwägen.

Michael Schönherr
 
Hallo Michael

Fehler von meiner Seite: Es war tatsächlich der Stromer.

Zum Thema Ruderausschläge Vampir. Ich habe viele Experimente zum Thema Verbesserung der Querruderwirksamkeit beim Vampir gemacht. Insgesamt war der Vampir mit kleinen Ruderausschlägen deutlich besser zu steuern, als mit großen und man mußte immer zwei Sekunden warten, bis die Kurve eingeleitet wurde wenn man einen Ruderausschlag gemacht hat. Daß man die Wölbklappe als Höhenruder verwenden soll (wie bei der Stromburg) haben ja mitlerweile schon mehrere berichtet. Ich habe auch mit Turbolatoren Experimente gemacht, das war aber wie zu erwarten nicht von Erfolg gekrönt.
Wahrscheinlich sind Spaltklappen wirklich die einzige Möglichkeit beim Vampir eine gute Ruderwirksamkeit zu bekommen. Allerdings war mir diese Lösung damals zu aufwendig. Außerdem sind die Außenflügel recht groß, und dementsprechend müßte auch die Spaltklappe sehr groß sein. Würde es Sinn machen eine recht kleine Spaltklappe am Außenflügel zu verwenden?

Beim Vampir bräuchte man eine auch vom Bauaufwand recht einfache Lösung um das Modell nicht komplett neu aufzubauen. Mir ist damals nichts vernünftiges eingefallen.
 
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