Hallo,
Das ganze vorschleifen, Glasgewebe als Oberfläche drauf, füllern, schleifen, füllern, schleifen ...
Einspruch.
Damit habe ich ganz schlechte Erfahrungen gemacht. Trotz einigen Lagen Glas ist das Styropor-Glasgewebe-Gemisch nachgiebig - im Gegensatz zu deinen mit Glas überzogenen Holzspanten, welche nicht nachgiebig sind.
Das führt zu folgendem Problem:
Wenn du auf dem Glas - Holzspant zu wenig Material hast, so trägst du dort Spachtel auf und verschleifst diesen. Der Holzspant gibt nicht nach, das Styropor mit dem Glasgewebe jedoch schon. Das führt dazu, dass du auf dem Holzspant einen hohen Anpressdruck hast und den Spachtel wegschleifst, während auf dem Glas-Styropor kaum Material abgetragen wird, da es nachgiebig ist und somit ein geringer Anpressdruck vorherrscht.
Fazit: du bekommst wieder genau die gleiche Oberfläche, wie zuvor. Zu wenig Material auf dem Spant, zu viel drum herum.
Wenn das Glasgewebe an einer Stelle (bevorzugt Übergang Spant - Styropor) mal ausversehen zu dünn geschliffen wurde, so bricht es hier durch. Das ist dann eine ganz tolle Sache, muss wieder geflickt und neu verspachtelt werden.
Darüber hinaus kann man auf dem Glasgewebe fast nur den scheusslich stinkenden, giftigen und teuren Poliesterspachtel verwenden.
Mein Tipp:
Bau des Urmodell mit der Styropor-Holzspanten-Methode auf, wie von Plinse beschrieben. Hierzu findet sich auch einiges im Forum.
Schleife das Styropor auf circa 2mm Untermaß. Trage jetzt Moltofill Innenspachtelmasse auf (oder ein Produkt eines anderen Herstellers).
Hat folgende Vorteile:
- stinkt nicht
- billig
- lässt sich viel besser schleifen als Poliesterspachtel
- verschiedene Konsistenzen einstellbar, da mit Wasser anrührt
- es können problemlos größere Mengen angemacht werden um diese dann z.B. mittels eines Lineals zu verziehen
- ungiftig
- Hände und Werkzeuge lassen sich ganz einfach mit Wasser reinigen, auch Kleidung bekommt man problemlos wieder sauber, im Gegensatz zu Poliester (reinigung nur mit Verdünnung)
- der Schleifstaub ist meines Erachtens viel weniger gefährlich als der von Poliester
Nachteil:
- Trockendauer. Diese ist bei solch einem großen Projekt aber wohl eher vernachlässigbar.
- für einzelne, feine Konturen und Kanten nicht geeignet, hier muss man dann wohl oder übel zu Poliester greifen.
Nach dem Trocknen alles verschleifen, bis die Oberfläche gut ist (ggf. mehrmals spachteln). Ich habe hier 40er und 60er Körnung verwendet. Nun mit z.B. einem Multimaster die Holzspanten runderhum um mindestens 3mm heraussägen.
Sonst sind wieder zwei verschiedene Materialien mit Unterschiedlichen Festigkeiten bzw. Härten auf der Oberfläche, was wieder zu sehr viel Ärger und Problemen führt.
Die durch das Heraussägen entstandenen Löcher auch wieder mit Moltofill zukitten.
Ergebnis: eine einheitliche Oberfläche, nur aus Moltofill bestehend, Wandstärke überall mindestens 2mm. Diese kann mit 120er Körnung noch ohne großen Aufwand geglättet werden.
Wenn man mit dem Ergebnis zufrieden ist, so muss die Oberfläche noch versiegelt werden. Das kann man durch 1-2 Schichten Porenfüller oder durch das Auftragen von Epoxidharz erreichen. Letzteres ergibt eine sehr harte und wiederstandfähige Oberfläche.
Alles anschleifen --> auf dieser Basis kann jetzt Füller gespritzt werden.
Weiter gehts, wie von plinse vorgeschlagen:
bis Oberfläche passt, lackieren, polieren, einwachsen, abformen.
Für mich gibt es keinen anderen Weg mehr, ein Urmodell herzustellen. Nie wieder Glas und Styropor, das hat mich dermaßen viel Zeit (Verzögerung mindestens 1/2 Jahr) und Nerven gekostet...
Gruß
Heinz