Plätzli Technik

Mark

User
Hallo,

brauche für einen Vereinskollegen den Link auf den Bericht über die Plätzlitechnik zum reparierenvon GFK Rümpfen.
Find den aber nicht mehr.

Könnt Ihr bitte weiterhelfen ??

Danke

Mark
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steht nun beim GFK
HWE :rcn:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Jan

Moderator

Dix

User
Vielleicht hast Du mit Blätzli-Technik mehr Glück.
 

Gerald Lehr

Vereinsmitglied
Teammitglied
Lautverschiebung p - b

Lautverschiebung p - b

Hihi, sind halt die Schwyzer - die können kein P sprechen :D

Die Schwaben eigentlich auch nicht :D
 

Jan

Moderator
Ganz nebenbei: Die Blätzli-Technik ist wirklich klasse.

Hatte leider schon das Vergnügen an einem Gfk-Rumpf, die Ergebnisse sind überzeugend.
 

Dix

User
Aber bevor man anfängt mit irgendwelchen fusseligen Glas-Schnipseln auf dem Rumpf rumzumatschen, kann man gleich die Original (oder zumindest eine taugliche) Belegung aufbringen.

Der Arbeitsaufwand ist nämlich genau der gleiche!
 
Blätzli auch für Carbon-Kevlar geeignet?

Blätzli auch für Carbon-Kevlar geeignet?

Hallo,

aus aktuellem Anlass muss ich mich erstmalig mit der Blätzli Technik herumschlagen. Leider.......

Frage an das Volk; habt ihr das schon bei Carbon-Kevlar Mixgewebe gemacht? Bin mir echt unschlüssig wie ich den Schaden reparieren soll.

Hat mir in einem nicht von innen erreichbaren Bereich des Heckauslegers den Rumpf zu etwa 75% aufgerissen (fast glatter Riß zu 75% um den Durchmesser).

Da ich nur Infos zu GFK Rumpfreparaturen in Zusammenhang mit Blätzli gefunden habe bin ich etwas unsicher......

Kann einer einem gefrusteten Hangsegler helfen?
 

Jan

Moderator
Dix schrieb:
Aber bevor man anfängt mit irgendwelchen fusseligen Glas-Schnipseln auf dem Rumpf rumzumatschen, kann man gleich die Original (oder zumindest eine taugliche) Belegung aufbringen.

Der Arbeitsaufwand ist nämlich genau der gleiche!

Warum sollte man versuchen, diese Belegung hinzubekommen? Rolf Suter schreibt dazu nur lapidar:

Faserrichtung muss dabei nicht berücksichtigt werden. Die Gewebestücke werden kreuz und quer aufgelegt wo nötig. Das Einhalten der ehemaligen Faserrichtung wäre zwar theoretisch richtig, praktisch aber kaum durchführbar. In der Praxis ergeben sich daraus keine feststellbaren Nachteile.

Der Aufwand, die Materialdicke stimmig zu bekommen und dabei auch noch den Faserverlauf zu beachten, ist doch etwas größer, oder?

Naja, vielleicht liegt das auch an meiner Laminiertechnik... ;)
 

Arne

User
Hallo Ralph!

Ich persöhnlich halte nicht viel von der Blätzli-Technik. Wie mehrere der Kollegen hier im Forum, die sich mit der Materie auskennen. Für unerfahrenere Modellbauer, die noch nicht so gut wirklich fachgerecht und belastungsangepaßt reparieren können, vielleicht noch ne Alternative.

Zu deinem Schaden: Ziemlich typisches Bild, meisten näher hinter dem Endleistenbereich des Rumpfes.
Die gute, einfache und verbreitete Standardreparatur sieht so aus:
Bereich gut anschleifen, den Bruch mit Sekundenkleber fixieren, dabei Rumpf ausrichten. Danach den Bereich auf ca. 6-8 cm (je nach Schaden) mit Gewebe umwickeln. Kohle funktioniert da gut, Kevlar ebenso bis noch besser. In deinem Fall entsprechend dem Rumpfausfbau auch Hybrid. Wenn du das nicht hast, funktionierte auch Glas.
Beim umwickeln nicht zu sparsam tränken. Nach dem ersten Wickel eine zweiten, schmaleren setzen, um eine bessere Krafteinleitung zu erreichen.
Bei beiden Wickeln würde ich je nach Gewebe je ca. 2-3 Lagen mit ca. 160 g/dm² Gewebe verwenden, also insgesamt je nach Gewebetyp ca. 250-400 g/dm² pro Wickel. Bei Kevlar oder Hybrid aufgrund der höheren Wandungsdichte bei gleichem Flächengewicht (geringere Dichte) eher etwas weniger.
Ale letztes wird das Gewebe noch gut angepresst. Dazu die belegte Stelle richtig (!) stramm mit Abreißgewebe umwickeln. Alternativ geht auch ne Folie oder Kräuselband. Auf jeden Fall sollte das Gewebe so gut angepresst werden. Nach Aushärtung Abreiß bzw. Folie wieder abziehen. Optisches Finish dann nach Geschmack, Anspruch, Zeit.

Viele F3X-Flieger fliegen mit so einem Wickel, fast kein Wettbewerbspilot macht sich Mühe mit Nachlackieren oder sonszigen optischen Retuschen.

Ich hoffe, das hilft dir weiter.

Gruß Arne
 

Arne

User
Noch vergessen, Faserverlauf am Rumpf orientieren. Ansonsten kannst du bei den zwei abgestuften Lagen auch eine 0/90 und eine 45° verarbeiten.

Arne
 

Dix

User
@Ralph:
Wenn ich das richtig bverstanden habe, ist das ein umlaufender Riß!?

Dann den Rumpf ganz abtrennen und eine dünne Ring-Manschette von innen reinharzen, penibel ausgerichtet zusammenstecken und im Innern des Rumpfes einen Ich-Bin-Clown-und-knote-lustige-Tiere-Luftballon aufpumpen.
Aushärten lassen.
Das war dann auch schon der anspruchsvollste Teil der gesamten Reparatur.

Und von außen wie bei der "P/Blätzli"-Technik beschrieben weitermachen.

@Jan:
Contra:
Zuviel Harz im Verhältnis zum Gewebe. (Zwischenräume bei den Flicken)
Das wird also unnötig schwer bei gleicher Festigkeit oder umgekehrt:
Es wird weniger halten bei gleichem Gewicht.

Sobald die Reparaturstelle in ihren Eigenschaften vom Original abweicht. Sollte man richtig Obacht geben. Stichworte Kerbwirkung, Beulsteifigkeit, ...
 
hi,
wenn Blätzli-Technik, dann folgendes beachten: Kein zu steifes Gewebe nehmen und/oder keine zu engen Mulden schleifen. Sonst bekommt man die verd.. Schnitzel einfach nicht in die Mulde...
Und bei allem Respekt bzw. Erfahrung: Meist bricht der Rumpf dann woanders = die Blätzlitechnik hält.
Ich schleife inzwischen sehr flache Mulden und nehme hunderte von 49er Glasschnipseln ca. 1x1cm (Blöde Arbeit, die Zuschneiderei). Eher zu viele auftragen. Wenn möglich, nachher Einkaufstüten-Streifen mit hoher Spannung darumwickeln, dann presst es das Harz seitlich aus.

@Ralph:
Was war es den für ein Modell? Ich tippe mal:
Entweder Gigaspeed/Megaspeed o.ä. oder Spider-X (heisst jetzt auch anders)?
War es wirklich ein echter AFK/CFK-Rumpf (rundgewickelt) oder nur zwei aneinandergeklebte Halbschalen?
Wenn letzteres: Guck mal im Magazin bei Pump-up-the-Volume, dann weisst Du, warum ich frage.

Happy Crashes

Bertram
 

Space

User
Ich bin keine Freund der Plätzlis. Warum soll ich die Fasern vorher durchschneiden, bevor ich sie verarbeite??
confused.gif



Nach Möglichkeit die Gewebestücke so groß wie möglich lassen.
Die Bruchränder des Rumpfes mit dem Schleifaufsatz vorher im sehr flachen Winkel anfasen, so daß genug Klebefläche und ein weicher Übergang von dem neuen Gewebe zu dem bisherigen Rumpf entsteht ( schäften ).
Wenn im Regal, abgestuftes Gewebe auflegen. Also innen grobes ( 160g ) und aussen fein ( 50g ).
Auch die Gewebeflicken abgestuft zuschneiden. Also innen klein, bis auf die angefasten Bruchflächen und aussen größer werden. Es ist auf jeden Fall ein Steifigkeitsbruch in dem späteren Reperaturergebnis zu vermeiden.

Noch ein Tip: Zum Anpressen des neuen Gewebes eignet sich das Tesa Paketklebeband ( nur das orginal Tesa ! Das in dem hässlichen Braunton ). Dieses zusammen mit dem Abreissgewebe um die Reperaturstelle herumwickeln und mit Gefühl mit dem Heißluftföhn schrumpfen.
Bilder hätte ich Zuhause....
TH
 
Bertram Radelow schrieb:
hi,
wenn Blätzli-Technik, dann folgendes beachten: Kein zu steifes Gewebe nehmen und/oder keine zu engen Mulden schleifen. Sonst bekommt man die verd.. Schnitzel einfach nicht in die Mulde...
Und bei allem Respekt bzw. Erfahrung: Meist bricht der Rumpf dann woanders = die Blätzlitechnik hält.
Ich schleife inzwischen sehr flache Mulden und nehme hunderte von 49er Glasschnipseln ca. 1x1cm (Blöde Arbeit, die Zuschneiderei). Eher zu viele auftragen. Wenn möglich, nachher Einkaufstüten-Streifen mit hoher Spannung darumwickeln, dann presst es das Harz seitlich aus.

@Ralph:
Was war es den für ein Modell? Ich tippe mal:
Entweder Gigaspeed/Megaspeed o.ä. oder Spider-X (heisst jetzt auch anders)?
War es wirklich ein echter AFK/CFK-Rumpf (rundgewickelt) oder nur zwei aneinandergeklebte Halbschalen?
Wenn letzteres: Guck mal im Magazin bei Pump-up-the-Volume, dann weisst Du, warum ich frage.

Happy Crashes

Bertram

Hallo Bertram, Dix und alle anderen,

leider falsch getippt, es ist eine Mini Graphite von FVK.
Der Rumpf ist etwa 20cm hinter der Tragflächenauflage zu 75% im Durchmesser aufgerissen. Der Rumpf besteht aus einer Ober- und Unterschale, auf der ganzen länge. Was mich verwundert, auf der einen Seite, wo die Schalen verklebt sind ist sie heile geblieben, auf der anderen ausgerissen.

Zur Reparatur dachte ich mir das so;

Den Rumpf nicht abzutrennen, einen Kohleroving, bzw. mehrere von aussen in die Bruchstelle reinfummeln und mit laminierharz verkleben. Denke das ich 3 oder sogar vier Rovings rein bekomme. Wollte diese etwa 6-8 cm lang lassen. Wenn alles ausgehärtet ist würde ich die Bruchstelle gerne von aussen mittels der Blätzli Technik verarzten. Sehen sollte man wenn möglich vom Schaden nichts mehr, bzw. nicht mehr viel.

Was meint ihr dazu? Was mir einige Sorgen macht; das Gewebe welches sich sicherlich nicht so verhällt wie ich s gerne hätte....
 

Dix

User
ralphrombach schrieb:
Was mich verwundert, auf der einen Seite, wo die Schalen verklebt sind ist sie heile geblieben, auf der anderen ausgerissen.

Üblicherweise gehen die Rümpfe nur auf der Stauchseite kaputt, selten auf der Zugseite.

Meist wird die Belastungsgrenze der Faser nicht erreicht. Ist die Beul-Grenze auf der druckbelasteten Seite überschritten, werden die Fasern dort geknickt und alles ist hin.

Das ist der schmerzhafte Unterschied zwischen Stabilität und Festigkeit :cry:

Und wenn die Rumpfnaht lokal die Steigkeit erhöht, dann knautschts irgendwo daneben...
 

Giotto

User
"Ich bin keine Freund der Plätzlis. Warum soll ich die Fasern vorher durchschneiden, bevor ich sie verarbeite?? "

Es ist eigenartig, alle die so ihre Flieger reparieren sind begeistert und alle die es noch nie gemacht haben, die wissen ganz genau, dass das so nicht funktioniert!
 

Space

User
Es ist eigenartig, alle die so ihre Flieger reparieren sind begeistert und alle die es noch nie gemacht haben, die wissen ganz genau, dass das so nicht funktioniert!

Deinen letzten Kommentar möchte ich genauso an dich zurückgeben. Hast du es schon mal wie von mir beschrieben probiert? Das Gewebe nicht pauschal in kleine Quadrte zerschneiden, sondern schauen wie kann ich das Gewebe möglichst ganz lassen?

Ich habe nicht behauptet das Plätzlis nicht funktioniern. :confused:

Die Frage ob Gewebefasern welche nicht in kurze Enden zerstückelt wurden stabieler sind als diverse kurze Enden welche ihre Stabilität durch Überlappung zurückgewinnen stellt sich doch nicht, oder?

Thomas
 

plinse

User
Moin,

bei einigen Bootsreparaturen kam ich um Plätzli im übertragenen Sinn nicht umher weil ein ausreichend großes Stück Gewebe nicht zu platzieren gewesen wäre. Die Erfahrung mit der Dauerfestigkeit ist aber die, dass die Reparaturen, die sauber mit Abstufung erfolgten, bisher durchhalten, die einzige Reparatur, die nachgebessert werden musste, war eine mit Materialanhäufung durch Stückeleien. Du verlierst irgendwann den Überblick, wo die erste Lage voll ist, wo schon die zweite angefangen hat, ... Hängt natürlich von der Reparatur ab, so du aber ein Loch in einer Jolle hast, wo du den Kopf durchstecken kannst gepaart mit Absätzen in der Formgebung an den Rändern wird es lustig. Saubere Reparaturen meinerseits laufen teils seit mehreren Jahren in der Asbildung unserer Unisegelgruppe wieder mit und halten trotz 5-6 Einsätzen pro Woche. Dagegen liegen Modellflieger ja meistens nur rum. Dauerfestigkeit ist da was ganz anderes.
 

Tobias Reik

Moderator
Teammitglied
plinse schrieb:
...Dagegen liegen Modellflieger ja meistens nur rum. Dauerfestigkeit ist da was ganz anderes.
Hallo Plinse,

ohne jetzt den Bootlesbauern zu nahe treten zu wollen...
Die meisten Modelle sind doch häufig in der Luft und die Autretenden Kräfte auf einen Rumpf sind durch die hohen Hebelkräfte und die großen Kräfte bei den Landungen doch wesentlich höher als bei euren Bootchen, die ja grundsätzlich nur gegen Wasser anzukämpfen haben und sich bei zunehmender Geschwindigkeit sich desem entziehen...

Ich denke nicht, daß man Modellflug mit Modellbootchen vergleichen kann - bezogen auf die Festigkeitsansprüche der GFK-/CFK-Teile...

MFG Tobi
 
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