Welchen Kleber für selbst hergestelltes Balsa-Sperrholz?

hi,
wie der Titel sagt: womit verklebt man flächig Balsaholz um es zu Sperrholz zu machen? Irgendwelche dünn aufgetragenen PU-Kleber?

Danke!

Bertram

Das hängt auch ein bisschen davon ab, wie lange deine Verarbeitungszeit ist:

- Wenn die typischen 10 Minuten offene Zeit unkritisch sind: Weißleim, gern auch Wasserfest, oder Propellerleim
- Wenn Du länger brauchst: PU-Leim (z.B. Ottocol P410) oder Epoxy. Wobei ich für reine Balsa-Balsa-Verklebung kein dünnflüssiges Laminierharz (wenn, dann angedickt), sondern eher gleich ein sog. Klebeharz (gibt es z.B. bei Breddermann).

VG
Andi

Wenn die Teile nicht zu groß sind und eine Möglichkeit zum Pressen vorhanden ist: Kontaktkleber (Pattex, aber nur der "echte", also nix tropffrei und so...).

Es soll ein gewickelter Rumpf werden. Die erste Lage Balsastreifen 45° normal auf die Spanten (mit einigen Stringern) geklebt , die 2.te Lage 90° quer dazu. Am liebsten würde ich absaugen, aber das wird kaum gehen. Ich werde es mit Gymnastikband versuchen.
Bei Klebern auf Wasserbasis habe ich Angst vor Verzug, deswegen dachte ich an irgendetwas Nitroverdünnbares? Oder Parkettkleber nicht auf Wasserbasis?
Plan B wäre eine Zwischenlage mit 49er Glas und Harz. Aber dann das Balsa vorher porenfüllen?

Bertram

Bertram Radelow schrieb:

Bei Klebern auf Wasserbasis habe ich Angst vor Verzug,

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Denke nicht, dass bei 45° gewickeltem Balsa bzgl. Verzug der Wasserkleber Deine grösste Sorge sein wird. Eher im Gegenteil; er hilft, das Balsa in die unnatürliche Form zu zwingen. Bei den Stringern nicht sparen (sowohl Querschnitt wie Anzahl; die Beplankungsstreifen werden zwischen den Spanten mit Gewalt einfallen wollen.) Wenn der Kleber erst einmal angezogen hat, stabilisiert sich die Schale ohnehin in sich.
Da aber wie gesagt sich das Balsa wohl nicht freiwillig zum Korkenzieher drehen wird, Formungenauigkeiten also vorauszusehen sind, wäre ein spaltfüllender Kleber sicher kein Nachteil. PU bleibt schon deswegen im Rennen.


Was ist der Grund für die Bauweise? Gewicht bei maximaler Torsionssteifigkeit? Vorbilddtreue?

Das erste Ziel wäre wahrscheinlich mit einer dünnen Lage 45° Glas auf konventioneller Längsbeplankung einfacher zu erreichen.

habe auf der Messe FN ein Segelboot gesehen, dass mich sehr beeindruckt hat. Die Heckausleger eines frühen Schweizer Militärflugzeuges (Häfeli?) waren so gebaut. Ich wollte einfach mal probieren, ob das geht, insbesondere auch, ob man schräger Wickelung weniger Mühe mit dem Schäften der Streifen hat (natürlich stimmt dann der 45°-Winkel nicht überall, aber cum grano sale sollte das hinkommen).

Bertram

Bertram Radelow schrieb:

cum grano sale
Bertram

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Hallo Bertram,
gib doch nicht so sehr mit deinem Ministrantenlatein an.
Liebe Grüße von Heinz

also dann werde ich die Salzkörnchen sorgfältig vom Balsa wischen

B.

Ich würde das Balsa vorher gut anfeuchten, dann läßt es sich leichter wickeln. Holzleim ist dann am besten geeignet, da auf Wasserbasis
Ein 3lagiger Aufbau 45°/45°/90° wird sich (nach ausreichender Trockenzeit) wohl nicht mehr verziehen.

Umwickeln evtl. mit Stoffstreifen (kann man z.B. aus einem alten Bettlaken reißen, nicht schneiden!) dann kann das Bauteil auch nach außen trocknen.

Erwin, das mit dem Bettlaken ist ein guter Tipp, danke.
Die Balsa- und Furnierstreifen wollte ich sowieso vorweg anfeuchten und spiralig um ein Rohr wickeln.

Mal sehen. Es kommen ja ein paar Feiertage.

Bertram