Hmm…..also in meinen Bekanntenkreis bin ich für meine Hartnäckigkeit bekannt …und so schnell würde ich hier nicht aufgeben. Dieses universelle Erklärungsmodell ("….ist eben ein altes Flugzeug….") kann man ja immer noch rausholen. Aber erst, wenn nichts anderes hilft. Wir sind doch Modellflieger und können doch nach Herzenslust alles Mögliche ausprobieren. Soviel mal zu Einstimmung.
Also die Nase der Flora ist schon ziemlich lang. Sie ist aber nicht zu lang, sonst würde die Fuhre aus dem Gleichgewicht geraten. Das Seitenleitwerk ist auch ziemlich groß und hat für eine unprofilierte Fläche eine lange Lauffläche. Und an so einer Lauffläche löst sich irgendwann die Strömung ab und schlägt ins turbulente um. Wenn dies nicht auf beiden Seiten an der selber Stelle passiert, gibt es ein Moment um die Hochachse…das Teil dreht ein wenig…und mit der Drehung legt sich auf der einen Seite die Strömung wieder an…nun hat die andere Seite den längeren Wirbel…und die Fuhre dreht wieder zurück. Die Sache kann nun so richtig schön pendeln. Ein beliebtes Mittel um die Strömung so zu manipulieren, dass die Lauflänge wieder symmetrischer wird, ist die Verwendung von Turbulatoren und da ist bei den Platten die stumpfe Nasenleiste eine sehr übliche Methode um bei dem Ganzen eine besser definierte Strömung zu gestalten. Eine andere Methode ist die Rauhigkeit der Oberfläche: Manche lieblos verschliffenen Modelle mit irgendwie fix aufgehauchter Lackschicht hatten bei mir bessere Flugeigenschaften, als das Ergebnis endloser Abende mit Schleifpolitur oder diese immer gern verwendeten Folie.
Klar…kann auch alles das Ergebnis von Glück und Zufall sein. Ist es auch gelegentlich, denn auch bei viel Mühe hatte bei mir noch jeder Nachbau, ob Baukasten oder Eigenkonstruktion, doch etwas andere Flugeigenschaften - oder eben Eigenheiten.
Darin liegt aber oft auch eine Chance: Wenn zum Beispiel der Rumpf nicht gerade geworden ist, die Buckel nicht so ganz symmetrisch verteilt sind oder einfach nur das Seitenleitwerk "etwas" schief drauf sitzt…so was soll es ja geben, kann auch ein Moment um die Hochachse entstehen. Das Seitenruder …oder eben das Querruder muss dies nun kompensieren. Da reicht schon ein wenig aus, und der Rumpf und damit das Seitenruder steht deshalb aus der "Spur" . Es entsteht eine Gierbewegung, die nicht, kaum oder nur marginal wahrnehmbar sein wird, aber schon wird es weniger pendeln, weil es kontinuierlich mehr von der einen als von der anderen Seite "angehaucht" wird.
In diesem Sinne: Nicht aufgeben, ein wenig überlegen, wo es an dem Konzept die Schrauben gibt, an denen man drehen kann oder an denen man drehen mag. …und irgendwann bau ich mir auch so eine Flora. Sie sieht einfach gut aus und ist technisch interessant.
P.S Ich hab mal in dem sehr interessanten und erstaunlich langen Tread zur Flora nachgelesen. Wenn ich mich nicht völlig irre, hatten da auch einige Probleme mit dem Pendeln, die nach einer Vorverlegung des Schwerpunktes abnahmen.
Grüsse