Unterschied getaktetes Netzteil - stabilisiertes Netzteil?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Ich habe keine Ahnung sorry. Was ist der Unterschied. Oft werden beide angeboten. Mir ist nur aufgefallen, das die stabilisierten Netzteile schwerer sind, als die getakteten stabilsierten. Welchen ist der Vorzug zu geben? Mein Ladegerät (Hölzl) arbeitet offenbar mit einem getakteten zusammen. Also getaktet kaufen?
 
"Stabilisiert" sind alle gängigen Netzteile.
Fragt sich nur "wie".
Gewöhnliche sind im Prinzip nur ein geregelter Widerstand. Es wird also eine höhere Spannung als gewünscht hereingegeben und was zuviel ist wird verheizt.
Billig.
Getaktete setzen gesteuert grosse "Stromhäppchen" zur gewünschten Spannung zusammen. Dadurch viel weniger Verlust (Wärme).
Leichter und teurer.
Gruss Jürgen
 

Ulrich Horn

Moderator
Teammitglied
Moin,

getaktet sind sie ja irgendwo alle..

Das eine mit 50Hz Netzfrequenz, sozusagen extern, und über einen Trafo mit viel Eisen und Kupfer auf die Nennspannung. Hoher Strom = hohe Querschnitte, viel kupfer und Eisen.
Das andere nennt sich Schaltnetzteil und 'zerhackt' die Eingangsspannung mundgerecht für den Verbraucher. Der Bedarf an Kupfer und Eisen ist vergleichsweise gering, um hohe Ströme gewährleisten zu können, braucht's dennoch Aufwand.

Stabilisiert sind alle Nezteile dieser Art. Die mit den Trafos sind halt schwerer (Eisen und Kupfer), Schaltnetzteile sind bei gleicher Leistung teurer. Wenn das Gewicht egal ist, würde ich einfach die Preise vergleichen.

Grüße, Ulrich Horn
 
Weil ich den Text gerade rumliegen haben, nochmal mit anderen Worten:

Getaktete Netzteile (auch Schaltnetzteile genannt) arbeiten grundsätzlich anders als konventionelle, auch längsgeregelte Netzteile genannt.

Der Unterschied liegt in der Art der Spannungsstabilisierung. Bei geregelten Netzteilen verwendet man einen variablen Längswiderstand in Reihe mit dem Verbraucher. Dieser Längswiderstand (meistens ein dicker Transistor) verbrät also immer einen Teil der Eingangsleistung, was zu einem schlechten Gesamtwirkungsgrad führt. Je dicker das Netzteil, um so eher rächt sich die einfache Schaltung durch hohe Stromkosten und starke Wärmeentwicklung.

Das Schaltnetzteil stanzt mit einer Frequenz von üblicherweise ca. 50 - 150 kHz aus einer Gleichspannungsquelle genau passende Häppchen heraus (meist auch wieder mit nem Transistor, der aber nur verlustarm ein- und ausschaltet). Diese Häppchen werden dann wieder mit nem (wegen der hohen Frequenz relativ kleinen) Kondensator integriert.

Auch Schaltnetzteile können übrigens dicke Trafos haben. Man unterscheidet primär- und sekundärgetaktete Netzteile. Bei Ersteren wird die Netzspannung gleichgerichtet und geglättet, dann wird getaktet und über einen, wegen der hohen Taktfrequenz nur sehr kleinen Trafo runtergeteilt.

Sekundärgetaktete Netzteile haben erst nen konventionellen Eingang (Trafo - Gleichrichter - Elko) und zerhacken dann auf der Niederspannungsseite. Das ist (war) billiger zu realisieren, Gewicht spart man so aber nur beim Kühlkörper, nicht beim Trafo. Diese Bauart stirbt langsam aus, da die Hochspannungsbauteile immer billiger werden.

Also: Bei kleinen Gesamtleistungen macht man es billig und "regelt längs", die Verluste sind hier nicht so teuer.
Bei den dicken Brocken taktet man lieber, die höheren Bauteilekosten holt man durch die Stromersparnis wieder rein.
Die sinnvolle Grenze verschiebt sich langsam durch billiger werdende Bauteile und teurer werdenden Strom. Sie liegt derzeit bei ca. 10 Watt Ausgangsleistung.

Bei Dauerbetrieb mit hohen Leistungen wird ein Schaltnetzteil seine Kosten durch Stromersparnis schnell wieder reinholen (Wirkungsgrad oft über 90%). Unsere PCs sind ein gutes Beispiel.

Das Ladegerät fürs Handy hingegen wird wohl meistens längsgeregelt sein, es darf ja nix kosten und setzt nur wenig Leistung um. Schnellladegeräte im Modellbau wiederum taktet man hingegen gerne, weil sonst die Verlustwärme zum Problem wird und die Geräte schnell zu unhandlichen Heizlüftern mutieren.

Nicht verschweigen sollte man auch, daß Schaltnetzteile ein höheres Ausfallrisiko haben. Sie enthalten wesentlich mehr Bauteile, die teils hoch belastet sind. Ein geregeltes Netzteil hat ein wesentlich entspannteres Leben, sofern es ordentlich gekühlt wird.

Gruß, Gunter
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten