Futterstoffbespannung
Futterstoffbespannung
…so, habe die ersten Testversuche mit Futterstoff gemacht. Ihr wollt ja, dass ich davon berichte – also haue ich hier einfach mal alles raus…
Der Stoff wurde auf beiden Seiten rundherum mit dem Uhu Kraftkleber aufgeklebt.
Bis auf ein paar kleine Dellen lag er schon recht gut an.
Diese Dellen ließen sich mit dem Bügeleisen beseitigen. Nachdem der Kleber völlig getrocknet war, habe ich die Klebestellen mit 1:1 verdünntem Spannlack/Nitroverdünnung satt angetupft/-gestrichen und 1Std. trocknen lassen. Die Nitro-Verdünnung (Renovo vom hagebau) und der Spannlack (Aeronaut) vertragen sich wunderbar – keine Klümpchen- oder Flockenbildung.
Danach wurde der verdünnte Spannlack zweimal auf die Felder wedelnd aufgetragen – nach jedem Anstrich natürlich komplett abtrocknen lassen (was recht schnell ging). Bestrichen wurden die vier Felder rechts. Die Felder der zweiten Reihe habe ich dann noch zweimal mit annähernd unverdünntem Spannlack bestrichen. Das Ergebnis sah so aus.
…nach dem Trocknen (2Std.) sah es so aus.
Verglichen mit den rechts daneben liegenden Feldern, die nur zweimal mit verdünntem Spannlack bezogen wurden, ist der Auftrag und auch das Pinselmuster deutlich zu erkennen. Um das etwas zu glätten, sollte die Fläche jetzt noch mit reiner Nitro-Verdünnung bearbeitet werden.
Nachdem die Verdünnung verflogen/getrocknet war, hat sich das Bild leider nicht sonderlich verändert.
….also noch mal die Verdünnung drauf....
…aber auch diesmal ist der Lack nicht wirklich verlaufen und geglättet. Das schönste, gleichmäßige Bild erzielt man also auf jeden Fall wohl mit 1:1verdünntem Spannlack. Ich denke, wenn man den drei- bis viermal aufträgt, bekommt man damit auch alles verschlossen.
Also alles durchaus vergleichbar mit meinen bisherigen Koverall Erfahrungen. Was mir aber gar nicht gefällt: Der Futterstoff ist zwar glatt und wirft keine Falten – spannen tut das Koverall aber deutlich strammer. Auch die zwei zusätzlich unverdünnt behandelten Flächen sind nicht wirklich strammer geworden. Bügeleisen, Fön und Spannlack sind scheinbar zu schwach für dieses Material.
Jetzt bleibt mir nur noch eine Möglichkeit: der Stoff muss im Vorfeld mit Gewalt gespannt werden. Ich habe also die Hardcore-Waffe
aus dem Kasten geholt – eine Heißluftpistole von Steinel, mit der man auch wenn nötig einen Brand legen kann. Auf Stufe 1 habe ich jetzt mein Opferstück vorsichtig nachbehandelt. Die bereits mit Spannlack überzogenen Partien wurden sofort gelb – der Rest aber hat mich verstanden und sich so gespannt, wie ich es mir schon von der Bügeleisenbehandlung erhofft hatte. Jetzt habe ich wieder 4 Felder mit 1:1 Mischung bearbeitet. Nach dem vierten Anstrich sieht es jetzt so aus.
…ganz OK – Spannung ist auch gut. Man sieht nach dem vierten Anstrich jetzt allerdings auch hier leichte Pinselspuren. Vielleicht bekomme ich das mit einem anderen Pinsel aber auch noch besser hin.
Grundsätzlich kann man also sagen, die Bespannung mit Futterstoff funktioniert - auch wenn mir die Koverall Variante aufgrund der besseren Schrumpffähigkeit einfacher erscheint. Kann aber natürlich auch an meinem Stoff liegen - sicher gibt es auch hier Unterschiede.
LG,
Holger