Baubericht: "Long Cabin"


Diese Scharniere wiegen 3g pro Stück. Wenn man dann 4 Stück braucht, muss man -je nach Hebel/Rumpflänge- dieses Gewicht mit Faktor 2-3 wieder in der Nase kompensieren,
was dann schon wieder ca. 24-36g zusätzlich sind. Bei größeren Fliegern ist das sicherlich noch in Ordnung. Hier würde ich aber zu leichteren Varianten greifen.

Oliver.
 
Hallo Oliver,



Zum Ruder: Gesamtlänge ca. 32cm, max. Tiefe ca. 11cm.
Holger

Bei dieser Rudergröße sehe ich das "Gewichtsproblem" nicht so wirklich. Ich würde da lieber auf langfristiges sicheres funktionieren setzen.
Wenn ich da aber wirklich auf das Gewicht achten will, dann darf ich auch keine Ruderhörner aus Alu nehmen und es gibt die von mir vorgeschlagenen Ruderscharniere ja auch noch ne Nummer kleiner.
 
...muß mich zum Gewicht der Ruderhörner erstmal korrigieren - ich sollte auch das Komma beachten. Laut meiner Waage wiegt ein Ruderhorn also 1,3g und ein Scharnier 0,5g.

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Ich werde jetzt die Aluhörner und auf jeder Seite drei Scharniere verbauen (eines davon direkt am Horn). Das ist dann hinreichend stabil und ich denke vom Gewicht her durch den dicken Akku vorne auch zu verschmerzen. Bei diesem tragenden Höhenruderprofil ist die Frage der Gewichtsverteilung doch wahrscheinlich ohnehin auch noch anders zu bewerten als bei einer platten Fläche - oder ??

LG,
Holger
 
Da hast Du doch genau das richtige.
 
...kleiner Fortschritt - so wird es werden.

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Werde in den Schaft des Ruderhorns noch ein paar Löcher bohren und zusätzlich von der Leitwerksseite durch eines der Löcher einen Zahnstocher einleimen.

Wenn das Horn ganz eintaucht, liegt die Mitte des oberen Lochs bei ca. 1,7cm vom Ruder. Reicht das oder sollte es eher etwas weiter herausstehen?

LG,
Holger
 
Am besten machst Du das Ruderhorn so lamg wie den Servohebel. Eine 1/1 Übersetzung ist da immer das Beste. an sonsten gilt, Kürzeres Ruderhorn= größerer Ausschlag = weniger Kraft am Ruder und umgekehrt.
 
Das sieht jetzt sehr zuverlässig aus.
Gut das Dir das Sperrholzruderhorn gleich kaputt gegangen ist.
Ich hatte vor vielen Jahren in Ermangelung von vernünftigen Material Sperrholzruderhörner verwendet.
Die haben sich im laufenden Betrieb verabschiedet. Gut das es bei der Vorflugkontrolle aufgefallen ist.
Sind beim Herausziehen aus den Flächenschutztaschen angebrochen und hätten den Flug mit Sicherheit nicht überstanden.
Deshalb immer Vorflugkontrolle durchführen.
 
Hallo Christian,

ja, eure Einwände waren total richtig - wieder etwas Lehrgeld gespart. Das ist der Grund warum ich froh bin, hier unter "Aufsicht" bauen zu können.

LG,
Holger
 
...als nächstes steht die Zusammenführung der Leitwerkseinheiten an. Neben der geraden Ausrichtung wird es wichtig sein, einen vernünftigen Übergang vom Höhen- zum Seitenleitwerk zu schaffen, um später genügend Fläche zum Ankleben der Bespannung in horizontaler als auch vertikaler Richtung zu haben. So sieht die Baustelle aus...

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Jetzt ist es an der Zeit, die Matratze zu suchen - der Urlaub ist vorbei :cry:

LG,
Holger
 
…habe noch etwas an Leitwerk und Rumpf gebastelt.

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…muss jetzt noch die Dreiecke an den Scharnieren einkleben, - dann die Seitenruderflosse bespannen, - dann alles zusammensetzen und anschließend die Beplankung am Übergang anbringen und den Rest der Leitwerke bespannen.

Bin mir in Sachen Bespannung aber immer noch etwas unschlüssig und habe gerade auch die Nase voll vom Holz und habe deshalb erstmal am Fahrwerk angefangen. Zum gleichmäßigen Biegen habe ich mir eine kleine Konstrukte gebaut…

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Zur Verbindung der zwei Fahrwerksteile habe ich mir aus dünnem Kupferblech zwei Hülsen gedreht…

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Zusammengesteckt sieht es jetzt so aus…

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Soll noch mit Kupferlitze umwickelt und dann verlötet werden.

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...OK - die Reifen sind vielleich etwas wuchtig....(aber sogar leichter als die 90er die ich hier noch liegen habe)

Nochmal zur Bespannung:
Von der vorherigen Abdunkelung des Holzes habe ich mich verabschiedet. Bereits besorgt habe ich Koverall sowie zwei der von Franz empfohlenen Klebestifte. Allerdings ist mir das Koverall zu weiß - hätte lieber einen cremigen/beigen Ton. Überlege deshalb, die anschließende Versiegelung entweder mit ganz leicht eingefärbten Spannlack oder aber mit fertigen, farbigen Parkettlack (vielleicht Eiche hell) zu machen. Die Transparenz soll erhalten bleiben. Was denkt ihr???:confused:

LG,
Holger
 
Diese Scharniere wiegen 3g pro Stück. Wenn man dann 4 Stück braucht, muss man -je nach Hebel/Rumpflänge- dieses Gewicht mit Faktor 2-3 wieder in der Nase kompensieren,
was dann schon wieder ca. 24-36g zusätzlich sind. Bei größeren Fliegern ist das sicherlich noch in Ordnung. Hier würde ich aber zu leichteren Varianten greifen.

Oliver.


Hat mir ja nun wirklich keine Ruhe gelassen.
Das Gewicht von 3 g bezieht sich auf die Verpackungseinheit von 10 Scharnieren.
also 0,3 g pro Scharnier.
Das kann man ja nun wirklich nicht als zu schwer ansehen.
Gewicht Scharnier.30%.jpg
 
...na OP - dann ist die Welt ja jetzt wieder i.O. ;)

So, das Fahrwerk ist auch zusammengebraten...

Cabin119.jpgl

Ich werde mir jetzt erstmal ein kleines Balsagerüst bauen, um daran dann mit dem Koverall und dem Klebestift etwas rumtesten zu können.
LG,
Holger
 

Elfman

User
Koverall mit dem kontaktkleber aufzukleben ist interessant. Bitte Berichte darüber ausführlich:)
 
Erste Tests mit KOVERALL

Erste Tests mit KOVERALL

…zuerst einmal habe ich mir ein Testopfer gebastelt und einmal an den Rändern mit Clou Schleifgrund bestrichen, antrocknen lassen und geschliffen. Sollte man eigentlich an allen, mit dem Vlies in Berührung kommenden Stellen zwei bis dreimal wiederholen – aber ist ja nur ein Testobjekt.

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…dazu der von Franz empfohlene Kleber

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…damit die Ränder eingestrichen. Das ist mit diesem Stift eine echte Wohltat – kein Geschmiere – kein Gestank – SUPER ! Dann antrocknen lassen (willkommene Zigarettenpause), Koverall aufgelegt und auf kleiner Stufe (damit sich das Material nicht schon jetzt zusammen zieht) auf den zwei langen, gegenüber liegenden Rändern angebügelt. Der Kleber löst sich leicht und verbindet sich gut mit dem Vlies.

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Links und rechts wölbt sich jetzt das Koverall ganz ordentlich und lässt mich zweifeln, ob das so alles funktionieren kann.

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…aber kein Problem – alles lässt sich hinziehen und liegt glatt auf – bin begeistert – soweit so gut….

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Wie ich oben schon schrieb, ist mir das Koverall eigentlich zu weiß und ich hätte es gerne, ohne lackieren zu müssen, nach der Oberflächenversiegelung bereits etwas farblich verändert. Also der Gedanke, mit farbigen Parkettlack/Holzlasur zu versiegeln. Parkettlack habe ich leider nicht da und habe deshalb zu einem alten Rest Holzlasur in „Kiefer“ gegriffen. Der Farbton ist jetzt natürlich nicht das was mir vorschwebt – sollte heller sein - in etwa wie Balsaholz. Aber egal – will ja eigentlich auch erstmal die Möglichkeiten ertesten. Also, Pinsel leicht in die Brühe und auf die geklebten Ränder gestrichen/getupft.

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Das Vlies nimmt die Farbe sofort auf verbindet sich scheinbar auch noch stärker mit dem Kleber. Antrocknen lassen und ungeduldig zum Fön gegriffen. Dann noch die Felder eingestrichen.

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Jetzt wird es deutlich: Das Vlies spannt sich prima und haftet an den mit Farbe behandelten Stellen deutlich besser als an den nur Geklebten - hier löst es sich leicht.

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Also – Lehre Nr. 1: Vorm Fönen auf jeden Fall die Klebestellen mit dem Versiegelungslack vorbehandeln, trocknen lassen und erst danach spannen!! Außerdem den Kleber nicht zu dünn auftragen, damit sich auch was ins Vlies ziehen kann.

Zudem erkennt man am Holm (der nicht grundiert und auch nicht mit Kleber bestrichen wurde) wie dort die Farbe scheinbar stärker einzieht und sich dort auch die Holzfasern hochstellen.

Also - Lehre Nr. 2: Nicht auf die Holzversiegelung verzichten!! Ich werde auf jeden Fall alles mindestens zweimal grundieren und schleifen.

Das andere Problem ist, die Farbe gleichmäßig aufzutragen um Deckungsunterschiede (siehe oberes Feld - oben mittig) zu vermeiden. Für einen Farblegasteniker wie mich nicht so einfach. Allerdings soll es ja auch etwas „antik“ aussehen – sonst hätte ich auch Folie nehmen können.

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Um die Farbdeckung nicht weiter zu erhöhen und die jetzige Transparenz zu erhalten, werde ich jetzt den zweiten Versiegelungsgang mit unverdünntem Spannlack machen. Auch das zweite Feld werde ich damit einstreichen um zu sehen, ob die Koverallfarbe vielleicht auch schon so etwas cremiger/bräunlicher wird. Werde weiter berichten…

Auf jeden Fall läßt sich jetzt schon sagen, dass der Klebestifttipp vom Franz klasse ist - Danke dafür.


LG,
Holger
 

Milan

User
Toller Baubericht!

Toller Baubericht!

Hallo Holger.

Was für ein schöner Baubericht.

Klasse Bohrer und Säge an deiner Werkstattwand.:D

LG

Harry
 

stufra

User
Klebestift

Klebestift

Ich möchte darauf hinweisen, dass nicht ich die Methode mit dem Klebestift erfunden habe.
Diesen Trick habe ich hier bei RCN entdeckt und lediglich weitergegeben.
Ich möchte mich nicht mit fremden Fender schmücken.

Noch eine Anregung zur Farbgebung.
Ich habe das Koverall bis her immer zuerst 3 bis 4 Mal mit einem verdünnten- und 1 bis 2 Mal mit unverdünnten Spannlack gestrichen, bis die Poren alle zu waren.
(Stellen, an denen das Gewebe nicht geschlossen ist, sieht man erst dann, wenn man einen farbigen Anstrich aufbringt. Dann ist es aber zu spät.)

Vielleicht wäre es eine Möglichkeit eine gleichmässige Farbsättigung hinzubekommen, wenn man den Lack (Spannlack) nur ganz leicht einfärbt. Wäre interessant, wie das Ergebnis nach 5 maligen Anstrich aussieht.
Vielleicht passt das in die gestartete Versuchsreihe

Weiterhin viel Spass und Ausdauer!
 
Koverall-Alternative

Koverall-Alternative

Hallo zusammen,

Nachdem ich selbst schon mehrere Flieger erfolgreich mit (Kleider-)Futterstoff bespannt habe, kann ich das nur jedem empfehlen,
der Koverall nutzt. Wichtig nur: es muss Futterstoff aus Polyester sein, damit dieser sich mit dem Bügeleisen leicht spannen lässt.
Noch dazu gibt es Futterstoff in unglauchlich vielen Farben, ist fast immer 1,4m breit und kosten ein Bruchteil von Koverall.
In meinen Fällen mopse ich den immer meiner lieben Frau :D

Ich für meinen Teil nutze ausschließlich den UHU contact Klebestift, bereite also die Kontakt-/Klebestellen nicht extra vor.
Hinterher kommen dann wieder 2 Spannlackschichten drauf. Funktioniert hervorragend. Und auch das eventuell nachträglich
Entfernen einer solchen Bespannung ist mit einem Bügeleisen gut wieder möglich.

Kleiner Tip noch beim ersten Auflegen und Spannen:
Das Gewebe zuerst in Spannweiten-Richtung spannen und mit dem Bügeleisen "ankleben" und erst danach in Flugrichtung
weiter spannen. Damit bleibt das Gewebe zwischen den Rippen "oben" und es gibt kaum Dellen zwischen den Rippen.

Oliver.
 
Harry: …ja die alten Sägen, Bohrer und Hobel und sind noch von meinem Opa. Bringe es nicht übers Herz, sie in den Kamin zu schmeißen und habe ihnen einen Ehrenplatz im Hobbykeller an der Wand zugewiesen.

Danke erstmal für eure Rückmeldungen. Hier herrscht leider noch der Frust. Nach einem Versuch, den Spannlack nur ganz leicht mit der Lasur einzufärben kam nach dem ersten Auftrag das heraus…

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…also Käse. Das beste scheint zu sein, das weiße Koverall zu akzeptieren, Spannlack drauf und zufrieden sein.

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In meinem Frust habe ich zwischendurch einfach mal matten Klarlack aus der Spraydose auf ein Feld gehauen. Ich wollte erreichen, dass sich die Poren dadurch schon mal grob verschließen und der Spannlack anschließend nicht nach innen laufen und dort Nasen bilden kann. …auch Käse…
Ein zufälliger Nebeneffekt war: Der Klarlack kam auch auf Stellen, die zuvor schon mit Spannlack bezogen waren und bildete dort eine glatte, leicht glänzende Oberfläche. Ganz schön aber für mich in diesem Fall auch nicht zu gebrauchen

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Vielleicht sollte ich, wie Oliver vorschlägt, doch noch versuchen an Futterstoff zu kommen. Meine Frau hat keinen – ich könnte höchstens heimlich was aus Ihren Kleidern schneiden. Irgendwann fällt das aber auf und dann….
Aber wozu hat man eine Schwiegermutter – ich werde mal fragen, ob sie etwas naturfarbenes aus Polyester in ihrem Arsenal hat. Bis dahin tu ich mir erstmal weiter selber leid…

LG,
Holger
 
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