Lufteinschlüsse / Harzlose Stellen

Hallo zusammen

Ich weiss einfach nicht, was ich falsch mache. Vielleicht kann mir jemand von euch weiterhelfen.

Ich habe gerade Platten mit folgendem Aufbau laminiert:

1. Lage: 50'er Glas (Aussenlage)
2. Lage: 160'er Glas (schwarz)
3. Lage: 50'er Glas

oder

1. Lage: 50'er Glas (Aussenlage)
2. Lage: 160'er Carbon

Das Ganze habe ich auf einer Milarfolie 0.35 Dicke und 500 x 300 mm laminiert und anschliessend beschwert.

Zuerst habe ich das Milar mit Thixo-Harz-Härtergemisch eingestrichen und ca. 20-30 Minuten angelieren lassen. Erst dann habe ich mit laminieren begonnen.

Jetzt habe immer das Problem, dass ich so weisse Stellen im Laminat habe. Habe es auch schon mit grösserer Menge Harz-/Härter versucht, aber leider auch ohne Erfolg.

Ich hoffe, ihr könnt das Problem auf den Fotos erkennen und wäre um eure Tipps sehr dankbar.

IMG_9486.jpg

IMG_9484.png

IMG_9485.png

Besten Dank schon jetzt im Voraus und Grüsse
Pablo
 
Hallo Pablo.
Ist, wie Du schon schreibst, eingeschlossene Luft.
Die Frage ist, wie die Luft rein gekommen ist
Wurde Harzgemisch "schäumig" geschlagen und nicht evakuiert?
Wurde beim Glasauflegen nicht ordentlich drübergerollert?
Thixo verhindert/mindert das Durchtränken des Gewebes. Sind die Zwischenschichten mit oder ohne Thixo angestrichen worden?

Gruß
Juri
 
Hallo Juri

Ich rühre das Harz-/Härtergemisch in einem Becher mit einem Holzspatel an.
Danach hat es kleinere Luftbläschen im Gemisch.
Was meinst du mit evakuiert? Heisst das, das Gemisch kurz ins Vakuum stellen? Das hätte ich bis anhin nicht gemacht.
Habe Versuche mit Rollern und nur Pinseln gemacht, aber leider auch ohne Erfolg.
Zwischenschichten habe ich mit nur Harz-/Härtergemisch (ohne Thixo) laminiert.

Danke und Gruss
Pablo
 

Gideon

Vereinsmitglied
Du schreibst, dass Du das Laminat beschwert hast. Wie ist das zu verstehen?
 
Hallo Stefan

Ich habe nach dem Laminieren eine ca. 20mm dicke MDF-Holzplatte auf das Laminiat gelegt. Darauf habe ich noch meinen Lipokoffer und ein Feuerlöscher draufgestellt.

Danke auch für den Link, den ich sicher lesen werde.

Gruss
Pablo
 
Was meinst du mit evakuiert? Heisst das, das Gemisch kurz ins Vakuum stellen?
Hallo Pablo.
Ja, die Luft muss raus.
Und Pinsel soll "trocken" (also, so wenig Harz wie möglich) sein, wenn man Gewebe andrückt, damit man die eventuelle Lufteinschlusse nicht mit Harz überpinselt.

Gutes Gelingen
Juri

P.S. Müssen die Platten beidseitig spiegelglatt sein?
 
Abreissgewebe draufgelegt.
Wenn es so ist, dann könnte man absaugen (Vakuum).
Ich würde aber vermuten, dass Luft mit dem Harz rein kommt, und/oder "aufgepinselt" wurde.
Es sei denn, dass schon beim Laminieren helle Stellen im Gewebe (eingeschlossene Luft) zu sehen sind. Anhand der Fotos würde ich aber das erste vermuten.

Gruß
Juri
 

Gideon

Vereinsmitglied
Wenn es so ist, dann könnte man absaugen (Vakuum).
Ich würde aber vermuten, dass Luft mit dem Harz rein kommt, und/oder "aufgepinselt" wurde.
Es sei denn, dass schon beim Laminieren helle Stellen im Gewebe (eingeschlossene Luft) zu sehen sind. Anhand der Fotos würde ich aber das erste vermuten.

Nasslaminate leben von einem verhältnismäßig hohen Harzanteil, um gute Oberflächen zu erzeugen. Wird das Laminat lokal mit zu hohem Druck verdichtet (z.B. mit einer Velourwalze oder mit einem Entlüftungsroller), dann entspannen sich anschließend die Fasern wieder und es entstehen Hohlräume. Dass mit Vakuum alles besser wird, ist ein weit verbreiteter Trugschluss. Damit werden ebenfalls die harzreichen Stellen wieder trockengelegt. Eingeschlossene Luft dehnt sich hier zudem noch aus.

Laminierharze vor der Verarbeitung zu evakuieren, halte ich nicht für notwendig. Um wirklich ein völlig blasenfreies Harz zu bekommen, braucht es eine Vakuumpumpe die minimal 20 mbar Restdruck schafft, darüber funktioniert es nicht. Wird anschließend wieder mittels Pinsel oder Walze gearbeitet, sind spätestens dann wieder Luftblasen im Harz respektive im Laminat.

Genau diese Sachverhalte werden in dem verlinkten Thread diskutiert.
 
Hallo Stefan.
Nasslaminate leben von einem verhältnismäßig hohen Harzanteil, um gute Oberflächen zu erzeugen..
Pablo macht die Oberfläche ja mit extra Harzschicht, die schon etwas angeliert ist. Die Oberfläche ist i.O. Nur die eingeschlossene Luft trübt das Ergebniss.
Laminierharze vor der Verarbeitung zu evakuieren, halte ich nicht für notwendig.
Ich kenne das so, dass man ein Mal eingeschlossene Luft nur schwer wieder raus bekommt. Vielleicht umgehst Du (vielleicht sogar unbewusst) die Probleme schon beim Anrühren des Harzes. Evakuieren und dünn mit "trockenem" Pinsel auftragen hat bei mir zu besseren Ergebnissen geführt.

Gruß
Juri
 
Hallo zusammen

Habe in der Vergangenheit wirklich auch schon Tests mit Vakuum gemacht. Das heisst, das Laminat zum austrocknen in den Sack gesteckt.
Leider auch ohne Erfolg, es gab immer diese weissen Stellen.
Die Oberfläche ist eigentlich ganz OK, die weissen Stellen sind echt in der zweiten Lage.

Danke und Gruss
Pablo
 
Vermeiden von Lufteinschlüüsen

Vermeiden von Lufteinschlüüsen

Da ich schon diverse Carbonplatten ohne Lufteinschlüsse erstellt habe, anbei mal meine Version.

Untergrund ein glattes Brett, darauf Mylarfolie, mit Trennlack präparert, ringsum mit Tesakrepp fixiert.
Gewünschten Untergrund aufbringen, das wäre DD-Lack farblos oder Deckschichtepoxy oder PU-Vorgelat farblos, härten lassen

Mittels Kurzhaarroller ( Heizkörperroller) gesammte Fläche dünn einrollen trocken 50 Gramm Glasseide auflegen, diese anrollen, bis überall ein Durchtränkung vorhanden ist. Evtl. Trockenstellen noch nachrollen. Dann mehrlagiges Saugpapier (gibts in großen Rollen im Farbenfachgeschäft) drauflegen und nochmal mit einer Tapetenwalze überrollen. Damit ist eine gleichmäßige Glas-Harzbasis entstanden, die garantiert kein Luftblasen hinterläßt.

Das Kohlefasergewebe, das jetzt draufkommen soll, legt man auf reichlich zugeschnittenes Trägerpapier (Zeitung. Packpapier usw.) Ränder wieder mit Untergrund mittels Klebebänder fixieren (Verrutschausschluss)
Das Kohlegewebe nun mit reichlich Harz aufrollen, bis eine leicht glänzende Oberfläche entsteht.
Mittels des Saugpapiers das Kohlegewebe leicht überrollen es sollen nur die evtl vorhandenen Harznester ins Saugpapier gelangen.
Dann ringsum das Klebeband entfernen und das gesamte Gewebe umdrehen und auf das Glaslaminat auflegen.
Das Trägerpapier im spitzen Winkel abziehen und entfernen.
Das Carbongewebe nun auf das Glasgewebe aufrollen, alles mit dem Saugpapier abdecken und mit dem Tapetenroller zur Verdichtung überrollen.
Papier abziehen und entfernen. Damit ist das Laminat maximal durchtränkt.

Als letzten Vorgang lege ich über alles ein Abreißgewebe, Darüber mit Übermaß eine Polyfolie (Baumarkt) klebe ringsum zum Untergrund ab und lege am Rand der Folie bei zwei kleinen Kreuzschnitten meine beiden Saugnäpfe auf. Dann wird ein paar Stunden evakuiert. Im Regel reichen 0,5 Unterdruck.

Ich würde zur Trennung des Laminats und Lösen von der Mylarfolie mindestens 24 Stunden warten bei Raumtemperatur.

So, wie beschrieben , ist bisher alles gelungen, auch eine Vielzahl von Schalenflächen.
 

Gideon

Vereinsmitglied
Wie bereits erwähnt, die Lufteinschlüsse befinden sich hinter der Glaslage. Das nachfolgende Kohlegewebe ist zu trocken laminiert. That's it! Darum so ein Bohei zu machen, halte ich für unnötig.

Was besonders auffällt, dass die Themen sich ständig wiederholen, aber sich offensichtlich keiner die Mühe macht, die Suche zu bemühen. Der von mir empfohlene Thread geht ausführlich auf die hier behandelte Problematik ein. Einfach mal reinkucken und versuchen, den Erkenntnisgewinn praktisch umzusetzen.

Ziemlich simpel ist auch die Methode, zwischen 2 (dickeren) Folien zu laminieren. Da brauchts dann weder eine zusätzliche Deckschicht + Glaslage, noch besonders sorgfältiges Arbeiten. Die Luftblasen werden einfach mit einer Kunststoffspachtel oder einem Squeegee nach aussen gerakelt. So machen das übrigens auch kommerzielle Hersteller.
 
Laminieren von Gfk/Cfk-Platten ohne Lufteinschlüsse

Laminieren von Gfk/Cfk-Platten ohne Lufteinschlüsse

Der Hinweis, daß man das ja auch nachlesen kann, ist schon richtig, wird aber nicht gemacht, denn jeder antwortet spontan auf dem Forum. Natürlich kann man viele verschiedene Anwendungen versuchen, doch es wurde ja nach Erstellung einer Platte ohne Lufteinschlüsse gefragt. Da sind Anleitungen so zwischen starken Folien und Ausreibungen mittels Rakel doch am Thema vorbei. Ich nehme für mich in Anspruch aufgrund langjähriger Erfahrung und Mitarbeit in einem Herstellerbetrieb, eine Methode aufzuzeigen, die bei richtiger Anwendung immer von Erfolg gekrönt ist. Nur wenn ich meiner Sache sicher bin, melde ich mich zu Beiträgen.
Ich denke, damit ist alles gesagt.

Wünsche frohes Schaffen mit Erfolg
Clemens
 
Hallo zusammen

Besten Dank euch allen für eure Tipps und Einschätzungen.
Ich werde mich demnächst wieder an einen Versuch wagen.
Und übrigens, ich habe die Forum-Suche benutzt, aber anscheinend die falschen Wörter eingegeben.

Danke und Gruss
Pablo
 
Hallo,

Die Lufteinschlüsse sehen aus, als wenn das Gewebe nicht richtig vom Harz benetzt ist.

Um dieses zu vermeiden, habe ich früher, als ich mich noch damit beschäftigt habe, kurz einmal mit dem Heißluftgebläse das Laminat warm angeblasen und dann weiter getupft oder gerollt. Dieses passiert auch oft, wenn das Gewebe keine ausreichende oder für Epoxydharz keine ausreichende Schlichte hat, die diese Benetzung fördert.
Auch sollte das Harz eingestrichen werden und von unten nach oben getupft, gerollt werden. Sonst können auch leicht Lufteinschlüsse entstehen. Die Bilder aber zeigen meiner Ansicht nach wie bereits gesagt, eine unzureichende Benetzung des Gewebes.
 
Carbon Platte Nasspressen

Carbon Platte Nasspressen

Hallo,

da kann ich mich meinem Vorredner nur anschließen. Gewebe im Handlaminat immer von unten nach oben tränken. Höhere Temperatur macht das Harz dünnflüssiger für besseres Fließverhalten. Wenn man vor dem Verpressen noch einen großen Klecks Epoxy in die Mitte gießt erzeugt man eine Triebkraft, die die Luftblasen mit nach draussen schwemmt. Zur Verbesserung von Oberflächenqualität und Faservolumengehalt sollte man den Pressdruck noch um ein Vielfaches steigern.

Viele Grüße
 
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