YUGA (Thermal Studio, Japan): Baubericht

Yuga Thermal Kobo, Flügel 6

Yuga Thermal Kobo, Flügel 6

Um den Anschluß der Steckung dauerhaft zu gestalten, verhärten die Modellbauer die Blendrippen
normalerweise. So ein Flügelteil lliegt mal schnell in der feuchten Wiese - gerade wenn es ein
leichter Thermikschleicher ist, mit dem man natürlich schön die Abendthermik nutzen kann.

Eine klassiche Methode wäre hier, dünnes (max 0.5 mm) Sperrholz auf die Balsateile aufzukleben.
Etwa mit Weißleim verpresst und vor der Montage der Blenddrippen. Dies kann nachher mit
Epoxy abgerieben werden und bildet dann eine langlebige, feste Oberfläche.

Etwas zeitgemäßer und auch leichter zu arbeiten ist die Anwendung des Rollglasverfahrens,
die ich hier verwende (siehe auch #39). Hier das Ergebnis:

Yuga Scalehobbyshop 14.JPG


Hierzu lege ich 80 Gramm Glasgewebe mit Epoxy auf die Blendrippen (in zwei Arbeitsgängen wg.
Verwendung von 10 Minuten Epoxy)...

Yuga Scalehobbyshop 19.JPG


Und streiche/presse hernach (schön hartes, eingewachstes) Plexiglas auf:

Yuga Scalehobbyshop 16.JPG


Nach dem vollen Aushärten (also am nä. Tag) wird das Plexi abgezogen und die Auflage ist
logischer Weise so glatt, wie das Plexi war:

Yuga Scalehobbyshop 17.JPG


Das überstehende Glas wird nach unten weg mit der Schleife abgebrochen, das an den Kanten aufgeschliffene
Gewebe kann BTW gut mit Nirolack (Zappon-, od. Spannlack) verfüllt werden:

Yuga Scalehobbyshop 18.JPG


Das Übermaß der gelasterten Blendripppen ist ideal für dieses Verfahren und 'Thermal Studio' dürfte das wohl
auch so einkalkuliert haben:

Yuga Thernal Kobo 16.JPG


Zum Ende verrunde ich diese lütten Holzer für den hinteren Steckungsteil ordentlich ;), klebe diese ein...

Yuga Scalehobbyshop 34.JPG


... und wende mich dann mal den Spoilern zu.
 
Yuga Thermal Kobo, Flügel 7

Yuga Thermal Kobo, Flügel 7

Tatsächlich habe ich mittlerweile die Servos für die Spoiler eingebaut un die entspr. Klappen
vorbereitet. Allerdings habe ich dann zwischendurch zunächst mal die Ohren des Flügels foliert,
damit hier mal etwas Farbe in die Angelegenheit kommt, siehe unten.

Um ein möglichst glattes Finish zu bekommen, habe ich zuerst alle Übergange am Flügel
abgespachtelt:

Yuga Thernal Kobo 23.JPG


Der Schnellspachtel dient natürlich vornehmlich der (Sicht-) Kontrolle beim Feinschleifen, d. h. er
wird fast ganz abgeschliffen. Ist er weg, so ist der Übergang ordentlich plangeschliffen.

Hernach habe ich mich um die Nasenleiste gekümmert. Denn nur die Folie auf Balsa bleibt nicht lange
ansehnlich. Das ist nur in Vietnam hart genug. Es gibt verschiedene Verfahren, die Vorderkante eines Flügels
entsprechend zu verhärten. Man kann etwa gleich eine Abbachi-Leiste verwenden (schwer). Oder von der
Balsaleise nach dem Verschleifen einen Spahn mit dem Hobel abziehen und eine kleine Kiefernleiste aufkleben.
Die man dann aber wieder anschleifen muß (aufwendig).

Ich verwende hier beim YUGA Glasgewebe. Schon 25 Gramm Gewebe bringt eine gute Druckfestigkeit.
Zwar übersteht das keine Landung im Stoppelfeld, aber es gibt ja Fernsteuerungen. Zudem verhindert das
Gewebe natürlich, dass sich die Klebungen an der Nasenleiste über kurz oder lang aufwerfen.

Dazu klebe ich den Flügel entsprechend ab...

Yuga Thernal Kobo 19.JPG


Und gebe (angedicktes) Harz auf die Nasenleiste, um dann das Gewebe aufzulegen:

Yuga Thernal Kobo 20.JPG


Nach dem Aushärten kann das Glasgewebe einfach abgebrochen werden, indem das Band nach
vorne abgezogen und umgeknickt wird. (Das geht auch noch mit 50 Gramm Glasgewebe.)

Yuga Thernal Kobo 21.JPG


Um das Gewebe zu verfüllen, verwende ich Schnellschliffgrund, dem ich allerdings etwas Talkum
zusetze, damit es nur einen Arbeitsgang braucht (Schnellschliffgrund ist Nitrolack mit Talkumpulver,
z. B. aus dem Fahrradladen):

Yuga Thernal Kobo 22.JPG


Hernach kann das angeschliffen werden...

Yuga Thernal Kobo 17.JPG


...ohne, dass man hinterher einen Übergang wahrnehmen kann, ist kein Problem:

Yuga Thernal Kobo 18.JPG


Somit besteht der Flügel jetzt hinten und vorne aus Glas und am Randbogen aus Sperrholz.
Und das hält dann für ein paar Jährchen.


Da ich mich für das Design von 'Thermal Studio' entscheiden habe, musste ich zunächst die
Folien verkleben. Das Aufkleben größerer Stücke, etwa mit Klebefolie ist einigermaßen gefährlich,
auch wenn man Löcher in die darunter liegende Folie sticht. Es kommt oft zu Blasen. Das Verkleben
von Teilstücken (mit um 8 mm Überstand) ist sicherer. Beim abschließenden Spannen der Folie muß man
sich halt von der Naht etwas fernhalten.

Yuga Thernal Kobo 25.JPG


Das Thermometer liegt dort nicht ohne Grund: Bei 90,100 Grad klebt der Heißkleber, gehts aber
weiter darüber, so beginnt die Folie zu schrumpfen. Was natürlich nicht passieren darf. Backpapier
ist stets ein geeigneter Untergrund, auch für so etwas.

Man kann so was gut 'frei Schnauze' arbeiten, denn der anfallende Verschnitt ist immer gleich die
Schablone für die andere Seite des Flügels:

Yuga Thernal Kobo 27.JPG


Zum Maß nehmem kann die Flügel aneinander legen, od. Abmessen usw.:

Yuga Thernal Kobo 28.JPG


Und am Ende sieht man schon wieder etwas mehr vom YUGA:

Yuga Thernal Kobo 26.JPG
 
wunderbar, es sind schon wieder für mich neue und auch sehr interessante bautricks dabei :) eine frage noch: ist das oracover light folie? lieber fliegergruss, martin
 

Aschi

User
Hallo Alemao,

Ich lese hier schon von Anfang an mit und bin begeistert.
Gerade beim Thema Langzeit-Haltbarkeit scheinst du ein Seelenverwandter zu sein.
Ich finde nicht wie Guido das du zu pingelig bist, sondern der mittlerweile ausgestorbene Praktiker.
Ich habe mit meinem Sohn (16) nun einige Kit's gebaut, wir haben uns aber ziemlich streng an die Anleitungen gehalten, (ich wollte ja nicht gleich als Besserwisser dastehen) und es verschliesst halt bei den Modellen genau das was du hier schon im Vorfeld mit berücksichtigst.

Warum hast du das V-LW nicht abnehmbar gemacht, so wie im alten Excel finde ich es gut , von hinten reinschieben und Söpsel drauf😁😁
Bei unserem Tripple nervt mich das feste V-LW mittlerweile.
Grüße
Thomas
 

Aschi

User
In Beitrag Nr 33 hast du ein Bild vom Rumpfende mit der oberen Beplankung gezeigt,
Da sieht man schön dass der Faser Verlauf längs ist, früher hat man das immer so gemacht, aber heute ??
Ich bin grade am aubessern der Ermüdungsbrüche des Introducktion mit dem Quer gefaserten Deckel,
Beim Tripple haben wir das schon hinter uns

Wie hast du am Anfang geschrieben :
Das sind eben einfach richtige Könner und man wird hier nicht
Opfer etwaiger CNC-Selbstfindungsprozesse

Thomas
 
Moin Kollegen, zunächst danke fürs Lob. Ich freue mich stets, wenn ich Tipps weitergeben kann,
die ich selbst ja auch nur irgendwo aufgeschnappt habe. Beim YUGA lohnt sich etwas Langlebigkeit
durchaus, denn meines Wissens fliegt der sehr gut. Und da man einen 'Leichtwindsegler' ja ohnehin
nicht alle Tage einsetzen kann, will man den möglichst auch nur einmal bauen. Wobei ich gerne Modelle
auch zwei- oder dreimal baue. Schon der zwote Bau wird meist wesentlich besser.
Und geht auch viel schneller.

Ich werde am Ende des Berichts mal zusammenfassen, wo die Probleme lagen, bzw. was man beim
Bauen genauer beachten sollte.

Thomas, ich weiß das mit dem Steckbaren V-Leitwerk auch absolut zu schätzen, habe das an den
Excels, hier am (erste) Glas-Excel:

Excel_HLW.JPG


Beim YUGA bringt das leider nicht sooo viel. Denn es ist der Flügelmittelteil mit der enormen V-Form,
welcher das Packmaß bestimmt. Ich befürchte, da muss eine Kiste für den Transport her. Wird er Bau
am Ende gut: mit Ledergriff. Wirds nicht so gut: Plastikgriff. Logisch, solche eher filigranen Flieger gehen
beim Transport kaputt und nicht in der Luft.

Den Guido kenne ich BTW schon viele Jahre aus dem Motor-, bzw. Retroflieger-Bereich. Der weiß selbst
sehr genau, wie es geht und der will mich hier nur ein wenig foppen, das passt schon, ich brauch das. ;)

Beim YUGA habe ich heute die Flügelmittelteile verklebt, morgen stelle ich neue Bilder ein.
 
Thomas, ja, die Faser immer auf Zug, muss also längs laufen.

Oder den Rumpf mit Glasgewebe belegen und lackieren, bietet sich beim Segler
ohnehin immer an, denn der hat nun mal kein Fahrwerk und landet folglich auf dem Rumpf.
Ich werde das beim YUGA auch machen.

Ich weiß nicht, in wie weit hier bei den Segelfliegern noch mit Glas belegt wird.
Früher war das natürlich absolut üblich, heute kommts ja meist fertig lackiert aus
der Form.

Soweit Interesse besteht, kann ich das etwas genauer dokumentieren, so dass das
jeder Interessierte auch selbst leicht hinbekommt.
 

Aschi

User
Ja, das mit der Faser auf Zug sehe ich auch so, ich weiss nicht was diese Marotte sein soll mit der Querfaserung, nur wegen der Resteverwerung ??
Soviel kostet das Holz den BK Hersteller auch nicht.
Vor allem bei den langen Leitwerksträgern geht das doch bei Wettbewerbs-Ladnungen voll auf Zug.

Meine beiden Excel (UrExcel und Comp.) haben leider durch Hochwaser im Keller damals nicht überlebt.

Thomas
 

Aschi

User
landet folglich auf dem Rumpf.

Da gehört ne Landekufe drunter, haben wir überall nachgerüstet, denn bei den Flugplätzen hier in den Alpen liegen oft Steine rum, das ist kein so ein Luxus wie bei dir an der Ostsee, alles flach und Sandig 😁😁

Thomas
 

otaku42

User
Ich befürchte, da muss eine Kiste für den Transport her. Wird er Bau
am Ende gut: mit Ledergriff. Wirds nicht so gut: Plastikgriff.
Stapel' mal nicht so tief. Ledergriff ist schon sicher. Aber mit oder ohne Goldbeschlag? :)
 
Yuga Thermal Kobo, Flügel 8

Yuga Thermal Kobo, Flügel 8

Bevor ich die Flügelmittelteile verklebte, habe ich mich noch um den Einbau der
Spolier gekümmert. Leider ist mir auch nach einigem Rumprobieren nichts besseres
eingefallen, als die Servos direkt an der Rippe zu montieren:

Yuga Thermal Kobo 32.JPG


Da ist wenig Platz; ein einschraubbarer Deckel, der auch das Servo hält, ließ sich nicht realisieren.
Etwas Fummelig wurde das Ganze auch dadurch, dass der Plan im Bereich der Spoiler keinerlei
Schnitte zeigt. Man sieht, dass ich neben die entspr. Rippen Stege gesetzt habe. Wenn da was
zu reparieren ist, muß die Bepannung von dem Feld weg. Durch die Stege kann man aber dann einen
Flicken leichter aufbügeln.

Vielleicht erfindet ja ein späterer YUGA-Erbauer eine schönere Lösung und stellt diese hier ein.
Funktionieren tuts so jedenfalls.


Vor dem Verkleben der Fügelteile habe ich aus Plexi eine 'Abwicklung' geschnitten, an der ich
später die Folie schneiden konnte. Die Überlappung ist schließlich voll auf Sicht und soll natürlich
gerade verlaufen. Die Folie an den Teilen selbst zu schneiden - etwa an Rumpseiten teilen vor dem
Verkleben - oder eben Abwicklungen zu machen hilft ungemein, eine sauberen Foilierung
hinzubekommen:

Yuga Thermal Studio 23.JPG


Die Flügelteile werden in der Mitte durch eine zentrale Rippe und einen Verbinder verklebt:

Yuga Thermal Kobo 1.JPG


Ich habe diese Rippe zunächst nur an der einen Seite angeklebt. Nach dem Aushärten habe ich
dann die andere Seite und den Verbinder verklebt. Den Verbinder musste ich etwas kleiner schleifen,
um die Flügelhälften (hoffentlich) korrekt ausrichten zu können:

Yuga Thermal Studio 21.JPG


Die Versorung der Servos habe ich im Flügel zusammengeführt und man sieht hier auch, dass ich
dem Flügel noch etwas Glasgewebe spendiert habe, Festigkeitsreserve:

Yuga Thermal Kobo 30.JPG


Ob das wirklich sein muss sei mal dahingestellt. Aber manchmal muß man krasse Manöver fliegen,
um mit so einem leichten Flieger aus der Ablösung raus zu kommen, wenns zu sehr hoch geht.

Hernach hab ich die Folie aufgebügelt und später die Spoiler montiert - mit dem extra-schmalen Klebeband,
was 'Thermal Studio' freundlicher Weise mitliefert (s. #4).

Yuga Thermal Kobo 31.JPG


Was mir jetzt noch etwas fehlte, war der Name vons Janze. Naja, man kennt das ja, spiegelverkehrt
ausdrucken...

Yuga Thermal Kobo 33.JPG


... unter Klebefolie kleben...

Yuga Thermal Kobo 34.JPG


... und ausschneiden. Einen Kurvenschneider braucht man dazu natürlich nicht. Ich
wollte nur zeigen, dass ich einen habe. ;)

Yuga Thermal Kobo 35.JPG


Fast wichtiger als präzise Lettern ist die Ausrichtung derselben. Kann man so machen:

Yuga Thermal Studio 25.JPG


Der Schutzfilm der Klebefolie wird dann zunächst nur unten eine Stück an den Lettern
entfernt/abgeschnitten und die Letter werden entspr. ausgerichtet.

Yuga Thermal Studio 18.JPG


Dann kommt der Papierausdruck weg und auch die restliche Schutzfolie und...viola! (2)

Yuga Thermal Studio 19.JPG
 
Wow!!!!!

Wow!!!!!

Hallo Alemao! Ich hab Deinen thread begeistert mitgelesen und ziehe den Hut! Unglaublich. Darf ich Dir als Anfänger ein paar Fragen zur cowling stellen? Wenn ich den Plan in post #4 richtig gelesen habe, sollte die cowling von außen mit den Spanten C1/C2/C3, die wiederum auf F11 verklebt sind, verschraubt werden. Hast Du diese cowling in post #39 mit diesen Spanten verklebt? Hab ich das richtig gesehen?
Könnte man so eine cowling auch von einem existierenden Modell abformen? Wie müsste man da vorgehen ohne das Modell zu zerstören? Ich frag das weil ich an einem Modell arbeite dessen Motoraufnahmeblock aus Balsa mir innen zu klein ist um mit den Motorkabeln problemlos durch zu kommen und so ein CFK Teil wäre eine feine Lösung. Ob ich das hinbringe steht auf einem anderen Blatt, aber es reizt mich einfach.
Ich ersuche Dich höflich um ein paar Tipps dazu.
Bewundernd den Hut schwenkend schicke ich Grüße aus Salzburg
Schorsch
 
Hi Schorsch, hab Dank für Dein Lob. Ja, der Spant wird per Konstruktion dreifach
gedoppelt und vor den Rumpf geklebt. An ihn wird die ABS-Cowling angeschraubt.

Ich habe (den lediglich zweifsch gedoppelten) Spant direkt in die neu angefertigte
Cowling eingeklebt. CFK habe ich nur verwendet - genau! - damit mir die Kabel des
Motors die Cowling nicht verbeulen/verziehen. Ansonsten unnötig.

Vorhanderen Teile können zur Abformung mit Frischhaltefolie vom Harz getrennt werden.
Auch diese Folie kann man geringfügig schrumpfen - allerdings nur mit einem Haarfön,
nicht mit der Heißluftpistole. Gewebe mit Köperbindung schmiegt sich auch an kleinere
Rundungen an. Leinenbindung ist da nicht geeignet. 160 Gramm Köper ist stets eine gute
Ausgangsbasis, ab 3 Lagen entsteht ordentlich Festigkeit.

Du kannst auch das sog. 'Lost-Form' verfahren verwenden, und die Cowling o. ä. aus Pink-Foam
nachbauen - heißt z. B. bei Bauhaus 'Jackodur'. Es gibt nichts auf dieser Welt, was sich besser
schleifen lässt.

LF1.jpg


Auch bei solchen Formen bietet sich Frischhaltefolie als Trennmittel an, da man sonst erst eine
geschlossene Oberfläche schaffen müsste. Das Glasgewebe kann festgesteckt werden (Nadeln
vorher wachsen), wo es sich lösen möchte:

LF2.jpg


Spachteln u. schleifen muss man auf jeden Fall bei diesem Verfahren, also eine vernünftige Oberfläche
herstellen, was allerdings sehr schnell geht. Als 'Deckschicht' kann 25 Gramm verwendet werden,
etwas bessere Oberfläche. Geschliffen wird naß, ab 240/300er Papier. Man kann auch eine Deckschicht
aufbringen (Harz), solange das erste Harz noch 'grün' ist, damit noch eine chemische Haftung
zustande kommt. Man kann auch einfach nur spachteln (Schnellspachtel, 1K, z. B. 'Simprop'),
schleifen, grundieren und lackieren. Wir am leichtesten.

Das Verfahren bietet sich für alles an, was aus Holz zu kompliziert wäre, für Cowlings, Hauben usw.
Außerdem geht es ziemlich fix.

LF3.jpg


Nützt Dir das?
 
Hallo Alemao!
Danke für die ausführliche Info, die hilft mir absolut weiter. Ich werde mich damit mal ein bisschen spielen. Die Idee mit Styroduor oä. ist super. Da die Nase die ich bauen möchte konisch ist, müsste ich sie -gute Qualität vorausgesetzt- auch mehrfach verwenden können. Ich werde mir das nötige Material besorgen und im Urlaub ein bissl üben. Das macht glaub ich richtig Spaß!
Und wie hat Holger so schön gesagt: "Der Schleifblock ist Dein Freund!"
Was brauch ich? Material für die Grundform, Schleifzeug, Frischhaltefolie, Epoxyharz (40min?), Gewebe, Trennwachs, Nadeln, Spachtelmasse, fertig?
Liebe Grüße, Schorsch
 
Übers Kleben

Übers Kleben

Hi Schorsch,

ich erlaube mir hier, Produktlinks der Fa. Lindinger anzugeben, deren absolut zufriedener
Kunde ich seit vielen Jahren bin. Und wo ich die entspr. Bookmarks für die Produkte habe.


40 Min. (Laminier-) Harz, Typ 'L', Standard:
https://www.lindinger.at/de/?sViewport=detail&sArticle=10972&sSearch=Harz

Auch dickeres, sog. 'Beleg- und Laminierharz' könnte man sich hinstellen, Typ 'C':
https://www.lindinger.at/de/?sViewport=detail&sArticle=14351&sSearch=epoxydharz

Kann für alle Arten von Klebungen verwendet werden und mit 1 Kg kann man seeehr viele feste
Flieger bauen.

Oder durch Zugabe von Microballons - erhöht die Schleiffähigkeit des Harzes (!) und die
Druckfestigkeit:
https://www.lindinger.at/de/?sViewport=detail&sArticle=9742597&sSearch=mikroballons

Man unterscheidet bei Klebern (vereinfacht) zwischen Abschlaghaftung - z. B. wie tief dringt
der Kleber ins Material ein - und Festigkeit des Klebers in sich. Flüssigere Kleber haben logischerweise
eine höhere Abschlaghaftung, aber eine gringere Festigkeit. Mittels Tempern (erwärmen der Baugruppe)
wird die Festigkeit gerne mal erhöht, sehr gefährlich im Holzmodellbau bei unsymetrischem Aufbau von
Baugruppen, es droht Verzug. Je schneller Klebestoffe sind, um so geringer Festigkeit und Abschlagshaftung,
grob gesagt.

Harze werden also je nach Verklebung passend eingestellt. Mit nur etwas Übung geht das quasi
automatisch und fix von der Hand:

Bei Bedarf (Verkleben von Rippen usw.) eindicken mit Tixo...
https://www.lindinger.at/de/?sViewport=detail&sArticle=10986&sSearch=tixotrophiermittel

Oder durch Zugabe von Microballons - erhöht die Schleiffähigkeit des Harzes (!) und die
Druckfestigkeit (Reduziert das Gewicht):
https://www.lindinger.at/de/?sViewport=detail&sArticle=9742597&sSearch=mikroballons

Zur Prüfung des Gleichmäßigen Verwendung von Harzen kann man Pigmente verwenden,
Zahnstocherspitze, mehr brauchts i. d. R. nicht:
https://www.lindinger.at/de/?sViewport=detail&sArticle=86724&sSearch=farbpigmente

Die Verdünnung von Harz und auch um das Abbinden (etwas) zu verlangsamen erfolgt
mit (reinem) Methanol, Apotheke o. ä.

Ein gutes Beispeil für die sinnvolle Verdünnung ist das Verfüllen von Teilen mit getränkten
Styrokugeln, etwa beim Einbau von Steckungen usw. Oder Verkleben von Beplankungen auf
Styro-Core (wg. Gewicht, Benetzung)

Als Gewebe im kl. Holzmodellbau kommt oft 160 Köper (Formen) und 80er Leinen (Stabilisieren)
zum Einsatz:
https://www.lindinger.at/de/?sViewport=detail&sArticle=12668&sSearch=glasgewebe+163
https://www.lindinger.at/de/?sViewport=detail&sArticle=9710719&sSearch=Glasgewebe+80

25er und 50er wird auch verwendet, etwa zum Belegen von Rümpfen usw.

Der Auftrag von Harz erfolgt mit Borstenpinseln, z. B.:
https://www.lindinger.at/de/?sViewport=detail&sArticle=38716&sSearch=borstenpinsel

Die kann man gut mit Handwaschpaste (also krassen Tensiden) waschen, oft schmeißt man die
auch weg... Überflüssiges Harz wird mit Aceton abgewaschen, bevor es abbindet - etwa beim
Verkleben von Flügelhälften.

Zur Arbeit mit Harzen werden Latex- oder Folienhandschuhe verwendet.

Verschiedene Gewebebänder usw. können eine sinnvolle Ergänzung sein:
https://www.lindinger.at/de/?sViewport=detail&sArticle=10823&sSearch=glasgewebeband
https://www.lindinger.at/de/?sViewport=detail&sArticle=9721638&sSearch=kohlefaserband
https://www.lindinger.at/de/?sViewport=detail&sArticle=9742602&sSearch=rovings

5 Minuten Epoxy wird selten verwendet, denn es hat eine gringe sog. Abschlagshaftung
und sehr beschleunigte Harze sind auf Dauer nicht gegenh Feuchtigkeit resistent.

10/15 Minutenharze sind Standard-Verklebungen. Der festesten, leicht verfügbare (!) Kleber
ist 'Endfest' (UHU), oder auch die entspr. Weston-Harz-Systeme (Bootsbau). Früher wurde natürlich
auch extensiv mit Weißleimen geklebt (Propellerleim). Aber besonders die beschleunigten Weißleime
(Express o. ä.) sind wenig wasserfest und haben einige weitere Nachteile mehr. Heute werden im
(forgeschrittenen) Modellbau vornehmlich Epoxydharze zum Verkleben eingesetzt. 'Halten' hält
Weißleim natürlich auch und hat immer mal seine berechtigte Anwendung, logo.

(Bitte jetzt keine Kommentare von Weißleimern, die nix anderes kennen. Besten Dank! ;))


Alemao Kleber.JPG

Soweit mal ein Wort OT zum Kleben usw. - es gibt ja immer Leser, die sich für so was interessieren.
 
Danke

Danke

Also ich bin baff! Danke für die Mühe die Du dir für mich gemacht hast. Das ist eine sehr ausführliche Liste und ich werde mir da einen entsprechenden Chemiebaukasten zusammen stellen und dann heißt es: "Jugend forscht".
Jugend? Naja, meinen Nick habe ich schon nach meinem Aussehen gewählt und das wiederum passt zu meinem Alter. Aber wurscht, ich bin so jung wie ich mich fühle. Und ich fühl mich gut!
Danke nochmals und liebe Grüße! Schorsch
 

otaku42

User
Zur Arbeit mit Harzen werden Latex- oder Folienhandschuhe verwendet.
Handschuhe ja, auf jeden Fall - aber bitte aus Nitril. Latex, Folien- (wie sie in Backshops oder an der Tankstelle gibt) oder die im Bild gezeigten Vinylhandschuhe sind für die Arbeit mit Epoxydharz nicht geeignet, weil nicht ausreichend "chemikaliendicht". Siehe z.B. auch hier.
 
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