InHallo Michael,
zuerst mal "danke" für deine ausführliche Antwort. Ich hoffe, dass ich die Fragen so beantworten kann, dass auch für die anderen Buratinu-Piloten vielleicht etwas Konstruktives dabei ist.
Also zuerst die Gewichte und die Einbauten:
mein Ur-Buratinu (komplett aus PLA) - Leergewicht (nur Druckteile und alle Carbonstäbe) komplett ohne Winglets =652g
Das Fluggewicht habe ich nicht mehr (zwar damals aufgeschrieben, aber jetzt unauffindbar), da ich den Motor, Regler und Servos dann für den 2. Buratinu (PETG/LW-PLA) ausgebaut habe.
Der LW-PLA-Buratinu ist mit einem Boost-25 (etwa 115g) von Pichler bestückt mit einer 10" x 6" Aero-Naut Klappschraube - das ist etwas überdimensioniert, aber dafür geht der aus der Hand wie Schmitts Katze. Dann noch die beiden 12g-Servos und ein 30A Regler sowie ein 1000er 3S LiPo. Der Empfänger ist ein Frsky S6R mit einem Unisens-E für die Telemetrie.
Das Ganze wiegt ausgewogen und abflugbereit (mit Bemalung und Zackenband) 875 g.
Der Schwerpunkt passt auf Anhieb für den 1000er Akku, wenn dieser möglichst weit hinten im Motorsegment liegt. Ein größerer Akku macht den Buratinu schnell kopflastig. Das Leergewicht (nur die gedruckten Teile) habe ich mir leider nicht notiert.
Der Buratinu Midi-1000 (alle Druckteile, alle Carbonstäbe, aber ohne Winglets) hat ein Leergewicht komplett von 275g
Jede der beiden Flächen (alle Druckteile ohne Winglet) wiegt dabei 75g
Das Abfluggewicht (ausgewogen) mit 10g Blei im Heck (wegen Kopflastigkeit) beträgt 627g.
Der Motor ist ein Turnigy Aerodrive 2836er / 1040 mit einer 9" x 6" Schraube und 1000er 3S LiPo-Akku. Die Motorisierung hat genug Power, um fast senkrecht bis zur Sichtgrenze zu steigen. Empfänger ist auch hier der S6R. Bei den Gewichten ist zu bemerken, dass der Rumpf komplett in PLA gedruckt ist und die Fläche komplett in LW-PLA.
Die Winglets habe ich als Sandwich aus 3mm Depron und 0,5mm (2 Schichten) LW-PLA zusammengeklebt. Das ergibt eine leichte, aber genügend stabile Platte.
Die Tragfläche des Speedy Midi Wing ist gegenüber der Anleitung um etwa 15% vergrößert (mit 2 x 73 mm Segment auf jeder Flügelhälfte), so dass sie auf 113 cm Spannweite (+Randbogen mit Winglet) kommt.
Die Fläche wiegt komplett mit Winglets und Dekor und mit 2 x 9g-Servos) 339g und ist in LW-PLA gedruckt (auch die Randbögen). Die beiden 8 mm Carbonstäbe sind jeweils aus 2 Teilen zusammengesetzt und durchgehend von Randbogen zu Randbogen.
Das Dekor ist bei allen Modellen übliche Klebefolie, mit Kuttermesser in die richtige Form geschnitten. Alle weiteren Dekorteile sind Überbleibsel der Dekorbögen von irgendwann einmal gekauften Modellen (hier vom MPX Merlin)- also alles ohne Plotter und möglichst einfach.
Damit hat der Speedy ein Abfluggewicht von 713 g. Die Motorisierung ist identisch mit der des Midi-Buratinu. Es geht bestimmt auch deutlich agressiver, aber ich finde die Motorisierung als ausreichend.
Wirklich gut hat sich bei mir das Verkleben aller Segmente mit UHUpor bewährt, seitdem ich erfahren hatte, dass sich dieser elastische (!) Kleber wunderbar mit Waschbenzin (und nur mit Waschbenzin) wieder verflüssigen lässt und rückstandsfrei entfernt werden kann. Ich streiche dazu die Nahtstelle der geklebten Segmente mit einem Pinsel und ein paar Tropfen Waschbenzin ein, warte 1-2 Minuten und versuche den Spalt mit leichtem Zug etwas zu vergrößern. Dann wiederhole ich das Spiel. Bisher konnte ich ausnahmslos alle geklebten Teile (Rumpf, Tragfläche, Landekufe, Servobrett und Empfängerhalterung) wieder innerhalb weniger Minuten sauber trennen und danach die Klebestelle mit Waschbenzin und Lappen komplett säubern für eine neue Verwendung. Sowohl auf PLA, LW-PLA als auch PETG bleibt auch nicht die geringste Spur der entfernten Klebestelle zurück - alles ist wie neu (andere Filamente habe ich noch nicht für die Modelle probiert). Die Festigkeit der Klebestellen selbst ist über jeden Zweifel erhaben.
Ich finde, der Einsatz von UHUpor ist möglicherweise eine gute und universelle Alternative zum Verkleben der Segmente mit Sekundenkleber oder dem Zusammenschnüren der Segmente. Die Vorteile sehe ich darin, dass die Festigkeit von Sekundenkleber mit der Lösbarkeit der Schnurlösung hier kombiniert ist, der Kleber im Nasszustand korrigierbar bleibt und mit Waschbenzin überschüssiger Kleber auf der Oberfläche einfach entfernt werden kann - sofort oder auch zu jedem späteren Zeitpunkt.
Bei allen "wersy"-Modellen habe ich für die Verbindung der Flächensegmente von Anfang an noch eine andere Lösung ausprobiert, welche ebenfalls bei Bedarf wieder gelöst werden kann. Ich verwende "3M Montage-Klebeband" (19 mm x 5 m), welches auch zeitweise bei einem großen Lebensmittel-Discounter sehr preiswert angeboten wird (AL** süd). Eine Rolle reicht gut für 3-4 Tragflächen. Das Band kommt auf eine Segment-Stirnseite. Mit einem Kuttermesser wird das überschüssige Band abgeschnitten und um alle Durchführungen herum ebenfalls ausgeschnitten. Das geht schneller und einfacher, als es hier zu beschreiben ist. Die Segmente werden dann einfach mit leichtem Druck zusammengefügt - Die Holme dienen der korrekten Montage, denn ein Korrigieren ist nicht mehr möglich. Das Ganze hält super und hat sogar eine dämpfende Wirkung bei Überbeanspruchung (härtere Landung). Um die Segmente zu lösen, nimmt man ein Kuttermesser und führt es entlang der Klebung. Mit vorsichtig dosierter Kraftanstrengung lösen sich die Segmente wieder - das Montageband kann man dann leicht abziehen, ohne dass Rückstände bleiben. Ich bin mit allen Modellen den ganzen Sommer über so geflogen und sehr zufrieden mit dieser Variante. Der Arbeitsaufwand ist aber deutlich höher, als die UHUpor Lösung, die ich für alle Rümpfe, Einbauten und Teilsegmente am Buratinu genommen habe.
Hier noch ein paar Bilder zum Verbinden der Segmente mit Montage-Klebeband (Prinzip nachgestellt):
Ein paar Starts und Landungen habe ich noch als Video - ich suche sie raus und schnippell sie mal zusammen - das sagt mehr über die tollen Flugeigenschaften der Modelle als noch weitere 1000 Worte .....
Grüße
Hans-Jürgen