Hallo,
in Uwe's Horten IX-Thread hab ich ja schon ein bisschen was gepostet, jetzt will ich hier meine IX aus Depron mal genauer vorstellen.
Eigentlich habe ich vor knapp 3 Jahren mit Helis mit dem Modellbau angefangen, irgendwann hatte ich aufgrund mehrerer Abstürze eine "Heli-Depression" die mich zu den Flächenfliegern geführt hat. Eine FW 190 von GWS hat mich dann zu den Warbirds geführt, die mich intensiv beschäftigt haben, auch die technischen und historischen Hintergründe dazu. Nach einer Me 262 ebenfalls von GWS kam ich dann auf Horten-Nurflügler, die mich sehr fasziniert haben. Eigentlich wollte ich gleich am Anfang eine IX bauen, hatte dann aber ein bisschen Bammel weil ich mit der Impeller-262 schon etwas zu kämpfen hatte und entschloss mich, "zur Übung" erst mal eine Horten VII mit Propeller-Antrieb zu bauen.
Da es kein Modell zu kaufen gab und ich mich an einen Holzbausatz nicht heranwagen wollte da ich hier keinerlei Erfahrungen hatte, brachte mich ein Mitarbeiter aus meinem Modellbauladen auf die Idee, selber aus Depron eine zu bauen (danke Carlos für diese großartige Idee ). Mit Hilfe des IG-Horten-Forums und mit Uwe's Ratschlägen habe ich die VII im Ranis ausgelegt und dann nachher im CAD konstruiert und gebaut.
Danach hatte ich wegen Nachwuchs erst mal keine Zeit mehr zu bauen, wohl aber zum Berechnen und konstruieren. Im Ranis war die IX schnell ausgelegt, ich wollte aber noch weiter gehen und habe sie auch im XFLR5 simuliert. Ich habe sie dann ähnlich wie die VII konstruiert, lediglich das Mittelstück ist durch die Impeller ganz anders geworden.
Bei der VII habe ich 2 CfK-Leisten als Holme genommen, die durch eine weitere Strebe abgestützt werden und wie ein großes "A" aussehen. Diese Leisten sind stehend eingeklebt und oben und unten gut mit Depron aufgefüttert, damit es möglichst viel dämpft und sich bei einer harten Landung nicht die CfK-Leiste durch das Depron bohrt. Bei der IX war das so nicht Möglich, da die Impellerröhren ein Mal längs durch den Flieger gehen und hier keine Querstreben Möglich sind. Also habe ich CfK-Querrippen vorgehsehen, die entsprechend geformt sind sodass die Impeller auch daran befestigt werden können.
Diese CfK-Querrippen habe ich Wasserstrahlschneiden lassen, da mir ein manuelles Bearbeiten viel zu aufwändig erschien. Das Wasserstrahlschneiden hat gerade mal 20,- EUR gekostet, das war es mir Wert Die Rippen sind aus 6mm Depron, das kann man wunderbar mit dem Cuttermesser bearbeiten. Die Auffütterungen und Verkastungen sind in der Mitte ebenfalls 6mm, außen 3mm. An der Hinterkante habe ich eine kleine 3mm "Stützstrebe" vorgesehen, weil die Hinterkanten der Rippen sehr labil sind.
Die fertig ausgeschnittenen Rippen und die wasserstrahlgeschnittenen CfK-Querrippen
Als erstes habe ich das Mittelstück aufgebaut. Die Abwicklung der Impellerkanäle habe ich erst mal auf Overhead-Folie ausgedruckt, ausgeschnitten und mit Tesa zusammen geklebt, damit ich sehe ob alles soweit passt. Da die Folie sehr glatt ist, habe ich sie so gelassen und dann die Depronröhren darüber geklebt.
Das Mittelstück im Rohbau mit den Impellerkanälen aus Overheadfolie; die weiteren Teile an der Oberkante des Mittelstücks sind Versteifungen für die späteren Deckel, die hier nach dem Beplanken ausgeschnitten werden.
Die Impellerkanäle selber bereiteten mir etwas kopfzerbrechen, wie soll man eine gerade Platte Depron rund bekommen? Auf der Oberseite habe ich breites Tesa aufgeklebt, das Ganze dann über eine Tischkante gezogen. Dadurch wir es schon mal runder. Das Ganze habe ich dann verklebt und in eine Vorrichtung gespannt, wo es genau ausgerichtet trocknen konnte. Das Ganze hat gut funktioniert:
Die eine Seite ist fertig, die andere Seite ist zum Teil fertig und zum Teil zum Trockenen in der Vorrichtung
Das Mittelstück habe ich anschließend vom Baubrett genommen und die weiteren Teile geschnitten sowie die Holme aus den Leisten mit dem Dremel bearbeitet. Die 10er CfK-Rohre hatten unsymmetrische Schlitze und auf der einen Seite einen schrägen Anschnitt, hier habe ich eine Abwicklung von dem Rohr generiert, ausgedruckt und auf das Rohr geklebt.
Anschließend wurde ein 1:1-Plan auf das Baubrett gepinnt und die Rippen um die Holme herum aufgebaut sowie die Depron-Verkastungen verklebt. Der Plan hilft dabei, die Teile zu positionieren, vor allem die Verkastungen und Hinterkanten-Versteifungen.
Der Rohbau auf dem Baubrett
Anschließend wurden "Servo-Plättchen" verbaut, die Servos eingesetzt, die Kabel verlegt, ein "Probelauf" durchgeführt und anschließend mit der Beplankung aus 3mm Depron begonnen. Diese besteht aus einem Teil für Ober- und Unterseite, welches von einer Rippe zur nächsten reicht. Die Nase wird dabei mit breitem Tesa beklebt, über eine Tischkante gezogen und zusätzlich noch eine Rille mit einer CD eingebracht. Dadurch lässt sich das Depron sehr gut um die Nase legen. Am Ende wird es angephast, sodass man sowohl Nasen- als auch Endleiste aus Depron erhält.
Rohbau mit Servos und innen beplankt
Die Beplankung wurde mit Nadeln und Tesa fixiert, verklebt wurde alles mit Belizell. Die Beplankung um die Impellerröhren bereiteten mir etwas Sorgen ob die so passen, durch die Abwicklung mit den verschnittenen Impellerröhren war das aber gar kein Problem.
So sieht sie jetzt aktuell aus:
Als nächstes werden die Übergänge zwischen den Beplankungen geglättet und gegebenenfalls mit Moltofill Leichtspachtel gespachtelt. Anschließend wird sie mit 49er Glasgewebe und Parkettlack beschichtet, dss gibt ihr dann die Stabilität.
Wenn's weiter geht werde ich wieder berichten
Gruß, Alex
in Uwe's Horten IX-Thread hab ich ja schon ein bisschen was gepostet, jetzt will ich hier meine IX aus Depron mal genauer vorstellen.
Eigentlich habe ich vor knapp 3 Jahren mit Helis mit dem Modellbau angefangen, irgendwann hatte ich aufgrund mehrerer Abstürze eine "Heli-Depression" die mich zu den Flächenfliegern geführt hat. Eine FW 190 von GWS hat mich dann zu den Warbirds geführt, die mich intensiv beschäftigt haben, auch die technischen und historischen Hintergründe dazu. Nach einer Me 262 ebenfalls von GWS kam ich dann auf Horten-Nurflügler, die mich sehr fasziniert haben. Eigentlich wollte ich gleich am Anfang eine IX bauen, hatte dann aber ein bisschen Bammel weil ich mit der Impeller-262 schon etwas zu kämpfen hatte und entschloss mich, "zur Übung" erst mal eine Horten VII mit Propeller-Antrieb zu bauen.
Da es kein Modell zu kaufen gab und ich mich an einen Holzbausatz nicht heranwagen wollte da ich hier keinerlei Erfahrungen hatte, brachte mich ein Mitarbeiter aus meinem Modellbauladen auf die Idee, selber aus Depron eine zu bauen (danke Carlos für diese großartige Idee ). Mit Hilfe des IG-Horten-Forums und mit Uwe's Ratschlägen habe ich die VII im Ranis ausgelegt und dann nachher im CAD konstruiert und gebaut.
Danach hatte ich wegen Nachwuchs erst mal keine Zeit mehr zu bauen, wohl aber zum Berechnen und konstruieren. Im Ranis war die IX schnell ausgelegt, ich wollte aber noch weiter gehen und habe sie auch im XFLR5 simuliert. Ich habe sie dann ähnlich wie die VII konstruiert, lediglich das Mittelstück ist durch die Impeller ganz anders geworden.
Bei der VII habe ich 2 CfK-Leisten als Holme genommen, die durch eine weitere Strebe abgestützt werden und wie ein großes "A" aussehen. Diese Leisten sind stehend eingeklebt und oben und unten gut mit Depron aufgefüttert, damit es möglichst viel dämpft und sich bei einer harten Landung nicht die CfK-Leiste durch das Depron bohrt. Bei der IX war das so nicht Möglich, da die Impellerröhren ein Mal längs durch den Flieger gehen und hier keine Querstreben Möglich sind. Also habe ich CfK-Querrippen vorgehsehen, die entsprechend geformt sind sodass die Impeller auch daran befestigt werden können.
Diese CfK-Querrippen habe ich Wasserstrahlschneiden lassen, da mir ein manuelles Bearbeiten viel zu aufwändig erschien. Das Wasserstrahlschneiden hat gerade mal 20,- EUR gekostet, das war es mir Wert Die Rippen sind aus 6mm Depron, das kann man wunderbar mit dem Cuttermesser bearbeiten. Die Auffütterungen und Verkastungen sind in der Mitte ebenfalls 6mm, außen 3mm. An der Hinterkante habe ich eine kleine 3mm "Stützstrebe" vorgesehen, weil die Hinterkanten der Rippen sehr labil sind.
Die fertig ausgeschnittenen Rippen und die wasserstrahlgeschnittenen CfK-Querrippen
Als erstes habe ich das Mittelstück aufgebaut. Die Abwicklung der Impellerkanäle habe ich erst mal auf Overhead-Folie ausgedruckt, ausgeschnitten und mit Tesa zusammen geklebt, damit ich sehe ob alles soweit passt. Da die Folie sehr glatt ist, habe ich sie so gelassen und dann die Depronröhren darüber geklebt.
Das Mittelstück im Rohbau mit den Impellerkanälen aus Overheadfolie; die weiteren Teile an der Oberkante des Mittelstücks sind Versteifungen für die späteren Deckel, die hier nach dem Beplanken ausgeschnitten werden.
Die Impellerkanäle selber bereiteten mir etwas kopfzerbrechen, wie soll man eine gerade Platte Depron rund bekommen? Auf der Oberseite habe ich breites Tesa aufgeklebt, das Ganze dann über eine Tischkante gezogen. Dadurch wir es schon mal runder. Das Ganze habe ich dann verklebt und in eine Vorrichtung gespannt, wo es genau ausgerichtet trocknen konnte. Das Ganze hat gut funktioniert:
Die eine Seite ist fertig, die andere Seite ist zum Teil fertig und zum Teil zum Trockenen in der Vorrichtung
Das Mittelstück habe ich anschließend vom Baubrett genommen und die weiteren Teile geschnitten sowie die Holme aus den Leisten mit dem Dremel bearbeitet. Die 10er CfK-Rohre hatten unsymmetrische Schlitze und auf der einen Seite einen schrägen Anschnitt, hier habe ich eine Abwicklung von dem Rohr generiert, ausgedruckt und auf das Rohr geklebt.
Anschließend wurde ein 1:1-Plan auf das Baubrett gepinnt und die Rippen um die Holme herum aufgebaut sowie die Depron-Verkastungen verklebt. Der Plan hilft dabei, die Teile zu positionieren, vor allem die Verkastungen und Hinterkanten-Versteifungen.
Der Rohbau auf dem Baubrett
Anschließend wurden "Servo-Plättchen" verbaut, die Servos eingesetzt, die Kabel verlegt, ein "Probelauf" durchgeführt und anschließend mit der Beplankung aus 3mm Depron begonnen. Diese besteht aus einem Teil für Ober- und Unterseite, welches von einer Rippe zur nächsten reicht. Die Nase wird dabei mit breitem Tesa beklebt, über eine Tischkante gezogen und zusätzlich noch eine Rille mit einer CD eingebracht. Dadurch lässt sich das Depron sehr gut um die Nase legen. Am Ende wird es angephast, sodass man sowohl Nasen- als auch Endleiste aus Depron erhält.
Rohbau mit Servos und innen beplankt
Die Beplankung wurde mit Nadeln und Tesa fixiert, verklebt wurde alles mit Belizell. Die Beplankung um die Impellerröhren bereiteten mir etwas Sorgen ob die so passen, durch die Abwicklung mit den verschnittenen Impellerröhren war das aber gar kein Problem.
So sieht sie jetzt aktuell aus:
Als nächstes werden die Übergänge zwischen den Beplankungen geglättet und gegebenenfalls mit Moltofill Leichtspachtel gespachtelt. Anschließend wird sie mit 49er Glasgewebe und Parkettlack beschichtet, dss gibt ihr dann die Stabilität.
Wenn's weiter geht werde ich wieder berichten
Gruß, Alex