Suche kleine Winglets

So sind meine Winglets ausgelegt:

So sind meine Winglets ausgelegt:

Hallo Zusammen,

Hier nun meine Winglets-Auslegung, wobei ich Euch sage wie aber nicht warum weil sonst tatsächlich ein 4h Beitrag draus wird :rolleyes:.

1. Anstellwinkel in Flugrichtung: Das Winglet sollte von oben betrachtet ca. 2°
Grad Nachspur haben also negativ angestellt. Die Profiloberseite ist auf die
Innenseite zum Flügel hin orientiert.
2. Der Winkel zwischen Wingletoberseite und Flügeloberseite sollte ca.100° bis
110° aufweisen damit das Winglet auch bei durchgebogenem Flügel keinen
Auftrieb nach unten erzeugen kann.
3. Bei so kleinen Fliegern nehme ich kein besonderes Profil. Ich schleife mir
ein Profil mit gerader Unterseite ins Winglet, wobei die größte dicke etwa
bei 35-40% liegt.
4. Die Dicke des Winglets wähle ich mit 3mm welches ich aus 2x 1,5mm Balsa
herstelle, und dabei den Faserverlauf um ca. 15° Sperre.
(stabiler als 1x 3mm)
5. Die Geometrie sieht wie folgt aus: an der Winglet-Wurzel wird eine Tiefe
von 60% der Randbogentiefe gewählt. Die obere Tiefe des Winglets
beträgt wiederum ca. 60% der Wurzel des Winglets. Die Höhe beträgt
bei meinen WL ca. 3,75% der Spannweite. Die Rückpfeilung der WL-Nase
sollte ca.30° sein.

Anhang anzeigen 107179

Anhang anzeigen 107180

nun zum Bau:

1. Als erstes klebe ich mir eine Abschlußrippe (2mm Sperrholz)an den Flügel
und schleife sie passend.
2. Dann bohre ich die 2 Löcher in die Rippe wo die Steckung rein soll, kratze
das Styro raus und harze dann 2 Röhrchen (Bowdenzughülsen) gerade ein.
3. Wenn die Röhrchen im Flügel fest sind, stecke ich in Diese CFK-Stäbchen
die ca. 1,5cm überstehen. Auf Diese wird dann ein Balssklotz gesteckt
und mit den Stäbchen verklebt (Klotz größer Abschlußrippe und min 2cm
breit).
4. Dann wird mit einem Schleifklotz das Profil der Flügels in den angesteckten
Klotz übernommen.
5. Jetzt wird der Anstellwinkel in Flugrichtung und der Öffnungswinkel
beigeschliffen. Das erfordert etwas Vorsicht und Gedult weil beide Winkel
miteinander erziehlt werden müssen.
6. Die ersten Teile für die Flügelanformung sind Vorerst fertig und können
zur Seite gelegt werden.
7. Nun wird der Wingletflügel an sich hergestellt. Die Geometrie wird aus einem
2-Schichtigen Balsabrett, welches vorher aus 2x1,5mm gesperrt wurde
(s.o.), augeschnitten.
8. Das Profil wird eingeschliffen , aber nur bis ca. 1,5cm an die Wurzel des
Winglets heran, um noch eine ebene Klebefläche zu erhalten.
9. Wenn das Profil fertiggestellt ist klebt man den WLflügel an den Sockel den
man vorher fertiggestellt hat.
10.Um einen runden Übergang zu erhalten wird jetzt eine Dreiecksleiste
10x10mm eingepasst, dann mehrfach mit einer Laubsäge(feiner schnitt)
Quer eingesägt.
11.Jetzt wird die Dreiecksleiste eingeklebt.(ich klebe alles mit Sek.Kleber)
Ist ein wenig Gefummel.
12.Um die Innenrundung zu schleifen nehme ich etwas rundes mit ca 20mm
Durchmesser. Der Flügel-Winglet-Übergang wird nun geschliffen und
dabei das restliche Profil mit fertiggestellt.
13.Jetzt sollte es eigentlich wie ein Winglet aussehen.

Anhang anzeigen 107181

14.Wir haben unsere mit Folie bebügelt. Das funktioniert aber nur in 3 Teilen.
Eines für die Unter bzw. Außenseite und zwei für die Ober bzw. Innenseite.
Es ist auch auf den Bildern zu erkennen.

Ich hoffe es ist soweit verständlich und wünsche viel spaß beim Bauen.

Gruß ULI

"fly hard life is short"
 
Steilkurbler schrieb:
Hallo Zusammen,

Hier nun meine Winglets-Auslegung, wobei ich Euch sage wie aber nicht warum weil sonst tatsächlich ein 4h Beitrag draus wird :rolleyes:.

...

Moin,

grade darauf hatte ich mich gefreut.

Aber mit dem Kochbuch ist mir auch schon mal geholfen.

Danke

gecko

PS: wäre schön wenn Du das mit den Bildern noch rep. könntest. Waren vielleicht Leer- oder Sonderzeichen im Dateinamen oder die Biester schlicht zu groß ?
 

chrisk83

User
Danke, die Beschreibung ist super... nur eine sache... die 2° Nachspur... das heußt für mich aus dem Autosektor kennend, dass die Nasenleiste des winglets nach außen zeigt?
Also eher bremsend, oder wie ?
 
chrisk83 schrieb:
Also eher bremsend, oder wie ?
Nö. Das Prinzip ist ja, dass sich das Winglet in den Randwirbel stellt, und aus dem Randwirbel etwas Vortrieb generiert.

Das geht so:

Die dreidimensionale Flügelumströmung oben am Flügel ist nach innen gerichtet (oben herrscht ja Unterdruck, da will die Ausgleichsstömung hin.)
Und zwar noch deutlich mehr als die 2° Nachspur; das Winglet wird also immer noch positiv angeströmt. Der Auftrieb ("Seitentrieb"), der am Winglet entsteht, steht senkrecht zur Anströmungsrichtung. Wegen der nach innen gerichteten Anströmung hat er deshalb eine Komponente, die nach vorne, in Flugrichtung, wirkt. Diese Komponente ist eine geringe Vortriebskraft, die dem induzierten Widerstand etwas entgegenwirkt.

Nun wird auch klar, warum ein Winglet immer nur für einen Flugzustand genau passt: nämlich den, wo sich das Winglet mit annähernd dem Anstellwinkel des besten Gleitens in die Randbogenumströmung stellt.
 

maece

User
Hi Uli

Vielen Dank für deine ausführliche Erklärung! Ich werd das in den nächsten Tagen mal genau durchlesen und nachvollziehen :)
Wenn du das mit den Bilder noch hinkriegen könntest, wär natülich super!

Merci und Gruess Mäce
 
Bilder

Bilder

Hallo ich hab keinen Plan wie ich die Bilder reparieren kann.
deshalb hier noch einmal:

Rastermaß des Karopapiers=5mm

Das dargestellte Winglet ist für eine DG200 (Vöster)2m.

WL1.JPG

WL2.JPG

WL4.JPG

Gruß ULI

"fly hard life is short"
 

Rüdi-K

User
Kleine Vöster DG Hilfe

Kleine Vöster DG Hilfe

Servus
nachdem es ja hier unter anderem um die kleine Vöster DG ging wollte ich
mich hier nach den Einstelldaten erkundigen.
Also EWD , Schwerpunkt, Ausschläge.
Danke.

P.S. meine gemessene EWD ist 2.2 Grad.
 
Nachspur / Vorspur

Nachspur / Vorspur

Bitte schüttelt nur den Kopf, lacht mich aber nicht aus... ;)
ich hab's immer noch nicht begriffen:
muss der Winkel der Winglets sich nun vorne Richtung Nase "treffen"/"zusammenlaufen"?
Ja? Nein?
Denn "bremsen" tut's in beiden Richtungen.
Mit bestem Dank und Gruss
Jürgen
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

schönes Kochrezept. die 3mm Dicke entsprechen bei dem kleine Winglet 7,5% Dicke. Weniger ist da eher mehr bei so kleinen Winglets und so dünn wie möglich bauen. Eine dünne ebene Platte ist bei den kleine Rezahlen nicht das schlechteste Profil. Die größte Dicke lieber bei 25% als zu weit hinten.

Zur Klärung der Anstellung der Winglets:
die Spannweite ist am Winglet hinten größer als an der Nasenleiste, d.h. die Endleiste ist weiter aussen.

Die Strömung läuft am Randbogen nicht mehr paralell zur Flugrichtung sondern wird durch die Druckverhältnisse an der Oberseite nach innen abgelenkt. Es rollt sich der Randwirbel ein.

Hier ein Bild zur Verdeutlichung (Quelle sieht man oben):
Stroemung-am-Randbogen.jpg

Das soll das Winglet vermindern. Deshalb muss es die Strömung nach aussen ablenken.

Der richtige Anstellwinkel ist natürlich auch vom Wingeltprofil abhängig. Deshalb gelten die genannten 2° nur für das Winglet laut Kochrezept.

Hans
 
Hans Rupp schrieb:
Das soll das Winglet vermindern. Deshalb muss es die Strömung nach aussen ablenken.
Andere Betrachtungsweise: Das ist ein Wind, der nicht exakt von vorn kommt. Den kann man mit einem passend gestellten Segel hart am Wind ausnutzen. Das Winglet ist so ein Segel.
(Die Konsequenz im Strömungsbild ist dann die von Hans genannte Änderung des Abströmwinkels.)

Siehe auch: http://wiki.rc-network.de/Winglet
 
Anstellwinkel

Anstellwinkel

Hallo

Ich muss zu Hans Ausführung noch etwas hinzufügen.
Der Anstellwinkel hängt in noch viel größerem Maße von Flügelprofil ab
als vom Wingletprofil, da das Flügelprofil ja den Randwirbel erzeugt.
Das Winglet soll sowieso nur einen kleinen pos. Anstellwinkel zur Strömung
haben um möglichst wenig Wiederstand zu erzeugen.
Zu den 2° : Freilich ist das ein Kochbuch-Wert. Aber sind wir mal ehrlich in welchen Re-Zahlen wir uns da bewegen. Bei so Kleinen Fliegern geht es in erster Linie darum Die Stömung am Außenflügel zu "Ordnen" und dadurch Gutmüdigkeit und besseres Händling zu erreichen.

Gruß ULI

PS: Nachspur heist Nase nach außen ; weg von der Rumpfspitze...
 
Steilkurbler schrieb:
Der Anstellwinkel hängt in noch viel größerem Maße von Flügelprofil ab
als vom Wingletprofil, da das Flügelprofil ja den Randwirbel erzeugt.
Eigentlich vom Auftriebswert, oder genauer der Auftriebsverteilung am Aussenflügel. Der/die natürlich vom Flügelprofil mitbestimmt wird.

Letztendlich geht es darum, das Winglet mit seiner besten Gleitzahl in die Randbogenumströmung zu stellen. Da letztere nicht wirklich einfach zu ermitteln ist, sind gute Kochbuchwerte schon zu begrüssen.
 
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