Abhilfe bei springendem Modell....

Und nun komm ich und behaupte das Gegenteil einiger bisherigen Aussagen...
Aber als erstes: Etwas grössere Räder dürften sicher nicht schaden, einfach um gscheit zu rollen auf dem Rasen. Einfach so gross wählen, dass es optisch noch zum Modell passt. Dann ein möglichst flaches Fahrwerk wählen, so, dass der Prop noch gerade genug Abstand zum Boden hat, wenn das Modell waagrecht steht (also nicht auf dem Sporn).

2-Bein Fahrwerk:
Beim Landen dann gar nicht erst eine 3-Punkt Landung versuchen, wie von einigen hier geschrieben. Das Modell schön gerade halten, nicht mit dem Höhenruder aushungern, sondern einfach das Gas raus nehmen bis es von alleine sinkt und ganz selbständig landen lassen. Auf dem Hauptfahrwerk aufsetzen, restliche Geschwindigkeit beim rollen abbauen, und das Heck langsam absinken lassen. Die schönsten Landungen gelingen tatsächlich, wenn man nahezu nichts steuert ausser die richtige dosis Gas zu geben. Alles andere hat weder mit schön noch ideal etwas zu tun :D

3-Bein Fahrwerk:
Bugfahrwerk kürzen dann klebt der Flieger nach der Landung am Boden.
 
Springen ist nur möglich, wenn noch zu viel kinetische Energie im System steckt, die dann in potentielle Energie umgewandelt wird. Interessant diese Landestudien:


Da geht es zwar um gear rocking, aber das läuft auf das gleiche hinaus. Dass die Fahrwerke das ausgehalten haben...
Es werden viele gute Ratschläge erteilt, aber (mir völlig rätselhaft) der eine wichtige nicht: ausschweben...
Am Schluss wird endlich eine "gute" Landung gezeigt - die einzige, in der der Bomber nicht vorzeitig auf die Piste geschmissen wird, aber was die gute Landung ausmacht wird höchstens kryptisch erwähnt ("low rate of descent").

Du muss einfach 10cm (zehn! Nicht fünfzig!) in der Luft landen und weiterrollen :cool: - wenn der Auftrieb dann wirklich zusammenbricht, ist da keine Energie mehr zum Spingen. Alle Dämpfungsmassnahmen (Räder, Fahrwerke) kaschieren das Problem und helfen, beseitigen aber nicht die Ursache.

Ich würde mal auf einem langen Platz üben üben üben: wie lange Du das Modell beim Ausschweben ohne Gas noch ohne Bodenberührung in der Luft halten kannst! Sozusagen das Nichtlanden üben. Das dürfte Dir recht schnell einen Eindruck geben, mit wieviel überschüssiger Energie Du bisher anfliegst. Wie weit kommst Du? 100m? Und wenn dann am Ende nicht Du, sondern Dein Modell landet, weil es nicht mehr in der Luft bleiben will - wenn es dann noch springt, hätte ich gerne ein Video davon.

Bertram

P.S. Die B-58 war schon ein tolles Stück Technik...

Nachtrag:
Die Umwandlung kinetischer Überschussenergie in immer höhere Sprünge - bis sie plötzlich aufgebraucht ist und der Vogel sich endlich hinsetzt, sieht man hier:
Da sieht man schon als Halblaie, dass das Flugzeug viel zu schnell anfliegt.


Ich bin mal bei Föhnsturm mit einer C-172 wie laut Flughandbuch vorgesehen 10kts schneller angeflogen und direkt vor dem Aufsetzen prompt in ein Sturmloch (kein Gegenwind mehr) geraten, da ist es mir genauso gegangen. Man wird nicht wirklich für so etwas ausgebildet; ich habe das Problem nicht ausgesessen, sondern nach dem zweiten Sprung (schon gut 2m hoch!) die Klappen reduziert und bin durchgestartet. Der zweite Versuch passte dann. Aber der Schreck ist heftig.
 

Gast_5351

User gesperrt
Du muss einfach 10cm (zehn! Nicht fünfzig!) in der Luft landen und weiterrollen :cool: - wenn der Auftrieb dann wirklich zusammenbricht, ist da keine Energie mehr zum Spingen. Alle Dämpfungsmassnahmen (Räder, Fahrwerke) kaschieren das Problem und helfen, beseitigen aber nicht die Ursache.

Servus

Quasi genau das, was ich zuvor schon schrieb. Im Landeanflug kommt man leicht überzogen rein. Deshalb hängt man ja am HR. Wenn du dann knapp über dem Boden nach dem Ausschweben das HR loslässt springt da nichts, da zu wenig Energie zum Springen.

MfG Jan
 
Es werden viele gute Ratschläge erteilt, aber (mir völlig rätselhaft) der eine wichtige nicht: ausschweben...
Danke für die Bestätigung. Siehe #17. :D

Übrigens werden moderne Flugzeuge (Airliner) nicht mehr ausgeschwebt, weil man beim Aufsetzen sofort die volle Bodenhaftung durch Druck der Räder haben will.
Das geht aber NUR mit aperiodisch abgestimmten gedämpften Federbeinen, welche die Energie sofort absorbieren. Bei der B-58 sieht das ganz danach aus, als seien da noch ungedämpfte Beine dringewesen. So ein furchtbares Gehoppel gibts heute nirgends mehr.
 
ich wollte niemanden ignorieren, ich meinte: viele gute Ratschläge im B-58-Video.
Sorry für die schlechte Wortwahl.

Bertram
 
Vielen Dank für die ausführliche Dokumentation über diese Unart.....

Habe mir die Tipps und Ratschläge aufmerksam durchgelesen und eigentlich war der letzte Flug mit dieser lang eingeleiteten Landung mit ausschweben auch eigentlich die Beste (nur 2 kleine Hüpfer).

Hier scheint bei diesem Modell doch einiges anders zu sein, wie bei meinen anderen Modellen, die sich ohne Hüpfer wunderbar landen lassen.
Ich mal mal Bilder und setze sie dann hier mal rein.

herzliche Grüße
Franz-Josef
 
Kleine Anmerkung zur 3-Punktlandung:

Wenn man kleine Scalemodelle fliegt, dann kann es sein, dass die skalierte Konfiguration nicht mehr für eine 3-Punktlandung geeignet ist.

Ich habe eine kleine MidiZlin 50 (~165m Spw), die kann ich nicht auf allen 3 Fahrwerken landen, da es vorher zum Abriss kommt. Abhilfe gegen diese Tendenz (und die viel zu hohe Landegeschwindkeit + kaum Fahrtabbau) haben nur runtergestellte Querruder verschafft (als Landehilfe), allerdings bewirken die auch nochmal das Gegenteil auf den Anstellwinkel, so dass nur auf dem Hauptfahrwerk gelandet wird. Springen tut es aber wenig. Ich habe das Ich-verbiege-mich-bei-jeder-Landung Alufahrwerk recht früh aus stabilitätsgründen gegen CFK getauscht. Die Federung und Dämpfung ist dadurch aber eher geringer.


Also vorsicht mit ziehen bis der Arsch auf den Boden kommt und ansonsten solange Fahrt abbauen bis es passiert. Das kann mächtig in die Hose gehen, wenn es sich nicht auf eine dafür ausgelegte Modellkonfiguration handelt.
 
Hi,

stelle die Querruder lieber nach oben, dann sind höhere Anstellwinkel machbar, bevor die Strömung in Urlaub ist. Und es bremst du den Höher fliegbaren Anstellwinkel besser.

Gruß.



Kleine Anmerkung zur 3-Punktlandung:

Wenn man kleine Scalemodelle fliegt, dann kann es sein, dass die skalierte Konfiguration nicht mehr für eine 3-Punktlandung geeignet ist.

Ich habe eine kleine MidiZlin 50 (~165m Spw), die kann ich nicht auf allen 3 Fahrwerken landen, da es vorher zum Abriss kommt. Abhilfe gegen diese Tendenz (und die viel zu hohe Landegeschwindkeit + kaum Fahrtabbau) haben nur runtergestellte Querruder verschafft (als Landehilfe), allerdings bewirken die auch nochmal das Gegenteil auf den Anstellwinkel, so dass nur auf dem Hauptfahrwerk gelandet wird. Springen tut es aber wenig. Ich habe das Ich-verbiege-mich-bei-jeder-Landung Alufahrwerk recht früh aus stabilitätsgründen gegen CFK getauscht. Die Federung und Dämpfung ist dadurch aber eher geringer.


Also vorsicht mit ziehen bis der Arsch auf den Boden kommt und ansonsten solange Fahrt abbauen bis es passiert. Das kann mächtig in die Hose gehen, wenn es sich nicht auf eine dafür ausgelegte Modellkonfiguration handelt.
 
Könnte ich theoretisch probieren, aber mein Eindruck ist, dass der Strömungsabriss nicht an der Hinterkante beginnt und nach vorne läuft sondern schlagartig zusammenbricht (in der Luft mehrfach probiert). Daher würde es mit hochgestellten Querrudern erst recht zum Abriss kommen (und der ist in Bodennähe echt fies). Daher nach unten gestellt erzielt es sehr gute Landeergebnisse ohne die feuchten Finger am Knüppel. Lediglich eben nicht 3-Punkt Stilecht, was aber bei dem relativ kleinen/leichten Modell nicht auffällt, weil es eh total schnell zum stehen kommen.

Gruß
Stefan
 
Könnte ich theoretisch probieren, aber mein Eindruck ist, dass der Strömungsabriss nicht an der Hinterkante beginnt und nach vorne läuft sondern schlagartig zusammenbricht (in der Luft mehrfach probiert). Daher würde es mit hochgestellten Querrudern erst recht zum Abriss kommen (und der ist in Bodennähe echt fies). Daher nach unten gestellt erzielt es sehr gute Landeergebnisse ohne die feuchten Finger am Knüppel. Lediglich eben nicht 3-Punkt Stilecht, was aber bei dem relativ kleinen/leichten Modell nicht auffällt, weil es eh total schnell zum stehen kommen.

Gruß
Stefan

Dadurch das du die Querruder nach oben fährst (nicht vollausschalg) schränkst du den Flügel und stellst den Aussenflügel (wo der Abriss zuerst eintreten wird) nicht so stark an wie das Mittelstück. Dadurch kannst du am Aussenflügel wieder einen etwas höheren Anstellwinkel fliegen bevor die Strömung abreisst. Dadurch bremst du stärker und aknnst besser in 3 Punktlage aufsetzen. Heißt im Umkehrschluss aber auch das du trotzdem nicht ziehen kannst bis zum gehtnicht mehr, denn der Abriss kommt, wenn auch später. Das gilt aber nur für den fall wenn du nur Querruder am Aussenflügel hast. Bei ruchgehenden Rudern vernichtest du zu viel Auftrieb beim hochfahren.


Gruß.
 
Ich rede von solchen Modellen - sorry falls ich das nicht richtig erwähnt hatte.

0 Schränkung, Querruder fast bis Rumpf mit großer Profiltiefe und symmetrisches Profil. Eben die Richtung F3A/Kunstflugzeug (wenn ich das vom Threadersteller richtig verstanden hatte)

Auf dieses Modell beziehen sich meine Erfahrungen. Fluggewicht nur um 1,3 Kg. Trifft sicher auf viele Modelle in dieser Klasse zu.

Zlin0021.jpg

Gruß
Stefan
 
Danke für die rege Teilnahme. Aber bei dem Modell stimmt SP wie auch das Gewicht im Rahmen der Angaben des Herstellers liegt. SP wurde auch von Kopf- bis Schwanzlastig verschoben ohne allzu große Veränderung des Verhaltens.

Hier ein Foto des Modells:

IMG_0350_klein.jpg

herzliche Grüße
Franz-Josef
 
@Andreas,

wie hast das angestellt 400gr einzusparen, bei welchem Ausgangsgewicht, 400gr hier wären ja fast 15%.


Grüße
Franz-Josef
 
Danke für die rege Teilnahme. Aber bei dem Modell stimmt SP wie auch das Gewicht im Rahmen der Angaben des Herstellers liegt. SP wurde auch von Kopf- bis Schwanzlastig verschoben ohne allzu große Veränderung des Verhaltens.

Hier ein Foto des Modells:

Anhang anzeigen 882811

herzliche Grüße
Franz-Josef






Wurde der Schwerpunkt in Fluglage gemessen, oder auf dem Kopf? Da Tiefdecker......!
 
Das Fly Baby, echt niedlich :) hüpft aber gerne beim landen, wenn man mit zuviel Fahrt auf den Boden der Tatsachen zurückkehrt. Einfach etwas langsamer reinkommen, schön ausgleiten lassen und mit den Rädern ganz sachte nach dem Boden tasten. Das bedingt einen nicht zu steilen, sondern eher flachen Landeanflug mit etwas Schleppgas. Setzt man dann ganz sachte auf, springt das Baby nicht. Wichtig ist, daß man nicht mit stehendem Motor landet, sondern noch ein wenig Drehzahl drauf hat. Dadurch werden die Leitwerke besser angeströmt und das Landeverhalten entschärft. Ist eine reine Übungssache, und nicht jede Landung gelingt perfekt. Aber die meisten gut genug ;)
 
Ich werd trotzdem noch die größeren Räder mit 75mm Durchmesser montieren, mal sehen ob es dann etwas besser wird.
 
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