Ablagerungen im Zylinder durch Zweitaktöl bei Benzinmotoren

Hallo Klaus!
Erfahrungen beziehen sich auf Motoren von ZG23 bis ZDZ 210.
Solange die Motoren laufen zerlege ich grundsätzlich keinen Motor.
Kerzenbild zwischen mittel und dunkelbraun-grau sowie Blick
in den Auspuffschlitz :dünne, weiche Rußschicht.
Gruß Raymund
 

Finnz

User
Hallo,

Zwischenergebnis (Anzahl positiver und negativer Erfahrungsberichte):

Castrol TTS:+1 -0
Aspen:+1 -0
Mobil 2T Racing:+1 -0
Motul 800:+1 -0
Liqui Moly Racing 2T: +1 -0
Bel-Ray: +0 -1
Castrol RS: +0 -1


Gruß

Klaus
 
Hallo Gemeinde,

ich beschäftige mich schon seit über 20 Jahren mit Schmierstoffen, insbesondere mit Motorölen, 4T wie 2T gleichermaßen.
Das besondere an Motul ist, daß es als Basiskomponente Ester besitzt, es ist schon
von Natur aus wesentlich schmierfähiger, als Öle auf Polyolefin-Basis (gechracktes Mineralöl) dazu kommt die wesentlich höhere Duckfestigkeit des Schmierfilms sowie beim 2T die praktisch rückstandsfreie Verbrennung. Von daher kann ich es nur wärmstens empfehlen, die Kollegen haben auf Empfelhlung Motul 600 oder 800 Competition verwendet, absolut trockener Schalldämpfer sowie keine Rückstände. Außerdem kann man es etwas höher dosieren, 1:100 ist m.E. zu wenig, und wenn man einen Schuß mehr rein füllt, verbrennt es trotzdem rückstandfrei.Den weiteren wesentlichen Vorteil, den stark reduzierten Verschleiß sieht man natürlich erst nach etlichen Betriebsstunden, kaum jemand fliegt einen guten Flugmotor wirklich "auf". Natürlich verrichten auch Mobil 2T, Castrol TTS etc. ihren Dienst, wer aber das Optimum sucht, kommt an Motul nicht vorbei (die sind immerhin Weltmarktführer bei 2Rad Schmierstoffen)
Auch Fuchs hat nun Aerosynth 3 auf den Markt gebracht, siehe da, ein Modellmotorenöl auf Ester-Basis. Auch die Modellauto-Rennfahren 1:8 haben das Motul 800 für ihre 35cmm Motoren entdeckt, praktisch jeder im Wettbewerb setzt es ein. Aber es ist so wie in jedem Auto oder Motorrad-Forum, um das Thema Öl werden fast schon Glaubenskriege ausgetragen.

Ich habe letztens einen Posten Motul 600 in der Bucht geschossen. Das Zeug kommt in den Roller, die Motorsäge und alles, was flugtechnisch dieses Öl braucht. Das Optimum wäre Aspen, allerdings ist dieses schon mit 1:50 fertig gemischtmit unbekanntem Öl. Wenn die nun Motul 800 nehmen würden, wäre das der Treibstoff der Wahl.

Gruß
KLB
 

Finnz

User
Hallo KLB,
das kling ganz gut, was Du schreibst.
Ich verwende übrigens Aspen 4Takt (ist kein Öl beigemischt) und mische selbst. --> kein Gestank und das Öl meiner Wahl.
Welches Motul sollte man nehmen: Ist das "Motul 800 2T Off Road Factory Line" oder das "800 2T Road Racing Factory Line" das gemeinte?

Gruß

Klaus
 
Hallo Klaus,

eigentlich ist es nicht ganz so entscheidend, welche der beiden Varianten Du nimmst.
Das RoadRacing ist für permanent hohe Drehzahlen gedacht, das OffRoad für etwas geringere, also etwas höher viskoses Öl mit mehr Druckbelastung für die Motocross typischen Gasstöße (Die genaue Additivierung bzw. die exakten Unterschiede müsste man beim Hersteller anfragen). Aber hohe Drehzahlen sind relativ, das, was beide Öle können, da kommen wir mit unseren Flugmotoren und den läpischen 6000 bis 9000 Umdrehungen nicht ansatzweise hin. Dazu übersteigt die Druckfestigkeit des Schmierfilms beider Öle
die der (für unsere Motoren lt. HErsteller ausreichenden) Mineralöle um das 20zig fache. Es ist also müßig zu diskutieren, ob 15 oder 20 oder 30 fache Druckfestigkeit des Schmierfilms besser ist. Schau einfach mal bei motul.de. Da siehst Du u.a. im Bereich für Automobil-Rennsport die ganzen Spezialitäten von Motul. 0W20 z.B. für Sprintrennen u.ä. Das sind aber alles Produkte, die man für Alltagsanwendungen einfach nicht braucht und teilweise sogar nachteilig sind, da manchmal je nach Anwendungsbereich der Korrosionsschutz zu gunsten anderer Vorteile vernachlässigt wird.(Reine RennÖle, wie Castrol 747 (80%Ester,20% Rizinus) oder Castrol 4Takt B353 haben überhaupt keinen Korrosionsschutz, da die Motoren nach dem Rennwochenende wieder zerlegt werden ) Wäre für unsere Anwendung ziemlich nachteilig, wer will schon nach jedem Flugtag den Motor vollkonservieren und zum Beginn des nächsten wieder "ausmotten"?. Daher wäre schon das Motul 600 um ein vielfaches ausreichend.
Also: alle der drei bieten Top-Schmierfähigkeit, maximalen Verschleißschutz und super saubere Verbrennung. Was will man mehr ? Die minimalen Preisunterschiede und der geringe absolute Verbrauch sind nicht relevant. Also wenn ich vor der Entscheidung stünde, würde ich zum Off-Road greifen.

Was mich noch interessiert: hast Du Quellen für das Aspen 4T?
Was zahlst Du für welche Abnahmemengen ?
(Aspen steigert deutlich den Hausfrieden, selbst wenn man sich alle Mühe gibt und den Flieger einwickelt, der normale Sprit dringt immer durch....)

Viele Grüße
Klaus
 

Finnz

User
Hallo Klaus,
ich beziehe Aspen von einem örtlichen Händler für Forst- und Gartengeräte für 2,44 Euro pro Liter. Dabei nehme ich normalerweise etwa 30 Liter ab.

Gruß

Klaus
 
Ich fliege mit 1:33er Mischung ( Liqui Moly Racing Synth 2T Öl) bei neuren motoren. Und bei ,,eingelaufenen´´ Motoren fliege ich 1:50 mit gleichem ÖL .
Damit hab ich bis jetzt keine Probleme mit Ölkohle.
 

Finnz

User
Hallo,

nochmal Zwischenergebnis (Anzahl positiver und negativer Erfahrungsberichte):

Liqui Moly Racing 2T: +2 -0
Aspen:+1 -0
Castrol TTS:+1 -0
Mobil 2T Racing:+1 -0
Motul 800:+1 -0
Bel-Ray: +0 -1
Castrol RS: +0 -1

@N1700SCR:
Kann ich Dein Plädoyer für Motul 800 eigentlich als positiven Erfahrungsbericht verbuchen, habe nicht herauslesen können, ob Du auch Modellmotoren über einen längeren Zeitraum damit betrieben hast?

Gruß

Klaus
 
@N1700SCR:
Kann ich Dein Plädoyer für Motul 800 eigentlich als positiven Erfahrungsbericht verbuchen, habe nicht herauslesen können, ob Du auch Modellmotoren über einen längeren Zeitraum damit betrieben hast?

Nee, habe ich nicht. Stehe da auch erst am Anfang und werde nach der Einlaufphase des MVVS58 Motul 800 offroad verwenden. Allerdings habe ich einige 2T Motoren im Zweiradbereich (50- 350 Kubik) damit betrieben, die Literleistungen waren z.T. noch höher. Jetzt werden wieder einige sagen, das kann man doch nicht vergleichen usw. ,aber die Erfahrungen mit dem Öl in ähnlichen Anwendungsbereichen lassen sicher auch Flugmotoren schließen. Fakt ist, das Ester-Öle derzeit das Optimum an Schmierfähigkeit bieten, die unsere Flugmotoren bei weitem nicht an die Belastungsgrenze bringen. Und die 2T Öle auf Esterbasis verbrennen praktisch rückstandsfrei. (Sräd Titel war: Ablagrungen im Zylinder....) Da soll sich jeder seinen Reim drauf machen. Ich kann sie uneingeschränkt empfehlen.
Wer Liqui-Moly, Aral Super 2T, Bel-Ray, Castrol TTS oder sonst ein Premium Öl von namhaften Herstellern nimmt, wird sicher auch viele problemlose Fugstunden genießen können, die Frage beleibt, worauf man sein Augenmerk richtet und was relevant für einen ist.
Wie gesagt, schaut mal in einem BMW 3er Forum ;-))) nach den Öl-Diskussionen, ist besser, als manches Abendprogramm im Fernsehn......
 

Finnz

User
Hallo,
jetz habe ich mich zunächst für Motul 800 2T entschieden, und muss feststellen, dass es nicht gerade leicht zu bekommen ist. Die 5 auf der Motul-Homepage angegeben Händler in meiner Nähe haben nur Motul 600.

Kennt jemand zufällig eine Online-Bezugsadresse für Motul-Öle?

@ RC-Network:
Könntet Ihr dieses Thema auch in die neue Verbrennungsmotoren-Rubrik verschieben?

Gruß

Klaus
 
Gibts nicht, das gibt es nicht....
Einfach mal in der Bucht nachschauen, da bekommt man immer einen guten Überblick, was wo für für welchen Preis. Wo Du dann orderst, steht auf einem anderen Blatt.
Gruß
Klaus
 

mach3

User
wie sieht es denn mit der Verträglichkeit zwischen Motul- und Nicht-Ester-Ölen aus? Fuchs Silicolene darf z.B. nicht mit herkömmlichen Ölen in Kontakt kommen ...


Zitat aus der Produktbeschreibung:


PRO 2 SX
Vollsynthetisches Zweitakt-Rennmotorenöl auf Basis modernster Estersynthese. Spezielles, aus der Luftfahrttechnologie abgeleitetes Produkt, welches den hohen Temperaturen und Belastungen von Renngeländemaschinen Rechnung trägt. Bietet herausragenden Verschleißschutz. Zur Verwendung in Tankmischsystemen. Mischungsverhältnis entsprechend den Herstellervorgaben. Darf nicht mit konventionellen Zweitaktölen gemischt werden.

Gruß
Rolf
 

Finnz

User
Hallo zusammen,
mittlerweile habe ich einen Liter Motul 800 2T Off-Road-Racing beschaffen können. Da auf der Packung keine Hiweise zum Mischungsverhältnis angegeben sind, habe ich die Technik-Hotline angerufen. Dort hat man mir ausdrücklich für dieses Öl 50:1 empfohlen. Das widerspricht den hier geschriebenen 80:1 bis 100:1.

Gruß

Klaus
 
Hi Finnz,

1:50 ist genau richtig. 1:80 und 1:100 kann in Extremsituationen zu einem kurzfristigen Mangel führen, daher ruhig etwas mehr rein, 1:50 ist gold richtig. wie ich ja geschrieben habe, es verbrennt trotzdem rückstandfrei. Also entweder Aspen 4T oder schwefelfreien Sprit von der Tanke und auf geht's. Du wirst sehen, es wird 1a funzen.
Ich weiss auch nicht, warum man 1:80 oder 1:100 mit Bel-Ray empfohlen hat. Vielleicht, um die Ölkohle-Ablagerungen zu reduzieren? (auf Kosten der zuverlässigen Schmierung? ) Die allermeisten 2T Motoren laufen mit 1:50 und Motul Ester so ziemlich optimal.

@mach3: das Pro2SX ist ein reines RennÖl, so wie etwas das Castrol 747, aber halt ohne Rizinus-Zusatz. Der Einsatz ist für echten GP-Motorsport gedacht, daher enthält es sicher auch keine Korrosionsschutz-Additive, jedenfalls ist es nicht für den Alltagsberieb gedacht. Daher emfiehlt der Hersteller auch nicht die Mischung mit herkömmlichen Ölen (gemeint sind alle Öle für "Gebrauchs-Fahrzeuge" )
Grundsätzlich dürfen alle Öle für "Gebrauchsfahrzeuge" mit einander gemischt werden, aber die Eigenschaften verschlechtern sich aber mehr oder weniger. Motul Ester mit normalen POA oder Mineralischem 2T Öl zu mischen, wird der Motor sicher verkraften, aber wer mischt schon Single Malt mit Cola ?

Finnz, bin auf Deine ersten Eindrücke gespannt.

Viele Grüße
Klaus
 

mach3

User
Habe heute mit meiner Motorradwerkstatt gefachsimpelt. Die Jungs schwören auf Motul. Der Chef war etwas erstaunt über die "lächerliche" Leistung unserer Modellmotoren, im Rennsport seien aus 50 ccm locker 18PS zu mobilisieren- bei entsprechender Drehzahl.
Das mit der rückstandsfreien Verbrennung war ihm etwas vage, denn eine Ölkohlebildung sei immer ein Zeichen dafür, dass das Öl sich vor der Verbrennung zerlegt habe, wobei der Wasserstoff aus der Kohlenwasserstoffverbindung verbrennt und sich der Kohlenstoff an Stellen ablagert, die für eine Verbrennung dessen zu kalt sind. So eine Kohlebildung sei immer ein Zeichen für minderwertige Erzeugnisse. Der alleinige Vorteil der Ester liege in der wesentlich höheren Druckfestigkeit gegenüber POA und Mineralöl. Das Ziel sei nicht, eine optimale Verbrennung zu erreichen, sondern eine optimale Schmierung. Ein großer Teil ginge sowieso als Öldampf unverbrannt zum Auspuff raus. Das mache die blaue Fahne.....

Werde es mal testen.....

Gruß
Rolf
 

TG

User
Erfahrungsbericht Motul

Erfahrungsbericht Motul

Servus,

@Klaus/N1700SCR: Gute Idee!

Verwende seit Sept. 05 Motul 600.

Habe nun an einem DA50, Erstlauf im Juni 06, nach ca. 4 Liter 1:50 wegen schlechter werdenden anspringen die Zündkerze rausgeschraubt.
Die Kerze war ziemlich voller Ölkohle.
Motor lief bis dahin in der fetten Werkseinstellung. Am Auslaß keine Ölkohleablagerungen.
Habe nun den Motor magerer gemacht, aber noch keine Laufzeit drauf.
Bin doch etwas überrascht über die zugekokte Kerze.

Muß an meinem DA100 noch nachschauen wie da die Kerzen ausschauen. Der lief zuerst mit BelRay und seit letztem Jahr mit Motul 600.
Bei den letzten Flügen fehlten mir ca. 100 U/min.

Gruß
Thomas
 

mach3

User
Also ich bin etwas verunsichert. Ich habe in meinem 3W28 30 Liter mit Motul 800 verflogen, als ich einen schleichenden Leistungsverlust bemerkte. Irgendwann war es mir dann zu bunt (ließ sich nicht mehr mit heißem Sommer erklären), da habe ich den Dämpfer ausgebaut und festgestellt, dass dieser total zu war.
Im Motor zwar keine Kohle, dafür aber Lack unterhalb des Kolbenrings und starke Reibspuren am Kolben selbst. Resultat, neuer Kolben mit Ring und neuer Dämpfer.
Auch im Krümmer war eine gleichmäßige trockene Kohleschicht, etwa 1,5mm dick. Der Motor ist im Leerlauf relativ fett gelaufen, weil er diese Abmagerungstendenz im Übergang hat, die schon in anderen Beiträgen bemängelt wird. Im normalen, überwiegend benutzten Drehzahlbereich war die Einstellung ok, die Kerze braun...
Krümmer und Dämpfer sind als Kombo von 3W mit dem Motor gekauft worden.

Gruß
Rolf
 
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