Adventure-EF 2.8m von Arthobby

C-J-S

User
Hallo mitsammen,

auch wenn die "Adventure" von Arthobby schon fast fünf Jahre am Markt ist, so hab ich nun bei der aktualisierten Version - mit CFK-Seitenleitwerk - zugeschlagen.
Nach der Silent-E, der Odysssey und der Scalar ist dies nun mein viertes Modell von ArtHobby.

Nachdem ich die Scalar vom ART-1300er Motor auf einen ART-1900er aufgerüstet habe, war der ART-1300er frei und ich hab mir kurz entschlossen das passende Modell dazu besorgt! Die "Adventure-EF" ist quasi die Zwillingsschwester von der Odyssey. Sie hat statt 2.7m Spannweite nun 2.8m und statt einem SD7080 mod. Profil ein OP0830 mod. Und bei der Odyssey passt der ART-1300 fantastisch zum Modell - also sollte er nun bei der Adventure auch passen.

Hier noch mal die techn. Daten:
Spannweite 2800mm
Länge 1450mm
Fluggewicht >800g
Profil OP0830 mod.
Flächeninhalt 40,0dm²
Flächenbelastung 20g/dm²
Funktionen H, S, Q, Wkl, M
Rumpf: GFK/CFK weiß
Fläche: Styroflächen furnierbeplankt (SChwarzpappel)
Akku Empfehlung: 11,1V/850mAh
Regler Empfehlung: 25A+
Motor Empfehlung: ART-1300
Luftschrauben Empfehlung: 12 x 6,5

Wie üblich bei Arthobby sind die Gewichtsangaben unrealistisch, man landet wahrscheinlich eher bei 1000g bis 1100g.

Da ich schon heimlich mit dem Bau begonnen habe - aber keine Zeit hatte, hier was darzustellen - möchte ich meine Baufotos hier in den nächsten Tagen nachbringen.

Zuerst: das kam bei mir an:
Adventure_001.jpg


Wiederum: Top Qualität der Flächen, sauber verschliffen, super Furnier (man beachte die Symmetrie!) Rumpf und Leitwerksteile, alles makellos.
Neu ist ja seit kurzem das CFK-Seitenleitwerk.
Neu erhältlich bei Herrn Zeller ist auch der Mantis Slim mit 30A, der nur 16g netto wiegt.
Servos sind wie bei meiner Odyssey auch alles KST-X08.

Tja, und zu allererst interessieren mich zwei Dinge:
  • Wie soll der Flieger mal aussehen?
  • Wie schwer wird er denn werden?

Zum ersten Punkt hab ich Corel angeworfen und auf Basis der beiliegenden Zeichnung mal etwas Farbe hinzugefügt:
Adventure_Bemalung_Konstruktionsplan_002.png


Auch plane ich, der Fläche kleine "Ohren" zu geben - also die letzten 13cm etwas hochstellen (~30°).
Im Plan ist das so nicht vorgesehen (auch wenn es am veralteten Produktfoto so aussieht), da gibt es entweder "gerade" oder den "Doppelknick" - und ehrlich gesagt, mir geht es da genauso wie SpeedsterDan, ich mag das Aussehen des Doppelknicks nicht so. Mir gefallen aber die kleinen "Ohren", sieht m.E. elegant aus und erinnert an das Fingerspitzengefühl in der Luft zu sein, welches auch Vögel zu haben scheinen, wie hier z.B.:
DSC_4193.JPG

Ach ja, hier übrigens auch das dazupassende Video von SpeedsterDan zu seiner Adventure von 2021:


Da ich blankes Furnier nicht sooo unendlich gerne mag (sieht mir zu sehr nach Rohbau aus) soll bei mir soll das Design dann von oben so aussehen:
Adventure_Bemalung_Oberseite_002.png


Und die Blockstreifen dann von unten ggf. so:
Adventure_Bemalung_Unten_002.png



Und zum anderen Punkt: das Gewicht!
Hier meine Messergebnisse nach dem Auspacken:
Adventure_Gewichtstabelle_Baubeginn.png


Wie man schön erkennen kann, sind die angeführten 800g auch zu optimistisch, man landet mindestens bei 980g... ggf. könnte man einen leichteren Antrieb versuchen, aber dann passt ja der Schwerpunkt ziemlich sicher nicht. Ansonsten kann man nicht viel sparen und hat kaum eine Chance unter 950g zu kommen. Was aber nichts ausmachen sollte, die Adventure-EF soll ja eh eher ein Abenteurer werden und kein (langweiliger?) Floater.

Abseits der "Ohren" bei den Flächen werde ich das Brett für die Bowdenzüge nicht verwenden: HR-Anlenkung, da wird der Bowdenzug mit Superkleber am Rumpfrohr verklebt (Magnetmethode), und SR lenke ich beidseitig mit Aramid-Seilen an. Flaps & QR bekommen IDS mit Eigenbau-Rahmen und Gegenlager - der Rest wird nach Plan umgesetzt.

Das Einzige, was mich an der Tabelle etwa gestört hat, das ist das Gewicht des HLW, welches mit 24,7g doch fast 8g schwerer ist als jenes, welches ich einst bei der Odyssey geliefert bekommen habe (16,8g). Falls ich den Schwerpunkt erreiche, dann ist das eh kein Problem. Mal sehen.
Das CFK-Seitenleitwerk ist übrigens mit 22,5g fast genauso schwer wie die Balsa/Glas-Variante der Odyssey mit 22,4g.

LG
Christian
 
Hallo Christian,
schöner Bericht zu dem Modell. Wie unterscheiden sich die Flugeigenschaften gegenüber dem Odyssey? Was kann der Adventure besser gegenüber dem Odyssey?
Danke!
Grüße
Werner
 

C-J-S

User
Wie unterscheiden sich die Flugeigenschaften gegenüber dem Odyssey? Was kann der Adventure besser gegenüber dem Odyssey?

Ja, das möchte ich auch selber herausfinden (und berichten) - aber noch stecke ich mitten im Bau.

So ging es los:

Tag 1: Flächenenden verschließen

Da konstruktionsbedingt die verbauten Balsaleisten - die später aufgeschnitten werden um Flaps und Querruder freizulegen - nicht ganz an den Rand reichen, hab ich hier die letzten 2-5mm Styro entfernt und ein Stückchen Balsa eingesetzt. Links Vorbereitung, rechts fertig:
Adventure_003.jpgAdventure_004.jpg

Danach das beiliegende leichte Gewebe genommen und das Styro an der Steckung verschlossen. Dazu hab ich die Flächen samt den mitgelieferten Styro-Hüllen zusammengeklemmt um sie zum Aushärten auf den Kopf/aufs Profil zu stellen. Die dünne Schutzfolie hilft, um einen sauberen, glatten Abschluss zu erhalten.
Adventure_005.jpgAdventure_006.jpg

Im gleichen Arbeitsgang hab ich den Arthobby Motorträger eingeharzt und auf der rechten Seite der Kabine auch gleich einen Neodym-Magneten:
Adventure_007.jpgAdventure_008.jpg

Tag 2: Schleifen, Ohren aufbiegen & Verbindung der mittleren Flächenteile

Nachdem das Harz hart war, wird das überschüssige Gewebe entfernt. Es folgt ein vollflächiges verschleifen der Flächen - vorsichtig und nicht zu viel mit dem Elektroschleifer mit 280er oder 320er Papier. Der Randbogen wird nur auf der Oberseite verschliffen, die Unterseite bleibt "gerade":
In diesem Arbeitsgang hab ich die ~1mm starke Endkante - wo das Furnier doppelt übereinanderliegt - wie empfohlen auf Null-Komma-ganz-wenig verschliffen. Ich hab mehr auf der Oberseite abgenommen - so viel, dass man auf den letzten 2-3 mm schon das Furnier der Unterseite sehen kann. Dann noch mal zart auf der Unterseite was abgenommen:
Adventure_009.jpgAdventure_010.jpg

Damit die Schrauben dann das Flächenmittelteil am Rumpf gut halten, werden die beiligenedn Hartholzklötzchen zurechtgeschnitten und entsprechende Aushöhlungen im Styro der Flächen angelegt. Geht gut mit dem schmalen scharfen Messer und dann das Rauspuhlen mit dem Schraubenzieher. Falls alles passt: Abklebeband oben und unten rauf, Probeliegen auf der Styrohülle - nicht vergessen: rund 60mm (ich hab 56mm) die Flächen anheben, um das gewünschte V herzustellen...
Adventure_011.jpgAdventure_012.jpg

... und üppig mit 5-Minuten Epoxi alles zusammengeklebt:
Adventure_013.jpg

Während das aushärtet, habe ich die Flächenenden für die von mir vorgesehenen Ohren vorbereitet. Ist zwar im Plan nicht so vorgesehen, ich habe aber positive Erfahrungen damit (auch wenn die Transportfähigkeit darunter leicht leidet) - und außerdem gefällt es mir.
Ich hab 13cm gewählt. Angezeichnet im rechten Winkle zur Flächenhinterkante, da diese gerade verläuft. Dann mit der 0,6mm starken Japansäge von oben 2 mal geschnitten - etwas schräg , damit ein V entsteht - und die Unterseite ganz belassen:
Adventure_014.jpgAdventure_015.jpg

So weit dann ausgeputzt, dass man unten das Furnier sieht und dann auf der Unterseite vorne und hinten mit der 0,1mm dicken Klinge den Schnitt noch etwas verlängert, damit man die Ohren gewaltfrei die rund 25-30° nach oben klappen kann:
Adventure_016.jpgAdventure_017.jpg

So sieht das vor dem Verkleben aus. Den beabsichtigten Rand des Harzes hab ich wieder mit Abdeckband verklebt. Als Gewebe nehme ich die zwei Reste von der starken Glasmatte, ca. 30x70mm und über die ganze Länge dann auch noch drüber vom leichten Gewebe, welches auch für die Abdeckung in Schritt 1 verwendet wurde:
Adventure_018.jpgAdventure_019.jpg

Wie bei Arthobby oft empfohlen hab ich hier die Küchenrolle-Tupf-Methode verwendet, um gut zu sättigen und dennoch überschüssiges Harz loszuwerden:
Adventure_020.jpg

Im gleichen Arbeitsschritt hab ich auch die Unterseite des Flächenmittelteils eingeharzt. Hier wird zuerst eine Lage des recht dicken, ca. 4cm breiten Kevlar-Gewebes verwendet und darüber kommt dann ca. 8cm breit das beiligende grobe Glasgewebe. Auch hier hab ich Küchenrolle-Tupf-Methode angewendet - aber das Gewebe ist m.E. dafür etwas zu rauh. Normalerweise mach ich das lieber mit Folie abgedeckt, Schaumstoffplatte 3cm und dann Gewicht drauf, damit es glatt wird...
Adventure_021.jpg

LG
Christian
 

C-J-S

User
Tag 3: Ohrspitzen und Flächenverbindung oben
Nach dem Aushärten der schräg aufgebogenen Ohren habe ich auf der Unterseite dann bei der nächsten Harzarbeit noch ein 3x4cm großes, leichtes Gewebestückchen aufgebracht, um das letzte Eckchen aus Balsa etwas besser zu schützen. Damit es glatt wird, kommt etwas Folie drauf (die dünnsten A4 Folientaschen sind m.E. dafür echt am besten geeignet):
Adventure_022.jpg

Und hier nun die Vorbereitungen für die Verbindung auf der Flächenoberseite. Das überstehende Gewebe von der Unterseite hab ich nur vorne weggeschnitten, hinten hab ich es vorerst belassen. Zuerst kommt das Kevlar-Gewebe drauf (im Bild ganz links), dann das grobe Glasgewebe (leigt gleich daneben) und weil nach der Küchenrolle-Tupf-Methode die Unterseite nicht so glatt wie erhoft geworden ist, mache ich die Oberseite nach der alten Methode: es kommt noch eine Lage ganz dünnes Glas drauf (liegt rechts, war etwas zu kurz, darum gestückelt):
Adventure_023.jpgAdventure_024.jpg
Und weil der V-Knick ggf. zu unerwünschten Falten führt, hab ich zwei Folientaschenteile aufgelegt - mit knapp 1cm Überlappung. Nach dem vorsichtigen "Ausstreichen" mit einem weichen 2,5mm Balsastückchen kommt die Styro-Abdeckung aus der Verpackung drauf, die ja ausreichend glatt die Kontur des Profils wiedergibt. Habs dann noch mit 3kg an Gewichten beschwert.
Adventure_025.jpgAdventure_026.jpg
Im Rumpf hab ich nun auch gleich den Gegenmagneten zur Kabinenhaube eingesetz und mit UHU Endfest 300 verklebt. Etwas Abdeckband dazwischen, damit Haube nicht an Rumpf klebt und verkehrt herum aushärten lassen. Das Foto rechts zeigt den Blick von vorne durch den Motorspannt - aber in Normallage.
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Tag 4: Schleifen und Kitten
Zum Verschleifen des GFK folge ich der Empfehlung der Anleitung, das Holz links und rechts noch etwas mit dem Abdeckband zu schützen:
Adventure_029.jpg
Ich verwende zuerst stellenweise 280er und dann flächendeckend 400er Papier. So sieht das Ergebnis dann aus. Beim feinen Gewebe ist die Küchenrolle-Tupf-Methode gut genug, um eine überwiegend schöne Oberfläche herzustellen.
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Ich hab jetzt auch gleich die äußeren Flächenverbinder - die 4 und 5 mm starken CFK-Stäbe eingeklebt. Im Gegensatz zur Anleitung verwende ich hier kein Epoxy, sondern es reicht etwas UHU Por. Das hält. Und man kann im Fall der Fälle mit ausreichender Gewalt den CFK-Stab auch wieder entfernen:
Adventure_032.jpg

Die Verklebung in der Flächenmitte kann nun auch verschliffen werden. Die hoch abstehenden Fasern auf der Unterseite und die kleine Blase des dünnen Gewebes auf der Oberseite behandle ich mit der Feile, dann 150er, 280er 400er Schleifpapier. Die Oberseite ist damit ausreichend glatt geworden:
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Die Unterseite lässt sich nicht wirklich bändigen. Bei diesem groben Gewebe bleiben einfach zu viele Dellen übrig. Ich hab diese mit etwas Schnellspachtel aufgefüllt:
Adventure_035.jpgAdventure_036.jpgAdventure_037.jpg

Tag 5: Finaler Verschliff, Höheruderauflage und erster Anstrich
Am nächsten Tag dann alles noch mal final verschliffen. So sehen nun Oberseite und Unterseite aus. Fühlt sich schön samtig glatt an. Wie man auf der Unterseite sieht, ist die Gesamtmenge an Spachtelmasse vernachlässigbar klein.
Adventure_038.jpgAdventure_039.jpgAdventure_040.jpg

Für den Anstrich verwende ich den von Arthobby empfohlenen Lack, der Zellulose enthält. Wie empfohlen verdünne ich ihn mit ca. 30% Nitro. Stinkt ausreichend und das tagelang. Etwas Farbe kommt ins Spiel - aber diesesmal nicht durch eine Weißtönung, sondern durch weißes Pigmentpulver aus dem Künstlerbedarf. Ich hab hier nun nicht das Titanoxid genommen, sondern ein anderes, weches einen Metall-Look verspricht. Auf 60g Lack und 20g Nitro kommen 3-4g Pulver - das hat dann nicht ganz für den ersten Anstrich gereicht, ich musste etwas nachmischen. Also besser 90g Lack, 30g Nitro und 5-6g Pulver mischen. Rechts der erste Eindruck:
Adventure_041.jpgAdventure_042.jpg
Zwischenzeitlich hab ich am Rumpf weitere Vorbereitungen durchgeführt. Lack am am Ende des Rumpfbootes, damit das CFK-Rohr gut aufgeschoben werden kann - und ausschneiden der Öffnungen für Servos und Kabeldurchführung. Die Servos hab ich so weit wie möglich nach vorne gelegt, da ich Seite mittels Seilen anlenken will und Platz für Gabelkopf mit Gewinde brauche. Bei der Odyssey war mir das etwas zu knapp...
Adventure_043.jpgAdventure_044.jpgAdventure_045.jpgAdventure_046.jpg
Die Gewindehülsen auf der Höhenruderhalterung klebe ich nicht wie in der Anleitung beschrieben mit Superkleber ein. Das hält nicht gut genug, wenn man für jeden Transport das Ruder abmontieren will. Wenn man nämlich einmal beim Ein- oder Rausschrauben zu fest andrückt, dann löst sich die Gewindehülse... Darum hab ich mir noch aus 3mm Pappelsperrholz kleine Gegenstücke gemacht und dann wird das mit UHU Endfest 300 eingeklebt.
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LG
Christian
 

C-J-S

User
Tag 6: 2. Anstrich und Höhenleitwerk

Nach dem ersten Anstrich hab ich ein wenig mit 320er Papier geglättet und an den Kanten, wo ggf. kleine Tropfen bzw. Seen entstanden sind, diese auch wieder entfernt. Für den zweiten Anstrich hat nun die oben angegebene Mischmenge 60g/20g/4g Lack/Nitro/Powder ausgereicht; hab auch gleich das Höhenruder (nach kurzem Anschleifen) angestrichen. Sieht nun so aus:
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Jetzt sollen die Teile erst mal ein paar Tage durchtrocknen. Inzwischen kümmern wir uns um den Rumpf!
Weiter geht es mit der 2mm Bohrung für das Bowdenzugrohr fürs Höhenruder. Ich verwende nicht das vorgesehene Brettchen, da ich ja nur einen Bowdenzug habe und Seite mit Seilen angelenkt werden soll. Der Bowdenzug wird eingeschoben, den 0,8mm Stahldraht einstecken und mit vielen Magneten seitlich an der Rumpfwand halten.
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Das hintere Ende kann bald mit Sekundenkleber versorgt werden. Nur vorne, wo der Ausleger dann über das Rumpfboot geschoben wird, da hab ich ca. 7cm lang ein Abdeckband innen reingelegt, siehe Bild rechts:
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So liegt der Bowdenzug vor dem Verkleben:
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Und so sieht es nach dem Verkleben aus, nachdem ich den Sekundenkleber ins senkrecht bzw. leicht schräg gehaltene Rohr getropft habe. Vorsicht am anderen Ende, da kann was rauskommen! Darum sicherheitshalber am Boden was unterlegen 😀.
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Es folgt das Bohren der Löcher für die Höhenleitwerksbefestigung und dann das Einkleben der Plastikstoppel. Damit der Sekundenkleber auf der Unterseite nix versaut gibt es hier auch vorher Abklebeband drauf.
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Probehalber montiert sieht das gut aus. Man kann nun auch die Position des Anlenkhebels festlegen, dann bohren und ihn dann auch gleich montieren und mit Sekundenkleber einkleben und zusätzlich mit Lötkolben das Ende des Plastiks verschweißen.
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Fertig (wenn auch für meinen Geschmack etwas grobschlächtig für das ansonst so feine Modell. Der Hebel ist auch nur rund 5mm vom Drehpunkt entfernt... das könnten besser 7-8mm sein. Mal sehen, vielleicht tausche ich das noch mal gegen einen längeren GFK-Hebel aus...
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Nun soll der Höhenleitwerksträger mit dem Rumpf verklebt werden. Die Bauanleitung spricht von Superkleber (so hab ich das bei anderen Modellen auch gemacht), wovon Bertram und weitere geschätzte Forumsmitglieder aber abraten und lieber eine Matte CFK außen noch anbringen.
Ich hab deshalb alle Teile gut angerauht und hab die Verklebung mit Endfest 300 gemacht und zwar so, dass der Kleber innen gut aufs Rohr rinnen kann. Darum hier zuerst dies "Ausrichtung", das Anzeichnen...
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... das Abkleben und das Aufrauhen...
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... das Verteilen des UHI Endfest 300 und schließlich in Normallage das Austrocknen:
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LG
Christian
 

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C-J-S

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Tag 7: Schleifen der Flächen
Die Flächen und das Höhenleitwerk bekommen einen Nassschliff. Alle "glänzenden" Stellen und vereinzelte Spots, wo zu viel Farbe gelandet ist, machen nun Bekanntschaft mit dem wasserfesten 400er Schleifpapier - mit Doppelklebeband auf einem klebebandumwickelten Balsabrett (100x50x10mm). Es wird so lange geschliffen, bis es sich samtig glatt anfühlt und keine Rippel/Riefen oder andere Unebenheiten mehr aufweist.
Das dauert seine Zeit... hab 1/2 Tag investiert, man könnte aber noch länger machen. Da die Oberfläche meines Erachtens gut genug versiegelt ist, verzichte ich auf einen dritten Anstrich. Die Flächen werden nun wieder im Serverkasten abgestellt und dürfen dort bei 30°C weiter aushärten.

Tag 8: Seitenleitwerk
Wie oben schon erwähnt ist das hier der größte Unterschied zum Vorgängermodell: Das Seiteneleitwerk aus CFK. Ich hab nur vorsichtig die etwas scharfe Naht mit einer feinen Feile bearbeitet, sonst ist hier quasi nichts zu tun.
Zuerst hab ich mir überlegt, für die Seilanlenkung eigene Hebel zu bauen, aber bei der Odyssey hab ich auch die Teile aus dem Bausatz genommen. Ich will für Flaps/Querruder die mitgelieferten Ruderhörner NICHT verwenden - und somit bleiben genug über, sodass ich mir meine beidseitige Anlenkung selber eherstellen kann. D.h. beim zweiten Ruderhorn schneide ich die Füßchen ab und bohre an deren Stelle 2,5mm große Löcher, damit ich dann ein korrekt gekürztes Gegenstück einstecken kann. Im Bild links auch sind die vorgesehenen Anlenkungen am Servo zu sehen. Im Bild links hier schon mal der mit 2,5mm Bohrer ausgefräste Rumpfanschluss:
Adventure_073.jpgAdventure_074.jpg

Hier die Bohrungen am Ruder für das Ruderhorn und das gefräste Loch für die Seildurchführung. Und da ich schon mal mein gewähltes Farbschema ausprobieren wollte, hab kirzerand auch schon mal den ersten Tupfen Farbe aufgebracht (Edding Farbspray);
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Letzte gute Tat an diesem Tag: Die Ruderhörner hab ich auch noch schwarz gesprayt!
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LG
Christian
 

C-J-S

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Tag 9: Seitenleitwerk fertigstellen und Motor-/Reglereinbau

Zuerst werden die lackierten Ruderhörer fürs Seitenruder mit Superkleber eingeklebt, der überstehende Teil abgeschnitten und mit Lötkolben verschweißt:

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Ergebnis ok.
Adventure_082.jpg
Hier nun mein Aufbau, um den Rumpfaufleger mit dem bereits aufgeklebtem Höhenruderträger genau im rechten Winkel zum Seitenleitwerk zu bekommen. Im Ausleger sind auf der Unterseite nach Anleitung zwei kleine 2mm Löcher gebohrt.
Adventure_083.jpgAdventure_084.jpg
Nachdem alles mit Wasserwaage, Lot und obendrein Kontrolle mit Geodreieck ausgerichtet ist, hab ich auch den Bereich zum Einfüllen des Sekundenklebers sicherheitshalber mit Abdeckband eingegrenzt, um Schäden durch verrinnenden Superkleber zu vermeiden. Jetzt kommen 3-5 Tropfen rein, die sich innen durch die Viskosität des dünnflüssigen Superklebers schnell verteilen. Uns so sieht das inzwischen fertig lackierte Leitwerk aus:
Adventure_085.jpgAdventure_086.jpg

Für die Anlenkung verwende ich Aramidschnur. Damit man die gut einfädeln kann, hab ich sie am Schnittende ca. 2-3cm mit Superkleber getränkt und dann dort abgeschnitten. Wenn man diese Schnur nicht abknotet oder wie in diesem Fall mit Kleber sichert, dann drillt sie sich leider von selber auf. Nachdem ich die Ruderhörner noch auf 1mm aufgebohrt habe, wird die Schnur eingefädelt und es folgt ein Palstek mit ca. 6-8mm Schlaufengröße.
Adventure_087.jpgAdventure_088.jpg

Da ich im Bereich unter den Tragflächen die Seile in Bowdenzughüllen führen will, um Verwirrungen und Kontakt mit den Servokablen zu vermeiden, wird die Schnur nun in ein ca. 20cm langes Bowdenzugrohr eingeführt, vorne umgeknickt und mit Klebeband festgehalten. So kann ich sie nun von hinten in den Rumpf einführen.
Adventure_089.jpgAdventure_090.jpg
Hier nun der vorbereitete Rump - wobei der Vorderteil mit dem Ausleger zur Zeit nur zusammengesteckt und noch nicht verklebt ist. Zu beachten ist nur, dass man auf der Gegenseite auch schon 3-5 cm das Röhrchen einführen soll, damit die herübere Seite auch herüben bleibt. Ansonsten würden sich die Leitungen gleich auf den ersten Zentimeter kreuzen...
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Hat man das 20cm lange Teil im Heck versenkt und mit einem weiteren 5cm Teil nachgeschoben, dann hilft die Schwerkraft um die das Seil nach vorne zu transportieren. Mittels Pinzette kann dann ohne viel Gefummel das Seil und dann auch die Bowdenzughülle in die vorher gebohrten Löcher eingeführt werden.
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Mit Sekundenkleber und Aktivator wird die Bowdenzughülle vorne verklebt und es kann auch das zweite Seil samt Rohr eingeführt und auch gleich verklebt werden.
Adventure_094.jpgAdventure_096.jpg
Bei der Öffnung für die Servostecker der Fläche hab ich die Bowdenzüge seitlich an die Rumpfwand mit Superkleber geklebt. Im Rechten Foto der Beweis, dass Vorderteil und Ausleger noch nicht verklebt sind.
Adventure_097.jpgAdventure_098.jpg
Der Motor wird eingeschoben. Dazu muss man die Rumpfwände etwas deutlich auseinanderdrücken. Dann passt der ART 1300 perfekt und wird von vorne mit den vier Schrauben samt Schraubensicherung von Loctite verschraubt. Der Rumpf ist gerade Geräumig genug, dass der Motor echt ausreichend Spielraum hat und die Kabel auch sicher nicht scheuern.
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Beim neuen 30A Mantis Slim Regler hab ich mir erlaubt die Leitungen etwas zu kürzen; dann werden die Buchsen angelötet und mit Schrumpfschlauch eingeschrumpft.
Adventure_101.jpgAdventure_102.jpg
Am anderen Ende wird eine XT-30 Buchse verlötet. Das Rumpfboot ist groß genug; es passt nicht nur der gewünschte 3s850er Akku rein, sondern auch ein 3s1300er, ohne dass es übermäßig eng wird.
Adventure_103.jpgAdventure_104.jpg
Letzte Schritte für diesen Tag: Vorbohren der Löcher für die Servos. Keine Ahnung, warum pro Servo 8 Befestigungsschrauben dabei sind, ich schaffe es nur 6 Stück pro Servo unterzubringen 😜
Adventure_105.jpg
LG
Christian
 
Zuletzt bearbeitet:

C-J-S

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Tag 10: Flächenbefestigung, Rumpf verkleben und HR-Anlenkung

Bevor nun die Ruder angelenkt werden, muss noch das Rumpfboot mit dem Ausleger verklebt werden. Damit das aber genau ausgerichtet ist, muss zuerst die Flächenbefestigung fertiggestellt werden. Somit der erste Schritt: Flächenmittelteil aus dem Serverschrank holen, die Mitte anzeichnen (mit dem Maßband von links und rechts genau gemessen) und dann die im Plan angegebenen Werte am Rumpfboot kontrollieren (29mm und 140mm ab Nase haben bei mir gepasst), einzeichnen, mit 2,5mm vorbohren und dann mit 4mm aufbohren:
Adventure_106.jpgAdventure_107.jpg

Die Flächen auf den Rumpf schrauben (es liegt eine Stahl- und eine Plastikschraube bei ... wobei ich auch die Stahlschraube durch eine aus Plastik ersetzen werde) und mit gleich hohen Teilen die Flächen links und rechts unterstützen. Der provisorisch aufgeschobene Rumpfausleger mit den bereits gebohrten 4 Löchern auf der Unterseite für Superkleber wird ausgerichtet. Nach 3-30 Versuchen passt es dann genau genug - man sieht im Bild rechts, wie die Höhenruderspitzen fast genau mit der Flächenhinterkante fluchten.
Adventure_109.jpgAdventure_108.jpg
Da bei mir das Zusammengesteckte schon recht gut klemmt, kann man es getrost umdrehen, ggf. wieder etwas Abdeckband - falls man Angst vor Superklebersauerei hat - und die vier Löcher aufffüllen. Wiederum verteilt sich der dünnflüssige Superkleber gut genug, sodass es hält. Zusätzlich hab ich dann an der Vorderkante des Rohres noch mal abgeklebt und dort auch Superkleber eingebracht.
Adventure_110.jpgAdventure_111.jpg
Das Ergebnis sicht so aus:
Adventure_112.jpg

Jetzt können die Servos montiert werden, der Servohebel für Höhenruder wird gekürzt, da nur das erste Loch benötigt wird. Ebenfalls wird die Bowdenzughülle 1,5 cm vor dem Nullpunkt abgeschnitten und am 0,8er Stahldraht die Nullstellung markiert. Im Hintergrund sieht man den Servotester, der das anzeigt.
Adventure_113.jpgAdventure_114.jpg
Das "Z" biege ich derart, dass die Spitze nicht in gleicher Linie zum restlichen Draht liegt, sondern ca.30° nach außen zeigt, da sie sonst bei vollem Höhenruderausschlag mit der Achse des Servohebels kollidiert. Das liegt am kurzen Weg. Der original Servohebel, welcher den KST-Servos beiliegt, muss nicht aufgebohrt werden, aber man muss schon einiges an Kraft aufwenden, um ihn in Position zu bringen.
Adventure_115.jpgAdventure_116.jpg
Wie man auf den folgenden Fotos sieht, kann man die vollen Ausschläge des Servos gut nutzen - insgesamt aber habe ich das Gefühl, dass etwas mehr Hebelarm der Präzision schon auch gut tun würden... andererseits hab ich bei meiner Odyssey genau das gleiche Setting. Darum: zuerst einmal fliegen, und wenn kleine/kleinste Höhenruderinpulse nicht angenommen werden, dann werde ich am Leitwerk und am Servo andere Hebel montieren.
Adventure_117.jpgAdventure_118.jpg

LG
Christian
 

C-J-S

User
Tag 11: Seitenruderanlenkung

Zuerst hab ich das Seitenruder zärtlich dazu animiert, in der Geradeausposition innezuhalten (siehe Bild). Dann wollte ich das erste Seil durch die Öse der Gewindestange ziehen, anspannen und verknoten - dieses Mal ohne Seemannsknoten...

...aber irgendwie kam es mir seltsam vor: meine Fixierung des Seitenruders hat unglaublich gut gehalten. Moment mal. Noch mal die Fixierung entfernt und: die Seile lassen sich absolut nicht bewegen. Mist! Ich hatte ja noch eine Inspiration: damit der Höhenruderbowdenzug nicht scheppert, hab ich sicherheitshalber noch nach dem Verkleben des Rumpfvorderteils mit dem Ausleger etwas Superkleber den Bowdenzug entlang rinnen lassen ... und offenbar hab ich zu früh den Rumpf nachgedreht, denn der Kleber ist an die Seile geraten und seitdem halten sie bombenfest. Frei nach dem Motto: geht es nicht mit Gewalt, dann geht es mit mehr Gewalt... hat aber auch nichts genützt.
Schließlich hab ich den nicht verwendeten Anlenkungsdraht genommen, eine 2-3mm Schlaufe gebogen, durch geschicktes Einfädeln nach den 20cm Bowdenzugstücken (also ca. bei Flächenhinterkante... Arbeiten im Rumpf nur durch das 2cm Loch für die Servostecker) mit der Schlaufe eines der Seile umschlungen und dann konnte ich den Draht nach hinten schieben und mit hartnäckiger Überzeugungskraft das Seil überzeugen, sich trotz des Superklebers von der Rumpfwand und dem zweiten Seil zu trennen. Hat nur ein Stündchen gedauert... Ansonsten hätte ich neue Seile einziehen müssen, was auch nicht immer lustig ist (Geduldspiel).
Also, von vorne:
Zuerst hab ich das Seitenruder zärtlich dazu animiert, in der Geradeausposition innezuhalten (siehe Bild). Dann habe ich das erste Seil durch die Öse der Gewindestange gezogen, angespannt und verknotet - dieses Mal ohne Seemannsknoten...

Adventure_119.jpgAdventure_120.jpg
... dafür aber mit Superkleber gesichert. Genauso mit dem zweiten Seil. Zur Anwendung kommt der KST-Servohebel mit 7mm Abstand des Loches zur Achse. Für die Plastik-Gabelköpfe muss das Loch im Servohebel auf 1,5mm aufgebohrt werden. Da die Anlenkungen sowieso unter Spannung stehen sollen, ist etwas Spielraum hier egal. Apropos Spielraum: Die Länge lässt sich einerseits sehr präzise über eben das Gewinde und denn ziemlich fest sitzenden Plastikgabelkopf justieren - aber da die Aramidschnur gedreht und nicht geflechtet ist, kann man durch Aushängen, Zwirbeln und wieder Einhängen auch deutliche Unterschiede feststellen. Die Drehrichtung ist nur Umgekehrt zu den üblichen Schrauben: "Aufdrehen" verkürzt das Seil, "Zudrehen" verlängert es.
Adventure_121.jpg

Ausschlag nach RECHTS mit 2000µs:
Adventure_122.jpgAdventure_123.jpg
Ausschlag nach LINKS mit 1087µs - es qird zwar 1000µs nicht ganz erreicht, es sind aber mehr als 90% des Servoweges gut genutzt:
Adventure_124.jpgAdventure_125.jpg

Und so liegt das Servo in Neutralposition, bei genau kerzengeradem Seitenruder.
Adventure_126.jpg

Ich hab nun auch den 30A Mantis Slim Regler auf die Seitenwand mit Klettband verbannt und unter die Servos einen Archer GR8 Empfänger geschoben. Mit den Plazverhältnissen sieht das nun so aus, einmal ohne, einmal mit 850mAh-3s-Akku:
Adventure_128.jpgAdventure_127.jpg
Und schließlich, damit der Akku sicher nicht am Motor scheuert, habe ich noch ein Reststück eines CFK-Flachstabes mit zwei Tropfen Superkleber ca. 2mm hinter dem Motor quer verklebt:
Adventure_129.jpgAdventure_130.jpg

Und damit ist der Rumpf - bis auf Montage Spinner/Luftschraube und die Bemalung - fertig! Jetzt kann ich mich dann um die Querruder und Flaps in den Flächen kümmern...
LG
Christian
 
Zuletzt bearbeitet:

C-J-S

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Tag 12: Querruder ausschneiden

So, jetzt kommt der spannende Teil: das Ausschneiden der Querruder - mit der Herausvorderung, das eingelegte Scharnierband unter dem Schwarzpappelfurnier NICHT zu beschädigen. Ganz klar ist das die "Challenge" beim Bau, denn hier kann man was kaputt machen, was man nicht mehr reparieren kann, sondern wo man sich dann nach einer anderen Lösung umsehen muss.
Wenn man sich ungefähr an die Anleitung hält - und wenn geeignetes Werkzeug eingesetzt wird - dann ist aber diese Herausforderung von Jedermann beherrschbar! Sollte auf keinen Fall vom Bau des Modells abschrecken.

Zuerst erfolgt wieder das Anzeichnen der geneuaen Position der Schnitte, oben und unten. Die werksseitige Markierungen gingen ja durch Schleifarbeiten verloren. Ich hab die Maße streng nach Plan genommen; mein Querruder ist nur ein paar cm kürzer wegen der Ohren.
Auf der Unterseite wird mit 3mm Versatz nach hinten auch der Ansatz für den "schrägen" Schnitt angezeichent:
Adventure_131.jpgAdventure_132.jpg
Auch die im Plan angeführte Empfehlung, die Stecknadeln mal schöne gerade durchzustecken, hab ich beherzigt und danach noch eine meiner Linien einen halben Millimeter korrigiert. Im Rechten Bild nun meine Werkzeugausstattung: Mit dem orangen Balsamesser mit frischer Klinge wird immer der erste Schnitt im Furnier gemacht. Sobald Gefahr besteht, das Scharnierband zu berühren, wechsle ich auf das schwarze Messer mit der halbrunden Klinge. Diese habe ich an der Spitze "stumpf" geschliffen, unter Zuhilfenahme einer feinen Feile. Somit kann man mit dieser Spitze nichts mehr ruinieren und sie gleitet auch wunderbar über das Scharnierband. Mitte rechts noch die Dreiecksfeile.
Adventure_133.jpgAdventure_134.jpg
Es erfolgt der erste Schnitt auf der Unterseite mit dem orangen Messer. Hier kann das Furnier ganz durchtrennt werden und man kann auch 2-3mm die darunterliegende Balsaleiste anschneiden. Bevor nun weitere Schnitte erfolgen, hab ich noch knapp am Ohr das Ruder mit der Laubsäge freigelegt. Damit dieser Schnitt einigermaßen gerade wird, schneide ich so weit wie möglich von "oben" - also nicht wie im Bild gezeigt von "hinten" - das ist nur die letzten paar mm notwendig.
Adventure_135.jpgAdventure_136.jpg
Der zweite Schnitt auf der Unterseite wird schräg angesetzt, um den Keil für Ruderausschläge nach unten zu ermöglichen. Da das Profil bzw. die Ruder am Ende auch etwas dünner sind, starte ich mit ca. 3mm auf der Steckungsseite und mit knapp über 2mm auf der Ohrenseite. Auf der Oberseite wird nun aich das Furnier angeschnitten - idealerweise so 0,5mm hinter der angezeichneten Linie im Winkel von 45° und ebenso 0,5mm vor der Linie auch mit 45°, Herauskitzekn tu ich das angeschnittene Furnierholz dann mit dem schwarzen Messer.
Adventure_137.jpgAdventure_138.jpg
Jetzt auf der Unterseite ebenfalls mit dem schwarzen Messer den Keil bis zum Scharnierband geschnitten. Falls man gut trifft, kann das Balsa wie im Bild gezeigt, ganz einfach herausgenommen werden. Rechts im Bild das Ergebnis. Man sieht hier auch schön die ersten Millimeter der Leiste, die ich in einem der ersten Arbeitsschritte verlängert habe, um das Styro dort durch Balsa zu ersetzen:
Adventure_139.jpgAdventure_140.jpg
Hier die Oberseite. Je nachdem, wie viel vom Furnier auf einmal abgeht oder noch verbleibt, putze ich mit der nornalen Feile, der Dreiecksfeile oder am liebsten mit dem Sägeblatt einer kleinen Handsäge nach. Das mit dem Sägeblatt klappt meines Erachtens am besten. Rechts dann das Ergebnis, nachdem auch die linke Fläche der selben Prozedur unterworfen wurde:
Adventure_141.jpgAdventure_142.jpg

Tag 13: Flaps ausschneiden & Ruderspalt lackieren

Ähnlich ist die Arbeit bei den Flaps. Hier beginne ich mit der Unterseite und schneide wieder 2x45° ein und hole das Furnier mit der gebogenen Klinge des schwarzen Messers heraus und reinige dann mit Feile und Sägeblatt:
Adventure_143.jpgAdventure_144.jpg
Nachdem wieder der möglichst gerade Schnitt mit der Laubsäge erfolgt ist, kann das Ruder freigeletgt werden:
Auf der Oberseite wird dann das Alu-Lineal angesettzt und es erfolgt der Schnitt mit dem scharfen, orangen Messer: zuerst angeritzt, dann mit mehreren zarten Schnitten durchs Furnier und dann noch 3-4mm in die Tiefe... und die letzten paar Schnitte mache ich dann wieder mit dem schwarzen Messer mit der runden Spitze. Rechts das Ergebnis:
Adventure_145.jpgAdventure_146.jpg
Damit nach dem Lackieren die Ruder auch wirklich wieder genug Spielraum haben, um in "Neutral" zu fahren, verwende ich ein Stück Hartholz mit ums Eck gebogenem 280 Schleifpapier, um bei 90° Ausschlag noch das Balsa zurechtzuschleifen und 1/10mm vom Furnier abzunehmen:
Adventure_147.jpgAdventure_148.jpg

Bevor nun das Balsa lackiert wird, sollten noch die Ruderenden, an denen Styropor zu sehen ist, vor dem Nitro-basierten Lack geschützt werden, weil der Lack das Styro sonst einfach auffrisst. Hierzu klebe ich die Ruder und das Anschlussstück mit Abklebeband ab, mische eine Portion 5-Minuten Epoxi, trage das auf die Enden auf und dann stecke ich etwas Plastikfolie dazwischen, welche mit 4-6 Lagen Papier aufgedicjt ist. Das Plastik ist auf beiden Seiten des Papiers. In Nulllage lasse ich es dann aushärten:
Adventure_149.jpgAdventure_150.jpg

Nach dem Aushärten und entfernen des Plastiks samt des Papiers und etwas "Putzen" mit der Klinge, sieht das Ergebnis dann so wie im Bild links aus. Jetzt möchte ich das Balsa noch lackieren, damit es vor Feuchtigkeit geschützt ist und somit viele JAhre lang halten kann. Vor dem Anstrich wird alles noch mal abgeklebt, weil ich Rinner und Tropfen vermeiden möchte.
Adventure_151.jpgAdventure_152.jpg
Gleiches gilt natürlich auch für die Querruder. Ich hab ca. 15g des Arthobby-Lacks mit 9g Nitro verdünnt und dann noch 3g des Pigmentpulvers hinzugefügt. Im Bild rechts vor dem Vermischen:
Adventure_153.jpgAdventure_154.jpg
Gut angerührt und mit einem 1cm breiten Borstenpinsel dann aufgetragen:
Adventure_155.jpgAdventure_156.jpg

Da der Lack relativ schnell trocknet, hab ich nach dem ersten Anstrich auf Oberseite und Unterseite gleich auch einen zweiten Anstrich gemacht und dann auch gleich das Abklebeband abgezogen.
LG
Christian
 
Wie unterscheiden sich die Flugeigenschaften gegenüber dem Odyssey? Was kann der Adventure besser gegenüber dem Odyssey?
Die geraden Flächenteile des Odyssey haben ein Dihedral von 2x3,15°, die des Adventure 2x2,5°

Der Adventure ist also minimal rollfreudiger, aber Langsamflug-unwilliger. Für den Hang prima, wenn aber überwiegend Thermik herausgekitzelt werden soll, ist das zu wenig.
Zum Vergleich:
- der Aer-o-tec Orca (ohne Winglets) hat ca. 2x3,5°.
- die Ikura-GPS hat 2x3,4° (ohne Winglets. Innenteil 2x2,9°), aber effektives Dihedral durch die Winglets grösser.
- die LS-10 (Scalesegler) hat 2x2,9° (ohne Winglets), aber effektives Dihedral durch die runden Winglets deutlich grösser.
- die Finesse Max (Scalesegler mit 1-fach V und geraden Flächen ohne Winglets) hat 2x3,4°.
Im Vergleich zu diesen Seglern, die allesamt sehr angenehm im Langsam- und Kreisflug sind, halte ich deswegen die Adventure von der Auslegung wie vom Hersteller vorgesehen eher weniger für Thermikflüge prädestiniert.
Meine eigene Erfahrung ist, dass 2x3,5°-2x4,0° sehr angenehme Thermiksegler ergibt.

Die von Christian geplanten Ohren verbessern die Langsamflugeigenschaften sicher deutlich. Ich persönlich würde aber schon die Aussenflügel mit zusätzlichen 1° anbringen und die Ohren mit weniger als geplant, also ca. 20°. Das verbessert nebenbei auch die Fluglageerkennung.
Aber Christian hat ja Erfahrung mit den arties, er wird wissen was er tut. Und es geht ja nur um Details und eigene Vorlieben.

LG Bertram
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Bertram,
Ich habe meine Odyssey zuerst mit geraden Aussenflügeln geflogen. Da ich beim engen Kreisen irgendwie das Gefühl hatte, dass sie sich innen nicht gut "abstützt" habe ich den Versuch unternommen und die Ohren aufgestellt - wow! Plötzlich war das Kreisflugverhalten viel angenehmer !
Kleine Ursache, große Wirkung.
PS: Christian kennt ja meine Odyssey.
LG Robert
 
hallo Robert,
das habe ich genauso erlebt und du bist bei weitem nicht der einzige, der das so beschreibt. Hier hat jemand seine Odyssey deswegen sogar verkauft (Beitrag #177), obwohl es ja leicht zu ändern gewesen wäre.
Beim Silent-E im Lieferzustand war es noch schlimmer (habe ich dort im thread ausführlicher behandelt). Letzterer ist ja von arthobby modifiziert worden, mit jetzt vernünftigem Dihedral.

"1° mehr" geht am einfachsten mit Stahlstängelchen, die man sich selber biegt (ich nehme an, dass es 5er sein müssen). Das Mehrgewicht ist locker zu verschmerzen.

Mit "minimal rollfreudiger" in #11 meinte ich: die Rollen gehen besser und weniger Fassrollen-artig. Die eigentliche Rollrate wird kaum anders ein.

Thermik-Spass wird man mit den "flachen" Seglern von arthobby kaum haben, aber man kann mit ihnen bei mittlerem Wind uneingeschränkt herumturnen und wird sie wegen des geringen Gewichts kaum in der Luft zerbrechen - jedoch bei Geschwindigkeits-Übertreibung das zarte HR und/oder SR zerflattern können (das war das Ende meines Silent-E).

Ich will eigentlich nicht Christians schönen Baubericht kapern, nur darauf hinweisen, dass die Adventure wie vom Hersteller geliefert ein mehr "sportliches" Modell ist, noch sportlicher als die Odyssey, aber kein wirklicher Hangflugbolzen. Sie könnte aber sehr leicht auf "thermisch" geändert werden: mit Winglets wie bei Christian oder mit gebogenen Stängelchen für die Aussenflügel.

Jetzt freue ich mich auf weitere schöne Bilder.

LG Bertram
 

C-J-S

User
"1° mehr" geht am einfachsten mit Stahlstängelchen, die man sich selber biegt (ich nehme an, dass es 5er sein müssen). Das Mehrgewicht ist locker zu verschmerzen.

Hallo Bertram,
ja, und das ist auch der Grund warum ich mittlerweile die CFK-Stäbchen der Steckung nicht wie empfohlen dauerhaft einklebe, sondern nur UHU POR nehme. Damit kann ich - falls mit die Langsamflugeigenschaften in der Thermik gar nicht gefallen - die Steckung wieder herausnehmen und durch ggf. vorgebogene Titanstifte ersetzen. Bei der Adventure sind es vorne 5mm und hinten 4mm CFK-Stäbe.

...die Adventure wie vom Hersteller geliefert ein mehr "sportliches" Modell ist...
Der Hersteller hat darauf schon eine Antwort: Die Adventure wird mit zwei Bauplänen geliefert:
  • im Plan 1 mit einfacher V-Form, genannt "Adventure-EF"
  • im Plan 2 mit Doppel-V-Form, genannt "Adventure-EF+"
Da aber die Steckung offenbar schon beim Herstellungsprozess der Flächen mit verbaut wird und danach die Flächen erst wieder aufgesägt werden, wird der zweite Knick direkt nach der Steckung angesetzt. Der Schnitt ist vom Modellbauer selber genau so zu machen, wie ich es bei meinen kleinen Ohren gemacht habe, nur eben 45mm nach Flächenanfang. Und Arthobby hat hier recht viel Dihedral vorgesehen: bezogen auf die innere Fläche kommen laut Plan 70mm dazu! Also rund 100mm in Summe (die innere Fläche wird je Seite um 30mm ge -"Vau"-t).
Aus meiner Sicht ist der eine "Nachteil" dieser Lösung, dass man nun das Querruder nicht mehr ab Steckung bauen kann, sondern erst mal 45mm starre Hinterkante hat, dann den Knick und dann das Ruder. Oder man macht es so, wie hier bei meiner Scalar, indem man das kleine Stück mit der Klappe mitbewegt (was bei der Scalar einfach ist, weil da auch für Querruder das Scharnierband unten liegt - hier bei der Adventure muss man sich das Scharnier selber bauen, z.B. mit Silikon).
Der andere "Nachteil" der Doppel-V Variante: Sie gefällt mir nicht so... Wer aber ein RES-artiges Flugverhalten mag, für den ist die Doppel-V Variante sicher empfehlenswert.

Übrigens: Die Homepage von arthobby - und auch von allen Verkäufern - zeigen (Stand Heute) hier noch eine alte Version des Plans und die Fotos sind vom Vorgängermodell...

Um aber die eigentliche Frage "wie fliegt sie?" echt zu beantworten, braucht es noch etwas Geduld. Das Modell muss erst mal fertig gebaut und dann auch wirklich geflogen werden! 😀

LG
Christian
 
Danke für den Hinweis, ich hatte nur den Webseitenplan (ohne plus) zur Verfügung. Aber so ist ja alles gut. Weiterhin viel Spass mit dem Bau!
LG Bertram
 

C-J-S

User
Tag 14: Feinschliff, Ausschnitte und Servorahmenkonstruktion

Nachdem nun der Lack alle offenen Holzfasern abdeckt, kann die Kante, die ggf. durch das Abkleben entstanden ist, verschliffen werden. Ich schleife das immer gerne nass, mit 400er Papier auf dem Balsaklotz. Der "Schnitt" selber wird auch kurz mit trockenem 280er behandelt, um ggf. vorstehendes Holz/Lack zu entfernen und den maximalen Ausschlag nicht zu behindern:
Adventure_157.jpg

Nun werden die Positionen für die Ausschnitte eingezeichnet. Meine "Servodeckel" sollen 38mm breit und 35mm lang werden. Wie bei den Klappen waren vom Hersteller schon Positionen eingezeichnet, die aber durch das Schleifen verloren gegangen sind - was aber kein Fehler ist, da ich es für mich besser geeignet machen will.
Auf den inneren Flächen, für die Flaps, wird der Servokasten nicht wie im Plan mit 90mm ab Hinterkante begonnen, sondern schon mit 83mm.
Damit ist man dann in einem Bereich, wo man die rund 1cm breiten Rovings, die vor und hinter dem verbauten Steg eingebracht sind, sicher nicht mehr trifft. Feststellen lässt sich dass, indem man die Fläche kurz vor einen 500W-Strahler (oder 50W LED) hält, dann sieht man "durch" - aber eben nicht dort, wo der Roving liegt.
Entgegen dem Plan habe ich die Position auch um ein paar cm Richtung Rumpf verschoben. Weil es infacher zu messen ist: mein Ausschnitt beginnt bei 37cm ab Flöchenende der inneren Flächen (also dort, wo die Steckung ist):
Adventure_158.jpg
Beim Querruder hab ich auch eine abweichende Position: Ich starte bereits bei 10cm ab Steckung und der Abstand von der Hinterkante ist bei mir 85mm statt der 82 aus dem Plan:
Adventure_159.jpg
Der Schnitt der Geraden erfolgt wieder mit einer frischen Klinge mit dem Balsamesser; für die runden Ecken verwende ich - nachdem die Oberfläche bereits mit dem normalen Balsamesser angeritzt ist - ein ganz spitzes Messerchen, um das Furnier dann aufzutrennen. Wenn alle 4 Seiten frei geschnitten sind und die geraden Schnitte auch richtig tief sind, dann "schwimmt" der Deckel - sprich man kann ihn den halben Millimeter der Schnittbreite in alle vier Richtungen schieben...
Adventure_160.jpgAdventure_161.jpg
...und genau das nutze ich aus: der Deckel wird mit der einen Hand in die linke obere Ecke geschoben und an der rechten unteren Ecke kann ich ganz flach das Balsamesser einführen. Möglichst weit soll das Messer rein und nun wird nicht der Kante entlang geschnitten, sondern das Messer in der Ebene gedreht, sodass die Spitze einen Viertelkreis beschreibt und möglichst viel Styro vom Deckel trennt. Beim "Drehen" ist also die rechte untere Ecke der Drehpunkt:
Adventure_162.jpgAdventure_163.jpg

Und so bekommt man den Deckel zerstörungsfrei ab. Einmal umgedreht, vom restlichen Styro befreit und innen beschriftet (LA = Links Außen)
Adventure_164.jpgAdventure_165.jpg
Die Innereien des Kastens werden am Besten mit einem großen, scharfkantigen Schraubenzieher entfernt:
Adventure_166.jpgAdventure_167.jpg
Und das Ganze vier Mal gemacht, sieht so aus:
Adventure_168.jpg

Da ich die Kontur des Profils abgemalt und gescannt habe, konnte ich dann die Konstruktion meiner Servohalterung in Corel vornehmen. Servo-Hebel und Anlenkstab kommen von servorahmen.de, Gegenlager hab ich bei d-m-t bekommen und die Ruderhörner, die werde ich selber aus GFK ausschneiden. Hier die Ergebnisse:
Adventure_ServorahmenKST-X08H-FLAPS.pngAdventure_ServorahmenKST-X08H-QUER.png

Auch die Querruder will ich "über Kreuz" anlenken. Da der Servokasten aber nur von unten zugänglich ist, muss hier das Servo recht hoch im Kasten liegen.

Laserschablone_Flap+Quer.png
So, jetzt muss ich erst mal den Laser anwerfen...

LG
Christian
 

C-J-S

User
Tag 15: Servohalterungen herstellen und einbauen

Der Laser wird angeworfen und nach etwas Zeit duftet es nun nicht mehr nach Lack und Nitroverdünnung im Bastelzimmer (und im ganzen Untergeschoss), sondern nach angebranntem Holz . Gut so. Vom 2mm laserfähigem Flugzeugsperrholz (Birke) werden ca. 10x20cm benötigt und dann noch etwas vom 2mm Balsa, rund 4x8cm. Die Teile sind zu 95% komplett durchgeschnitten, es bedarf noch etwas Nacharbeit, um die letzten Fasern auf der Rückseite aufzutrennen, damit sie herauspurzeln:
Adventure_169.jpgAdventure_170.jpg

Hier nach dem Auslösen und rechts schon beim Aushärten der ersten Verklebungen, die ich mit Express-Kaltleim vornehme:
Adventure_171.jpgAdventure_172.jpg

Hier nun die fertig verleimten Sperrholzteile für alle 4 Servos. Da der Boden der Servohalterungen ja auf der Innenseite der Flächenoberseite zu liegen kommt - und diese bekanntlich gewölbt ist, durfte ich hier endlich mal eine Bandschleifmaschine anwerfen und diese Verrundung herstellen. Die Schleifmaschine ist viel zu stark, sodass es nur wenige Sekunden benötigt, bis genug abgenommen ist.
Adventure_173.jpgAdventure_174.jpg

Hier ist eine Seite der Querruderservohalterungen zu sehen und im zweiten Bild die für die Flaps:
Adventure_175.jpgAdventure_176.jpg

Nachdem noch zwei Seitenwände mit Balsa fertiggestellt worden sind, folgt der erste Probezusammenbau, hier in vier verschiedenen Zusammenbaustufen. Das Kugellager sitzt saugend und vollkommen spielfrei in dem runden Ausschnitt. Die Halterungen sind so konstruiert, dass ich zuerst Lager und Servohebel in Position bringe, dann wird dahinter das Servo gelegt und die 3-4 mm nach vorne geschoben. Dafür ist auf diesen Halterungen extra Platz gemacht, damit das problemlos funktioniert:
Adventure_177.jpg

Die leicht verschliffenen Servohalter werden nun auch zur Probe in die Fläche gesetzt. Die Öffnung ist 38mm breit, der Rahmen aber 40mm, sodass er wie auf den folgenden Bildern zu sehen ist schräg eingesetzt werden muss und etwas weiter nach links reingedrückt werden muss, damit dann der rechte Rand auch nach unten geht:
Adventure_178.jpgAdventure_179.jpgAdventure_180.jpgAdventure_181.jpg
Damit der rechte Rand auch wieder gut unters Furnier gleitet, habe ich diese Seite noch ein wenig angeschliffen. Sieht dann so aus:
Adventure_182.jpg

Die gleiche Prozedur wird für die anderen drei Halterungen auch durchgeführt. Dadurch, dass ich das Profil ja vorher abgezeichnet habe und die Konstruktion schon genau auf diese Öffnungen ausgelegt ist, sind wirklich nur Korrekturen im 1/10mm Bereich durchzuführen. und nachdem das alles dann fertig Probegesessen hat, erfolgt das Einkleben mit 5-Minuten-Epoxy:
Adventure_183.jpgAdventure_184.jpg

LG
Christian
 

C-J-S

User
Tag 16: Ruderhörer herstellen und Anlenkungsschacht

Jetzt war ich beruflich ausgelastet, darum hat es etwas länger gedauert, bis ich wieder ins Bastelzimmer konnte.

Weiter geht es mit den Ruderhörnern für die Querruder und die Flaps. Laut meinem Plan oben sollen diese aus 2mm dickem CFK hergestellt werden. Mangels CNC-Fräse muss hier die gute alte Laubsäge herhalten. Statt "Anzeichnen" drucke ich die Hebel auf Avery-Zweckform Selbstklebeettiketten aus (die stammen aus der Zeit, wo man als Firma noch echte Briefe versendet hat). Ich hab die langen geraden Schnitte so angeordnet, dass mit einem Schnitt möglichst gleich zwei Teile "fertig" sind. Dazu muss der Abstand der Teile 0,5mm betragen.
Bevor nun das erste Teil herausfällt, hab ich noch alle Bohrungen mit dem 1mm-Bohrer hergestellt:
Adventure_185.jpgAdventure_186.jpg

Hier das Resultat. Insgesamt hab ich nur drei Sägeblätter verbraucht. Eigentlich müsste man so langsam und ohne Druck sägen, dass das Blatt nicht heiß wird. Dann dauert das aber ewig. Wenn man etwas schneller sägt, dann hat man plötzlich keinen Sägestaub mehr, da das heiße Blatt eher durch das Harz schmilzt und so nebenbei der Rest der schon recht stumpfen Zähne das bisschen Gewebe, das da drinnen ist, durchtrennt. Zur Veranschaulichung habich im zweiten Bild das letzte verwendete Sägeblatt neben einm neuen Sägeblatt gelegt:
Adventure_187.jpgAdventure_188.jpg

Damit nun der 4mm breite Anlenkungshebel gut aufgenommen wird, habe ich mir überlegt, dass bei jedem Ruder zwei dieser GFK-Hebel zur Anwendung kommen - und zwar uach im 4mm Abstand. Und was eigenet sich dafür? Genau: ein Rest eines 4mm breiten CFK-Anlenkhebels. Ich hab das CFK-Teil nur gekürzt und noch nicht keilförmig zugeschnitten - das mache ich nach dem Verkleben. Hier noch beim "Probesitzen":
Adventure_189.jpgAdventure_190.jpg

Die Verklebung erfolgt nun wieder mit UHU Endfest 300, wobei ich mir zur korrekten Ausrichtung auch schon ein paar Dummy-Anlenkhebel als Gegenstück bereitgelegt habe. Aus 1mm Stahldraht sind provisorische Scharnierstifte hergestellt, die an den Enden schön rund geschliffen sind, damit sie leichter einzufädeln sind. Diese werden nur zur Ausrichtung und später als Montagehilfe verwendet, im Endausbau werden dann die Stifte von Servorahmen.de verwendet.
Adventure_191.jpgAdventure_192.jpg

Während die Hebel aushärten, können die Anlenkschächte hergestellt werden. Angefangen bei den Querrudern wird exakt im rechten Winkel zur Ruderscharnierlinie die voraussichtliche Austrittsöffnung angezeichnet - 4mm breit und weils vom Platz leider nicht anders geht, muss das Furnier auch 20mm teif entfernt werden:
Adventure_193.jpg

Eine freundliche 4-Kant-Feile hilft entfernen des Styropors und beim Glätten der Öffnungen:
Adventure_194.jpgAdventure_195.jpg

Und so sieht es dann aus, wenn der Anlenkhebel mit dem Stift zum Servohebel verbunden ist und das Ganze dann samt Kugellager eingeschoben und reingedrückt ist und dann das Servo in Position gebracht wird (rechtes Servo) und einfach dann in den Servohebel reingeschoben wird (siehe linkes Servo). Sieht hier so einfach aus - und ist es im Prinzip auch - aber ich hab dann halt schon an etlichen Stellen fein nachgearbeitet: Für den Vollausschlag nach unten sollte der Servohebel zum Holz vielleicht doch 1/2mm mehr Raum haben (etwas vom Servorahmen abfräsen), der Servohebel selber hat Platz, aber der Anlenkhebel hat auf der anderen Seite so eine 1mm Nase, die am Furnier der Oberfläche kratzt - somit wird diese 1mm Nase über die ganze Länge weggenommen... insgesamt also 20-30x eingebaut und ausgebaut und immer wieder probiert und nachgemessen... bis alles passt!
Adventure_196.jpg

Es erfolgt das gleiche Spiel für die Flaps, nur dass dort die Anlenkung auf der Oberseite herauskommen soll - darum auch der Hilfsstrich am Ruderende, um die richtige Richtung zu bekommen. Hier muss das Furnier nur rund 6mm zurückgenommen werden, damit der Hebel Platz hat.
Nebenbei gesagt: die Öffnung wird später eh noch links und rechts je 2mm größer werden, da ja das Ruderhorn auch noch Platz braucht. Aber zum Einmessen und platzieren der Ruderhörner ist das nun besser so, wenn man hier nur 4mm breit aufmacht:
Adventure_197.jpgAdventure_198.jpg
LG
Christian
 

C-J-S

User
Tag 17: Ruderhörner einkleben, Stecker vorbereiten

Nachdem der Kleber getrocknet ist (12-24h), können die Teile nachbearbeitet werden und der CFK-Mittelteil bekommt genauso eine Keilform wie die GFK-Platten:
Adventure_199.jpgAdventure_200.jpg

Jetz muss noch auf der Ruderseite der Spalt hierfür hergestellt werden und auf der Flächenseite etwas ausgenommen werden, damit Platz für den Kopf des Ruderhorns ist. Erst mal Probesitzen bei Vollausschlag:
Adventure_201.jpgAdventure_202.jpg
Und ganz eingefahren geht auch. Es erfolgt die Klebung wieder mit UHU Endfest 300:
Adventure_203.jpgAdventure_204.jpg

Und damit alles fein ausgerichtet ist, wird natürlich das Servo eingesetzt und der Hebel provisorisch mit dem 1mm starken, rund 2cm langen Stahldraht verbunden. Dort, wo der Hebel noch nicht von alleine in Position bleibt, da wird mit etwas Gewicht nachgeholfen. Bei den anderen Rudern ging es auch ohne:
Adventure_205.jpgAdventure_206.jpgAdventure_207.jpg

In der Zwischenzeit hab ich schon mal den Regler in Betrieb genommen und Gas-Weg sowie Soft-Bremse programmiert. Für die Konfiguration des Modells habe ich das Programm der Odyssey kopiert. Einzige Änderungen: dadurch, dass ich Querruder nun auch über Kreuz anlenke, müssen die Servos für Quer (Kanal 1 und 6 bei mir) invertiert werden. Danach hab ich noch alle Wegbeschränkungen für die Quer- und Klappenservos aufgehoben - sprich auf +/-100 gesetzt. Mit den durchkonstruierten Anlenkungen erhoffe ich mir eine bessere Ausnutzung des Servoweges.

Ach ja, eine Sache kann man nun schon vorbereiten: Die Stecker für den Flächenanschluss!

Es kommen die empfohlenen Deans-Stecker zum Einsatz. Da diese mit der flachen Seite aneinandergeklebt werden sollen, muss die Nase, die sich am Ende befindet, auf der Klebeseite entfernt werden. Im Bild sieht man das beim rechten Steckerpaar. Dadurch, dass die Buchsen später als Ganzes noch eingeklebt werden und die Stecker mit Schrumpfschlauch noch ummantelt werden, genügt hier nun erst mal ein Klebung mit 15-Minuten Epoxy:
Adventure_208.jpgAdventure_209.jpgAdventure_210.jpg
Bei den Buchsen habe ich dann noch mit dem Trennschneider die Anschlussfüße auf die Hälfte gekürzt, damit die Buchse möglichst tief in der Fläche versenkt werden kann, ohne dass dabei ein Kabel abreist (so wie es mir einst bei der Odyssey passiert ist - da war dann eine Not-OP notwendig).
LG
Christian
 

C-J-S

User
Tag 18: Verkabelung des Flächenmittelteils

Im Sinne des Baufortschritts ist das ein wichtiger Meilenstein, weil danach ist das Modell ja fast flugbereit. Sehen tut man davon ja wenig, weil das Meiste unter der Oberfläche landet.

Zuerst: 11mm lang und ca. 10mm breit (also etwas Übermaß in der Breite, Im Foto noch zu schmal) soll auf der Flächenunterseite soll dort das Loch für die Deans-Doppel-Steckerbuchse entstehen. Die genaue Position vom Rumpf wird eingemessen, angezeichnet und dann mit dem scharfen Messer aufgetrennt:
Adventure_211.jpgAdventure_212.jpg

Auch am Ende des Flächenmittelteils wird das GFK angeschnitten, damit die Buchse Platz hat. Damit die Buchse echt gut verklebt werden kann, werde ich sie an die Unterseite der Fläche "anlehnen". Dazu muss dann wieder die Nase auf der Buchse weichen.
Adventure_213.jpg
Und damit kein Irrtum aufkommt, wird die Belegung der Pins gleich auf das Modell übertragen. Die Ziffern sind nicht die Pin-Nummer, sondern meine Kanalbelegung, wie ich mir das auf FrSky eingerichtet habe ... inspiriert von 30 Jahren Multiplex...
Adventure_214.jpgAdventure_215.jpg

Am Ende eines Bowdenzugrohres wird mit Klebeband die vierpolige Leitung befestigt und dann eingezogen, wobei die vierte Leitung nur bis zum Servoschacht der Klappen führt. In der Flächenmitte kommt dann alles zusammen. Im zweiten Bild sieht man dann auch die nun zusammengesteckte Buchsen/Stecker Kombination mit den auf Flächenseite gekürzten Pins. Zum Löten lasse ich das gerne zusammengesteckt, dann kann etwas Wärme abfließen:
Adventure_216.jpgAdventure_217.jpg
Etwas unspannend, aber so ist das bei dieser Arbeit: hier schon mal eine Seite angelötet und es folgt gleich die zweite. Danach der Test mit dem Ohmmeter, wobei hier nicht nur getestet wird: "Ist die Leitung am richtigen Pin angeschlossen und hat sie Kontakt?" - nein, wichtig ist auch der Kurzschlusstest, bei dem man versucht herauszufinden, ob zwei Leitungen, die eigentlich keinen Kontakt miteinander haben sollten, nicht doch versehentlich einen Kurzschluss erzeugen.
Adventure_218.jpgAdventure_219.jpg

Falls alles perfekt ist, erflgen die letzten Vorbereitungen fürs Einkleben: Der Stecker wird von der Buchse getrennt und es wird die Oberflöche hier mit Polfett eingeschmiert, damit sich kein Kleber bei den Kontakten einfinden kann. Danach kommt Abklebeband drauf und der Stecker wird durch das Band durchgesteckt. Damit kann er später recht gut eingeklebt werden.
Adventure_220.jpgAdventure_221.jpg

Bevor aber geklebt wird, kann hier auch schon mal das Klappenservo eingelötet werden. Plus und Minus werden unterwegs angezapft - da trenne ich die Leitungen gar nicht, sondern entferne nur die Isolierung mit der Abisolierzange, knicke diese dann um 180° und löte dann das Servokabel an. Im Bild rechts dann sieht man, wie sich das alles lieb im Servoschacht hineinkuscheln lässt:
Adventure_222.jpgAdventure_223.jpg

Und schließlich noch das Verlöten an der Steckung - rechts im Bild auch wieder mit Polfett, Abklebeband und dem Stecker, der später mal in der Außenfläche zu finden sein wird.
Adventure_224.jpgAdventure_225.jpg

Und weil es gerade so gut läuft, wird das Anschlusskabel, welches sich dann im Rumpf befinden wird, auch gleich hergestellt. Für die Flaps (bei mir Kanal 7+8) habe ich die abgeschnittenen Servokabel samt Buchse wiederverwendet, da sich beim GR8 Empfänger die Stecker auf der anderen Seite befinden - und da sollten dann die Leitungen etwas länger sein. Plus bzw. Minusleitungen werden zusammenführt je Flächenseite.
Tja, und weil nun schon die ganze Infrastruktur da ist, kann man ja auch gleich den Anlenkarm samt Ruderhorn und Gegenlager einführen, die Empfangsanlage und den Sender einschalten, in die Neutrallage fahren und nun das Servo in den Servoarm drücken und festschrauben. Noch kurz die Endwege eingetrimmt (es hilft übrigens, wenn man bei den Kanälen auf die richtigen Kanäle guckt... hab eine 1/2 h vertan, weil ich mir das Signal nicht erklären konnte... war Kanal 6 statt 7 ... Kaffeepause half weiter...).
Adventure_226.jpgAdventure_227.jpg

Ist das mal erledigt, so kommt die letzte gute Tat für den Tag: Das Einkleben der Deans-Buchsen. Wiederum kommt UHU Endfest 300 zum Einsatz. Der Kleber wird ins Loch geschmiert, ganz wenig auf die Buchse rundum, dann die Buchsen einschieben und dann die Fläche mit der Unterseite nach unten lagern, sodass sowohl für die Buchsen in der Flächenmitte als auch für die Buchsen an der Steckung der Kleber sauber durch die Gravitation nach "unten " rinnt und die Busche gut umschließt und Kontakt zum Furnier herstellt. Ausrinnen sollte nichts, da man ja alles mit Abklebeband dicht machen kann.
LG
Christian
 
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