Hallo alle!
Letzte Woche habe ich mich drum bemüht, die Würger imstande zu setzen, noch nicht Flügge aber zumindest zur Schau auf unserem alljährlichen Flugtag, der immer am letzten Wochenende in April stattfindet. Und gerade weil heute der 1.Mai ist, war es ein langes Wochenende mit 4 Tagen Flugbetrieb.
Also, ich habe den Cockpitboden gemacht, und dafür ein 3mm Sperrholzbrett benutzt, schwarz lackiert, welches an Holzleisten, die an die GfK-Seitenwände geleimt wurden, von unten mit kleinen Schrauben fixiert wurde. So kann sämtlicher Boden auch wieder entfernt werden. Und darüber ein Aluteil, ausgeschnitten und in Form gebracht, als Fussauflage und Mittelteil, und provisorische Ruderpedale-Gestänge - diese werden nochmal neu gemacht, weil sie nicht in der richtigen Stärke sind. Aber zur Schau lieber so als ohne.
Natürlich wurde der Alu-Boden entsprechend abgewetzt und zerkratzt.
Auch die Seitenpanels wurden installiert und auch der Pilotensitz, und die Steuersäule, und damit wäre der Cockpitausbau fast abgeschlossen, es fehlen noch einige Details wie wie Abdeckung der Fläche hinter dem Sitz, wo die Schienen der Cockpitverglasung sitzen. Leider wird das nicht ganz scale, ich mach´s jedoch "pseudo-scale".
Danach kam die Frontpartie dran - und dann fiel mir plötzlich ein, warum mir vor einigen Wochen die 10mm fehlten, an Gesamtlänge des Kopfspants + Motor: zum einen, in der Änderung der Motoraufhängung (von King 100 zum Moki 215) waren Sturz und Seitenzug anders als Sollwerte, und zum anderen dadurch das der Kühler-Fan,welcher sich ja mit dreht, zwischen Motor und Propellernabe sitzt. Ich hatte mich also doch nicht geirrt, aber danach diese Details komplett vergessen. Die Abänderung des Kopfspants war ja die erste Aufgabe, vor knapp einem Jahr, lange bevor ich die Bilder machte und anfing, diesen Bericht zu schreiben.
Dadurch musste nun die Cowl um etwa 10mm nach vorne rücken, und nun musste ich sämtliche Verschraubung auch um 10mm nach vorne setzen. D.h., alle Einschlagmuttern rausreissen, neue 3mm-Sperrholzviereckchen um 10mm versetzt einleimen, neu bohren und die Einschlagmuttern einsezten und durch festes verschrauben an- bzw. einziehen. Damit die Motorhaube dadurch nicht beschädigt wurde habe ich eine 30mm breite Scheibe aus 2mm-Sperrholz als Unterlegscheibe benutzt. Dann wurden die Schrauben wieder entfernt, und die Einschlagmuttern mit Epoxyd verharzt. Nun muss ich noch die Originalbohrungen schliessen und mit Farbtupfer kaschieren. Damit die Haube auch genau zentriet über den Motor sitzt, habe ich ein Hochtechnisches Zentrier-Werkzeug entwickelt: ein Streifen 3mm-Well-Pappe um die 5 Zylinder getaped und die Haube draufgeschoben und Bingo, alles paletti, Löcher gebohrt und fertig.
Dadurch ragten auch die Auspuffatrappen, die ich vorher eingebaut hatte, um 10mm zu weit raus, das muss ich auch noch abändern.
Der Bau dieser Atrappen ist schnell beschrieben: ich habe in meiner Abfallkiste nach Reste von Ovalförmigen Alurohren gesucht, Abfall von den Tragflächenstreben aus meiner Super Decathlon-Produktion.
Diese habe ich mir brauner Farbe, mit dem Pinsel dick aufgetragen, lackiert, und bei noch leicht feuchter Farbe dick mit Graphitpulver bespritzt, direkt aus der Dose. Dadurch wurde der Rost-Effekt hervorragend nachgeahmt, und die Oberfläche ist rauh und schwarz-braun-metallisch. Wie gesagt, ich muss diese Atrappen nochmal enrfernen und auch um ca. 10mm vorversetzen, damit wieder der richtige Scale-Effekt optisch erziehlt wird. Ich spiele auch noch mit dem Gedanken, diese nicht nur als Attrappen zu benutzen, sonden den Auspuff des Moki über ein Wellschlauch und einem Adapter mit diesen jeweils vier ovalen Rohren zu verbinden - Bernd, was meinste dazu? Funzt das?
Als nächstes kam dann die Krönung der ganzen Sache: der Scale-Verstellprop und Spinner. Der Verstellprop besteht aus Scaleblätter von Sommer und eine Varioprop-Verstellnabe von Ramoser.
Spinner ausfräsen, 9 Löcher seitlich in der Aluplatte bohren, alles verschrauben und voilà, fertig ist die Kiste zum anschauen.
Natürlich fehlen noch sämtliche Einbauten wie Zündung, Tank, Leitungen, Lufttank, Smoketank und -pumpe, Sämtiche Füllstutzen, Hauben-Mechanik, u.v.a.
Aber man konnte sich schon mal am Platz sehen lassen. Und ich kann euch sagen, die leute sammelten sich an wie die Bienen am Honig. Ich musste so häufig Fragen beantworten, man hat so viele Bilder gemacht, und plötzlich stand ein Fernsehteam da und ich wurde interviewt. Tolle Sache, gedenke dann, wenn´s soweit ist für den Erstflug...
Aber auch 2 Wermutstropfen kamen dazu: als erstes, noch beim Aufbau der Maschine, als ich die HLW-Steckung einschieben wollte, ging´s nicht. Brille auf, reinschauen ins Loch und sehen was los ist, und oh weh!! Die Spornrad-Mechanik war im Weg, und verdeckte das halbe Loch. Auweia, was jetzt?
Kurzer Prozess, Dremel her und das Rohr durchgeschnitten, damit ich die Hälften samt HLW einstecken konnte und die Show nicht getrübt wurde. das heisst jetzt aber, sämtliche Mechanik wieder rausbauen, und das Führungsröhrchen des Zugseils abändern, so dass es nicht mehr im Wege steht. Und ein zweites Steckungsrohr anfertigen.
Zweiter Wermutstropfen, und dieser ist sehr, sehr beunruhigend: Beim ersten aufsetzen auf eigene Beine, beim vorführen der Federbeine, ist die Obere Flächenhaut eingeknackt. Das lässt vermuten, dass die Fahrwerkaufhängung einem Flugbetrieb nicht standhalten wird. Ich habe noch nichts unternommen, aber vorab schon mal die Frage: hat einer von euch dieses Problem schon mal gehabt? oder: sind die Halterungen mit CFK o. ä. zu verstärken? So was müsste doch von Werk aus schon OK sein...
Jede Hilfe oder Tipp ist hier herzlich wilkommen.
Ich hoffe nun bald fertig zu sein und dass der Flieger nun bald Wind unter den Flügeln bekommt...
Macht´s besser Jungs.
Gruss aus BR