Alpina Carbotec Fläche gebrochen

Adi72

User
Ich kann mir schon vorstellen das zwischen dem relativ steifen Verbinder/Taschen und einem eher weichen Holmsteg am Übergang Spannungsspitzen entstehen können die bei einem an die Seiten der Taschen angelegtem Holmsteg etwas abgefedert werden.
Richtig ausgelegt hält sicher beides einiges aus!

Gruss Adrian
 
man kann genannte Schubkraft von der Tasche seilich überleiten oder über die Klebefuge entlang der Holmbreite. Je nach Fertigungstechnik.
 
Der Steg nimmt ja nicht nur Schub- sondern auch Zugkräfte auf wenn du also den Steg nur stumpf an die Verbindertasche klebst dann wird das bei Zug nur bedingt halten
 
Warte, in welcher Literatur nimmt der Steg denn Zugkräfte auf?

Einen Steifigkeitssprung im Steg hast du so oder so immer am Ende der Verbindertasche. Da ist es egal ob der Steg erst am Ende der Tasche beginnt oder schon an der Wurzel und dann vor und hinter der Verbindertasche verläuft. Im ersten Fall sollte die Verbindertasche dann aber etwas dicker sein. Wenn wir bei uns Segler bauen geht der Steg auch immer bis zur Wurzel.

Ich kann nur mutmaßen warum das so gemacht wurde, evtl. weil es in der Fertigung schneller geht? Beim Steg vor und hinter der Tasche kann man die Holmgurte etwas breiter und dafür dünner machen. Beide Varianten kann man berechnen und halten. Bei beiden Varianten hilft das aber alles nichts wenn zu wenig Kleber verwendet wurde.
 
Ich versuche das mal in (möglichst ;)) knappen Worten. Jeder Kraftübergang quer zur Laminatebene geht auf Schub in der Klebefuge. Außer dem Anteil Druckkraft. Im Steg haben wir (vglw. unkritische) Druck- und lokal durchaus kritische Quer/Schubkräfte. Die Schubkräfte von zug-zu druckseitigem Gurt müssen vom Steckungsende in den Holmsteg übergeleitet werden. Ob das eine oder mehrere Lagen Flechtschlauch erledigen oder ein seitlicher Stegfortsatz, ist eigentlich egal. Wenn der Schubverbund aus der Schale bzw. dem Gurt zum Steg gestört ist bzw. nicht flächig besteht, dann kann der Flügel bei Biegung längs aufreißen und die Gurte bleiben ggf. sogar am Stück. Jetzt kommt noch ein wesentlcher Faktor: Versagen durch (lokal) überschrittene Grenzdehnung. Bei in sich steifen und homogenen Bauteilen wie der Steckung gibts meist kein Problem. Aber wenn der angrenzende Verbund unvollkommen ist, konzentrieren sich dort Spannungen und damit einhergehende Dehnungen punktuell. Wenn diese Spitzen auf Werkstoffe mit geringer Bruchdehnung (z.B. CFK oder Mumpe mit Microballons) treffen, geht's garantiert schief. Aus dem Grund armiere ich meine Stege mit relativ duktilen Fasern, verwende als Harz ein flexibilisiertes System und vezichte nie aufs Nachtempern. Und ich achte sehr auf exakte Passungen, damit ein homogener Werkstoffverbund mit geringer Fugenbreite entsteht. Das was auf den o.g. Bildern zu sehen ist widerspricht diesen Prinzipien leider in einigen Punkten ...
 
Zuletzt bearbeitet:

v.p.

User
Hey,
Ganz wichtig bei deinen Ausführungen ist zu erwähnen... Es gibt den Theoretisch "Richtigen" Weg (da ist ein eingeschobener Verbinder allerdings auch weit von entfernt, oder hast du bei nem manntragenden Segler schonmal einen 120x400mm Rechteckverbinder im Anhänger liegen sehen?).

Und es gibt wege, die in der Praxis trotzdem (seid zig Jahren, bei zig Herstellern/Privatbauern) funktionieren.
Mancher Perfektionismus fällt teilweise dem "das haben wir schon immer so gemacht" oder der Wirtschaftlichen Produktion zum Opfer.

Dass der Aufbau der gezeigten Fläche nicht dem Theoretischen Optimum entspricht, und in der Blindverklebung reichlich Luft ist, wurde nun wohl schon zur genüge geklärt.
Die Bauweise hält (bei ausreichender Verklebung) trotzdem den "normalen" Belastungen stand.

Grüße
Max v.P.
 
Hey,
Ganz wichtig bei deinen Ausführungen ist zu erwähnen... Es gibt den Theoretisch "Richtigen" Weg (da ist ein eingeschobener Verbinder allerdings auch weit von entfernt, oder hast du bei nem manntragenden Segler schonmal einen 120x400mm Rechteckverbinder im Anhänger liegen sehen?).

Und es gibt wege, die in der Praxis trotzdem (seid zig Jahren, bei zig Herstellern/Privatbauern) funktionieren.
Mancher Perfektionismus fällt teilweise dem "das haben wir schon immer so gemacht" oder der Wirtschaftlichen Produktion zum Opfer.

Dass der Aufbau der gezeigten Fläche nicht dem Theoretischen Optimum entspricht, und in der Blindverklebung reichlich Luft ist, wurde nun wohl schon zur genüge geklärt.
Die Bauweise hält (bei ausreichender Verklebung) trotzdem den "normalen" Belastungen stand.

Grüße
Max v.P.
Hey,
Ganz wichtig bei deinen Ausführungen ist zu erwähnen... Es gibt den Theoretisch "Richtigen" Weg (da ist ein eingeschobener Verbinder allerdings auch weit von entfernt, oder hast du bei nem manntragenden Segler schonmal einen 120x400mm Rechteckverbinder im Anhänger liegen sehen?).

Und es gibt wege, die in der Praxis trotzdem (seid zig Jahren, bei zig Herstellern/Privatbauern) funktionieren.
Mancher Perfektionismus fällt teilweise dem "das haben wir schon immer so gemacht" oder der Wirtschaftlichen Produktion zum Opfer.

Dass der Aufbau der gezeigten Fläche nicht dem Theoretischen Optimum entspricht, und in der Blindverklebung reichlich Luft ist, wurde nun wohl schon zur genüge geklärt.
Die Bauweise hält (bei ausreichender Verklebung) trotzdem den "normalen" Belastungen stand.

Grüße
Max v.P.

Ja das mit dem Verbinder hab ich auch bei manntragenden Seglern schon gesehen. Ist bei der Diana2 so gemacht und das war sehr lange Zeit der erfolgreichste 15m Rennklasse Segler. Kann also nicht ganz falsch gewesen sein…

 

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G.B.

User
...immerhin hat man auf diese Weise einen sehr dünnen Flügel realisiert 😉.
Vielen Dank, Günther, für dieses aufschlussreiche Bild🙂 !
Ohne dass man den genauen Flügelaufbau kennt, lässt sich m.E. an dem deutlich verjüngten Verbinder gut erkennen, wo...mutmasslich...das meiste UD-Material im Holmgurt sitzt, nämlich am Übergang zwischen Verbindertasche und weiterem Holm. Dort werden wohl auch
..definiert.. durch den Steckbolzen... die Biegekräfte in den Holm eingeleitet.
Im Grunde lässt sich hier fast ein einfaches 'Rezept' für eine mögliche Korrektur des Flügelaufbaus der Alpina, auch ohne eine Änderung an der Form, ablesen...😉
Gruß Götz
 

Dennis Schulte Renger

Vereinsmitglied
Was sagen die Experten eigentlich zu den Flügel hier:


Laut den Experten in diesem Thread hier muss der gezeigte Flieger im Nachbarthread auch knacken.

Habe ich das richtig verstanden? ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Was sagen die Experten eigentlich zu den Flügel hier:


Laut den Experten in diesem Thread hier muss der gezeigte Flieger im Nachbarthread auch knacken.

Habe ich das richtig verstanden? ;)
Erstens OT und zweitens sei die Frage gestattet, warum dieser Deines Erachtens auch knacken soll? Ich sehe jedenfalls keinen kausalen Zusammenhang🧐- aber vielleicht hilfst Du mir auf den Gaul? 🤫
 

Dennis Schulte Renger

Vereinsmitglied
Ich habe vorhin gelernt, dass Flächen ohne Stege, die seitlich an die Verbindertasche angebunden sind gar nicht halten können.

Reicht das für den Gaul? ;)
 
Ähm, wie kannst du an dem Bild erkennen, dass die Stege nicht noch verbunden werden? Form ist offen, fraglich auch ob die Lagen noch trocken sind und wie das später in geschlossener Form aussieht ist reine Spekulation. Die Stege würden jedenfalls ohne Verklebung mit der Hülse keinen Sinn ergeben...
 
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