Anfänger-Problem "auf sich zufliegen"

Cracy01

User
Irgendwann muß man sich gedanklich ins Cockpit des Modells versetzen können ... das macht den guten Modellpiloten aus. ;)

:) Jürgen

Wenn ich mich gedanklich ins Cockpit versetze, dann fliege ich doch immer in dieselbe Richtung... oder ??

Ich glaub ich muss heute, bei dem schönen Wetter, auf den Flugplatz und das ganze mal antesten. Wichtige wissenschaftliche Experimente lassen sich nicht aufschieben... meine Frau wird das verstehen ;-))

LG, Hubert
 

Neutz

User
Irgendwann muß man sich gedanklich ins Cockpit des Modells versetzen können ... das macht den guten Modellpiloten aus. ;)

Also FPV ohne Hardware...das ist ja ordentlich! :)
Bei mir ging das aber in der Tat: mit der FPV - Cam und einer FPV Brille hatte ich es am Anfang sehr einfach bei allem Wetter/Wind zu fliegen.
"Drin" war für mich einfacher als "daneben".

Gruß Jens
 
Minimalismus ist Trumpf

Minimalismus ist Trumpf

Hi!

Ich habe anfangs auch immer den Körper (und damit den Sender) ein wenig in Flugrichtung gedreht, wenn unklar war wie rum ich steuern muss. Da man Quer zu sich selbst meist auch ohne Probleme fliegen kann, genügt da eben eine Drehung bis 90°, vllt ein bischen mehr um sicher zu sein. Mit den Jahren geht das wie vieles andere einfach in Fleisch und Blut über, so dass man sich nicht mehr körperlich mitdrehen muss, sondern seine Wahrnehmung stets der Modellfluglage anpasst, also im Geiste mitdreht. Das ist ein sehr analoger und flüssiger Prozess, da es kein "entgegen" oder "von mir weg" mehr gibt und somit kein Umdenken mehr.
Es ist ein konstantes adaptieren der Knüppel an die Flugrichtung - mit Erfahrung, wie gesagt, nur noch im Geiste.

Diese ganzen polemische Sprüche von wegen wegdrehen is tabu zeigen doch nur, wie engstirnig manche lernen oder verstehen wollen.
Wieso sollte es tabu sein sich zu drehen? Kein Mensch mit gesundem Verstand schielt in einem dreidimensionalen Sport nur über ein Auge und beraubt sich damit einer Dimension. Jemanden der Jahrzehnte lang erfolgreich mit dieser Technik fliegt, so eine geistige Nullnummer zuzusprechen zeugt vom eigenen Defizit oder der Arroganz zuzugeben, dass andere auch mit anderer Herangehensweise lebensfähig sind.

Btw: gerade das Modell NICHT anstarren zu müssen, den Kopf drehen und die Blickwinkel ändern zu können, genau das erzeugt einen richtigen Eindruck von Tiefe. Auf ein paar Hundert Meter Entfernung sind die paar cm Augenabstand nämlich ein eher schlechter Stereoeffekt. Da bastelt man sich gerne unbewusst seine linken und rechten Bilder aus verschiedenen Perspektiven beim (nicht starren) Betrachten zusammen und steigert so die räumliche Wahrnehmung.

Grüße Dennis
 

Cracy01

User
Diese ganzen polemische Sprüche von wegen wegdrehen is tabu zeigen doch nur, wie engstirnig manche lernen oder verstehen wollen.
Wieso sollte es tabu sein sich zu drehen? Kein Mensch mit gesundem Verstand schielt in einem dreidimensionalen Sport nur über ein Auge und beraubt sich damit einer Dimension. Jemanden der Jahrzehnte lang erfolgreich mit dieser Technik fliegt, so eine geistige Nullnummer zuzusprechen zeugt vom eigenen Defizit oder der Arroganz zuzugeben, dass andere auch mit anderer Herangehensweise lebensfähig sind.

Hallo Dennis, meinen Respekt für diese Aussage. Jeder von uns hat seine Stärken und Schwächen. Und wenn jemand den Mut hat in einem Forum, wo es von hochkarätigen und erfahrenen Spezialisten nur so wimmelt, eine Frage wie diese zu stellen finde ich das bewundernswert. Leider ist es im RCN nicht anders als in vielen anderen Foren auch. Es gibt immer ein paar Leute die nur eine Wahrheit kennen und alles niedermachen, was nicht ihren eigenen Vorstellungen entspricht. Und findet man nichts anders, wird halt auf der Rechtschreibung rumgehackt ;-)!!

Das Thema "auf sich zufliegen" beschäftgt mich und ich frage mich, wie hab ich das damals gelernt. Es ist schon zu lange her, dass ich mich wirklich daran erinnern kann. Gelernt habe ich das Modellfliegen mit einem Amigo 2 an einem kleinen Hang, direkt hinter unserem Haus. Also ein sehr langsames Modell und am Hang fliegt man die Schleifen meist von sich weg. Der Amigo 2 fliegt extrem eigenstabil, die Ruderausschläge waren gering und die damaligen Servos langsam. So hatte ich genügend Zeit um zu korrigieren. Vielleicht war das der Trick, ohne es zu wissen ;-).
Ausserdem, wie oft fliegen wir denn wirklich direkt aus uns zu? Die meiste Zeit fliegen wir vor uns, von links nach rechts, oder umgekehrt. Das Modell befindet sich als links oder rechts neben uns, wenn wir eine Wende fliegen. Nach jeder Wende wird das Modell gerade ausgerichtet, indem mit dem Seitenruder, oder Querruder gegengesteuert wird. Instinktiv steuern wir in die entgegengesetzte Richtung.
Also wenn Mann, oder Frau, nicht unter Genickstarre leidet passt das mit den 90° schon...!!

Ein kluger alter Mann hat mal zu mir gesagt: "Weisst Du, Erfahrung heisst gar nichts. Mann kann ein Leben lang etwas falsch machen, hauptsache es funktioniert".
Wo er recht hat, hat er recht! Und am besten lernt man es auf diese Weise, fliegen, fliegen und nochmals fliegen... :-)

LG Hubert
 
Auch von mir: Volle Zustimmung zu Dennis!

Man sollte sich aber schon bemühen, beim auf sich zu fliegen über kurz oder lang den Blick über die Schulter abzulegen. Das kommt aber nach meinen Erfahrungen irgendwann von allein, die zutreffenden Synapsen zwischen unseren Ohren verschalten sich dann automatisch.:):)

Außerdem: man will ja in seinen fliegerischen Fähigkeiten nicht stehen bleiben. Weiter geht's dann mit dem Rückenflug. Auch da dauert es halt eine Weile, bis die Synapsen verschaltet sind und man völlig unbewusst in Rückenlage den Höhenruderknüppel in die richtig Richtung bewegt. Richtig lustig wird's dann mit dem Seitenruder in Rückenfluglage. Obwohl ich schon seit vielen Jahre aktiv F3A-Kunstflug betreibe, erwische ich immer wieder mal die falsche Richtung:mad::mad:

LG
Hannes
 

Erdie

User
In Flugsituationen, bei denen ich zunächste ein unsicheres Gefühl hatte, hat mir meist geholfen, permanent kleine (Mikro-)steuerbewegungen zu machen, so dass das Gehirn laufend ein Feedback bekommt von der Handbewegung zum visiuellen Rückkanal (sozusagen). Das führt dann dazu, dass man im Flug ein kleines Bisschen herumeiert, hilft aber mental immer im Flugzeug zu bleiben.

Ich hatte am Anfang meiner LAPL - Ausbildung ein ähnlich gelagertes Problem. Die Fußpedale des Seitenruders bewegen das Ruder nach rechts wenn man das rechte Pedal tritt. So stimmig wie das jetzt verbal klingt, stand das im Widerspruche zu meiner Intuition, denn in meinem Kopf war das Bild verankert, dass ich mit den Füßen auf eine Art Fahrradlenker stand und der lenkt nach links wenn man die Rechte Seite nach vorn drückt. Ich mußte mich immer darauf konzentrieren es richtig zu machen. In Momenten, in denen ich nicht nachdenken konnte, habe ich einige Male das Seitenruder in den entgegengesetzte Richtung gedrückt, als ich es eigentlich wollte - wie gut, dass ein Lehrer dabei ist ;)
Und nun zur Lösung: Das Problem war nach einigen Flugstunden beseitigt, indem ich auf der Rollbahn kleine Schlangenlienien gerollt bin um eine Gefühl für die Seitenruderpedale zu bekommen. Nach kuzer Zeit war das dann keine Thema mehr.

Beim Modellflug hilft mir, wie oben beschrieben, eine ähliches Verfahren in ungewohnten Fluglagen / Situationen. Bis jetzt ohne Verlust.

Bei dem Thema ist mir auch bewußt geworden, wie sehr wir Modellfliegen beim Steuern unsere Füße vernachlässigen ;)
 

Cracy01

User
Richtig lustig wird's dann mit dem Seitenruder in Rückenfluglage. Obwohl ich schon seit vielen Jahre aktiv F3A-Kunstflug betreibe, erwische ich immer wieder mal die falsche Richtung:mad::mad:

Hannes, da ziehen wir am selben Strick!
Und dann hoffe ich immer, dass grad keiner zugeschaut hat :o:D
LG Hubert
 

Everything that flies

Vereinsmitglied
Ich hab grad auch nochmals überlegt, wie und wann es bei mir dann "klick" gemacht hat. Und letztlich kann ich sagen, im Endeffekt durch üben, üben und nochmals üben. War damals vor rund 17 Jahren auch mal dran, fast aufzugeben und hab zu meiner Frau gesagt, das lern ich nie. Dann hat sie gemeint, nein, übe weiter, es macht auf einmal klick und Du musst nicht mehr überlegen und es geht automatisch. Genau so war es kurze Zeit später dann auch und ich bin (zum Glück) dabeigeblieben:cool:. Beim auf mich zufliegen hab ich dann auch seither noch nie ein Modell "gekillt":).

Habe mich diese Tage mal Spaßeshalber an meinen Simulator gesetzt und bin ein paar flottere Flieger (sonst bin ich reiner Seglerpilot) speziell immer im Landeanflug auf mich zu geflogen und mich dabei "beobachtet". Es hat alles ohne groß zu überlegen immer geklappt. D.h. die Automatismen sind einfach da, obwohl ich jetzt auch fast ein halbes Jahr nimmer geflogen bin.
 

Sichel

User
Hallo miteinander, auf die Seite drehen ist absolut ok, da braucht sich niemand schämen!
Mir hat man es damals lgendermassen beigebracht: wenn das Modell auf Dich zufliegt und die Fluglage soll
korrigiert werden, Knüppel in die Richtung der tieferliegenden/hängenden Flügelhälfte.

Viele Grüsse,
Helmut
 
...
Man sollte sich aber schon bemühen, beim auf sich zu fliegen über kurz oder lang den Blick über die Schulter abzulegen. Das kommt aber nach meinen Erfahrungen irgendwann von allein, die zutreffenden Synapsen zwischen unseren Ohren verschalten sich dann automatisch.:):)
...

LG
Hannes

Genau das meinte ich auch als ich schrieb "im Geiste in Flugrichtung drehen". Der Mensch ist von Natur aus faul, das kann man ja dazu nutzen um sein Hirn dazu zu überreden ein paar neue Strippen zu ziehen, statt jedes man den Astralkörper in Bewegung zu setzen^^

Letztlich führen alle Wege nach Rom (das mit der Flugphase könnte n sehr langer werden, würde mit den nötigen Synapsen aber sicher auch funktionieren^^). Entscheidend ist, dass man wie Dieter einfach dabei bleibt - irgendwann muss es einfach mal Klick machen!

@Erdie: jetzt weiß ich endlich, was ich immer für ein Problem mit dem Seitenruder hatte beim Segelflieger. Musste mich immer bewusst dazu entscheiden eine Seite zu treten, intuitiv war der Bändel meist quer auf der Haube :D

Grüße Dennis
 

Guenni52

User
Hallo miteinander, auf die Seite drehen ist absolut ok, da braucht sich niemand schämen!
Mir hat man es damals lgendermassen beigebracht: wenn das Modell auf Dich zufliegt und die Fluglage soll
korrigiert werden, Knüppel in die Richtung der tieferliegenden/hängenden Flügelhälfte.

Viele Grüsse,
Helmut

Hallo zusammen,

meine Frau und ich fliegen noch im Lehrer/Schüler Betrieb.

Als sie vor 2 Jahren mit dem Fliegen begann hat sie sich beim auf sich zufliegen sehr oft versteuert
und sich dann automatisch etwas seitlich zum Modell in Flugrichtung gedreht.
Das hat dann prima geklappt, die Steuerfehler wurden immer weniger.

Letztes WE, nach der langen Winterpause, flog sie meist auch auf sich zu, ab und zu kleine Steuerfehler, die sie sehr schnell selbst korrigiert hat.
Ich musste kaum eingreifen.

Günter
 
Hey,

merke Dir ganz einfach das Du auf die Seite Steuern musst wo der Flügel runterhängt, dann richtet sich der Flieger wieder auf :)

Mit der Zeit denkst du da gar net mehr drüber nach.


Gruß.
 

steve

User
Mein Tipp zu diesem Problem: Fliegen, fliegen, fliegen... und zwar bis der Arzt kommt. Das aber bitte nicht sinnlos kreuz und quer über den Platz oder in der Gegend herum, sondern immer schön eine vernünftige Platzrunde fliegen und dabei einen vernünftigen Landeanflug üben. Es hilt nämlich nur, dieses Prozedere so zu verinnerlichen, dass man es automatisch macht. Eselsbrücken helfen in Stresssituationen gar nichts, an die muss man sich ja auch erst einmal erinnern. Da isses aber vielleicht schon zu spät. Ich weiß, sauberes Fliegen einfachster Grundfiguren ist nicht mehr so angesagt. Viele denken ja auch, dass ihnen dass die tolle Elektronik abnimmt. Das ist aber alles Quatsch! Die grundlegenden Sachen muss man komplett verinnerlichen, sonst wird das nix mit dem Fliegen. Und das geht nur über Praxis, also üben...

Gruß Mirko

Hallo,
kann ich bestätigen. Üben ist die beste Methode.

Optimal ist am Anfang auch ein Modell, dass eine gewisse Eigenstabilität hat. Also auch fliegt und sich stabilsiert, wenn die Knüppel losgelassen werden.

Was man auch sagen sollte: Da mußten wir alle durch. Also bloß nicht aufgeben.

VG

VG
 

van3st

User
Ich hatte eigentlich nie Probleme mit dem auf mich zu fliegen oder der Verdreherei. .... moment....doch, seit neuestem breche ich mir sogar fast den Hals.
Erstaunlicher Weise ertappe ich mich zunehmend dabei, wenn ich FPV fliege und andere Flieger verfolge. Aber auch nur dann. Normales FPV-Racing oder line of sight Fliegen klappen ohne Körperverluste.
Ich denke, das liegt daran, dass bei aller Eselsbrückenbauerei, der Kopf lernt, sich in den Flieger reinzusetzen, ob nun bewusst oder im Hinterstübchen. Sobald man dann FPV den anderen Flieger verfolgt, analysiert man wohl dessen Fluglage. Das plus die eigene FPV-Orientierung führt dann wohl zum Körperverlust. Zumind. bei Monotaskern:D ... Frauen haben da ganz klar die besseren Karten :)
 
wie machen das eigentlich diese verrückten helipiloten? also die akrobaten. was geht in deren köpfen vor?

franz

das wird uns (MIR) :confused: wohl für immer verschlossen bleiben :D


Aber zum Thema
Ich kann jedem Anfänger nur NAHELEGEN sich von Anfang an gedanklich "ins Cockpit zu setzen".
Wenn mir das Modell entgegen kommt fliege ich ja wenn ich den Knüppel nach rechts bewege eine "Rechtskurve" vom Cockpit aus gesehen, und NICHT nach links!!!

Gewöhnt euch also am besten NIE ein zweites rechts oder links an, es gibt nur das eine in FLUGRICHTUNG des Modells. (deshalb gedanklich rein setzen)wenn ihr mit dem Auto einparkt, dreht ihr doch auch in die Richtung wo ihr hin wollt, also ihr ,wir, jetzt, die Mädels sehn das etwas anders :D:D:D:D:D


so, und wenn ihr das drauf habt, mach ma Rückenflug, dann is er aber kaputt, versprochen;)

auf jeden fall find ich, is es schwerer zu erklären als zu "tun"

LG Andreas

ps.: generell sehr geholfen das Modellfliegen zu erlernen, hat mir damals der Tipp, oder die Aufgabe meines Mentors, mit seinem Airfisch mit Motoraufsatz, um mich rum Kreise zu fliegen, immer tiefer immer enger, dann Richtungswechsel, kann ich nur weiter empfehlen.
 
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