Angerührtes Epoxidharz einfrieren - möglich?

Hallo,
kann ich angerührtes Epoxidharz einfrieren, um es am nächsten Tag weiterzuverwenden? Wenn ich mal zuviel angerührt habe oder die Schaumrolle weiterhin verwenden will.
 

dschim

User
Während meines Praktikums bei Dornier Anfang der 90er haben wir vorimprägnierte Rovings für die Nutzlastverkleidung
der Ariane "eingefroren" (-5°C) - weiß aber nicht mehr welches Harzsystem das war.
 

micbu

User
Bei vielen Laminierharzen reicht eine Kühlschranklagerung wenn du am nächsten Tag weiterarbeiten möchtest.
 
...ja das Problem kenne ich. 3x nachgekippt und immer noch zuviel! ;)
Zur Frage: ich habe das schon gemacht, hat auch funktioniert, ich habe allerdings auch etwas 10% Spiritus eingerührt, sonst kann dich je nach Menge und Harzsystem beim Wiederauftauen die Reaktion überholen. D.h. bevor es warm und flüssig wird ist es auch schon fest.
Ich habe inzwischen für Überschussmengen immer ein paar Förmchen fertig eingewachst herumliegen. Da kommt das dann rein... Oder 2 Glasplatten mit einem Paket Kohlegelege dazwischen - kann man immer brauchen...
Viel Erfolg
Andreas
 

CH_MEIER

User
Wir haben mal in den 80ern versucht, eine zu große Harzmenge, die schon sachte warm wurde, in der TK zu stoppen. Nach 20min wurde das wieder rausgeholt und machte einen festen Eindruck. Ich fragte nur "gefroren"? Der Baukollege gab mir den Becher in die Hand, da habe ich mir die Flossen verbrannt :-)

Ich würde das mit dem Einfrieren vergessen. Lieber wegwerfen und beim nächsten Mal besser rechnen, was man braucht.

Christoph
 
Kann man problemlos machen - man sollte natürlich mit dem Runterkühlen nicht warten bis es „ab geht“ und die Topfzeit muss lang genug sein damit es auftauen kann (ein flaches Gebinde beschleunigt den Wärmetransport).
Spiritus und Nitro kann man zur Not benutzen wenn das Harz zu viskos ist. Die Härtungsreaktion kann man damit aber nicht bremsen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Gideon

Vereinsmitglied
Das geht mit Härtern auf Basis von IPDA (Isophorondiamin) ganz gut (das sind Topfzeiten zwischen 60 und 120 Minuten). Schnellere Härter reagieren selbst bei niedrigen Temperaturen noch so gut, dass der exotherme Peak nur etwas zeitverzögert einsetzt. Speziell bei Harzansätzen im Becher oder Reste in der Walze ist die Exothermie meist so groß, dass selbst starkes Runterkühlen nur einen geringfügig verzögernden Effekt hat. Bei Wet packs (Laminat zwischen 2 Folien) funktioniert das Einfrieren durch die meist geringe Laninatdicke jedoch sehr gut.
 

wadwer1

User
Also ich mache das immer, habe das System vom R und G, glaube ne Stunde Topfzeit, also langsam.
Ich benutze das Harz immer als Klebstoffersatz für den überteuerten Epoxi-Kleber, funktioniert klasse, und
ich rühre meistens 3 ode 6 ml an. Danach den REst in die Kühltruhe, 4 bis 5 Tage hält es immer, wenn schon etwas zäh,
dann kurz mit dem Fön erwärmen und du kannst es wieder super verarbeiten.

Geht also.
Gruss
Werner
 
Das mit dem Einfrieren funktioniert ja, wie ich jetzt selber erfahren konnte. Der Nachteil ist nur, dass man es wieder auftauen muss. Unpraktisch, wenn man es mehrfach machen will.
Jetzt habe ich eine andere Idee bekommen. Ich habe festgestellt, dass mit Spiritus verdünntes Harz nicht richtig aushärtet, wenn man eine Folie drüberlegt. Könnte man Harz mit sagen wir mal 50% Spiritus verdünnen und in eine Einwegspritze abfüllen und hätte dann immer angerührtes Harz zur Verfügung?
 
Der Spiritus im Ansatz macht das Harz flüssiger, benetzt und durchdringt das Glasgewebe schneller, Außerdem hat auf den Aushärteprozess eine verzögernde Wirkung weil die Verdunstungskälte die Reaktion bremst. Unter Luftabschluss verdunstet nichts mehr, die Reaktion findet trotzdem statt. Der eingelagerte Spiritus lässt das Harz elastisch wie Gummi werden.
Verdünnung mit Alkohol ist nur bei Schichtdicken bis maximal 1-2 mm sinnvoll. Darüber wird der Härteprozess erheblich verzögert.
Von 10mm dicken Resten in Rührbechern weiß ich:
1. unverdünntes Harz, Topfzeit 30 Min., Aushärtung unter Rauchentwicklung weitere 30 Min.
2. 20% verdünntes Harz, Topfzeit 60 Min., Härtung bis Gummikonsistenz 3Std. Aushärtung bis Endhärte ca. 6 Wochen bei Schrumpfung ca. 10 %.

Probier es einfach mal aus...
Andreas
 
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