Anstellwinkel ändern bei V-Leitwerkssegler

Habe heute den SP schrittweise weiter nach hinten verlegt, zuletzt um 14mm. 9mm war kein Problem, da flog er noch ganz normal. Bei 14mm wurde er komisch, das war zu viel. Erstaunlicherweise hatte der SP wenig Einfluss auf die Trimmung. Ich endete jedesmal in einer ähnlichen Position der Trimmungsanzeige, wenn ich versucht hatte, die beste Einstellung zu finden. Für mich ist klar: die EWD muss maßvoll vergrößert werden.
 
Hallo,
und der negative Abfangbogen?? Das war ja das ursprüngliche Problem.

Im übrigen ist die SP Rückverlegung die falsche Richtung um einen steiler werdenden Abfangbogen zu normalisieren.
Der SP muss bei dir nach vorne.
Im Elektrosegelflug im FS 4000 Thread kannst du das nachlesen, da ging es um einen Abfangbogen der zu stark aufrichtend war und dazu war eine Rückverlegung des SP und tiefer trimmen nötig.
Die Erklärung ist recht enfach, bei steigender V ist nicht der SP bestimmend, sondern der zunehmende Flügelauftrieb und die Leitwerkswirkung. Mit anderen Worten, mit steigender V muss der zunehmende Auftrieb der den normalerweise positiven Abfangbogen erzeugt kompensiert werden.
Da du einen negativen also zunehmend steileren Abfangbogen hast, muss das LW bei zunehmender V mehr auf hoch getrimmt sein.
Dann klapts auch mit dem Abfangbogen.
Aber das kriegst nur raus wenn du den Abfangbogen erst mal normal fliegen kannst.
Also SP Schrittweise nach vorne und gleichzeitig hoch trimmen.
Erst wenn das Thema Abfangbogen geklärt ist kannst du dann das Gesamtflugverhalten beurteilen/feststellen.

Gruß
Eberhard
 
Der Abfangbogen wäre bei neutraler HR Trimmung bei allen getesteten SP-Lagen deutlich falsch rum gewesen. Eine Verlagerung des SP nach vorn wird das auch nicht ändern, wieso sollte es. Ich werde versuchen, die EWD, die das nach oben getrimmte HR simuliert, umzusetzen, indem ich die Tragfläche in 0,xx mm Schritten stärker anstelle.
Mit entsprechend getrimmtem HR war der Abfangbogen OK.
 
Tu ich nicht. Ich war von Anfang an der Meinung, dass die EWD nicht passt. Ich habe mir hier sagen lassen, der SP muss nach hinten, habe es entgegen meiner eigenen Überzeugung ausprobiert, schließlich gibt es hier eine Menge Leute, die mehr Erfahrung haben als ich. Es hat de Sache nicht verbessert. Dann gibt es Leute wie Dich, die sagen, der SP müsse nach vorn. Das weiß ich nun schon seit meiner Jugend, als ich den kleinen Uhu gebaut habe, dass ein Modell, das zu steil nach unten fliegt, nicht noch mehr Ballast in der Schnauze braucht. Was es braucht, ist eine größere EWD, und ob ich die nun realisiere, indem ich das HR oder die Tragflächen in die eine oder andere Richtung anstelle, ist doch egal. Nicht umsonst spricht man von einer Differenz. Dass ich die Umströmung des Rumps damit minimal ändere, halte ich bei den Größenordnungen, um die es hier geht, für komplett irrelevant. Die Anstellung der Fläche ist das, was ich mit dem geringsten Aufwand ändern kann, darum ist das für mich der Ansatzpunkt.
 

dodo

User
(...) Ich habe mir hier sagen lassen, der SP muss nach hinten, habe es entgegen meiner eigenen Überzeugung ausprobiert (...)

Dann spricht ja nichts dagegen auch noch entgegen der Überzeugung den SP nach vorne zu verschieben um alle Möglichkeiten mal durchgetestet zu haben ;) , würde mich interessieren wie er sich dann verhält. (Auch wenn es nach allem wohl wirklich auf die EWD hinausläuft)
 

wb53

User
Wie würdet Ihr vorgehen? Fällt Euch noch was anderes ein?

Gruß
Bernd

Anhang anzeigen 2157878
Hallo Bernd,

zunächst würde ich noch kontrollieren, ob die Wölbklappen sauber eingetrimmt sind. Das hat ja auch Einfluß auf die EWD und ist oft nicht so einfach zu erkennen. Des Weiteren fliegen viele F3K und F3B-Modelle im Normal- und Thermikflug mit abgesenkten Klappen - und nur Speed und/ oder Strecke im Strak. Wie das bei Deinem Modell ist weiß ich nicht - müsste man aber dann in Den Einstelldaten des Herstellers sehen können bzw. kannst Du ja mal mit Deinen Phasentrimmungen ausprobieren.

Dann ist doch zu allererst wichtig, ob Du mit diesem Schwerpunkt und leicht hochgetrimmten HLW gut zurecht kommst und das Flugverhalten Deinen Vorstellungen entspricht? Ansonsten erfordert Bleizugabe in die Nase meist ein höher trimmen und bewirkt ein gutmütigeres Flugverhalten - vor allem auch beim Thermikkurbeln-, eine Bleientnahme aus der Nase hingegen ein tiefer trimmen und „agileres“ aber auch unruhigeres Flugverhalten.

Da hat jeder so seine eigenen Vorlieben, oft auch unterschiedlich nach Wetter und Einsatz ( z.B. Hang, Thermik oder Kunstflug, Fliegen in der Nähe oder weit entfernt.......). Erst wenn Du das für Dich entschieden hast würde ich mich damit beschäftigen, ob bzw. wie ich es ausgleiche. Am LTW wäre das sicherlich leichter sein als an der Tragfläche.

Gruß
Wolfgang
 
Die Wölbklappen enden vor der Flächenwurzel, daher erkennt man gut, ob sie ausgelenkt sind. Die Klappenstellung habe ich vor dem ersten Probeflug für drei Flugphasen feinsäuberlich eingestellt. Daran kann es nicht liegen. Auch in der Thermikstellung, mit leichter Verwölbung nach unten, würde der Flieger bei neutral getrimmtem HR abtauchen.
Ich werde wohl vorerst mit dem getrimmten HR so weiter fliegen. Am WE gehts in den Urlaub, hab keine Zeit mehr für große Experimente. Werde berichten, wenn es neue Erkenntnisse gibt.

Bis dann.

Bernd
 
Hatte im Urlaub Gelegenheit, richtig rum zu bolzen. Der SP mit 5S Akku passt soweit, HLW ist ca. 1mm nach oben ausgeschlagen. Damit fängt er minimal ab und bei hohem Tempo fliegt er ziemlich neutral. SP ist damit etwas hinter der Werksangabe, aber längst nicht so weit hinten wie bei meinen Versuchen neulich.

Gruß
Bernd
 
Ich hab mir jetzt doch mal die Mühe gemacht, die EWD zu vermessen. Mangels geeigneter Unterlage habe ich die Küchentüre ausgehängt, die ist schön eben :)

EWD-Vermessung Virus (1).jpg

Das Brettchen zwischen Aluprofil und Höhenreißer dient dazu, den Abstand zur Rumpfmitte bei den Messungen vorn und hinten am Flügel konstant zu halten. Ich habe immer mehrmals gemessen und dann den Mittelwert genommen.

EWD-Vermessung Virus (2).jpg


Ergebnis:
Winkel zwischen Tragfläche und Tisch: 2,36°
Winkel zwischen Leitwerk und Tisch: 2,52°

Das ergibt eine EWD von -0,16°

Von daher durchaus nachvollziebar, dass der Vogel eine gewisse Höhentrimmung benötigt.

Ich habe herausgefunden, dass es doch nicht so aufwändig ist, die Winkeländerung am VLW zu realisieren. Bei den Aluröhrchen der Steckung wurde sehr mit Kleber gespart. Die kriegt man leicht raus, um das Loch in die entsprechende Richtung geringfügig zu vergrößern. Bei 35mm Abstand der Doppelsteckung genügt eine Erweiterung der hinteren Bohrung von gerade mal 0,4mm, um die 0,66° von -0,16° auf +0,5° umzusetzen. Da brauche ich eine gute Ausrichtvorrichtung vor dem Verkleben :rolleyes:

Gruß
Bernd
 

alois1

User
EWD Vermessung endlich

EWD Vermessung endlich

Hallo Bernd !
Das hättest Du gleich machen sollen, wie angeraten :rolleyes:, dann hättest Du auch
gewußt , warum hochgetrimmtes V-Leitwerk.
Klar V-Leitwerksröhrchen versetzen, ist die einfachste Sache ,um das zu beheben.
Sind ja Stäbe und Röhrchen ,kein Quadratstab mit Querkraftbolzen
(vorderes oder hinteres reicht bei 0,5mm ,Rest dreht sich ja,bei )
Merke : erst alles kontrollieren, bevor das rätselraten kommt !
Dann weiterhin bessere Flüge.

Fliegergruss. Gerhard
 
Wenn man vorab wüsste, welche der zahlreichen Tipps die zielführenden sind, könnte man sich manchen Umweg sparen. Aber man würde auch weniger lernen, wenn man immer den direkten Weg zum Ziel nehmen würde. Von daher: alles gut!

Gruß
Bernd
 
Im Zuge der Überarbeitung der VLW Steckung ist mir aufgefallen, dass die Winkel der Leitwerke zur Senkrechten links und rechts einige Grad unterschiedlich waren. Der V-Winkel betrug insgesamt 97° - relativ wenig, finde ich, verglichen mit anderen Fliegern. Ich habe dem Vogel jetzt neue Steckungsröhrchen mit 105° und einer EWD von 0,5° verpasst. Testflug steht noch aus.


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UweH

User
Der V-Winkel betrug insgesamt 97° - relativ wenig, finde ich, verglichen mit anderen Fliegern

Der Trend war lange ein V-Winkel von ~ 110°. In den letzten Jahren wurden die Profile in F3x momentenärmer und man legt wieder mehr Wert auf einen stabileren Geradeauslauf und bessere Seitenruderwirkung, damit kann man kleinere V-Winkel fliegen ohne das V-Leitwerk für die projezierte HLW-Fläche vergrößern zu müssen.

Die Modelldesigner denken sich schon was dabei, der V-Winkel ist nicht immer willkürlich ausgewürfelt, ebensowenig wie EWD und Rudernullstellung, die manchmal sogar nach aerodynamischen Gesichtspunkten festgelegt werden.

Nur die fachkundigen Modellpiloten wollen alles rein nach Optik und Gefühl einstellen, aber es kann ja jeder mit seinem Modell machen was er will.

Gruß,

Uwe.
 
Sicherung V-Leitwerk

Sicherung V-Leitwerk

Hallo Bernd !
Elegante Lösung wäre kleinen Goldstecker in die Finne und Buchse in den Rumpf
zwischen die Stäbe , anstecken fertig
Wenn nicht oft abgenommen wird ,kleiner Tropfen Silicon vorne , den man mit Schnur
oder Klinge wieder durchtrennen kann.
Vielleicht wissen andere noch bessere Lösungen ?:)

Fliegergruss. Gerhard


Zum Punkt Sicherung des V-Leitwerks.
So habe ich das bei meinem Nordkap gelöst.
Die Führungsröhrchen gehen komplett durch die Rumpfwandungen (ansonsten einfach duchbohren)
Im Falle des Nordkap ist es so das in den Leitwerkshälften Röhrchen eingeklebt werden.
Da hat es mich geradezu in den Fingern gejuckt dort ein M2 Gewindestift einzukleben.

Falls es keine Röhrchen sondern Drähte sind wie im beschriebenen Fall...
Steckung im Rumpf durchbohren (falls nicht durchgängig offen) und die Steckungsdrähte mit Gewinde ausführen.
(Hut)Muttern gibt es sogar aus Nylon.

20170531_195510.jpg

Die Hutmutter ist in Wirklichkeit kaum zu sehen, wiegt so gut wie nichts und es hält auf jeden Fall.
Sie steht auch nicht nach unten aus dem Rumpf heraus.
Prinzipiell geht natürlich auch eine einfache Mutter, dann ist die Längenabstimmung auch unkritischer.
Mir ist es aber so sympatischer.
 
Der Trend war lange ein V-Winkel von ~ 110°. In den letzten Jahren wurden die Profile in F3x momentenärmer und man legt wieder mehr Wert auf einen stabileren Geradeauslauf und bessere Seitenruderwirkung, damit kann man kleinere V-Winkel fliegen ohne das V-Leitwerk für die projezierte HLW-Fläche vergrößern zu müssen.

Die 97° waren mit Sicherheit Fertigungsungenauigkeit. Dass es mit der nicht allzu weit her ist, sieht man an der mangelnden Symmetrie. Auf Abbildungen konnte ich 102° ausmessen. Da liege ich mit 105° jetzt näher dran als vorher.
Das Profil ist RG15 mit 7% Dicke. Keine Entwicklung der letzten Jahre.

@ paperflyer

Das Seitenleitwerk mit Muttern zu sichern ist bei mir leider keine Lösung, da 1. die Drähte zu kurz und 2. zu hart sind, um Gewinde drauf zu schneiden.
 
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