Auch wenn der Thread schon etwas älter ist und der Apus nicht mehr hergestellt wird, so ist der Apus doch ziemlich robust und wird immer wieder mal in der Börse gehandelt - manchmal auch ohne Antrieb.
Damit ein Nachbau eines Speed-Antriebs für den Apus möglich ist, habe ich hier mal meinen nicht ganz unerheblichen Aufwand dokumentiert.
Wer dann Lust hat, kann sich selbst einen Antrieb bauen, hier eignet sich von R&G das Carbonrohr 29/30mm und ein Freudenthaler Spinner versetzt 30mm. Als Motospant kam ein Motorspant von Servorahmen für Reisenauer D 30 zum Einsatz. Lüftungsöffnungen müssen noch aufgeweitet werden. Wer andere Motoren verwenden will, kann natürlich auch andere Motorspante verwenden.
Meine Idee war es, das maximale in den Apus als Antrieb einzupflanzen, was möglich ist, ohne an dem Durchmesser der Schnauze von 30mm etwas zu verändern oder das Gewicht stark zu verändern.
Letztendlich bin ich von 139g (original V3 Elektroschnautze) auf 144g gekommen. Der Akku ist dabei größer als das original, dieser wird jedoch weiter hinten montiert, sodaß hier nur eine minimale Schwerpunktveränderung stattfindet.
Außenläufer würden aus meiner Sicht nur etwas bringen, wenn man in die Richtung Pylonauslegung gehen wollen würde - also einen kleinen Propeller und meist dann als Festpropeller.
Deswegen habe ich diesen Weg nicht weiterverfolgt und bin in Richtung Getriebeantrieb gegangen. Zunächst hatte ich den Hacker B20-15L in der originalen Schnauze von Felix. Diesen habe ich mit einer RFM 10x13 geflogen, was sehr grenzwertig ist, was die Temperatur betrifft - also nur für kurze Einschaltzeit geeignet. Das war schon eine ganz nette Kombination.
Aber das Gefühl war da: es muss noch sehr viel mehr gehen (ähnlich wie bei Autos
).
Die nächste Stufe war dann ein Tenshock VIPER-CC1020-12T-5200KV mit Micro Edition 5:1NL mit YGE35LVT, mit dem ich dann einiges ausprobiert habe, aber nicht so recht zum Ziel gekommen bin.
Darauf habe ich dann einen Thread gestartet und konnte nochmal deutlich etwas am Setup verändern und habe nun einen Antrieb, wie ich es wollte. Der Thread ist am Ende noch verlinkt.
Falls es jemand also nachbauen will, ist hier die Auflistung, was ich gemacht habe.
Ausgehend ist das alles von meinem Apus in der Version V3, also ohne Seitenruder und klassischer Anlenkung.
Wer ein Seitenruder hat, der wird es schwer haben, den Empfänger in die Fläche unterzubringen, denn dieser muss ganz zur Seite um den Akku unterzubringen - einen Hacker TopFuel LiPo 20C ECO-X Slim 1450mAh 3S. ACHTUNG! Bitte unbedingt die alten Befestigungschrauben für die Schnauze entsorgen und gegen eine kurze Version mit 4mm Gewindelänge tauschen. Ansonsten kann der Akku durch die Schraube durchbohrt werden mit den Folgen eines LiPo-Brandes.
Zusätzlich gibt es noch zwei Mumpe-Raupen, die ich mit dem Dremel entfernt habe. Zusätzlich müssen die Seitenwände etwas angeschliffen werden, damit der Akku gut passt.
Anbei dazu ein Bild, wie es bei mir in der Fläche aussieht. Die Antennen haben ebenfalls Kanäle im Carbon, damit diese nicht vom Akku beschädigt werden können. Die Motorschnauze von mir ist ohne Spinner gerade mal noch 186mm lang.
Der Apus als Segler wird mit demselben Akku und einem Jeti SBEC (6-42V) betrieben. Bei den Modifikationen wird also nicht auf die Seglervariante verzichtet.
Was für mich irgendwann wirklich ein Problem war, dass die Kabel immer gestaucht werden und am Carbonrohr scheuern und somit früher oder später beschädigt werden und es dann nur eine Frage der Zeit ist, bis es zum Modellverlust kommt.
Somit habe ich relativ aufwändig ein Stecksystem hergestellt, damit bei Anstecken der Schnauze die Kontakte automatisch mit angesteckt werden.
Den Regler (HJK Regler 60A Micro Monster Regler inkl. 5V BEC) habe ich ohne Schrumpfschlauch (bis auf das BEC) in dünne GFK-Platte eingekastet und mit einem angepassten Klebekühlkörper aus dem PC-Bereich versehen. Der Regler sitzt quer und spart somit nochmal einiges an Länge.
Den Freudenthaler Spinner habe ich noch mit Senkkopfschrauben (Luftschraubenaufnahme) versehen und alle Schrauben gegen Titanschrauben getauscht und die Kühldurchgänge mit dem Dremel etwas nachgearbeitet.
Die Kühlöffnung in dem Rumpf hat übrigens 13x4mm, der Spinner hat einen Durchmesser von 6,4mm. Somit ein Flächenverhältnis zwischen Einlass und Auslass von ca. 1:1,6.
Die weiteren Infos habe ich in dem schon angesprochenen Thread beschrieben:
https://www.rc-network.de/threads/auslegung-antrieb.11874897/
Nachbau und Modifikationen erfolgen auf eigenes Risiko.
Anbei noch eine Aufnahme meines Endkonus für den Apus, der mit 3,8g, der den Schwerpunkt minimal nach hinten verlegt, vor allem aber einen formschönen Abschluss bildet. Wer die step Datei haben möchte, kann diese gerne bei mir anfragen, nicht jedoch für kommerzielle Nutzung.
Das Teil ist im 3D Druck erstellt worden (Material PETG schwarz) und hat mich 3,5€ gekostet (habe über ebay Kleinanzeigen mir jemanden gesucht).