UweH
User
Hallo Leute,
zu der Entwicklung der Ares hab ich im Pfeil-Nuri-RES-Thread schon ein bisschen was geschrieben.
Hier soll es nun in einem eigenen Thread weiter gehen, denn inzwischen sind die ersten Frässätze an Nachbauinteressierte gegangen und es wird Zeit dass hier eine Plattform eröffnet wird um Fragen der Nachbauer zu beantworten und Erfahrungsaustausch zu dem Modell zu ermöglichen, wie sich das schon für die Horti bewährt hat.
Ich möchte hier ausdrücklich betonen dass ich an Ares kein Geld verdiene und die Rechte für die Vermarktung gegen Modellbauer-Währung abgegeben habe: Arbeit gegen Arbeit, für Material muß ich genauso bezahlen wie derjenige der zusätzlich die Arbeit für Parabola, Strong, Horti & Co bei den beiden Thomas mitkauft.
Jetzt zum Modell: Nachdem klar war dass es bei dem Reglement für RES in Deutschland eine Ausnahme für Nurflügel geben wird, habe ich mir Gedanken gemacht wie so ein Wettbewerbsnurflügel für die 2 m Holzklasse aussehen könnte.
Entgegen meiner sonstigen Affinität habe ich mich gegen eine Hortenauslegung und für einen Wingletpfeil entschieden um mehr Maximalauftrieb für den Hochstart zu bekommen, der geringe cAmax verbindet Bretter und Hortenflugzeuge, deshalb kam auch ein Brett damals nicht in Frage.
Für die Auslegung habe ich die Pfeilung und Streckung so angelegt, dass im Mittelbereich Hochauftriebsprofile verwendet werden können, deren negativer Nullmomentenbeiwert in dem Fall sinnrichtig in die Bilanz des Flügelmoment eingeht. Basis ist hier der SA 703X-Strak.
Die Profile wurden im X-Foil mit der zu erwartenden Re-Zahl der Einbauposition untersucht und entsprechend der cA-Belastung auf möglichst geringen Widerstand am Auslegungspunkt in Einbauposition hin ausgewählt bzw. leicht modifiziert.
Das Optimieren des geringsten Widerstands an der Einbauposition macht den Flügel insgesamt breitbandiger. Die Polaren decken sich über einen sehr weiten Anstellwinkelbereich statt mit der Schränkung auseinander zu driften wenn man ein durchgehendes Profil verwendet.
Nach außen habe ich mich für einen Strak auf das gering gewölbte S-Schlagprofil AS116 meines Vereinskollegen Alexander Sauer entschieden. dazwischen ist das SA-Profil so modifiziert, dass am Tiefensprung keine Dickendifferenz in der D-Box entsteht, der Tiefensprung-Übergang ist im Endleistenbereich recht einfach zu bauen.
Florian Rösch hat Ares freundlicherweise auch noch mal im XFLR5 simuliert:
Die Scharnierachse der Elevons beginnt innen mit dem Ruder und außen habe ich eine Giga-Flap vorgesehen, die auch möglichst von den Nachbauern eingebaut werden sollte. Das zurück versetzte Winglet erhält durch den fest stehenden Teil des Außenflügels eine mechanische Stütze gegen abbrechen und der Wingletfuß erhält weniger Turbulenzen durch Anstellwinkeländerung wie bei ganz nach außen reichenden Rudern. Damit hat Ares keine Ruderlängsspalte.
Wer mit der Gigaflap baulich nicht zurecht kommt sollte das Elevon 10-15 mm vor dem Winglet enden lassen und einen fest stehenden Teil mit Ruderlängsspalt einbauen.
Der Prototyp wurde noch mit Kohleholmen und allerlei Verstärkungen aufgebaut um die Flugerprobung auch bei eventuellen Rückschlägen besser zu überstehen, das Fluggewicht beträgt derzeit etwa 750 Gramm~20 gr/dm² Flächenbelastung. Für die Serie habe ich die Ausschnitte für Kiefernholme umgezeichnet und je eine Helling für den Aufbau der Ober- und Unterseite dazu konstruiert. Es gab auch einige kleine Änderungen aus der Prototypenerprobung. Durch die Helling und die Besonderheiten der Konstruktion ist kein Papierplan im üblichen Sinne notwendig, es genügen ein paar verkleinerte Übersichtszeichnungen um sich im Spreißelkasten nicht allzu sehr zu verirren. Das Modell wird am besten auf billigen, beschichteten Baumarkt-Regalbrettern aufgebaut.
Ich habe leider nur Bilder vom Prototypenaufbau der etwas anders als die Serie ist, vielleicht kann Laqui ein paar Bilder vom Bau der finalen Konstruktion einstellen.
Der letzte Stand der Zeichnungen für die Frästeile sieht so aus:
Ein gewichtsoptimierter Ares dürfte unter 700 Gramm zu bauen sein, der Rumpf bietet Platz für etwa 200 Gramm Ballast im Schwerpunktbereich wenn man Rundmessing verwendet, bei Vierkantmaterial und / oder Blei entsprechend mehr. Ich habe den Prototypen bisher allerdings noch nicht mit Ballast geflogen.
Hier noch ein paar Videos des Ares im Flug bei verschiedenen Bedingungen, aber das Modell ist klar ein Thermiksegler für die 2 m 2-Achs-Klasse und für Starkwind und Kunstflug gibt es geeignetere Modelle. Ich habe bisher nur eine Rolle geflogen und dafür alle Reserven bei fahrtaufnahme und Ruderausschlägen gebraucht, aber Loopings gehen extrem eng.
Hochstart hab ich auch schon viele ohne Probleme gemacht, aber Loggerdaten und Videos dazu folgen noch.
Wie oben schon geschrieben soll dieser Thread für Fragen und Erfahrungsaustausch sein, aber da ich beruflich viel unterwegs bin können die Antworten schon mal ein paar Tage dauern
Gruß,
Uwe.
zu der Entwicklung der Ares hab ich im Pfeil-Nuri-RES-Thread schon ein bisschen was geschrieben.
Hier soll es nun in einem eigenen Thread weiter gehen, denn inzwischen sind die ersten Frässätze an Nachbauinteressierte gegangen und es wird Zeit dass hier eine Plattform eröffnet wird um Fragen der Nachbauer zu beantworten und Erfahrungsaustausch zu dem Modell zu ermöglichen, wie sich das schon für die Horti bewährt hat.
Ich möchte hier ausdrücklich betonen dass ich an Ares kein Geld verdiene und die Rechte für die Vermarktung gegen Modellbauer-Währung abgegeben habe: Arbeit gegen Arbeit, für Material muß ich genauso bezahlen wie derjenige der zusätzlich die Arbeit für Parabola, Strong, Horti & Co bei den beiden Thomas mitkauft.
Jetzt zum Modell: Nachdem klar war dass es bei dem Reglement für RES in Deutschland eine Ausnahme für Nurflügel geben wird, habe ich mir Gedanken gemacht wie so ein Wettbewerbsnurflügel für die 2 m Holzklasse aussehen könnte.
Entgegen meiner sonstigen Affinität habe ich mich gegen eine Hortenauslegung und für einen Wingletpfeil entschieden um mehr Maximalauftrieb für den Hochstart zu bekommen, der geringe cAmax verbindet Bretter und Hortenflugzeuge, deshalb kam auch ein Brett damals nicht in Frage.
Für die Auslegung habe ich die Pfeilung und Streckung so angelegt, dass im Mittelbereich Hochauftriebsprofile verwendet werden können, deren negativer Nullmomentenbeiwert in dem Fall sinnrichtig in die Bilanz des Flügelmoment eingeht. Basis ist hier der SA 703X-Strak.
Die Profile wurden im X-Foil mit der zu erwartenden Re-Zahl der Einbauposition untersucht und entsprechend der cA-Belastung auf möglichst geringen Widerstand am Auslegungspunkt in Einbauposition hin ausgewählt bzw. leicht modifiziert.
Das Optimieren des geringsten Widerstands an der Einbauposition macht den Flügel insgesamt breitbandiger. Die Polaren decken sich über einen sehr weiten Anstellwinkelbereich statt mit der Schränkung auseinander zu driften wenn man ein durchgehendes Profil verwendet.
Nach außen habe ich mich für einen Strak auf das gering gewölbte S-Schlagprofil AS116 meines Vereinskollegen Alexander Sauer entschieden. dazwischen ist das SA-Profil so modifiziert, dass am Tiefensprung keine Dickendifferenz in der D-Box entsteht, der Tiefensprung-Übergang ist im Endleistenbereich recht einfach zu bauen.
Florian Rösch hat Ares freundlicherweise auch noch mal im XFLR5 simuliert:
Die Scharnierachse der Elevons beginnt innen mit dem Ruder und außen habe ich eine Giga-Flap vorgesehen, die auch möglichst von den Nachbauern eingebaut werden sollte. Das zurück versetzte Winglet erhält durch den fest stehenden Teil des Außenflügels eine mechanische Stütze gegen abbrechen und der Wingletfuß erhält weniger Turbulenzen durch Anstellwinkeländerung wie bei ganz nach außen reichenden Rudern. Damit hat Ares keine Ruderlängsspalte.
Wer mit der Gigaflap baulich nicht zurecht kommt sollte das Elevon 10-15 mm vor dem Winglet enden lassen und einen fest stehenden Teil mit Ruderlängsspalt einbauen.
Der Prototyp wurde noch mit Kohleholmen und allerlei Verstärkungen aufgebaut um die Flugerprobung auch bei eventuellen Rückschlägen besser zu überstehen, das Fluggewicht beträgt derzeit etwa 750 Gramm~20 gr/dm² Flächenbelastung. Für die Serie habe ich die Ausschnitte für Kiefernholme umgezeichnet und je eine Helling für den Aufbau der Ober- und Unterseite dazu konstruiert. Es gab auch einige kleine Änderungen aus der Prototypenerprobung. Durch die Helling und die Besonderheiten der Konstruktion ist kein Papierplan im üblichen Sinne notwendig, es genügen ein paar verkleinerte Übersichtszeichnungen um sich im Spreißelkasten nicht allzu sehr zu verirren. Das Modell wird am besten auf billigen, beschichteten Baumarkt-Regalbrettern aufgebaut.
Ich habe leider nur Bilder vom Prototypenaufbau der etwas anders als die Serie ist, vielleicht kann Laqui ein paar Bilder vom Bau der finalen Konstruktion einstellen.
Der letzte Stand der Zeichnungen für die Frästeile sieht so aus:
Ein gewichtsoptimierter Ares dürfte unter 700 Gramm zu bauen sein, der Rumpf bietet Platz für etwa 200 Gramm Ballast im Schwerpunktbereich wenn man Rundmessing verwendet, bei Vierkantmaterial und / oder Blei entsprechend mehr. Ich habe den Prototypen bisher allerdings noch nicht mit Ballast geflogen.
Hier noch ein paar Videos des Ares im Flug bei verschiedenen Bedingungen, aber das Modell ist klar ein Thermiksegler für die 2 m 2-Achs-Klasse und für Starkwind und Kunstflug gibt es geeignetere Modelle. Ich habe bisher nur eine Rolle geflogen und dafür alle Reserven bei fahrtaufnahme und Ruderausschlägen gebraucht, aber Loopings gehen extrem eng.
Hochstart hab ich auch schon viele ohne Probleme gemacht, aber Loggerdaten und Videos dazu folgen noch.
Wie oben schon geschrieben soll dieser Thread für Fragen und Erfahrungsaustausch sein, aber da ich beruflich viel unterwegs bin können die Antworten schon mal ein paar Tage dauern
Gruß,
Uwe.