Hallo allerseits,
das mit dem "Giftzahn ziehen durch Turbulatoren" war ich.
Ich habe die ASH 26 von Graupner im Keller und habe mit ihr als meinem ersten Querrudersegler eine lange "Leidensgeschichte" erlebt.
Sie hat meiner Ansicht eine hervorragende Optik und einen ebensolchen Gleitwinkel, doch man sollte die von Graupner vorgeschlagene EWD von 1,5 Grad möglichst nur als Profi unterschreiten, da sie sonst für Ungeübte unberechenbar wird und blitzartig über die Fläche abkippt und ziemlich tief fällt... Mit 1,5 Grad EWD pumpt sie allerdings leicht.
Als ich sie zum ersten Mal flog hatte ich bereits 3 Jahre Zweiachsererfahrung und war mit ihr trotzdem überfordert. Nach 1,5 Jahren ASH Fliegen üben und Reparieren war nach einem kapitalen Crash (verursacht durch leere Akkus - Frühabschaltung des Ladegerätes) erst mal für 2 Jahre Pause angesagt. Währenddessen flog ich 2 weitere Scalesegler, die wesentlich gutmütiger waren und langsamer geflogen werden konnten. Das waren ASW 24 von Beineke (3,07 m/ 3,12 m) und DG 800 von PG (3,58 m). Im letzten Winter habe ich die ASH 26 wieder repariert und mit einem neuen Rumpf ausgestattet, den ich sehr sorgfältig und aufwändig mit Kohlematten und Flugzeugsperrholz verstärkt habe. Im April ging es mit weichen Knien aber auch mit 2 weiteren Jahren Erfahrung wieder an den Start. Und diesmal ging es wirklich besser. Es war wohl schon die zusätzliche Erfahrung, die mich sicherer gemacht hat. Und an einigen Flugtagen konnte ich sie am Hang bei kräftigem Wind diesmal wirklich mit Vergnügen (!) so richtig ausfliegen. Leider hatte ich sie nur 2 Monate, dann verursachte eine Störung einen erneuten kapitalen Absturz und nun muß ich schon wieder umfangreiche Reparaturen ausführen...
Ich habe sie nur als Segler geflogen (Katapultstart am Hang) und im Frühjahr hat sie 3,4 kg auf die Wage gebracht, wovon allein 350 g Blei in der Nase waren. Graupner gibt sie ab 2,8 kg an. Das habe ich sogar bei meiner ersten Leichtbauversion um mindestens 200 g überschritten. Die Motorvariante soll dann noch etwa 700 g schwerer sein... Den Schwerpunkt habe ich mit Turbulatoren ca. 5 mm vorverlegt, da sie sonst zu langsam geworden ist.
@ Fligerdidi: Ich habe Dir im anderen Forum die Beineke ASW empfohlen. Dies kann ich hier nur noch mal wiederholen. (Ich kriege da keine Prozente.) Die ASH-Flügel sind zwar stabiler aber der Rumpf ist es nicht. Vom Arbeitsaufwand dürften beide Segler gleich anspruchsvoll sein. Vom Fliegen her ist die ASH deutlich anspruchsvoller, denn sie sollte schon zügig bewegt und auch gelandet werden, besonders wenn sie etwas schwerer ist.
Gruß
Joachim Mink