ASW 17 (M 1:4,5 voll-Carbon - mit Jetec E 70 - Fa. Frank& Waldenberger): Präsentation

Ich möchte kurz meine Erfahrungen mit der ASW 17 schildern, da sich diese doch von den anderen Berichten etwas unterscheidet:

Kurz zu meiner Bauausführung:
Ich habe die ASW ohne die Ausfräsungen für die Ruderanlenkungen bestellt und das IDS System eingebaut. Ich habe das überwiegend aus ästhetischen Gründen gemacht, weniger um hier einen aerodynamischen Vorteil zu haben. Der Aufwand hielt sich in Grenzen, wobei ich gleich im Rohzustand gemerkt habe (also ohne Einbau des IDS), dass bei meiner ASW die in der Bauanleitung angegebenen Ausschläge nach oben an den Querrudern nur mit deutlichen Kraftaufwand möglich waren. Ich musste daraufhin die Dichtlippen um ca. 1 – 2 mm zurückschneiden, um das Problem zu beseitigen. Offensichtlich waren die Dichtlippen bei meiner ASW etwas zu breit gebaut, was sich aber schnell beheben ließ.
Über die gut sichtbaren schwarzen Dichtlippen bin ich optisch immer noch nicht hinweg. Irgendwann werde ich diese weiß lackieren müssen. Vielleicht wäre es auch gut, wenn man gegen Aufpreis diese Dichtlippen in Weiß angeboten bekommt.
Weil wir gerade bei Kritikpunkten sind: Etwas erstaunt war ich über die Passungen der Flächen an die Rumpfanformung. Das Spaltmaß kann man mit guten Willen als gut bezeichnen, perfekt ist es aber nicht. Problem dürfte hier die Trennnaht an der „Wurzelrippe“ der beiden Flächenhälften sein, die durch einen minimalen Versatz oder Grat zu einem- wenn auch geringen - Spaltabstand führen. Sicherlich ist das Jammern auf hohem Niveau, aber unschön finde ich es schon, vor allem, da sich sowas schlecht nachträglich beheben lässt. Das Gleiche gilt für die Höhenruderhälften an die Anformung am Rumpf.

Und noch ein Kritikpunkt: Der Flächenstab hat minimales Spiel in den Aufnahmetaschen der Flächen. Ich kenne zwar nur Rundaufnahmen, die durchweg bei meinen Seglern „saugend“ passen, aber wahrscheinlich lässt sich sowas bautechnisch schlecht bei Rechteckaufnahmen umsetzen. Meine Befürchtungen, dass dies zu einem Klappern aufgrund verschiedener Lastzustände beim Fliegen führen könnte, haben sich jedoch nicht bestätigt.

Das Höhenruderservo sitzt bei mir im Rumpf vorne und nicht hinten im Leitwerk. In einem zurückliegenden Forenbeitrag wurden die Vorteile schon dargelegt, daher gehe ich hier nicht weiter ein. Ein GfK Bowdenzug übernimmt nun zusammen mit einem kugelgelagerten Umlenkhebel im Leitwerk die Kraftübertragung.

Ansonsten blieb ich meiner klassischen Bauweise treu und habe den Rumpf mit Spanten und Stützrippen im Bereich der Flächenaufnahme ausgebaut. Für mich hat diese Bauweise vor allem im Geländeeinsatz Vorteile. Sicherlich kann man auch Segler bauen, wo die Servos und alle anderen Einbauten an den Rumpfseitenwänden geklebt werden um nachfolgend den Cockpitbereich Scale auszubauen, jedoch wird sich auf Dauer nach meinen Erfahrungen irgendwann der Rumpf verziehen (Passung Kabinenhaube ändert sich) oder er bekommt schon bei leichten Belastungen im Gelände Risse. Wer überwiegend am Modellflugplatz fliegt, kann sicherlich auf Verstärkungen verzichten. Wer jedoch im Gelände fliegt und nicht eine Rumpfform sein eigen nennt, kommt um Spanten zur Verstärkung nicht umhin.
Um hier „garantiert unter 5 kg“ zu bleiben, musste ich also bei meinen Einbauten vorsichtig planen. So setzte ich auf einen leichten Getriebemotor von Reisenauer (hervorragende Beratung von der Firma), einen 4s Akku mit 2900 mAh, aber aus Sicherheitsgründen auf einen eigenen Empfängerakku (LiIo). Mit diesem Setup kam ich auf knapp unter 5 kg.

Warum unbedingt so leicht? Ich möchte meine Elektrosegler überwiegend im Segelzustand betreiben. Den Motor schalte ich nur dann ein, wenn eine Außenlandung beim Hangfliegen unvermeidlich ist, also kurz vor dem Boden. Die ASW wie ein Motormodell zu betreiben bzw. mit gefühlten 60 km/h die Gegend abzufliegen um nachfolgend wieder mit Elektromotor senkrecht in den Himmel zu steigen, entspricht nicht meinem Vorstellung vom Fliegen eines Modells, was für das Segelfliegen konzipiert wurde. Das heißt also, dass für mich die Thermikeigenschaften eines Modells wichtig sind und diese können vorrangig nur durch geringes Gewicht erreicht werden.

Und nun zu den Flugeigenschaften:
Um eines gleich für alle Wohnzimmer-Theoretiker vorweg zu sagen: Ich beschreibe hier meine rein subjektiven Eindrücke im Vergleich zu meiner Alpina (auch knapp unter 5 kg mit vergleichbarem Setup, Schwerpunkt am hinteren Limit) und anderen Elektroseglern unter 5 kg. Ich kenne auch keinen von der Fa. Tangent, pm-aero oder FW-Models. Aufgrund 40 jähriger Modellflugerfahrung einschließlich damaliger Wettbewerbsteilnahme bei F3B/E und F3B/A erlaube ich mir jedoch bestimmte Vergleiche vorzunehmen.
Manche werden es aufgrund obiger Zeilen schon ahnen: So richtig begeistert bin ich nicht von der ASW 17, wobei das vielleicht auch an meinen hohen Erwartungen liegen dürfte, die wahrscheinlich erst durch diverse Forenbeiträge erzeugt wurden. So konnte ich in manchen Beiträgen von einer Auslegung der ASW im Sinne eines F3B Seglers lesen oder auch von super Thermikeigenschaften usw.

Nun, weder ist die ASW mit einem F3B Segler vergleichbar noch unterscheidet sie sich wesentlich von anderen Seglern hinsichtlich den Thermikeigenschaften.

Positiv aufgefallen sind mir die guten Kreisflugeigenschaften im Vergleich zur Alpina. Die Alpina ist hier eindeutig zickiger. Wenn die Kreisbahngeschwindigkeit zum Neigungswinkel nicht passt, mag das die Alpina gar nicht und die Flugleistung geht in den Keller. Wenn alles passt, kann man mit der Alpina wunderbar in der Thermik kreisen. So konnte ich einmal in konstant 10 Meter Höhe in der Ebene fast 15 Minuten lang vor der Pilotennase in der Thermik kreisen. Die ASW 17 ist hier im Vergleich unkomplizierter und kreist sich ähnlich wie ein Wettbewerbsflugzeug (ja, hier ist der Vergleich zu F3B zulässig) ohne Hereinfallen in den Kreis oder dauernde Steuerkorrekturen. Die Leistungen in der Thermik sind aber von der ASW nicht besser oder schlechter als von jedem anderen 5 kg Segler. Ein Sharon oder auch Delphin (Aer-o-tec) wird hier eindeutig bessere Leistung erbringen, wobei das auch kein Hexenwerk ist, das sie ja wesentlich leichter sind. Ich wage sogar zu behaupten, dass die Alpina aufgrund der höheren Flächentiefe minimal besser auf Thermik anspricht als die ASW. Aber wie oben gesagt, sind dies alles subjektive Eindrücke.
Positiv finde ich auch die gute Steuerfolgsamkeit der ASW im Vergleich zur Alpina. Die großen Rudertiefen in Verbindung mit den dreigeteilten Klappen wirken sich hier positiv aus. Auch die Butterflybremswirkung ist hervorragend und vor allem lässt sie sich noch prima um die Längsachse steuern.

Die Richtungsstabilität ist bei der ASW im Vergleich jedoch nicht so gut ausgeprägt. Der kurze Rumpf im Verhältnis zur Spannweite erfordert öfters Korrekturen beim sauberen Geradeausfliegen. Gespannt bin ich da auf Erfahrungsberichte der neuen ASW 17 von pm-aero, die hier einen längeren Rumpf konstruiert haben.
Die Gleitleistungen sind jedoch bei positiven Wölbklappen vergleichbar zur Alpina. Hier hatte ich eher eine wesentliche Verbesserung (genauere Profilgenauigkeit durch GfK Bauweise, höhere Streckung, etc.) erwartet. Bei neutralen Wölbklappen ist die Grundgeschwindigkeit für meinen Geschmack zu hoch. Sicherlich ein Tribut an das dünnere Profil im Vergleich zur Alpina. Die Schnellflugeigenschaften sind dann natürlich besser als bei der Alpina oder ähnlich konzipierten Seglern.

Insgesamt kommt mir die Alpina in der Luft jedoch erwachsener vor und fliegt – trotz der Konzipierung als Zweckmodell – eher wie ein größeres Segelflugmodell. Auch optisch, und das hatte ich nicht gedacht, wirkt die Alpina in der Luft im Vergleich zur ASW eher wie ein echtes Flugzeug (behäbiger, einen Tick langsamere Grundgeschwindigkeit, usw.).

Fazit: Wer Elektrosegler eher als Motorflugzeug versteht oder einen Impeller einbauen möchte, ist bei der ASW 17 goldrichtig. Der Fokus der ASW liegt eher auf sehr gute Schnellflugeigenschaften bei noch guten Thermikeigenschaften. Bei der Alpina verhält es sich eher umgekehrt. Sicherlich sind beide gute Allround-Modelle, aber doch wieder eher in die ein oder anderer Richtung aufgrund ihrer Konstruktion ausgeprägt.
Oder anders gesagt: Ich dachte, dass meine Alpina nach dem Bau der ASW eher in der Ecke verstauben wird. Das wird wohl nun eher nicht der Fall sein.
 

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foxfun

User
Hallo Günter.

Sehr guter und sachlicher Bericht. Ich finde es gut, dass es auch andere, subjektive Erfahrungswerte gibt und dass sie hier mit veröffentlicht werden. So bekommt man ein umfassenderes Bild. Danke dafür.

Schöne Grüße Martin
 
Hallo Günter,

...
Die Gleitleistungen sind jedoch bei positiven Wölbklappen vergleichbar zur Alpina. Hier hatte ich eher eine wesentliche Verbesserung (genauere Profilgenauigkeit durch GfK Bauweise, höhere Streckung, etc.) erwartet. Bei neutralen Wölbklappen ist die Grundgeschwindigkeit für meinen Geschmack zu hoch. Sicherlich ein Tribut an das dünnere Profil im Vergleich zur Alpina. Die Schnellflugeigenschaften sind dann natürlich besser als bei der Alpina oder ähnlich konzipierten Seglern.
...

Um das beste Gleiten/Sinken im Geradeausflug abzurufen haben sich bei mir Wölbklappenausschläge von -2.5/2/1 Grad (von innen nach aussen) bewährt. Vier Grad Ausschlag sind schon zuviel, da verliert man Leistung (ich spreche nur vom Geradeausflug). Hast Du diese, meiner Meinung nach, "optimale" Klappenstellung? Und trotzdem gleitet die Alpina genau so gut? Hmm... würdest Du mir vielleicht Deine Alpina verkaufen ;)
Die neutrale Klappenstellung funktioniert im Prinzip vom zügigen Gleiten bis in den Langsamflug. Wie schnell der Flieger bei Neutralstellung rennt, lässt sich dabei doch mit dem Höhenruder einstellen? Ich würde generell nicht erwarten, dass man einmal für eine Klappenstellung eine angenehme EWD einstellt und sich dann automatisch die zu anderen Wölblklappenstellungen passenden Geschwindigkeiten automatisch ergeben. Mag sein, dass das näherungsweise für manche Flugzeuge gilt, aber allgemein doch eher nicht. Ich z.B. erfliege und programmiere zu jeder Klappenstellung eine passende Hlw-Stellung.

Viel Spass noch mit der Kiste!

Michael
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Günter,

einen großen Unterscheid erwähnst Du nicht: die ASW 17 ist scale. Das war bei der Enwtwicklung eien Vorgabe, die auch ein paar Restriktionen mit sich brachte, die wir aber gerne eingeganen sind.

Daher die geringeren Profiltiefen und damit der Eindruck, dass eine Alpina größer wirkt. Dass Du konstatierst, dass die ASW 17 sich sehr unkompliziert fliegen lässt, ja sogar etwas unkomplizierter als eine Alpina, ist und leistungsmäßig (lassen wir mal weg, wie man Leistung definiert) an reine Zweckmodelle herankommt ist für mich das große Lob in deiner Einschätzung. Die Auslegung orientierte sich an F3B Modellen der Generation Estrella und Co, da flogen noch Modelle mit MH32 erfolgreich auf der Tour mit. Und so fliegt sich die ASW auch, unkompliziert und relativ thermikstark.

Zum Einsatz von Wölbklappen noch ein Wort. Wenn Du einen Schwerpunkt gefunden hast der Dir angenehm ist und Dir aber dazu die Grundgeschwindigkiet der Klappen im Strak zu hoch ist kannst Du ohne Bedenken leicht postiv verwölben. Wer ein langsame Grundgeschwindigkeit in der Ebene bei ruhigen Bedingungen bevorzugt, für den ist es sogar zu empfehlen. Am Hang oder bei Wind würde ich persönlich eher bei höherer Grundfahrt bleiben, bin eben Hangflieger. Das Profil ist absichtlich breitbandig enworfen und behält die Breitbandigkieit auch bei leichtem (!) Verwölben bei. Beim Entwurf haben wir uns am Schnellflug orientiert und darauf geachtet, dass mit Neutralstellung bis herunter zum Nullautrieb der Widerstand nur moderat ansteigt. Diese Breitbandigkeit beizubehalten ist bei einem anderen Entwurf bei dem für den Schnellflug entwölbt werden muss so nicht zu erreichen. Entwölben bringt nur weniger Moment und damit mehr Ruhe bei böigen Verhältnissen oder durchfliegen von Windscheerungen, aber nicht spürbar weniegr Widerstand.

Zum Flächenstab noch ein kleiner Tipp:
bei geringem Spiel einfach mit Klarlack ein zweimal Ober- und Unterseite lackieren und wenn es zu stramm geht mit feinem Schleifpapier auf Maß schleifen. Wenn es eher die Größenordung einer Lage Tesa fehlt nehme ich beim nächsten Mal laminieren Ienen pinsel voll Harz und fahr eine Seite ab. Meiner passt übrigens perfekt, aber wer selbst schon Hülsen gewickelt hat weiß, dass das nicht immer so klappt und einen CFk Stab runterschleifen ist eine zeitaufwändige Sauerei.

Weiter viel Spaß mit der ASW 17.

Hans

P.S. Mein Beitrag hat sich mit dem von Michael überschnitten. Noch was zum Vergleich mit der Alpina. Wenn man ein Modell gewohnt ist und ein anders Modell anfänglich genauso fliegt wie das Alte, merkt man oft nicht den Fortschritt. Erst wenn man sich auf das neue Modell eingeflogen hat und seinen Flugstil etc. angepasst hat, tritt der zutage. Zudem muss man echt synchron fliegen, um zu vergleichen. Schin dadruch dass die ASw 17 kleienr wirkt, verändert sich die Wahrnehmung. Wenn es nach einer Weile immer noch nicht passt, dann passt das Modell nicht zu seinem persönlichen Flugstil. Dazu ist nicht umsonst die Alpina seit Jahrzehnten so beliebt und nicht der schlechteste Benchmark. In Styro-Abachi kaum zu toppen.
 
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Robinhood

Vereinsmitglied
... ie ASW 17 ist scale...

...dass die ASW 17 sich sehr unkompliziert fliegen lässt, ja sogar etwas unkomplizierter als eine Alpina, ist und leistungsmäßig (lassen wir mal weg, wie man Leistung definiert) an reine Zweckmodelle herankommt ist für mich das große Lob in deiner Einschätzung...

Da ich von Zweckmodellen kommend vor einigen Jahren mit Scalemodellen angefangen habe, weiß ich genau wovon Hans hier spricht. Ich hatte noch nie einen Scaleflieger, der sich so unzickig und breitbandig - aber nie langweilig - fliegen läßt. Und dabei auch noch super aussieht. An jedem Hang oder Modellflugplatz ist die ASW17 eines der am meisten beachteten Modelle.
 

Segelflieger

Vereinsmitglied
@Günter

Ich habe die FW ASW 17 letzte Saison relativ viel geflogen, unter anderem auch in alpinem Gelände, aber auch zuhause, sowohl an den Hängen der rauen schwäbischen Alb wie auch in der Ebene auf dem Modellflugplatz. In früheren Jahren habe ich auch die Alpina oft geflogen. Besitze sogar noch immer eine....

Ich kann Deine Aussagen, insbesondere zur Thermikempfindlichkeit und zur Richtungsstabilität, in keiner Weise bestätigen. Darf ich Dich fragen, welchen Schwerpunkt Du fliegst? Ich hatte bei meinem Erstflug mit der ASW 17 (nicht zuletzt aufgrund der Angaben hier im Forum) einen etwas weit hinten liegenden Schwerpunkt gewählt und war dann aber mit den Flugeigenschaften gar nicht warm geworden. Nach Schwerpunkt-Korrektur hatte ich dann plötzlich ein "anderes Modell" am Knüppel. Die ASW 17 liegt für mich leistungsmäßig definitiv eine Stufe über der Alpina, wobei die Alpina ja in der Tat kein schlechter Allrounder ist und die Luft nach oben zwangsläufig dünner wird....
 

gringo

User gesperrt
Rudi, wenn deine so gut geht, wie die von deinem Bruder
und du so gut fliegst wie er,
dann ist es eine perfekte Symbiose. :cool:
 

robi

User
@Günter

Ich habe die FW ASW 17 letzte Saison relativ viel geflogen, unter anderem auch in alpinem Gelände, aber auch zuhause, sowohl an den Hängen der rauen schwäbischen Alb wie auch in der Ebene auf dem Modellflugplatz. In früheren Jahren habe ich auch die Alpina oft geflogen. Besitze sogar noch immer eine....

Ich kann Deine Aussagen, insbesondere zur Thermikempfindlichkeit und zur Richtungsstabilität, in keiner Weise bestätigen. Darf ich Dich fragen, welchen Schwerpunkt Du fliegst? Ich hatte bei meinem Erstflug mit der ASW 17 (nicht zuletzt aufgrund der Angaben hier im Forum) einen etwas weit hinten liegenden Schwerpunkt gewählt und war dann aber mit den Flugeigenschaften gar nicht warm geworden. Nach Schwerpunkt-Korrektur hatte ich dann plötzlich ein "anderes Modell" am Knüppel. Die ASW 17 liegt für mich leistungsmäßig definitiv eine Stufe über der Alpina, wobei die Alpina ja in der Tat kein schlechter Allrounder ist und die Luft nach oben zwangsläufig dünner wird....

Hallo Rudi,

bin gerade am Fertigstellen meiner FW ASW17 und hoffe sie pünktlich zum Frühjahr in die Luft zu bekommen.
Ist mein erster Flieger mit Impeller, bin gespannt wie Flitzebogen!

Mit welchem Schwerpunkt fliegst Du jetzt Deine ASW17?

(Bei meinem Pace FX² hatte ich anfangs auch einen recht weit hinten liegenden SP
und bin nicht zurecht gekommen. Weiter vorne liegend bin ich nun zufrieden).

Danke & Gruß
robi
 

Robinhood

Vereinsmitglied
Mit welchem Schwerpunkt fliegst Du jetzt Deine ASW17?

Im Zusammenhang mit welchem Gewicht? Die leichtere Seglerversion kann durchaus etwas hecklastiger geflogen werden als die Impellervariante.
 

Segelflieger

Vereinsmitglied
@ Robi

Ich fliege die ASW 17 seit dem zweiten Flug mit Schwerpunkt 90 mm. Beim Erstflug (am Gaugen auf 1850 Metern über NN) hatte ich 92 mm eingestellt und war von Flugleistung und Handling zunächst etwas enttäuscht. Dann auf 90 mm korrigiert und es war ein anderes Modell - in jeder Hinsicht perfekt.

Ich habe interessehalber auch später immer mal wieder mit weiter hinten liegenden Schwerpunkten experimentiert (bei mir ziemlich einfach durch Verschieben des 6S-Antriebsakkus möglich), bin dann aber immer wieder rasch zurück zum vorderen Wert, weil Leistung in Verbindung mit Handling so am besten für mich passt.

Ich habe hier im Forum natürlich auch gelesen, dass Michael Kiefer 92 mm als ideal und bis 95 mm als optional genannt hat. Ich persönlich komme mit einem weiter hinten liegenden Schwerpunkt aber nicht zurecht.

Ich fliege eine Klapp-Impeller-Version. Mein Bruder fliegt die gleiche Maschine mit FES-Antrieb, sein Modell ist dadurch 700 Gramm leichter als meines. Bezüglich Schwerpunkt hat er aber unabhängig von mir die identische Erfahrung gemacht. Auch er fliegt die ASW 17 mit </= 90 mm. Ich muss dazu sagen, dass wir meist im Mittelgebirge (600 -1000 m ü.NN) oder in den Alpen (>1.800 m) fliegen, wo die Luft dünner ist als im reinen Flachland. Vielleicht spielt das mit eine Rolle.

Du kannst Dich auf den Erstflug wirklich freuen. Richtig eingestellt begeistert die ASW 17 von FW rundum durch Leistung, sowohl in Thermik als auch in der flotteren Gangart. Besonders beeindruckend ist das total gutmütige Landeverhalten, auch in hochalpiner Luft.

@gringo
Flugzeug und Pilot sind absolut ebenbürtig (mindestens:rolleyes::p)

@Robinhood
Mein Abfluggewicht mit Ceflix-250 Klapp-Impeller an 6 S 4000er liegt bei 5.506 Gramm. Die "FES-Brudermaschine" ist ca. 700 Gramm leichter, also unter 5 kg.
 
Zuletzt bearbeitet:

Robinhood

Vereinsmitglied
Ich fliege seit einem Jahr beide Versionen (2 Rümpfe), einen Klappimpeller und einen reinen Seglerrumpf, überwiegend in hochalpinem Gelände und Mittelgebirge, hin und wieder mal Schlepp am Platz. Den Impeller-SP habe ich bei 88mm, den Segler bei 91mm. Alles hinter 92mm war mir auch zu kritisch.

@Rudi: Meine Maschinen sind schwerer. Die Migflight E80 an 8s 4000mAh wiegt 6,2kg, der Segler wegen etwas scaligerem Ausbau, etwas schwerem Ezfw und Schleppkupplung 5,2kg.
 
Zuletzt bearbeitet:
Prima, so langsam passt das für mich zusammen. Ich bin ja (blöderweise) gleich mit SP92 gestartet und kam damit überhaupt nicht zurecht. Hatte dann 89 für mich als gut empfunden; wobei ich ehrlich gesagt noch keine nennenswerten Flugzeiten auf dem Modell habe. Aber jetzt in die neue Saison werde ich mit SP89 starten.
Und mein Modell wiegt 5950 gr mit Jetec-80 an 6S5000 mAh.

@ Günter: wo liegt Dein SP aktuell? Versuchs doch mal mit 88 oder 89; war für mich damit ein ganz anderer Flieger und ich war dann sehr zufrieden.

Viele Grüße
Jochen
 

robi

User
Hallo Rudi und die anderen SP Profis,

erst mal Danke für die Infos!

Ich habe mal das WinLängs bemüht und komme zu diesem Ergebnis:

SP 16% ca. 83,8 mm
SP 12% ca. 90,7 mm
SP 8% ca. 97,5 mm

Denke, ich werde für meine Impellerversion im Bereich 88 mm anfangen, scheint ja gut zu funktionieren.

Gruß robi


SP ASW17.jpg
 
Hallo,
Danke für die Rückmeldungen. Meine Befürchtung, dass der Beitrag falsch verstanden werden könnte, haben sich zum Glück nicht bewahrheitet.

Den Schwerpunkt habe ich eher am hinteren Limit eingestellt, also schwanzlastiger. Ich verspreche mir davon bessere Kreisflugeigenschaften. Die genaue Lage kann ich nicht mehr genau sagen, da ich mit meinen Einbauten ziemlich oft variieren musste, um ohne Blei auszukommen. Dazu unterlief mir noch bei der Planung der Einbauten der Fehler, dass ich beim Ermitteln des Gesamtgewichts durch Wiegen der einzelnen Teile vergessen habe, den Flächenverbinder mit zu wiegen. Auf die anfängliche Freude, genau unter 5 kg zu sein, hat sich dann nach der Fertigstellung beim zweiten Mal auswiegen (diesmal des zusammengebauten Modells) die Ernüchterung ergeben. Also durfte ich wieder alles umplanen und umbauen.

Die Wölbklappenausschläge dürften so sein, wie von dir (Michael) beschrieben. Ich habe zwar keinen Gradmesser bemüht, aber 4 Grad sind es mit Sicherheit nicht. Weniger Wölbklappenausschläge sind da meistens besser.

Gestern Abend hatte ich beim Fliegen nach dem Anstechen aus ca. 100 Meter für wenige Sekunden flattern. Ich dachte zuerst, dass ein Flächenruder geflattert hätte, bei der Landung stellte ich dann aber fest, dass das Höhenruder geflattert haben muss. Zumindest war ein leichtes Spiel auf der Höhenruderanlenkung, was vorher nicht in diesem Maß vorhanden war. Das IDS System der Flächenruder war davor und nach dem Ereignis komplett spielfrei, auch unter Belastung.
Bei der Kontrolle zu Hause stellte ich dann fest, dass eine Kugelkopfbohrung in einer M2 Befestigungsschraube Spiel hatte. Das M2 Gewinde hatte beim Nachmessen einen Durchmesser von 1,85 mm und nicht wie üblich knapp 2,0 mm. Wahrscheinlich hat sich die M2 Stopmutter etwas gelöst (vielleicht auch einen Gewindegang mit der Zeit übersprungen), dadurch hatte dann die Kugelbohrung in der Führung (Schraube) Spiel. Theoretisch kann das alles auch erst durch das Flattern entstanden sein, aber die M2 Schraube entspricht zumindest nicht der Norm (bevor hier falsche Verdächtigungen entstehen: Die Schraube war aus meinem Fundus, nicht Teil des Zubehörs von FW).

Nachdem ich ja vorher von meiner konventionellen Lösung der Höhenruderanlenkung (Vorne im Rumpf) so überzeugt war, komme ich jetzt doch etwas ins Grübeln. Dass ein Bowdenzug minimales Spiel hat, ist normal und kenne ich von meinen anderen Seglern. Wahrscheinlich hat sich auch das Spiel durch die fehlerhafte Schraube potenziert. Evtl. baue ich auch auf eine geführte Schubstange um oder eben doch das Servo ins Heck.
 
hallo Günther,

ich fliege meine 17(Segler mit unter 5 kg) inzwischen mit einem Schwerpunkt von 88 mm. Habe beim Erstflug die von Rudi angegebenen 90 mm eingestellt, da Rudi und ich den gleichen Geschmack was Abfangbogen usw. angeht haben;)

Mir lag der Flieger aber mit diesem Schwerpunkt überhaupt nicht. Immer wenn ich das Modell zu eng und langsam gekurbelt habe, kippte dieser relativ unvermittelt über die Fläche ab. Mit dem 88er Schwerpunkt ist es kein ganz anderes Flugverhalten für mich.

Des Weiteren ist mir aufgefallen, dass man beim Kurbel wenn dieser vorwölbt ist, der Flieger die Nase hochnimmt und man eher etwas drücken musste, damit die ASW nicht zu langsam wurde. Von daher habe ich auf die Thermikstellung etwas Tiefe beigemischt. Mit diesem Einstellungen kurbel ich auch noch in 10 m Höhe stressfrei einen Bart aus:)

Aber jeder hat ja auch da eigene Vorlieben...

Gruß

Philipp
 

Segelflieger

Vereinsmitglied
Nachdem ich ja vorher von meiner konventionellen Lösung der Höhenruderanlenkung (Vorne im Rumpf) so überzeugt war, komme ich jetzt doch etwas ins Grübeln. Dass ein Bowdenzug minimales Spiel hat, ist normal und kenne ich von meinen anderen Seglern. Wahrscheinlich hat sich auch das Spiel durch die fehlerhafte Schraube potenziert. Evtl. baue ich auch auf eine geführte Schubstange um oder eben doch das Servo ins Heck.

Hallo Günter,

in meiner 5,5 kg schweren Klapp-Impeller ASW 17 werkelt das Servo hinten. Ging nicht anders wegen dem eingebauten Klapp-Impeller. Ich teile allerdings durchaus Deine Bedenken, was das (dünne) Servo hinten betrifft. Nicht wegen dem Gewicht, sondern in erster Linie wegen Robustheit/ Sicherheit/ Langlebigkeit der lebenswichtigen Höhenruderansteuerung. Landeschläge auf ein 10 mm-Servogetriebe....ob das auf Dauer gut geht?

Für meinen noch zum Ausbau anstehenden zusätzlichen reinen Segler-Rumpf werde ich eine kugelgelagerte Umlenkung mit Carbon-Schubstange verbauen und das Servo vorne platzieren.

Ich würde an Deiner Stelle in der Tat erwägen statt dem Bowdenzug alternativ eine Carbonschubstange (einmal mittig abgestützt/ geführt) zu verbauen. Damit bekommst Du meines Erachtens eine härtere Anlenkung als mit Bowdenzug.

Ein "Hundert-Meter-Ablasser" darf niemals zum Höhenruderflattern führen. Da muss was mit der Anlenkung sein. Ich mit dem direkt Servo-angesteuerten Höhenruder (KST X10 Mini) und mein Bruder mit Umlenkhebel/ Schubstange/ Servo vorn haben vergangene Saison mit der ASW 17 weitaus raumgreifendendere Ablasser (auch >400 m) ohne jegliches Höhenruderflattern geflogen.

Nochmal zum Schwerpunkt:
Mess doch bitte mal, wo Du grade liegst. Ich vermute, Du bist zu weit hinten.
 

Robinhood

Vereinsmitglied
Landeschläge auf ein 10 mm-Servogetriebe....ob das auf Dauer gut geht?

Kommt auf die Art der Anlenkung drauf an. Wenn z.B. ein am Servo ein Aluservoarm montiert ist, dann kann das hart werden. Ich habe am Höhenruderservo einen Kunststoffarm mit Kugelkopf (nicht die Variante mit Loch in der Kugel sondern die Kugel mit Gewinde dran). Durch den Versatz des Angriffspunktes nach außen kann der Kunststoffarm torsieren, das nimmt schon mal etwas weg.

Viel wichtiger ist meiner Meinung nach, die Höhenruderanlenkung gegen Verrutschen auf dem 2mm-Stift (der die beiden HR-Hälften verbindet) zu sichern. Beim Rutschen der Schubstange entlang des Stahldrates kann man an der Endleiste des Höhenruders eine deutliche Bewegung feststellen. Evtl. kommen ungewohnte Abweichungen und EWD-Schwankungen daher.
 

foxfun

User
Hallo Günter.

Siehst du, es ist eine konstruktive und offene Diskussion geworden. So muss es sein. Ich hatte mit meiner FW ASW17 auch bei SP 92mm angefangen und bin damit überhaupt nicht zurecht gekommen. Inzwischen bei 89mm angekommen, fliegt sie "für mich" jetzt richtig gut - wie ausgewechselt gegenüber dem SP von 92mm.

Schöne Grüße Martin
 

Jak-54

User
Gefällt mir sehr gut.

Gefällt mir sehr gut.

Ich lese eifrig mit, weil ich meine ASW 17 in 2-3 Monaten bekomme.


Die Art und Weise wie in diesem Beitrag miteinander umgegangen wird ist lobenswert! Muss auch mal gesagt sein.
 
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