Das Beispiel ist so gut oder so schlecht wie das des Modellfliegers, der wegen irgendeines anderen technischen Defekts vom Himmel fällt. Und das passiert tagtäglich. Demgegenüber hört man aber eher wenig von US-artigen Schadenersatzklagen gegen Modellbauhändler oder -hersteller. Genauer gesagt wäre mir kein einziger Fall bekannt - und Futter gäbe es da mehr als genug!
Meinem Bruder ist neulich beim Erstflug seiner 2,3m Extra der Regler abgeraucht. Motor tot, Absturz. Via Telemetrieprotoll ganz klar nachweisbar, dass alles weit unterhalb der zulässigen Belastungsschwellen abgelaufen ist.
Jetzt will ich den mal sehen, der in so einem Fall ernsthaft Schadenersatz vom Händler und/oder Hersteller gerichtlich einfordert. (ganz davon abgesehen, dass mein Bruder das hier auch gar nicht wollte).
Und so ein Fall ist noch viel eindeutiger als ein evtl. Abriss der Funkstrecke.
Das liegt einerseits daran, dass der Geschädigte bei einem solchen Fall Sachschäden bis 500 EUR gemäß Produkthaftungsgesetz selber zu tragen hat.
Den abgerauchten Regler hätte ich auf jeden Fall eingefordert.
Anderseits ist den meisten Leuten nicht klar, welche Rechte sie haben. Und sie scheuen den Klageweg.
All das ist harmlos, solange keine Personenschäden erfolgen.
Es machen viele Händler oder Hersteller gerne Auschlußklauseln nach dem Motto: Da wir den Betrieb der Produkte nicht überwachen können, lehnen wir jegliche Haftung für Schäden während des Betriebes ab.
Derartige Klauseln sind absolut sinnfrei, wer wann und für was haftet, bestimmt das Produkthaftungsgsetz und dann wird alles auf links gedreht. Da kann eine ungenügende Anleitung schon mal dazu führen, dass ich eine auf die Mütze bekomme.
Und offen gesagt habe ich bisher keine vernünftige Anleitung für einen Sender gesehen, die der Komplexität des Produktes gerecht wird. Dass eine Funkstrecke nicht immer und überall fehlerfrei sein kann, ist schon klar aber im Fall des Falles und bei heftigen Sach- und/oder Personenschäden wird man in die Tiefen des Kaninchenbaus gehen und irgendeiner wird ans Kreuz genagelt. Meist der, der es am wenigsten verdient hat