Hallo,
Wo hast Du die Jahre seit 1960 gelebt? ;-)
[..] wie viele "Antik"-Bauer immer wieder Metallteile in ihren Modellen verbauen. Das war damals fast gar nicht möglich, da es einfach keine Kleber gab, die auch an Metall oder ähnlich glatten Flächen hielten.
Das ist nicht ganz lafhcs, aber bemüht hatte man sich dennoch:
Das stammt aus der BA vom strammen Hurra-Nationalsozialisten Kirschke, auf daß man nicht undeutsches Tonkinrohr benutzen musste, das aus der namensgebenden vietnamesischen Provinz Tonkin stammt und fast
nirgendwo anders her. Nicht aus der "Weichei-Überarbeitung" von Horst Reichenstein 1952 (der aber auch nix besseres wusste).
Am Ende dieser BA wird für eine Reichsmark der Plan des Baby
in Metallbauweise angeboten. Die halten auch ohne EP, Sekundi, Teroson, Tesa 4965, ...
Sowohl der SAM (es gibt nicht wirklich ein deutsches Chapter) als auch die Stramm-Originalen des AMD erlauben nicht nur (dezente Verwendung) moderne Materialien, sondern fordern sie bei Sicherheitsbelangen geradezu. Es gibt ebenfalls sehr wohl Unterschiede, ob ein altes Modell für das Segelflugmuseum Wasserkuppe oder die Flugwerft Schleißheim
innen drin oder zum Fliegen davor verwendet wird. Aus dem Stand fallen mir zweie ein, die beides in Personalunion betreiben. Einer hatte mir zu schmalen Gummi für einen Lippisch-Schwingenflügler abgekauft, da heute offenbar auf der ganzen Welt kein Motorgummi mehr mit 4x1mm hergestellt wird, der letzte stammte von Pirelli und wurde um 1980 herum eingestellt. Ich schlug ihm vor, daß er eine der Gummischneidemaschinen der Ausstellung benutze, um breiteren anzupassen, wir beide kennen mehrere Wettbewerbsflieger, die damit umgehen können. Wegen Zeitdrucks war das nicht mehr drin.
Na ja, eine unmodulierte 27MHz Anlage würde heutzutage auch keiner mehr einsetzen wollen.
Da hatte ein Antiker (ich lass' die Anführungstriche mal weg ;-) IIRC in Bobingen 2011 einen Dandy. Ausgestattet mit Grundig Variophon 2/4, Pendler und den Aufsteck-Fischbüchsen für die ersten beiden Bellas. Als Angstversicherung und außerdem zur Steuerung des Elektromotoraufsatz' noch eine 35er-Anlage, die mittels Ausgleichshebel in der Lage gewesen wäre, die Bellas rein mechanisch zu übersteuern, so der Pendelaudion Amok liefe. Das sei nie nötig gewesen, das letzte Mal habe ich diesen Dandy beim AMD-Abfliegen am 3. Oktober '14 gesehen, und er war überhaupt nicht verwohnt, "sportlich gelandet" oder sonstwie unansehnlich geworden. Das Ding flog auch und lag nicht nur im Gras. Irgendwo auf meinen Platten fahren auch Bilder davon 'rum.
Tatsächlich unmodulierte Anlagen (= Modulationsart A0), bei der nur der Träger getastet wird, waren irgendwann in den frühen Siebzigern in einer Meldung eines Modellhefts als "nicht mehr zulässig" bezeichnet worden. Ich hatte damals nicht verstanden, wovon da überhaupt geredet wurde.
BTW: heute ist Tonkin nicht mehr "unerwünscht", drum kann ich welches verkaufen. Zwirn und Heißleim (schnöder Knochenleim. Ob ich noch Hasenleim habe, müsste ich est nachschauen.) ebenfalls.
Ansonsten hab' ich's eher wie Hänschen, nicht päpstlicher als der Papst zu sein.
servus,
Patrick