Also eigentlich ...
Also eigentlich ...
... ja, eigentlich wäre ich jetzt fertig mit der Pitts. Eigentlich. Nachdem "eigentliche" ja eigentlich gar kein Wort ist, machen wir einfach mal da weiter, wo ich oben vor elends langer Zeit aufgehört habe
.
Mein Paket ist natürlich schon längst eingetroffen, nur war leider zwischendrin kaum Zeit, sich mal in den Bastelkeller zu verziehen. Eigentlich (da war es wieder) ist das aber gelogen, ich habe nur zwischendurch einen Röhrenvorverstärker gebaut, aber das interessiert hier eh keine Sau, also schreibe ich es auch nicht. Morgen fliege ich für knapp zwei Wochen in die Sonne (Gran Canaria
), und da ich mit dem packen und Vorbereiten schon fertig bin, habe ich mich noch kurz in den Keller verzogen. Dabei passierte dann - nein, dazu erst später.
Fahrwerk
Das Fahrwerk ansich wurde ja schon weiter oben angeschraubt, heute folgten Räder und Radverkleidungen. Keine große Sache. Die Yoghurtbecherverkleidungen wurden einseitig mit 3 mm an den Vertiefungen aufgebohrt, eine der beiliegenden M3-Schrauben durch das Fahrwerk gesteckt, und dann eine dicke U-Scheibe und 3 Muttern aufgefädelt und mit etwas Loctite gesichert. 3 Muttern deswegen, um das Rad einigermaßen in die Mitte der Radverkleidungen zu bringen. Von außen werden die Asphalttrennscheiben, die übrigens noch mit 3 mm aufgebohrt werden müssen, mit einem beiliegenden Stellring gesichert. Das sieht dann so aus:
Als nächstes wurde die Kabinenhaube der Anformung entlang ausgeschnitten und probehalber aufgesetzt. Da sie hinten doch etwas lang war für meinen Geschmack, wurde eine ca. 4 mm breite Überlappung angezeichnet und entsprechend abgeschnitten.
Die Befestigung habe ich auf zweierlei Arten durchgeführt. Zum einen sichert hauchdünnes doppelseitiges Klebeband die Haube gegen Klappern etc. zum anderen sorgen die eigentlich vorgesehenen 4 selbstschneidenden Schrauben noch zusätzlich für Halt.
Das sollte selbsterklärend sein?! Danach konnte ich die Pitts zum ersten mal fertig zusammengebaut auswiegen! Eddy hatte mir freundlicherweise den Schwerpunkt gemailt (5 cm ab oberer Nasenleiste, also knapp vor der unteren NL und somit Pitts-typisch). An dieser Stelle wurde im oberen Rumpfdrittel derselbe durchbohrt, und ein 0,8 mm Stahldraht durch den Rumpf gefädelt. Die Auswiegerei an der oberen Fläche hat gerade bei Doppeldeckern zur Folge, dass man aufgrund des irgendwann zu geringen wirksamen Winkels zuviel Blei reinpackt, und hinterher auf den blöden Hersteller schimpft ...
Trotz dieser Vorarbeit zeigte das Heck der Pitts gnadenlos gen Boden. Erst mit nach vorne gerückter Motorhaube und ebensolchem Akku wollte der Schwerpunkt einigermaßen passen. Ergo: Der Empfänger muss sein jetzt schon angestammtes Plätzchen räumen und nach vorne rücken, der Akku kommt unter den Motorträger, der Regler ebenfalls, und die Haube wandert 10 mm weiter nach vorne.
Motorträger? Der aufmerksame Leser mag sich jetzt verwundert den Kopf reiben und die Augen kratzen, habe ich das Teilchen doch vor nicht allzu langer Zeit erst vor aller Augen verbannt, und den Motor gewichtsoptimiert direkt in der Motorhaube untergebracht?! Tja, da wusste ich auch noch nicht, was kommen würde ...
Ratespiel
Was ist das:
Zu weit weg? Ok. Was ist das:
Immer noch nicht? Na gut, und jetzt?
Vergesst es, ihr kommt eh nicht drauf. Das ist Motorhaube. Als gewissenhafter Tester habe ich keine Kosten gescheut, und mir lange Gedanken darüber gemacht, wie ich die Qualität des Laminats überprüfen könnte. Herausgekommen ist, nach einer komplizierten Rechnung, die mich alleine schon 2 Wochen gekostet hat, folgendes Prozedere: Man montiere die eigentlich vorgesehene 10x5 APC, schalte zwischen Akku und Regler das oben bereits erwähnte Watt´s Up, und hernach Sender und Empfänger ein. Jetzt wird es wichtig und kompliziert: Positioniert das Modell im richtigen Winkel auf der Werkbank, sodass der Luftzug des Propellers die bereitgelegten Kleinteile problemlos ansaugen kann, vor allem den Putzlappen mit darin eingewickeltem Harzbrettchen! Die richtige Größe desselben ist empirisch zu ermitteln, es kann und darf interpoliert werden. Bitte das Brettchen so wählen, dass es erst bei ca. 3/4 anliegender Leistung (264 W laut Watt´s Up) angesaugt werden kann! Erst dann zeigt sich der Effekt, dass der Propeller ob der plötzlichen Verzögerung die kinetische Energie an die Motoraufhängung weiterleiten kann, was wiederum dafür sorgt, dass der am Motor hängende Prop, nunmehr jeglicher Führung entsagend, mit ca. 4500 U/min auf die Motorhaube kloppt. Was dann zu obigen und nachfolgenden Bildern führt:
Schön gell? Das Laminat ist übrigens recht trocken, dafür die Deckschicht umso härter. Übrigens sollte man bei dergleichen wissenschaftlichenTests unbedingt Gehör- und Augenschutz tragen, wenn man genauso schreckhaft ist wie ich ... Übrigens haben die vier selbstschneidenden Schrauben der Motorhaubenbefestigung astrein gehalten
Nun gut, eine neue Motorhaube ist geordert, so gesehen hat der Urlaub auch was Gutes. Ich verabschiede mich hiermit mit auf mich selbst gerichtetem Kopfschütteln und Verbiegungen der Form "selbstindenallerwertestenbeißen", und wünsche euch eine schöne Zeit!