Rumpfbau 1 (Mods)
Rumpfbau 1 (Mods)
Man sieht oben, dass der Rumpf enormes Volumen hat. Holger sagte dazu neulich in etwa:
Der ist so groß, dass darin ein Echo entsteht. Logisch, der ist seiner Zeit entsprechend so ausgelegt,
dass darin die damaligen Standardkomponenten Platz fanden. Darum kann er nicht so viel kleiner
sein, als der eines RC1-Fliegers aus dieser Zeit.
Ich meine, dieser voluminöse Rumpf macht auch den Charme des Rasant aus. Also macht ihn erst
zum Rasant?!
Modifikationen
Ich werde dennoch einige Modifikationen vornehmen. Zunächst werde ich auf den Motorträger aus
Holz leider verzichten. Natürlich ist das eine sehr leichte Lösung. Aber dafür bräuchte man langfaseriges
Holz, was nicht reißt. Also etwa Walnuss oder Esche. Das habe ich nicht. Auf einem Motorträger aus
Kunststoff, in den man Gewinde schneiden kann, ist der Motor leichter zu montieren. Zudem baut sich
der Rumpf leichter, wenn man zunächst nur bis zum Motorspant baut und die "Cowling" später vorne
aufsetzt.
Um etwas für den Prop-Vortex zu tun, wird der Rumpf etwas schmaler gebaut. Denn es kann gut sein,
dass am ENYA 15CX ein 7" Prop die beste Leistung bringt. Auf den dezenten Schwung (das Zusammenziehen)
des Rumpfes zwischen Flügel und Motorspant muss ich dabei dann leider verzichten.
Es liegt nahe, das Höhenruder von unten aus dem Rumpf heraus anzulenken und die Anlenkung nicht
seitlich aus dem Rumpf zu führen. Insbesondere deshalb, weil das Höhenruder durchgängig aus einem
Stück ausgeführt ist.
Das Innenleben einer solchen Konstruktion interessiert mich meistens eher weniger. Nach dem Studium
von gefühlt 1 Mio. Planen habe ich mir für die entscheidenden Details im Laufe der Zeit die Lösungen
und Verfahren herausgesucht, die mir persönlich am besten Gefallen und sich für mich bewährt haben.
Auf diese Weise kann ich die "Baugeschwindikeit" erhöhen und Probleme im Aufbau von vorneherein
vermeiden. Außerdem richtet sich der Aufbau sinnvoller Weise immer nach dem tatsächlich vorliegenden
Baumaterial. Dieses sollte eher die Dimensionierung und Auslegung der Bauteile bestimmen, als die
vorliegende Zeichnung.
Für die Seitenteile haben wir eine Schablone aus Hartfaser angefertigt. Wie schon gesagt, es entstehen
zwei Flieger und wahrscheinlich wird mich der Rasant noch etwas beschäftigen (der zweite Flieger ja wird
meist besser und beim Dritten hat mans dann...
).
Auf den vorderen Teil des Rumpfes lege ich bis in die Torsionsbox hinein (also bis hinter den Flügel)
Sperrholz auf. In diesem Falle ist das 0.8 mm, weil ich grade nichts anderes zur Hand habe. 0.6 oder
0.5 mm würden wohl reichen.
Ich klebe überwiegend mit langsamem (L-) Harz. Das macht den Bau entspannt, lässt sich mit dem Pinsel
auftragen, entsprechend der Anwendung richtig "einstellen" (verdünnen oder verdicken) und wird vor allem
auch langfristig richtig fest, ohne das Feuchtigkeit viel ausrichten kann. Hier ist das Harz mit etwas Pigmenten
rot eingefärbt, damit man den Auftrag besser kontrollieren kann:
Wie kam das Epoxy-Harz in unseren Modellbau? Tatsächlich wurden Harze und Glasgewebe im Ostblock schon
seit den 50gern im Modellbau verwendet. Vornehmlich in Russland, aber auch in der Tschoslowakei und in Ungarn.
Außerhalb der industriellen Verwendung kam 2K Epoxi-Kleber in Deutschland zunächst als "Super-Kleber" in kleinen
Tuben auf den Markt. Es war Richard Schley sen. gewesen, der diesen Kleber entdeckte und bei seinen Freiflug-
modellen verwendete. Es wurmte ihn vor allem, dass seine Fllieger, wenn er sie manchmal erst einige Tage später
wiederfand, durch die Feuchtigkeit verdorben waren. Er experimentierte mit diesen Klebern und suchte in der Industrie
nach Lieferanten. Harz und Härter kamen damals aus verschiedene Quellen, der Härter meine ich von Esso. Schley ließ
sich verschiedene Harze anfertigen und einstellen und füllte dieses dann aus großen Fässern in für den Modellbau sinnvollen
Gebindemengen ab. Auf unzähligen Messen zeigte er später die Verabeitung und führte den mittlerweile entwickelten
Rumpfbau aus Formen vor. Auch die Schneidetechnik von Styroflügeln wurde durch ihn populär. Die spätere Firma
Schley-Modellbau, bzw. Epoxy-Schley hat in der Folge für die diversen Hersteller Tausende Rümpfe produziert.
Im Ürbigen gelang Richard Schley später dann auch die Erringung der Europameisterschaft im Freiflug. Allerdings wohl
nicht wegen der Kleber.
Damit der Rumpf später verrundet werden kann, sind oben und unten 6 mm Leiten angesetzt, das Gitter im hinteren Teil
ist aus 4 mm Balsa gefertigt, die Rumpfseitenteile aus 3 mm Balsa, beider Rumpfseiten zusammen wiegen später 92 Gramm:
Nur der Vollständigkeit halber: Die Leisten sind natrülich mit dem praktischen Leistenschneider von KAVAN aus Brettchen geschnitten.
Also nicht extra gekauft.