Bewicklung des aktuellen Kontronik Pyro 900-520

Aber bis das begriffen wird das die einen Motoren die Peakleistung der anderen Motoren als Dauerleistung abgeben da können wir bei dem Guru hier bis zum Sant Nimmerleins Tag warten

Recht gewagte These. Welche Motoren (ich hoffe mal gleichen Gewichts und gleicher n spec) hast Du damit konkret im Blick?
Wie definierst Du für diesen Fall "Peakleistung" und "Dauerleistung" (Zeit in Sek)?
Könnte ien schönes Experiment geben.

der Repariert ja so gerne seine abgebrannten Motoren .

Auch falsch. Da steht meine "kaputtgemachten" Motoren. Abbrennen tun die bekanntlich nur extremst selten.
Kannst ja mal in der "Speedflying-Blase" nachfragen!

Auch irgendwie auffällig, dass die Pyros jetzt aushalten, was sie vorher nicht ausgehalten haben.
Das wird sicher an meinem Zauberspruch liegen, den ich ihnen nach der Neuwicklung vorlese!
Aber den verrate ich Dir nicht....
 
Was das Reparieren an sich angeht:

Klar - da hat CL recht - im Interesse des jeweiligen Herstellers ist das eher nicht. Egal, ob Kontronik, X-Nova; Neu oder Scorpion oder Plettenberg oder wer auch immer.
Für den ist es einfacher (und üblich), den kaputten Motor in die Tonne zu kloppen und einen neuen aus dem Regal zu nehmen und mit einem gewissen (normalerweise der Händlermarge entsprechenden) Preisnachlass zu verkaufen.
Insofern schadet ihnen jede Reparatur tatsächlich wirtschaftlich.

Aber mittlerweile hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass eine Reparatur zumeist der nachhaltigere Weg ist - Der Verbrauch an materiellen Ressourcen ist deutlich geringer und der aufgerufene Preis ist bei hochwertigem Ausgangsmaterial in 100% der Fälle niedriger, als der Neu- bzw. Austauschpreis.
Und das Ergebnis einer Reparatur ist manchmal sogar besser, als bei einem der Gewinngenerierung / Gewinnoptimierung verpflichteten Hersteller hergestellte "Ausgangsmaterial".

Ja, das Reparieren an sich macht mir tatsächlich Spaß.
Dazu kommt noch der Spaß, ein bissel die Welt gerettet zu haben.
In meinem persönliche Falle ist der sogar doppelt, wenn der Ertrag einem gemeinnützigen Zweck zugeführt wird.

Und natürlich nutze ich die beim Reparieren gewonnen Erkenntnisse über das, was irgend ein Hersteller richtig gut macht, sofort in meiner eigenen Powercroco - Fabrik.
Bekanntlich macht die ganze Industrie (egal, ob in Deutschlend, Europa oder China) das ganz genauso - und solange keine Patente verletzt werden, ist das juristisch vollkommen in Ordnung!
;)
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Vorschlag: Ich finde das State vom Ralph (jetzt) wichtig und angebracht - aber - BITTE lasst es doch einfach "so" stehen!

Hier soll es mit der PYRO-Reparatur weiter gehen. Wenn Euch nach einer Diskussion ist, wo es um Sinn-/Unsinn einer Mortorenreparatur geht, egal welcher Hersteller, dann macht einen neuen Thread dazu auf! Ich kopiere den Eröffnungsthread (#63) dann gerne dort hinein!
 
Die Idee mit dem eigenen Thread zm Sinn oder Unsinn des Reparierens finde ich echt gut.
Insofern: bitte gerne in einen neuen Thread verschieben.
Vielleicht ist eine Diskussion dazu von mehrseitigem Interesse!
 
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steve

User
Hi,
schön weiterlesen was der Hubert alles Richtig beschreibt. Seiten 66, 67, 68 . https://www.flyinggiants.com/forums/showthread.php?t=275045&page=66 Aber bis das begriffen wird das die einen Motoren die Peakleistung der anderen Motoren als Dauerleistung abgeben da können wir bei dem Guru hier bis zum Sant Nimmerleins Tag warten , der Repariert ja so gerne seine abgebrannten Motoren .

Happy Amps Christian
Naja, die Unterscheidung zwischen Peakleistung und Dauerleistung ist das eine, wie die Motoren eingebaut werden das andere. Im Speedflug hat sich die Vorspantmontage bewährt. Sie ermöglicht eine sehr gut Kühlung. Dann noch die hohe Anströmgeschwindigkeit. Auch halbgetaucht werden die Motore noch sehr gut gekühlt - das anders verhält es sich, wenn der Motor im Rumpf hinter dem Motorspant sitzt. Das ist zwar aerodynamisch besser aber die Motore werden definitiv nicht so gut gekühlt wie diese Triebköpfe. Es liegen wirklich Welten zwischen den dabei möglichen abrufbaren Leistungen.
Her noch mal ein Beispiel (Angela RCRCM) für eine halbgetauchte Einbauvariante. Der Motor ist ein Mini-Pyro 400, der von mir viele Jahren mit 2-3kw und ca.18.000rpm belastet wurde - und dann eben mehr mit 10Sek-Peaks und nicht in Dauerlast. Halbgetaucht ist die Angelegenheit auch im Gleiten noch halbwegs aerodynamisch und die Drähte lassen sich sauber und kurz mit den Steller verbinden.
Dann ist es noch ein Unterschied, wo die Drehzahl liegt: Der gleiche Motor kann bei 10s gewaltig überhitzen, während er bei 14-16s dann thermisch völlig entspannt dreht - auch wenn dann die Garantie verfällt, es im Prospekt ausdrücklich anders steht und überhaupt: Wenn das funktionieren würde, wieso macht man es dann noch nicht? (Lieblingsargument eines mir bekannten Motorenbauers).

VG
 

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Hier mal eine Maximalwicklung eines P900-45 für Speedanwendung, für die auch die Statorisolation entfernt wurde.
Die Fertigungsqualität ist nach wie vor Oberklasse, wenn man mal von der lieblosen Originalwicklung mit 4+3x 2x1,06mm D absieht, die auch ohne die schon besprochene semiprofessionelle Parallelschaltung nur 180A zulässt.
Mit einer 8+7x 1,5mm DD Wicklung konnte die Strombelastung auf 360A erhöht werden und der Füllgrad auf 215% gesteigert werden, wodurch er zwar 60g schwerer wurde aber 100% mehr Leistung für 9% Mehrgewicht sind ein fairer Tausch.
Die spezifische Drehzahl wurde auch etwas gesenkt, mit 24° Timing liegt sie bei 470U/V, ideal um eine PC 11x27 Dreiblatt mit 16000U an 42V bei 330A und 580km/h zu betreiben.

Der Synclost liegt bei 340A, wodurch der Motor selbst seine Wicklung schützt, was man durch viel Kupfer und eine nicht zu hohe spezifische Drehzahl und damit niedrigeren Synclost erreicht.
Das Gewicht liegt jetzt bei 740g aber der Speedumbau kommt ja noch wie unten am P1000 gezeigt, durch den Tausch mit einer Titanwelle spart man schon mal 40g so das man etwa bei 700g landet.
Das ergibt ein Leistungs-Gewicht von 21,5W/g was für diese Gewichtsklasse und Drehzahl ein guter Wert ist.

Interessant finde ich den Vergleich mit dem alten Eisenschwein HK4550 den ich kürzlich zur Reparatur hatte, beide Motoren leisten 15kW bis zum Synclost bei 16000U, nur macht der 4550 seinem Namen alle Ehre und wiegt einfach mal 35% mehr.
Da sieht man was mit guter Konstruktion und der höheren Drehmomentdichte eines 14 Polers raus zu hohlen ist, so das man auch gern auf 2% Wirkung verzichtet.

Noch interessanter fand ich das ich meine Beobachtungen zur Synclostberechnung verifizieren konnte.
Diese besagt das beim gleichen Schnitt und Magnetsystem der Synclost nur von der Windungszahl und dem Strom ab hängt, auch unabhängig von der Statorhöhe, was ich jetzt schon bei 5 verschiedenen Schnitten mit unterschiedlichen Statorhöhen beobachten konnte.
Der Synclost findet bei einem Schnitt/Magnetsystem immer beim selben Magnetfluss statt, und es ist Wurst ob er aus 10 Windungen mit 100A oder 20 Windungen mit 50A erzeugt wird.
Mein P1000 hat jetzt die selbe Wicklung mit 15 Windungen drauf und hat den selben Synclost bei 342A obwohl er 10mm höher ist.
Als vorher 18 Windungen drauf waren lag der Synclost bei 285A, also letztlich dem gleichen erzeugten Fluss 18W x 285A = 15W x 342A
 

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Da ist wieder ein "Pyro 900" bei mir gelandet, der nach einem "leichten Absturz" (was immer das ist?) mit dem Speedheli ein seltsames Verhalten zeigte.
Teilweise wurde am Kosmik die Initialisierung verweigert, teilweise gab es Fehlkommutierungen. Diese traten auch am YGE auf.

Ein ungewöhnliches Rasten war nicht feststellbar und alle Magnete saßen noch an ihrem Platz und waren auch gleichmäßig stark, jedenfalls soweit man das mit der "Schraubenziehermethode" feststellen konnte.
Eine mögliche Überhitzung wurde von Seiten des Eigentümers auch als sehr unwahrscheinlich bewertet.

Beim 1000V test ist der Motor sofort durchgefallen.
Nach dem Abnehmen der Wicklung zeigte sich beim Entlangfahren der Hammerstielkanten mit dem 1000V Tester an einigen Hammerstielen ein regelrechtes Blitzgewitter.
Offenbar war die braune Beschichtung auf den Kanten zu dünn ausgefallen .
Das gab es früher schon beim Pyro 700 sehr oft, ist also nix neues.
Der Absturz hatte offenbar gereicht, dass an einer (oder mehreren) Stellen die dünne Lackschicht auf dem Draht durchschlagen worden war und das Kupfer gelegentlich mit dem Statoreisen in Kontakt gekommen ist.

Netterweise hat der Max v.P. mir für einen echt guten Preis sehr schnell ordentliche GFK-Isoscheiben gefräst, nachdem wir den Statorschnitt nachgezeichnet hatten. Deren Paßgenauigkeit ist echt beeindruckend.
Die erste habe ich gerade mit "Endfest" auf das beschliffene Paket aufgeklebt.

Die Neuwicklung wird nun mit GFK-Endscheiben und Kaptoneinlagen in den Slots ausgeführt werden.
Die 3+3 D Wicklung werde ich durch eine 4+3 YY ersetzen, was bei im Prinzip gleicher Drehzahl einen etwas höheren Kupferfüllgrad ergeben wird.
Nur "etwas" höher, weil bei dieser Restaurierung das Endgewicht auf Wunsch des Eigentümers nicht zu sehr steigen darf.
 

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Während der netten Konversation habe ich das hier zu Ende bringen können.
Sprich, der Testlauf war erfolgreich.

Der Motor trägt - da ja eine größere Gewichtszunahme absolut unerwünscht war - jetzt "Gürtel UND Hosenträger". Sprich die Originalbeschichtung und zusätzlich GFK - Endscheiben und 0,15er Kaptonfolie in den Slots.
Da die Sternpunkte ohnehin "0" Potenzial haben und ringsum genug Platz ist, bleiben sie zur besseren Wärmeabfuhr "nackt".
 

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