Siggi, Das Ding wird so an die 2 Meter Spannweite bekommen.
Genau so einen Modelltyp habe ich vor Jahren gebaut - allerdings mit Rippenflügel für Thermik- und Elektroflug:
Technische Daten HS06 "Ghost Castle"/HS22 "Summerdream"
Spannweite 2000mm (900mm Mittelteil)
Tiefe 200mm-200mm-140mm
Gewicht 550-970g
Profil
HS3,0/9(B)
"Ghost Castle" ist abgebildet: 6° (7°?) V-Form pro Seite, etwas wenig, zentrales HR und SR. Ging aber besser als "Summerdream" ohne Seitenruder mit 3,5°/Seite. Sprich: Elevons + Seitenruder halte ich für ideal, 5° pro Seite machen den Kreisflug sensationell, 3,5° waren etwas eierig zu fliegen, für reinen Hangflug aber perfekt.
Das Profil HS3,0/9(B) war keine sonderlich gute Idee (cm=0). Die Leistung war absolut o.k., nur das Handling infolge des Profils nicht. Mit SWP-Verschiebung wäre dieses Modell als Segler sicherlich interessant. Und im übrigen: Der Flieger wog mit E-Antrieb 960g und flog damit sehr, sehr gut. Als Segler mit 550g war dagegen kein Durchkommen, das Ding wippte wie blöde. Insofern bau einen hammerharten und schweren Rumpf, aber einen superleichten Flügel. Das ergibt ein wirklich gutes Handling, alle anderen Versuche liefern nur mittelmäßige Ergebnisse mit großen Einschränkungen in Bezug auf Leistung oder Handling. Man kriegt beides nicht unter einen Hut.
Bei Brettern muß man ständig mit Trimmblei herumwerken, je nachdem, wie die Bedingungen sind. Ändern sich die Bedingungen, kann man weiterfliegen - aber nur mit neuem SWP. Ich habe Bretter von Windstille bis Windstärke 11 geflogen und den halben Windbereich kann man mit einer (fixen) Ballastierung abdecken - nicht aber mit einer SWP-lage! Die muß nach meinen Erfahrungen auf +/-1 Windstärke genau abgestimmt sein, also 6-8 Beaufort wird mit 7Bft. SWP-Trimmung geflogenen. Aber 5-11 fliegt man mit einem Ballast, nämlich maximal, 0-5 komplett ohne Ballast. Das ist das, was geht - was man natürlich nicht tun muß. Daher mein Hinweis bezüglich SWP, was beim Brett wichtiger ist als beim F3B-Modell die Wölbklappenstellung. Beim Brett von Kowalski/Perlick konnte ich sehen, wie sie stets mit Blei hantiert haben, denn genau diese Abstimmarbeit macht ein Brett tauglich für eine Aufgabe "Thermik" oder "Streckenflug", sonst nichts.
Trifft man die richtige Trimmung auf Anhieb, wird es ein schöner Flugtag. Trifft man sie nicht, wird Frust geschoben und das Brett an sich verflucht.
Wenn man ständig landen muß, um die Trimmung zu korrigieren, ist das sehr nervig. Und gerade beim Brett stehen Handling und Leistung über das Stabilitätsmaß in einer geradezu bösartig engen Beziehung, bereits kleine Fehleinstellungen haben gravierende Folgen.
Siggi
[ 19. März 2003, 12:10: Beitrag editiert von: Hartmut Siegmann ]