BUGATTI 100 - Holz-Renner im Eigenbau

Flugbilder

Flugbilder

Ein paar Bilder in der Luft hab ich noch. Die Fotofreaks unserer kleinen Modellflug-Selbsthilfegruppe lieben die Herausforderung...

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calamity joe

User gesperrt
Hi Holger,

wenn's soweit ist, komme ich ggf. gern auf Dein Angebot zurück. Derzeit habe ich soviel andere Dinge zu machen, daß ich lieber warte.

Das Teil geht bestimmt ab "wie Schmidts Katze".
 
Stimmt, die Voll-Rohr Geschwindigkeit liegt bei 100km/h, mehr ist bei 60cm kaum sinnvoll: sie wird sehr schnell sehr klein...

Nach inzwischen knapp 90 Flügen habe ich die unten angebrachte Seitenflosse gefühlt 20 mal wieder angeklebt. Das ist kein Dauerzustand, und deshalb hab ich mir einen "Flossen-Saver" ausgedacht.
Wer genau hinsieht, bemerkt die beiden Kavan-Scharniere an der Wurzel des SLW. Im Gegensatz zur sonstigen Gewohnheit habe ich mit dem Sekundenkleber beim Einkleben der Sarniere hier ganz bewusst nicht so genau aufgepasst. Der gewünschte Effekt hat sich auch prompt eingestellt: die Dinger sind ziemlich schwergängig, so dass sie im Flug das SLW in Position halten, bei Bodenberührung aber schön wegklappen.
Danach wieder gerade"biegen" - fertig! Funzt natürlich zu beiden Seiten.
Hätte ich auch eher drauf kommen können. So sieht die Seitenflosse schon etwas mitgenommen aus, aber ich verwende grundsätzlich die ursprünglichen Teile, so lange es geht.

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Mit Trauerflor...

Mit Trauerflor...

...für meinen Fliegerfreund Scotty Wilson ist mein kleiner Racer seit dem 7. August 2016 unterwegs.
Am Tag davor ist er mit seiner manntragenden Replica in Burns Flat, Oklahoma abgestürzt.
Schlimmer hätte der Traum von Scotty und allen, die dabei mitgemacht haben, nicht enden können.

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Trauriger Gruss,
H.
 
Wieder mal selbst schuld...

Wieder mal selbst schuld...

...wenn der Vogel runterfällt.
Auf der vorigen Seite hab ich den Flossen-Saver gezeigt. Der funktioniert ganz hervorragend und hat mir seit seinem Einbau jegliche Reparatur am untenliegenden SLW erspart.
Aber wie das so ist bei Elementen, die ein Mindestmaß an Zuwendung erfordern - beim 181. Start habe ich vergessen, die Flosse wieder senkrecht zu stellen. Und das ist dabei rausgekommen:

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Als ich das Malheur gesehen habe, war es zu spät, weil das Ding die Hand schon verlassen hatte, und diesmal war das SLW vollständig angeklappt. Das bringt, bei aller Stabilität, die Strömung da hinten so durcheinander, dass ich vor lauter Staunen zu blöd war, die Bugatti irgendwie gerade zu halten.
Ich habe erstaunlich lange gebraucht, um das mitten auf der Wiese eingeschlagene Wrack zu finden; das Gras war ca. 20cm hoch.

Und so war es mal wieder so weit:

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erstmal alles wieder in die Richtung bringen

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Motorspant wieder dran, Turtle Deck wieder fixiert

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komplettiert zum Werkstattflug ohne Motorhaube

Verwendet habe ich ausschliesslich Weissleim für die Reparatur.
Der Werkstattflug heute verlief ohne Probleme. Die Motorhaube hatte ich weggelassen, weil der Motor nicht genau in seiner alten Position rausgekommen ist. Der Sturz (vorher ca. 2°) ist jetzt null, aber das hat wie erwartet keine nennenswerten Auswirkungen. Der Start scheint etwas einfacher geworden zu sein, aber das war bei dem bockigen Wind heute nicht eindeutig.
Jedenfalls bekommt sie jetzt noch ihre Motorhaube zurück, und dann hat sich wieder mal bestätigt, dass Holz eben doch der beste Werkstoff ist;)
H.
 
Diese Motorhaube ist übrigens nichts weiter als ein gewickeltes Stück Kunststofffolie (Verpackungsmaterial), beklebt mit dunkelblauem DC-Fix. Einfacher geht's nicht, aber der Effekt ist beträchtlich:

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Ohne...

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...und mit Haube.
 
10 Jahre Bugatti 100

Die kleine Renndiva hat heute (mit zwei Tagen Verspätung) ihren Geburtstagsflug gemacht. In den 10 Jahren sind 268 Flüge zusammengekommen. Heute war das allerdings bei dunklen Wolken und heftigem Wind ein heisser Ritt, so dass ich sie nach zwei Minuten wieder reingeholt habe.

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Sie steht demnächst mal für eine grössere Überholung an, denn die Jahre sind nicht spurlos an ihr vorübergegangen. Trotzdem sind ihre Flugeigenschaften über jeden Zweifel erhaben, denn sie macht, was sie soll: schnell hin und her fliegen, mit stoischer Ruhe und einem immer noch einmaligen Flugbild.

Scotty Wilson ist jetzt seit mehr als sechs Jahren tot, und inzwischen habe ich genug Abstand gewonnen, um mich ausser sie zu fliegen auch wieder näher mit der Blauen Schönheit zu befassen.

Geblieben ist aber meine geänderte Einstellung zu jeder Art von  ambitionierten manntragenden Selbstbauprojekten. Der unschlagbare Vorteil der Modellfliegerei ist nämlich, dass niemand zu Schaden kommt, wenn es mal nicht planmässig läuft. Wer sich in sowas reinsetzt, muss sich klar sein, was er da tut. Oder besser nicht tut.
 

Ekkard

User
Hallo Holger, danke für den schönen ausführlichen Beitrag! Er hat mich in diesem Jahr inspiriert, auch eine kleine Bugatti mit 100 cm Spannweite zu bauen. Ebenfalls Rumpf kastenartig und Fläche in Schalenbauweise. Das Modell fliegt sehr agil, hat aber trotzdem sehr gute Gleiteigenschaften. Das Seitenleitwerk (6 mm Balsa) wird entsprechend einer Forumsempfehlung mit 3 kleinen Magneten und 2 kurzen Positionierzapfen gehalten. Klappt prima so.
Gruß, Ekkard
 

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Hallo Ekkard,
eine Bugatti ist immer gut gegen Langeweile auf dem Modellflugplatz. Die Konstruktion von Laurent Buissyne kannte ich nicht. Der ist aber im wesentlichen zu denselben Schlüssen wie ich gekommen, denn die Flächen sind etwas nach oben gewandert und das Profil deutet auf eine Grundauslegung als Nurflügel hin.

Meine hatte ich dieses Jahr bei einem meiner Besuche beim Club nebenan dabei. Es waren einige Leute da, die den Apparat noch nicht in Aktion gesehen hatten. Ich sag's mal so: das Ding bringt selbst alte Hasen zum Staunen:D
 

Ekkard

User
Hallo Holger,
ich habe die "große" ja auch gebaut (Foto anbei) und bin zu denselben Schlüssen gekommen: Nurflügel-Grundkonstruktion. Wenn man nämlich die Landeklappen setzt, geht die Nase nach unten (quasi Tiefenruder), man muss also Höhe dazu mischen. Ja, in der Tat ist das Modell gleich ein Magnet für die Kollegen. Sie erklären dann erstmal gerne, dass diese "alte" Kontruktion aerodynamische Zusammenhänge nicht ausreichend berücksichtigt und man ständig mit Strömungsabrissen zu rechnen habe. Tatsächlich ist das ja aber überhaupt nicht der Fall, ganz im Gegenteil. Meine beiden Modelle fliegen stabiler, als so manche andere Konstruktion :).
Ich denke, wir wissen, was wir an dieser Spezialität haben 😎
 

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Mach ma wieder schön...

Die Bugatti nimmt in meinem Hangar in mehrerer Hinsicht eine Sonderstellung ein.

- Sie ist als einzige einem manntragenden Vorbild nachempfunden. Normalerweise ergibt es für mich keinen Sinn, etwas in die Luft zu bringen, was eh schon da war. Louis de Monges Entwurf ist aber so abgefahren, dass ich nicht widerstehen konnte (und ausserdem war zum Zeitpunkt meines Erstflugs noch keine 1:1 Bugatti geflogen).

- Sie ist das einzige Einzweck-Modell im Hangar. Sie kann nix ausser hin und her hetzen, das aber richtig gut.

- Sie hat als einzige beim Aufsetzen nennenswert Fahrt drauf. Das wird sich auch mit weniger Gewicht nicht ändern, denn die Zuspitzung zum Randbogen lässt Aushungern/Überziehen nicht vorhersagbar zu.

Und jetzt ist sie 10 Jahre alt und ein bisschen weichgeklopft. Teils wegen der erwähnten Landegeschwindigkeit, die auf meiner buckligen Fliegewiese oft zu wilden Stunts nach dem Aufsetzen führt, und teils wegen zwei Einschlägen 2015 und 2017.

Ziel der Überholung ist, Struktur und Optik wiederherzustellen, und auch Gewicht abzubauen, um die Landestösse abzumildern.

Am Anfang wie immer Bestandsaufnahme:
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Ohne Akku wiegt sie 220g mit zwei 9g Servos und Folienfinish.

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Der 3S1300mAh Lipo reicht für 6-7 Minuten volles Rohr und bringt das Abfluggewicht auf 330g.

Ich peile keinen bestimmten Wert für das Gewicht an, mal sehen, was nach Reparatur und Finish herauskommt.

Was von den Innereien bleibt, wird sich auch zeigen:
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Der Steller ist erstaunlich schwer für 12A, und auf Höhe muss es auch kein 9g Servo sein.

Gesetzt sind der 20g-Motor (2500/min/V), der kleine Empfänger und das QR-Servo, weil die 4,3g Teile in meinem Fundus keine Scheibe, sondern nur gerade Hebel haben, und das passt nicht zur Kinematik.

Erstmal ausweiden und danach soll die Folie runter, hoffentlich weitgehend spurlos. Ich erwarte unter der Plastikhülle mehrere kleinere Katastrophen.

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10 Jahre Bugatti 100

Die kleine Renndiva hat heute (mit zwei Tagen Verspätung) ihren Geburtstagsflug gemacht. In den 10 Jahren sind 268 Flüge zusammengekommen. Heute war das allerdings bei dunklen Wolken und heftigem Wind ein heisser Ritt, so dass ich sie nach zwei Minuten wieder reingeholt habe.

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Sie steht demnächst mal für eine grössere Überholung an, denn die Jahre sind nicht spurlos an ihr vorübergegangen. Trotzdem sind ihre Flugeigenschaften über jeden Zweifel erhaben, denn sie macht, was sie soll: schnell hin und her fliegen, mit stoischer Ruhe und einem immer noch einmaligen Flugbild.

Scotty Wilson ist jetzt seit mehr als sechs Jahren tot, und inzwischen habe ich genug Abstand gewonnen, um mich ausser sie zu fliegen auch wieder näher mit der Blauen Schönheit zu befassen.

Geblieben ist aber meine geänderte Einstellung zu jeder Art von  ambitionierten manntragenden Selbstbauprojekten. Der unschlagbare Vorteil der Modellfliegerei ist nämlich, dass niemand zu Schaden kommt, wenn es mal nicht planmässig läuft. Wer sich in sowas reinsetzt, muss sich klar sein, was er da tut. Oder besser nicht tut.
Karl Valentin sagte, als erste Versuche mit ferngesteuerten Flugzeugen gemacht wurden: Da traue ich mich auch mitfliegen, wenn man nicht drinsitzen muß.
Habe auch eine R100, meine Augen werden aber zu schlecht
 
 Zeitreise

Karl V. hatte immer den Blick fürs wesentliche...

Das Oracoverzeug hat tatsächlich unter Einwirkung eines Föns spurlos das Feld geräumt:
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Ein zehn oder mehr Jahre altes Modell wieder in den Rohbau zurückzuversetzen, hat etwas von einer Zeitreise: so weit war ich doch schonmal:D

Auch bei der Bugatti hat die Folie einige Stellen kaschiert, an denen die Struktur echt brüchig war. Das betrifft hier ausschliesslich den Vorderrumpf und das Turtle Deck, und ich habe die eine oder andere schon während des Häutens nachgeleimt. Da muss im vorderen Teil noch an der Krafteinleitung nachgebessert werden.

Der Rumpf hinter der Nasenleiste ist wie neu, keine Eingriffe nötig.

Die Fläche hat nur unter den beiden Einschlägen gelitten, was aber wahrscheinlich spurlos zu reparieren sein wird.

Jetzt noch die Ruderflächen entblättern, und ab da geht es dann wieder Richtung Vervollständigung, Kosmetik und Oberflächenbehandlung.
 
Spuren verwischen

Mittlerweile sind alle Teile von der Folie befreit, und es ist nirgends etwas von der Klebeschicht hängen geblieben. Das scheint beim Oracover stark abhängig von der Farbe zu sein, denn mit gelber Folie habe ich da schon wahre Debakel erlebt.

Das Turtle Deck fiel vorne links nach Entfernen der Folie einfach auseinander und musste erstmal wieder verleimt werden:
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Übler war da schon der halb entkoppelte Motorspant:
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Von solchen Stellen gab es mehrere, und es war so manche Narbe auf Vorderrumpf und Fläche verteilt, die mit Leichtspachtel (Modellier-Moltofill) beseitigt werden musste:
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Die blödeste Altlast war aber der weiter oben schon mal beschriebene Knick in der oberen Schale der rechten Fläche:
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Nach einigem hin und her Überlegen habe ich schliesslich in die Bruchlinie dünnflüssigen CA Kleber einsickern lassen...
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...und die Oberfläche mit Leichtspachtel begradigt.
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Und dann war da noch die Sache mit dem zu weichen Vorderrumpf. Es fehlt je Seite ein Gurt zur Einleitung der Antriebs- und Landekräfte in die Zelle.

Vorher:
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In Arbeit:
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Nachher:
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Das ist ein 8x3mm Balsagurt, der vom Kopfspant bis zum Hauptspant geht, und der Effekt ist deutlich spürbar. Das Problem ist bei der Bugatti wegen des extrem langen Vorderrumpfes besonders ausgeprägt. Heute würde ich den Rumpf anders gestalten, mit durchgehenden unteren und oberen Gurten vom Motorspant bis zum Leitwerk.

Statisch ist damit die Überholung abgeschlossen. Jetzt geht es an die Schaffung einer gescheiten Oberfläche, denn die Bugatti soll ein Füller-und-Lack Finish bekommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Rohbau die Zweite

Mehr als 10 Jahre nach dem ursprünglichen Bau hat die Zelle jetzt wieder den Rohbauzustand erreicht.

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Der reine Holzbau wiegt 115g:
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Das sind auf mysteriöse Weise 13g mehr als 2012, aber ich vermute, dass ich das Akkubrett damals nach dem Wiegen eingebaut habe.

Jetzt geht es ans Grundieren und Lackieren.
 

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