Die verbesserte Abreissstabilität wird dadurch erreicht, dass bei nach oben gestellten Querrudern die Wölbung der Flächenoberseite sehr gering ist und dadurch ein Strömungsabriss an dieser Stelle erst deutlich später als auf der stark gewölbten Innenseite auftritt.
Tatsache bleibt, dass bei einem hochgestellten Querruder der Auftrieb abnimmt (was auch wünschenswert ist) und sich damit automatisch der Widerstand reduziert.
Gruß, Robert
hi Robert,
Satz 1 ist klar, Satz 2 ist theoretisch richtig, aber praktisch irrelevant. Er ist eigentlich wichtig für die 2K-Flieger, die mit hochgestellten QR "bremsen": sie bremsen nämlich NICHT, sie müssen sozusagen mit der ganzen Fläche (hoch angestellt) bremsen, was erst durch die hochgestellten QR überhaupt möglich wird, weil dadurch die Steuerbarkeit um die Längsachse erhalten bleibt. So wie Du es schreibst, nagelst Du mit Deinem Flieger nur ungebremst (Horizontalgeschwindigkeit unverändert, Vertikalgeschwindigkeit stark erhöht) in den Acker - und das wollen wir ja nun nicht unbedingt.
Zu Alex' Problem:
Klappen 3&4 mechanisch differenziert ohne die Möglichkeit, den Diff.-Grad zu erfliegen, ist mir unbehaglich.
Ich würde beim Ventus auch nicht Klappe 1&2 als sogenannte Wölbklappe und 3&4 als QR betrachten, sondern nur Klappe 1 als "Wölbklappe" und 2-4 als Querruder. So erreicht man eine relativ gute Rollwendigkeit. Und zur Landung würde ich alle Klappen sanft wölben (deswegen unbedingt 2 Kanäle für QR statt nur 1!!) und vorwiegend mit den Störklappen bremsen. Ohnehin bin ich der Meinung, dass Alex einer durchgehenden Wölbmöglichkeit Vorrang vor einem Butterfly geben sollte. So wie er es vorhat, kann er Klappen 3&4 (sein "Querruder") nicht wölben.
Mein 3m-Baudis-Ventus ist übrigens entsprechend gebaut: Klappe 1 unten angeschlagen, Klappen 2-4 oben.
Der Ventus ist nun mal kein F3J-Flieger, und ich halte die Klappen für zu schmal, um damit einen mächtigen Butterfly-Effekt zu erreichen. In diesem Fall halte ich für den Landeanflug für wichtig, dass man von innen nach aussen abgeschwächt die 4 Klappen (oder bei mangelnden Kanälen: 2 Klappengruppen = 1 und 2&3&4) gut wölben kann, damit man langsam fliegen kann. Gebremst wird dann mit den Störklappen.
Plan B wäre, Klappe 1&2 zur "Wölbklappe" zusammenzufassen und 3&4 zum "Querruder" (Alex' ursprünglicher Plan). Damit könnte man evtl. eine etwas erhöhte Bremswirkung beim Butterfly erreichen - sofern sich die Klappen überhaupt um mehr als 70° nach unten drehen lassen! Aber bei nur einem Kanal für linke und rechte Klappen 3&4 verliert man praktisch alles, was der Ventus an Vorteilen bietet. Ich persönlich würde das nie tun.
Mein kleiner Ventus fliegt zwar mit Gewalt auch schnell, und auch Loops und Turns und Rückenflug, aber schnelle Rollen kann er einfach nicht, obwohl ich die innere Klappe mit den QRs mitnehme soweit es geht, also nach unten mehr als nach oben, was zur Querruderdifferenzierung konträr arbeitet und mir den Kurvenflug erschwert. Da wird einfach keine F3B/F/J-Kiste draus, und ich würde das auch nicht versuchen.
Alex, ich würde 6 Kanäle für die Fläche opfern
- Störklappen parallel
- Klappe 1 li und re parallel
- Klappe 2 li
- Klappe 2 re
- Klappe 3&4 li
- Klappe 3&4 re
Dann im Rumpf
- SR und Klinke parallel
- HR und piccolario parallel (ein kurzer Zug stört kaum und das Vario sagt die aktuelle Höhe an)
- EZFW und Stromversorgung parallel
Dein Sender muss mit den Tragflächenklappen aber klar kommen. Sonst bleibt Dir kaum etwas anderes übrig, als den Ventus als 4K-Segler zu konfigurieren:
- Störklappe li und re parallel
- Klappe 1 li
- Klappe 1 re
- Klappen 2,3,4 li
- Klappen 2,3,4 re
Nun ja, meine Meinung.
Bertram