Hallo zusammen,
nachdem ich hier diesen Thread durchforstet und diverse Flugaufnahmen bei YouTube gesehen habe , habe ich mir nun auch einen Carbonara gekauft.
Insbesondere die z.T. vorbereitete IDS-Anlenkung und der entsprechende Beschlag haben mich interessiert.
Bisher habe ich nur das System von Servorahmen.de montiert und bin damit auch sehr zufrieden.
Auf Grund der Schilderungen hier im Forum war ich entsprechend kritisch bzgl. der Anlenkungen der Wölbklappen und Querruder. Als erstes waren dann auch die Anlenkungen der QR an der Reihe. Um die bestmöglichen Hebelverhältnisse beurteilen zu können schaue ich gerne hier nach:
Servoanlenkung Simulation 2.0
www.geogebra.org
Nun messe ich am beiliegenden Alu-Servohebel einen Hebel von 5mm und am QR einen Hebel von ca. 6 mm von der Scharnierlinie zum Auge des bereits einlaminierten Ruderhornes. Das würde bei einem angenommenen Servowinkelausschlag von 100° und der QR-Tiefe einen Ausschlag von ca. 35 mm !!! in eine Richtung bedeuten. Übersetzungstechnisch könnte man hier zum Vergleich eine Auffahrt mit dem Auto zum Großglockner ausschließlich im 6. Gang heranziehen.
Komischerweise wurde hier nie zuvor über eine Reduzierung des Inputs der QR, über Glätten durch EXPO oder mangelndes Ansprechverhalten der QR-Servos geschrieben.
Da hilft nur "schönrechnen". Der Hebel am Ruder lässt sich nur schlecht messen, es könnten auch 7 mm sein. Das wären dann 30 mm QR-Ausschlag. In meinem IDS-Fundus habe ich nun die kleinste Gabel von Servorahmen.de mit 3,5 mm gefunden. Ah, nochmal neu rechnen!
3,5 mm ist schon eine Ansage! Wenn man dabei bedenkt, das die Servowelle schon 5 mm misst und somit das Auge zur Aufnahme des Gestänges um lediglich 1 mm außerhalb des Radius ist. Möglich wird das erst, indem man auf eine Befestigungsschraube der Servogabel verzichtet. Die Servogabel wird nur aufgeschoben und bleibt dann als gesamte Einheit im Servorahmen verspannt. Ich war da erst skeptisch, es funktioniert aber zuverlässig. Zum Aufschieben der Servogabel auf die Servowelle benutze ich gerne Schraubensicherung. Das erleichtert das Aufschieben und bringt zusätzliche Festigkeit. Das erhoffe ich mir zumindest.
Damit wären 20 mm Ruderausschlag möglich. Die Werte jeweils nach oben und nach unten.
Das passt schon eher, die vorgeschlagenen Werte erschienen mir auch ein wenig gering.
Was mir noch auffiel:
Die Servos X10 (ich verwende maßgleiche KingMax 0911) haben keinen spielfreien Sitz in den beiliegenden Servorahmen.
Das beiliegende Gfk-Formteil für das Servo-Stützlager weist im eingebauten Zustand eine Auflagelänge von ca. 25 mm (zu gering)auf der Innenseite der Oberschale auf. Außerdem ist kein Verbund zur Innenseite der Unterschale vorgesehen. Der Rahmen von Servorahmen.de weist hier 45 mm in Längsrichtung auf und es besteht außerdem mit dem "Dach" über dem Stützlager die Möglichkeit, eine Verbindung zur Unterschale zu schaffen. Angemerkt sei hier, das bereits herstellerseits in Nähe des Stützlagers eine Stützrippe Ober- und Unterschale verbindet.
Es wurden hier immer wieder "weiche Ruder" beklagt. Dem Beschlag ist ein Hinweis beigefügt, eine max. Geschwindigkeit von 200 km/h nicht zu überschreiten. (nicht nur ein freundlicher Hinweis, hier ginge es auch um die Haftungsfrage) Und außerdem die beklagten Abstürze nach Ruderflattern.
Ich habe mich nun für das System von Servorahmen.de entschieden und mit den bereits einlaminierten Ruderhörnern kombiniert. Damit habe ich eine spielfreie und vor allem harte Anlenkung der QR realisieren können.
An den Wölbklappen ist die Situation auf Grund des Hebelverhältnisses und notwendigen Ausschlages im butterfly deutlich entspannter. Hier habe ich den Rahmen mit Stützlager von Servorahmen.de mit dem Alu-Servohorn und dem Gfk-Gestänge aus dem dem beiliegenden Beschlag ergänzt. Es war mir wichtig, die Lagerpunkte des Rudergestänges an den Endpunkten des Servoausschlages möglichst in einer Linie zu haben. So bleibt das Servogetriebe bei Belastungsspitzen aussen vor. Ich könnte ggfs. die Wölklappen durch Erhöhung des Servoweges auf 120% noch weiter nach oben ausschlagen. Der Ausschlag nach unten liegt bei etwa 90°.
Ich vermute, das die Verwendung des herstellerseitigen Beschlages am Querruder bei sehr hohen Geschwindigkeiten und den resultierenden Druckverhältnissen zum Ruderflattern führen kann.
Geringes Ruderspiel wäre nicht das Problem. Bei einem harten Druckpunkt wäre die Masse (des Ruders) zu träge, um in Schwingung zu geraten.
Ganz anders stellt sich die Situation bei einem "weichen Ruder" da. Als Vergleich möchte ich dazu die Verformung eines Golfballes im Augenblick des Abschlages anführen.
Es mag weit hergeholt erscheinen, trifft aber zu.
Auch hier wird Energie aufgenommen und anschließend zur Beschleunigung wieder abgegeben.
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Das weiche QR verstellt sich bei hoher Geschwindigkeit und entsprechenden Unterdruck nach oben bis zum Druckausgleich in Verbindung mit der gespeicherten Energie durch diese Verwindung. Im Anschluss dann die Bewegung/Beschleunigung in die Gegenrichtung
wieder in den weichen Druckpunkt hinein und so weiter. Dieses Flattern entsteht augenblicklich und setzt sich dann mit der entsprechenden Frequenz bis zum Einschlag fort.
Durch die weiche Anlenkung wird die Fehlstellung des Ruders erst ermöglicht und durch die entsprechend gespeicherte Energie eine folgende Bewegung in Gegenrichtung beschleunigt.
Und dann steht er da, der "Speed-Junkie", mit heruntergeklappter Kinnlade und aufgerissenen Augen.
Eben noch lauthals " von reeeeeeeeeechts", und jetzt ist alles schade !!
.....noch ein paar Fotos
schöne Grüße
Peter