Carbonara (Schmierer/Valenta): Erfahrungen?

Nobby_segelflieger

Vereinsmitglied
Welches System fliegst du?
 

Nobby_segelflieger

Vereinsmitglied
Gut, ich fliege mit Jeti DC16. Habe keine Probleme damit. Mit Frsky kenne ich mich nicht aus. Vielleicht muss man die Warnschwelle absenken.
 

jasc

User
Gut, ich fliege mit Jeti DC16. Habe keine Probleme damit. Mit Frsky kenne ich mich nicht aus. Vielleicht muss man die Warnschwelle absenken.
Habe auch keine Probleme. Hat auch nix mit der Warnschwelle zu tun, sondern primär mit der Abschirmung des 868-Telemetriesignals. Auch das Sendersignal wird geschirmt, kommt aber noch ganz gut an. Und es ist auch bissl spielerei. Wenns die Funktionen gibt und ich das schon alles da reinklöppel, solls auch komplett funktionieren :-)
2.4 würde locker reichen. Und die neuen Frsky Funken sind echt schicki. Funktionieren 1A
 
Hallo zusammen,
nachdem ich hier diesen Thread durchforstet und diverse Flugaufnahmen bei YouTube gesehen habe , habe ich mir nun auch einen Carbonara gekauft.
Insbesondere die z.T. vorbereitete IDS-Anlenkung und der entsprechende Beschlag haben mich interessiert.
Bisher habe ich nur das System von Servorahmen.de montiert und bin damit auch sehr zufrieden.
Auf Grund der Schilderungen hier im Forum war ich entsprechend kritisch bzgl. der Anlenkungen der Wölbklappen und Querruder. Als erstes waren dann auch die Anlenkungen der QR an der Reihe. Um die bestmöglichen Hebelverhältnisse beurteilen zu können schaue ich gerne hier nach:
Nun messe ich am beiliegenden Alu-Servohebel einen Hebel von 5mm und am QR einen Hebel von ca. 6 mm von der Scharnierlinie zum Auge des bereits einlaminierten Ruderhornes. Das würde bei einem angenommenen Servowinkelausschlag von 100° und der QR-Tiefe einen Ausschlag von ca. 35 mm !!! in eine Richtung bedeuten. Übersetzungstechnisch könnte man hier zum Vergleich eine Auffahrt mit dem Auto zum Großglockner ausschließlich im 6. Gang heranziehen.
Komischerweise wurde hier nie zuvor über eine Reduzierung des Inputs der QR, über Glätten durch EXPO oder mangelndes Ansprechverhalten der QR-Servos geschrieben.

Da hilft nur "schönrechnen". Der Hebel am Ruder lässt sich nur schlecht messen, es könnten auch 7 mm sein. Das wären dann 30 mm QR-Ausschlag. In meinem IDS-Fundus habe ich nun die kleinste Gabel von Servorahmen.de mit 3,5 mm gefunden. Ah, nochmal neu rechnen!
3,5 mm ist schon eine Ansage! Wenn man dabei bedenkt, das die Servowelle schon 5 mm misst und somit das Auge zur Aufnahme des Gestänges um lediglich 1 mm außerhalb des Radius ist. Möglich wird das erst, indem man auf eine Befestigungsschraube der Servogabel verzichtet. Die Servogabel wird nur aufgeschoben und bleibt dann als gesamte Einheit im Servorahmen verspannt. Ich war da erst skeptisch, es funktioniert aber zuverlässig. Zum Aufschieben der Servogabel auf die Servowelle benutze ich gerne Schraubensicherung. Das erleichtert das Aufschieben und bringt zusätzliche Festigkeit. Das erhoffe ich mir zumindest.

Damit wären 20 mm Ruderausschlag möglich. Die Werte jeweils nach oben und nach unten.
Das passt schon eher, die vorgeschlagenen Werte erschienen mir auch ein wenig gering.

Was mir noch auffiel:
Die Servos X10 (ich verwende maßgleiche KingMax 0911) haben keinen spielfreien Sitz in den beiliegenden Servorahmen.
Das beiliegende Gfk-Formteil für das Servo-Stützlager weist im eingebauten Zustand eine Auflagelänge von ca. 25 mm (zu gering)auf der Innenseite der Oberschale auf. Außerdem ist kein Verbund zur Innenseite der Unterschale vorgesehen. Der Rahmen von Servorahmen.de weist hier 45 mm in Längsrichtung auf und es besteht außerdem mit dem "Dach" über dem Stützlager die Möglichkeit, eine Verbindung zur Unterschale zu schaffen. Angemerkt sei hier, das bereits herstellerseits in Nähe des Stützlagers eine Stützrippe Ober- und Unterschale verbindet.

Es wurden hier immer wieder "weiche Ruder" beklagt. Dem Beschlag ist ein Hinweis beigefügt, eine max. Geschwindigkeit von 200 km/h nicht zu überschreiten. (nicht nur ein freundlicher Hinweis, hier ginge es auch um die Haftungsfrage) Und außerdem die beklagten Abstürze nach Ruderflattern.

Ich habe mich nun für das System von Servorahmen.de entschieden und mit den bereits einlaminierten Ruderhörnern kombiniert. Damit habe ich eine spielfreie und vor allem harte Anlenkung der QR realisieren können.
An den Wölbklappen ist die Situation auf Grund des Hebelverhältnisses und notwendigen Ausschlages im butterfly deutlich entspannter. Hier habe ich den Rahmen mit Stützlager von Servorahmen.de mit dem Alu-Servohorn und dem Gfk-Gestänge aus dem dem beiliegenden Beschlag ergänzt. Es war mir wichtig, die Lagerpunkte des Rudergestänges an den Endpunkten des Servoausschlages möglichst in einer Linie zu haben. So bleibt das Servogetriebe bei Belastungsspitzen aussen vor. Ich könnte ggfs. die Wölklappen durch Erhöhung des Servoweges auf 120% noch weiter nach oben ausschlagen. Der Ausschlag nach unten liegt bei etwa 90°.


Ich vermute, das die Verwendung des herstellerseitigen Beschlages am Querruder bei sehr hohen Geschwindigkeiten und den resultierenden Druckverhältnissen zum Ruderflattern führen kann.
Geringes Ruderspiel wäre nicht das Problem. Bei einem harten Druckpunkt wäre die Masse (des Ruders) zu träge, um in Schwingung zu geraten.
Ganz anders stellt sich die Situation bei einem "weichen Ruder" da. Als Vergleich möchte ich dazu die Verformung eines Golfballes im Augenblick des Abschlages anführen.
Es mag weit hergeholt erscheinen, trifft aber zu.
Auch hier wird Energie aufgenommen und anschließend zur Beschleunigung wieder abgegeben.
Das weiche QR verstellt sich bei hoher Geschwindigkeit und entsprechenden Unterdruck nach oben bis zum Druckausgleich in Verbindung mit der gespeicherten Energie durch diese Verwindung. Im Anschluss dann die Bewegung/Beschleunigung in die Gegenrichtung
wieder in den weichen Druckpunkt hinein und so weiter. Dieses Flattern entsteht augenblicklich und setzt sich dann mit der entsprechenden Frequenz bis zum Einschlag fort.
Durch die weiche Anlenkung wird die Fehlstellung des Ruders erst ermöglicht und durch die entsprechend gespeicherte Energie eine folgende Bewegung in Gegenrichtung beschleunigt.

Und dann steht er da, der "Speed-Junkie", mit heruntergeklappter Kinnlade und aufgerissenen Augen.
Eben noch lauthals " von reeeeeeeeeechts", und jetzt ist alles schade !!

.....noch ein paar Fotos

schöne Grüße

Peter
 

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Nobby_segelflieger

Vereinsmitglied
Hallo Peter

Danke für deine Ausführungen. Ich bin leider nur ein Praktiker und musste schon beim 2. Flug meiner Carbonara vor 8 Jahren schmerzlich feststellen das die mitgelieferten Ruderanlenkungen nichts taugten.

Mangels anderer Alternativen, habe ich damals erst die Querruder und Monate später die Wölbklappen auf Überkreuz Anlenkung mit 3mm Fahrradspeichen umgebaut. Das ist Heute noch fast Spielfrei. Die Ober und Unterschalen im Bereich der Servoschächte waren damals nur einseitig durch eine Rippe verstärkt. Heute scheint das etwas anders zu sein.
Die Servorahmen scheinen auch etwas aufgepeppt zu sein, bzw mit GFK Überzug. Die Gegenlager habe ich seinerzeit Schraubbar gestaltet, da mir die fummlerei beim Ein und Ausbau der Servo´s zu nervig war. Hällt auch Heute noch. Die Originalen Rahmen habe ich mit dünnflüssigem Sekundenkleber "gehärtet".
Sonst hatte ich schon viel Spaß mit meinem Nudelgericht.
Den Rumpf Leitwerksübergang muss ich leider zum 2. mal wieder richten. Erst war die Röhre direkt am Übergang abgebrochen, genau vor der Fügestelle, wo das SLW angesetzt war. Vor 2 Jahren hat es mir bei einer verkorksten Landung am Hang, dann das SLW oberhalb des Servoschachtes abgerissen. So liegt sie nun immer noch, ihrer Innereien beraubt im Hangar und Harrt der Dinge.
Aufgrund der geänderten Ruderanlenkungen, hat meine Carbonara schon Geschwindigkeiten jenseits der 200er (265Km/h aus 455m)Marke klaglos weggesteckt.
Heute sind die Flächen an einem Finesse Max Rumpf am Werkeln und auch dort ohne Probleme.
Das erstaunliche daran ist, dass es ein ganz anderer Flieger geworden ist, im Gegensatz zur Carbonara, für die ich noch einen Segler-Rumpf besitze.
Da ich seit Januar Rentner bin, werden nach und nach die Baustellen aufgearbeitet. So wird die alte Lady auch wieder zum Leben erweckt werden.

Wünsch dir viel Spaß mit deiner Carbonara und das du ob deinen Technischen Änderungen Freude hast.

Grüße aus dem Hochschwarzwald
Nobby
 

malerlrn

User
Moin @ all Carbonaristi,

bin ich froh, daß ich diesen Fred gestern erst gefunden habe und ich meinen ‚neuen‘ Carbonara schon am vergangenen Dienstag eingeflogen habe. Nach Lesen dieser 32 Seiten hätte ich mir den vllt. gar nicht mehr gekauft - LDS ja / nein , Ruderflattern usw. 🙄. Meiner hat glücklicherweise eine Überkreuzanlenkung drin, dazu einen 600er Kontronik an 5S und GM 18x10. Start war problemlos, Steigen so naja … Strom lag bei 50 A bei einem 100er Regler. Da geht noch was: 6S rein, Strom klettert auf 70 A 🔝… Raus zum Fliegen, steigen mit ca. 20 m - ich krieg das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht 😊. Noch ein bisschen spielen mit dem Schwerpunkt: 107 mm scheint zu passen: fast kein Abfangbogen, so gefällt mir das. Dann vorgestern gegen Abend, da war noch ein ganz bisschen Thermik und schwups - steigt das Ding auf 700 m - genial 🤩. Der macht so viel Spaß, das wird wohl direkt mein neuer Lieblingsflieger. Dank nochmal an Thomas für einen wunderbar gebauten Carbonara in einem hervorragenden Zustand.

Gruss Lothar 🤗
 

Nobby_segelflieger

Vereinsmitglied
Hi Lothar
Gratuliere zum gelungenen Erstflug mit deiner Carbonara.
Sorry, ich frage mich immer wieder, warum man an einem Segler ein Motorsteigflug mit was weiß ich wie viel Metern, am besten "mehr als Senkrecht " haben muss. Für mich ist ein Segler dafür da um mich mit den Naturgegebenheiten in der Luft zu halten.
Entschuldigung, das verstehe ich mit meinen 64 Jahren nicht mehr. Mir reichen die 8 - 12m lange aus.
 

Nobby_segelflieger

Vereinsmitglied
Sicher, es is demjenigen seine Kohle mit der er machen kann was er will.
Das andere ist das, dass die Mitmenschen immer sensibler werden und Anstoß nehmen an lauten Fliegern. Sie damit die anderen "Kollegen" auf eine Schiene setzen. Ich bin Vereinsvositzender und wir haben einen Platz in einem sensiblen Raum. Da werden solche Elektrischen Powerantriebe wie ein Verbrenner behandelt und gemessen wie ein Verbrenner auch. Wer zu laut ist bekommt keine Startfreigabe. Fertig.
 
Hallo
Auch wenn ich hier vom Thema abschweife, aber bei einem normalen Segelflugmodell mit starken Getriebeantrieb und effizienten Propeller ist senkrechtes Steigen auch ohne große Lärmentwicklung des Propellers problemlos möglich. Mein Thermik XXXL mit 6,9kg und mein Macchiato mit 3,2kg gehen zum Beispiel senkrecht mit einer 20x13 an einem 6s Peggy Pepper 3226-1600KV mit Super Chief Getriebe bzw. mit einem Tenshock EDF2230-8T 2520 KV und 5:1 Micro Edition Getriebe an 4s und einer 17x10 Latte und sind auch nicht lauter als viele Modelle die nur halb so starke Antriebe haben 🤷‍♂️
VG Walter
 
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malerlrn

User
Hi Lothar
Gratuliere zum gelungenen Erstflug mit deiner Carbonara.
Sorry, ich frage mich immer wieder, warum man an einem Segler ein Motorsteigflug mit was weiß ich wie viel Metern, am besten "mehr als Senkrecht " haben muss. Für mich ist ein Segler dafür da um mich mit den Naturgegebenheiten in der Luft zu halten.
Entschuldigung, das verstehe ich mit meinen 64 Jahren nicht mehr. Mir reichen die 8 - 12m lange aus.
Ich lebe in der niederdeutschen Tiefebene - genauer gesagt fliege ich hauptsächlich im ostfriesischen - unser Platz ist umzingelt von hohen Bäumen. Da will man so schnell wie möglich raus um auf 200 bis 300 m zu kommen und dann Thermik suchen. Oder einfach nur zwei bis fünf Minuten rumballern, das macht mit 12 m/sek. auch keinen Spaß. Da sind 20+ m schon geiler 😉🫣
Ach ja, Lärm interessiert hier absolut Niemanden. Wir fliegen in einem Naturschutzgebiet und die Rehe bekommen ihre Kitze direkt an unserem Platz, auch die stören sich nicht an uns …
 
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