Hallo Leute!
Habe gestern meinen Chinook endlich fertiggestellt.
Heute war es sehr windig, aber gegen Abend hat er dann doch etwas nachgelassen. OK, normalerweise sollte man einen Erstflug bei Windstille machen, aber ich schätze mal ihr kennt das Gefühl wenn es unter den Fingernägeln juckt
Nun gut, bft 1-2 sollte nicht das Problem sein, dachte ich mir, suchte mir eine Hangwiese in der Nähe meiner Wohnung. Ich habe den Schwerpunkt sowie die Ruder genau nach den Vorgaben von Robert Schweissgut auf 108mm eingestellt. Ausgerüstet mit einem billigen Robbe Roxxy 2827/26 Brushless (25 EUR) und einem Robbe Roxxy 18A-Regler (~30 EUR), 8 GP1100er NiMH (15 EUR), Aeronaut 10x6 wiegt mein neues Baby stolze 870g. Hmm, ganz schön schwer geworden. Naja da hab ichs mit dem Laminieren doch etwas gut gemeint.
Ausserdem musste ich um den Schwerpunkt hinzubekommen leider 10g Blei an der Nase anbringen
Naja, wird schon gut gehen.
Also übergebe ich den Vogel mit mulmigen Gefühl zum ersten mal seinem Element, lasse dabei den Motor ausgeschaltet und seh mir mal die Gleiteigenschaft so an. Ich bin schlagartig so begeistert und gleichzeitig beruhigt, dass ich sogleich den Motor anwerfe und den Chinook direkt aus seinem Gleitflug ins motorunterstützte Steigen übergehen lasse.
Die Steigleistung mit dem obig beschriebenen Antrieb ist wunderbar.
In weniger als einer Minute hab ich das Ding auf eine beachtliche Höhe gebracht und segle dann gleich gute 8min und das ohne Thermik!!!!
Währenddessen schalte ich das 50%-Expo mal weg und muss sagen, dass ich überraschenderweise gleich ganz gut damit zurechtkomme.
Ich teste das Abriss-Verhalten und kann keines feststellen. Der S-Schlag kombiniert mit dem Jedelsky-Profil sorgt dafür, dass statt einen Strömungsabriss zu erleiden der Vogel gerade mal in einen Wellenflug übergeht. Kurven auf engsten Radius sind tatsächlich traumhaft damit möglich.
Obwohl ich den Motorsturz gleich beim Bau auf etwas mehr als 10° erhöht habe muss ich doch etwas Tiefe beimischen, aber das macht mir nix. Hätte bestimmt noch ein paar Grad mehr vertragen, anyway ich ändere da jetzt nichts mehr.
Also ich war vor dem Erstflug etwas verunsichert, da jemand meinte, er würde den Chinook nicht als Relax-Modell bezeichnen. Sehe ich anders. Absolut gutmütig, auch fliegt er mit dem höheren Gewicht wie in meinem Fall nicht sonderlich schnell. Also Stress beim Landen kommt eigentlich keiner auf.
vielleicht werde ich noch Störklappen nachrüsten, mal sehen. Kann mir bei der niedrigen Sinkgeschwindigkeit schon gut vorstellen, dass der mal bei ordentlicher Thermik mehr steigt, als einem Lieb ist.
Übrigens hab ich meine QR-Servos (HS81) mittels transparenten Kunststoff-Abdeckungen geschützt, da es mir bei meinem anderen Segler schon 2 Getriebe beim Landen zerfetzt hat, als ich damit irgendwo im Gras hängengeblieben bin. Falls jemand interessiert ist, mach ich mal ein Foto von den Abdeckungen. Ich hab sie mir einfach aus einer alten Spülmittelflasche rausgeschnitten. Ist eigentlich egal, hauptsache eine Flasche mit flachen Querschnitt. Mit ein paar Heissklebe-Tropfen festgeklebt hält bombig und lässt sich dennoch ggf. wieder ablösen.
An dieser Stelle danke an alle, die mir mit Tipps beim Bau zur Seite standen und danke an Robert Schweissgut für diesen wunderbaren Flieger.
Ich bin wirklich begeistert.
Sobald ich Zeit dazu finde, werde ich auf meiner
Homepage eine Fotostory über den Bau des Chinook stellen...
ganz liebe Grüsse aus dem Niederösterreich!
Christian