"Denkproblem" mit einem ZG38

Hallo Gemeinde der Sprit-Enthusiasten!

Hier mal ein etwas Vertracktes zum Nachdenken und Grübeln.....
..... oder für jemanden der den Fehler bereits hatte oder kennt:

Hier die Rahmenbedingungen:
Ich habe einen ZG38 mit Reso-Rohr von Merker. Drauf ist eine 20x8 (manchmal auch 20x10) von Aeronaut.
Der Motor ist hängend eingebaut, läuft mit jedem Sprit und in allen Lagen perfekt, hat mächtig Leistung, stellt nicht ab, springt immer an!

Aaaaaaaaber................... nur wenn er WARM ist!

Und nun das Beste: Es hat nicht mit der Temparatur zu tun.

Folgendes Problem zeigt sich:

Ich starte den Motor ("kalt" muss ich einen Starter nehmen) und fliege.
Wenn ich lande, nachtanke, kurz pausiere (etwa 10 bis 30 Minuten), spring der Motor auf den ersten Handdreher an.

Steht er länger, ist der Motor mit der Hand nahezu nicht mehr anzubekommen.
Mit dem Starter brauche ich etwa 4 Sekunden bis der Motor dann anspringt.
Einmal angesprungen lässt sich der Motor sofort (siehe oben) wieder mit der Hand starten.

Verdacht Nr.1: Saugt keinen Sprit an.
Leider falsch! Ich habe das Ansaugen überprüft. Blockiere ich den Vergaser manuell, ist nach 2-3 Umdrehungen alles nass.
Auch die Kerze ist sofort betriebsnass. Zudem habe ich manuell mit einer Spritze Benzin eingeführt.
Das Problem bleibt!

Verdacht Nr.2: Defekte Zündung.
Ich habe die Zündung (Spule, Kerze, Polrad) mit einem einwandfrei anspringendem ZG38 getauscht.
Das Problem bleibt!

Verdacht Nr.3: Temperaturfehler.
Das Problem zeigt sich bei allen Temperaturen (Winter, Hochsommer) gleich.
Auch die Motortemperatur ist ohne Belang. Ein noch heißer Motor spring nach 20 Minuten genauso schlecht an, wie ein kalter.
Auch spring ein kalter Motor, nach 1 Sekunde Laufzeit die nächsten 10 Minuten wieder sofort an.

Ich habe mich mittlerweile mit dem Problem arrangiert.
Der Starter ist immer dabei, der Motor in ein paar Sekunden an und läuft perfekt.
Ich könnte noch den Motor aufmachen und nach den Kolbenringen usw. schauen.
Das ist mir das Problemchen aber nicht wert.
Zudem läuft der Motor (wenn er an ist) zu gut als dass ich ihn kaputtreparieren würde.

Ich wüsste aber schon gerne was das sein könnte.

Also: Hat jemand eine Idee?
 
Hast schon mal die Zündkerze gewechselt, auch den richtigen Typ eingebaut?
Durch den hängenden Einbau könnte ein Tröpfchen Restöl an der Kerze zusammenlaufen, dann ist es auch Essig mit einem Zündfunken.
Ich würde mal versuchen, den Rumpf auf dem Rücken zu lagern und/ oder die Kerze vor einem Startversuch zu trocknen.:)

Gruß,
Robby
 
Schon versucht!

Schon versucht!

Hallo Robby,

andere und neue Kerzen habe ich bereits versucht.
Auch das Drehen in eine andere Lage (auf dem Rücken oder der Seite) haben an dem Problem nichts geändert.

Grüße
Werner
 
Zg38

Zg38

Hallo Werner,

das gleiche Phänomen habe ich mit meinem ZG38 auch, ebenfalls hängend eingebaut. Der Motor kann ewig gestanden haben. Ich choke, er zündet ein paar Takte als Lebenszeichen, Choke auf und er springt nicht mehr an.
Ich bediene mich dann mittlerweile auch eines Anlassers. Ist er mal warm, springt er immer an. Versuchsweise habe ich das Modell mal auf den Rücken gelegt und siehe da, der ZG springt auch kalt an.
Wahrscheinlich gibt's in der Kerze eine " Spritbrücke" die den Zündvorgang verhindert.

Gruß
Karl
 
Noch eine Frage zu deiner verwendeten Zündkerze: Der ZG 38 hat ja eine große mit Gewinde M 14 x 1,25. In Erstausrüstung ist ein entstörter Typ zusammen mit einem Gummistecker verbaut. Wurde da evtl. etwas verändert, ein entstörter Kerzenstecker rangemacht?

Gruß,
Robby
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo

Durch den hängenden Einbau könnte ein Tröpfchen Restöl an der Kerze zusammenlaufen, dann ist es auch Essig mit einem Zündfunken.
Ich würde mal versuchen, den Rumpf auf dem Rücken zu lagern und/ oder die Kerze vor einem Startversuch zu trocknen.

Ich denke auch das der ZG 38 im hängenden Einbau sehr schnell absäuft sprich Kerze nass.
Durch die Magnetzündung ist das ganze aber nicht so empfindlich wie bei den HKZ Zündungen.
Der Energie des Zündfunkens ist kräftiger vor allem wenn dann der Starter angesetzt wird
zündet die Kerze wieder.

Ich selber habe auch mal den ZG 38 hängend betrieben und hatte nie Probleme damit
den Motor per Hand zu starten
Könnte also auch ein Bedienerfehler sein.

DSCN0002.jpg
 
Also alle meine ZG38 starten bzw. haben immer einwandfrei gestartet. Ob kalt (nun ja, was man hier so kalt nennen mag) oder Betriebs warm (was nicht heiß - heiß heißt, eine gute Kühlung ist hier Pflicht).
Allerdings liefen/laufen alle meine mit ihrem Original Schalldämpfer (oder wie diese Restöl Sprühdose auch gerne genannt wird).

Daher meine Frage: Hast du das Problem auch ohne dem Reso-Rohr Gedöns?
Vielleicht liegt es ja am Gegendruck vom Reso?
 
Was ich schon probiert habe

Was ich schon probiert habe

Hallo,

nochmal als Info:

Ich habe schon mehrere Zündkerzen (RCJ-7Y, BMR7A, usw.) probiert.
Auch habe ich schon die komplette Zündeinheit mit einem anderen ZG38 (habe mehrere) der keine Probleme macht getauscht.

Die Probleme sind immer gleich geblieben.

Der Lösungsansatz von BushPilot könnte was sein. Das Resorohr habe ich bislang noch nicht angefasst.
Es steht definitiv sehr "spitz" für optimale Leitung im hohen Bereich.
Ich bin mit der Leistung mehr als zufrieden und wollte bei der Abstimmung keine Veränderungen / Risiken eingehen.

Kann es sein, das im Resorohr eine "kalte Luftsäule" ähnlich eines kalten Schornsteins den direkten Abzug behindert!

Ich hatte auch noch folgende Überlegung: Könnte es ein Schmier- bzw. Dichtproblem sein, dass der Motor beim Erstanlassen nicht genügend oder die falsche Kompression/Gemischaufbereitung aufbaut (z.B. durch alte Kolbenringe, unrunden Kolben, mangelden Dichtheit, wegen fehlendem Schmierfilm,....)?

So ein ähnliches Problem hatte ich mal mit einem Methanoler.
Der lief erst, wenn man ihn mit dem Starter ordentlich warmgenudelt hatte. Vorher klemmte er.
Allerdings hat das der ZG38 nicht. Er dreht immer leicht und frei.
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo

Der Gegendruck vom Reso ist beim anwerfen deutlich geringer wie die orginale Krawallodose.
Da würde ich das Problem nicht suchen.
Abdichtung im Bereich der drehenden Teile sind sogenannte Simmeringe.
Wenn diese defekt währen dann würde der Motor Falschluft ziehen und damit
nicht vernüftig laufen.

Wenn du den Motor mit Anlasser drehst erzeugt er doch viel mehr Auspuffdruck also
ohne. Deswegen die Theorie Resorohr an den Nagel hängen.
Oder zieh das Rohr einfach ab und Starte dann/ Efahrung macht klug :D

Gerade beim Magnetzünder ist die Anwurfgeschwindigkeit entscheidend wieviel
in der Kern der Zündspule induziert wird. Ist die Kerze leicht versoffen wie schon beschrieben
reicht die Spannung nicht um an der Kerze zu zünden. Kommt jetzt der E-Starter
erhöht sich die Zündspannung und damit zündet dann die Kerze wieder.

Gruß Bernd
 

Malmedy

User
Hallo Rakate,

ich denke, Dein Choke geht nicht vollständig zu. Vermutlich hast Du den üblichen T.C.-Ansaugtrichter montiert. Wenn man den Trichter zu weit in den Flansch einklebt, stößt die Chokeklappe beim Schließen an und bleibt ca. 10% offen.

Gruß, Michael
 
Kein Choke!

Kein Choke!

@ Michael
ich habe an meinem Vergaser keinen Choke (keine Choke-Klappe).
Ansaugen geht bei mir so: Finger in den Vergasertrichter, 3-4 komplett durchdrehen und schon läuft der Sprit aus dem Trichter raus.
Wenn ich jetzt die Kerze raus schraube, ist sie komplett nass.

@Bernd
Vielleicht kommen wir hier dem Problem ein bisschen näher:
Der Motor lässt sich relativ leicht durchdrehen. Zum Starten reicht ein normaler 10ccm-Starter.
Die anderen 38er (mit Topdämpfern) drehen deutlich schwerer.

Ich habe dem aber bislang keine Bedeutung zugemessen, da die abgegebene Leistung (Drehzahl mit gleicher Luftschraube) unter Vollgas etwa 20% über der Drehzahl meiner Motoren mit Topfdämpfer liegt.

Das war mir wichtig, denn der Schlepper auf dem der Motor montiert ist, wird meistens eh nur digital geflogen.
Dementsprechend sind die Flugphasen: Motor an, Segler dran, Vollgas hoch, runter Leerlauf, Motor aus.
Mehrfachschlepps gibts bei uns mangels Seglern kaum noch. Der Elektrovirus hat alle Nasen abgeschnitten :(
 
# Tobias:

Man benötigt eine Entstörung an der Zündanlage, um den RC-Empfang nicht zu stören, so weit klar.:)

Da die ZG mit Magnetzündung nur mit einem Gummistecker ausgerüstet sind, behilft man sich hier mit der Verwendung einer entstörten Zündkerze, erkennbar an der Typbezeichnung, die oft ein "R" oder "RC" beinhaltet (man kann den ohm´schen Widerstand auch ausmessen).
Der übliche Weg bei Elektronik-Zündanlagen ist die Verwendung von entstörten Kerzensteckern, hier ist also der notwendige Widerstand bereits im Stecker verbaut. Als Zündkerze nimmt man dann einen nicht-entstörten Typ.

Wenn man nun dem ZG etwas Gutes tun oder einen defekten Gummistecker ersetzen will, greift man gerne auf einen Metall-Stecker von Elektronik-Zündanlagen zurück und hat, bei Verwendung der selben Zündkerze, nunmehr zwei Widerstände in Reihe geschaltet! Das tut der anliegenden Hochspannung nicht gut, man hat Einbußen.

Diese Einbuße kann man rechnerisch ermitteln und als geringfügigst abtun. Der Realität ist das Rechenergebnis offenbar egal: ich hatte derart "aufgerüstete" Kunden-Motore mit miserablem Anspringverhalten schon auf der Werkbank. Nach Umrüstung auf einen einzigen Entstörwiderstand starteten die Motore wieder einwandfrei. :D

Gruß,
Robby
 
Auf die Dauer hilft nur Power

Auf die Dauer hilft nur Power

Entweder hast du einen sehr kräftigen 10ccm Starter oder dein ZG 38 ist sehr ausgelutscht ;)

Ich habe einen ganz normalen Thunder Tiger Modell Motor Starter 12V Deluxe Hi-Torque 180/12 V wie er derzeit noch im Handel zu haben ist.

Allerdings habe ich ihm einen Unterbau-Akkupack mit 12x 2400er Sanyo Hochstromzellen verpasst.
Geht wie die Hölle :D und dreht nen 15er Webra, als wär kein Kolben drin.

Das der Motor ausgelutscht ist, kann ich so nicht sagen, er hat ja noch bullig Leistung.
Er hat aber mittlerweile bestimmt 25 Jahre und auch eine deutliche dreistellige Laufzeit auf dem Buckel.

Ach so......zum Thema Sprit......ich fliege 1:40 mit Öl von PennzOil......und da kommt mir gerade noch eine Idee :eek:
 

postler

User
Hallo,
ich habe auch zwei ZG38 ohne Chokevergaser hängend ohne Probleme im Einsatz.
Beide mit Topfdämpfer und einer (20x10 Menz S mit Seriendämpfer) bzw. (20x8 Menz S mit eigenbau Kartuschendämpfer)
(evtl. ist die 20x8 [20x10] mit Reso zu klein gewesen--> Drehzahl zu hoch--> Motor zu heiß geworden--> Kolbenlauffläche jetzt schadhaft)

Wenn von der Zündanlage/Vergaser alles schon getauscht wurde, Motor auseinandernehmen, Dichtringe und Kolben kontrollieren...)

Gruß Heinrich

PS:
starte die Motoren folgendemaßen seit 20 Jahren
Vergaser Vollgasstellung mit Stopfen auf Ansaugtrichter--> Motor anwerfen bis er einmal gezündet hat--> Stopfen raus, Standgas, anwerfen, läuft (ohne abzusaufen)
 

Gast_32271

User gesperrt
ich würde alle membranen im vergaser und den kleinen kegel mit dem gummi tauschen, während dieses "vorgangs" vergaser säubern und montagedichtungen mit erneuern und aus die Maus,
 
Fehler behoben aber nicht gefunden!

Fehler behoben aber nicht gefunden!

Hallo,

ich habe heute Nachmittag das schöne Wetter nochmal ausgenutzt und mir mal das Resorohr angeschaut.
In meiner Jugend hatte ich mit meinem Moped immer das Problem, dass nach einer gewissen Zeit der Auspuff ausgebrannt werden musste, weil sonst das Laufverhalten unter aller Sau war.

Das Fehlerbild war zwar ein anderes (Moped keine Leistung / schlechter Motorlauf, ZG38 kein Anspringen) aber schaden kanns ja wohl nicht.

Als ich das Reso-Rohr abgemacht habe, kam mit nach dem Senkrechtstellen eine zähflüssige Pampe entgegen.
Ich war immer davon ausgegangen, dass bei den doch hohen Temperaturen und dem sehr großen Staudruck alles freigeblasen würde.

Egal: Ich habe das Reso heiß gemacht und dann mehrfach mit Lösungsmittel gespühlt (ein Ausbrennen hätte mein Herz nicht verkraftet :cry:).
Nach ein paar Durchgängen war alles blitzeblank im Rohr. Wieder dranschrauben und testen................

Was soll ich sagen..............der Motor springt nun (erstmal) zuverlässing sofort in jeder Lage an.

Was es jetzt war :confused: aber auf jeden Fall ist das Problem jetzt vorerst einmal weg.
 
Nun... Meine Theo-logie dazu:
Wenn dein Resorohr eine oder mehrere Prallplatten hat, kann es ja sein, das diese zähflüssige Pampe einige der Durchgänge zur nächsten Kammer schlicht verstopft hat.
Beim Kaltstart musstest du das Zeug, mittels des Kompressionsdruckes (und eben dem E Starter), erst weg pumpen. Ist der Motor aber warm, ist die Pampe noch flüssiger, schwuppdiwupp geht es mit dem Handstart.

Zumindest weißt du nun: Du hast keinen Schmiermittelmangel im Motor... ;)
Und jetzt weißt du auch, warum ich den Original Auspuff >Restöl Sprühdose< nenne. :D
 
Zuletzt bearbeitet:

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo Thomas

Die Pampe entsteht in fast allen komplexeren Auspuffanlagen.
Das Abgas wird abgekühlt und das unverbrannte/verbrannte
Öl kondensiert und wird in der Regel ausgeblasen.

Meistens sichtbar als schwarze Sprenkel am Rumpf (bei Resorohr)
Aber es ist in der Regel nicht soviel das sich das Resorohr zusetzt.

Gruß Bernd
 
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