Diskussion: Rohstoff Holz vs Styropor im Modellbau

Julez

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Ist einem eigentlich schon mal aufgefallen, dass es stets die Holzmodellbauer sind, welche Threads gegen Schaumflieger und Fertigmodellkäufer eröffnen und diese kritisieren, und nie andersrum?
Ich habe noch keinen Beitrag entdecken können, in welchem Schaumwaffelflieger den Holzmodellbauern ihre Freizeitbeschäftigung mißgönnen, oder Threads gestartet hätten, um ungefragt der Welt mitzuteilen, dass der Holzmodellbau ja nun wirklich nichts für sie wäre.

Kann es sein, dass Schaumflieger wesentlich entspannter und toleranter sind?
 
Könnte das daran liegen das während der Schaumpilot chillig aufm Sofa mit nem Bier oder ner Limo relaxt, der "echte" Modellbaupilot im Keller sitz und am Holz rum hobelt, dabei gefrustet rumflucht weil etwas nicht passt und dann die halbe nacht durchwurschtelt und dann am nächsten Tag völlig übermüdet an Rechner sitzt und seinen Frust dann am "gemeinen" Schäumling auslässt ? Und wenn dann das Holzmodell nach wochenlangen Nachtschichten auch noch als Kleinholz endet - jaaaa, dann braucht man nen Schuldigen - den "gemeinen Schaumwaffelflieger". :D

Aber zum Glück werden die Schaumwaffler ja im Moment etwas geschont da gerade auf dem "fiesen Drohnenuser" rumgehackt wird.
Fehlt nur noch das es Drohen aus Elapor gibt - das wäre ja der Supergau :-)
 

guidos

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Moin,

Der echte Modellbauer hobelt nicht lange an den Modellen rum außer er baut einen paragon in 3 jahren hastig auf :D
Aber der ist dann trotz "einfachster" Konstruktion ein echtes Kunstwerk.
Außerdem muss der echte Modellbauer nicht stundenlang in Modellbau Foren googlen wie man ein Scharnier einklebt, den ruderweg verkürzt oder verlängert, ob eine Schraube links oder rechts rum aufgeht oder die gar fragen aller fragen wo denn wohl der geheimnisvolle Schwerpunkt liegt der offenbar ebenso geheimnisvoll wie der g.punkt bei Frauen zu finden ist.

So relativiert sich die vermeintlich kurze Bauzeit des Verpackungsmülls deutlich..... :D


Guido
 
Schaum ist geil.

Als eingefleischter Holzmodellbauer habe ich auch einen Dogfighter und einen Heron von MPX. Beide machen viel Spass und sind ein netter Ausgleich, weil man nicht immer die grosse Holzpiper mit auf den Platz nehmen möchte.

Was mich mal interessieren würde, weil das hier mit dem "Ölverbrauch" von Schaum angesprochen wurde: Wieviel "Liter" Öl sind den in einem duchschnittlichen Schaummodell so verbraten? Und wieviel z.B. in einem Quadratmeter Bügelfolie mit Trägerfolie, oder z.B. in einem Quadratmeter GFK/CFK?

Weiss das jemand?
 

Julez

User
Ich denke, dass der Herstellungsaufwand gegenüber dem Transportaufwand eh zu vernachlässigen ist, und wer mit dem Verbrenner-KFZ zum Fliegen fährt, muss sich eh über Umweltaspekte des Fliegens keine Gedanken machen, wenn er nicht gerade pro Tag 15L Kerosin verfeuert.
 
Kann es sein, dass Schaumflieger wesentlich entspannter und toleranter sind?

Das ist in vielen Bereichen im Leben so, dass der weniger Anspruchsvolle und einfacher Strukturierte schneller glücklich und entspannt ist.
Auch junge Leute mit Ikea-Möbeln sind cooler und lockerer drauf als der anspruchsvolle Manager mit Luxusmöbeln aus Echtmaterial.
 
Was mich mal interessieren würde, weil das hier mit dem "Ölverbrauch" von Schaum angesprochen wurde: Wieviel "Liter" Öl sind den in einem duchschnittlichen Schaummodell so verbraten? Und wieviel z.B. in einem Quadratmeter Bügelfolie mit Trägerfolie, oder z.B. in einem Quadratmeter GFK/CFK?

Weiss das jemand?

Ich würde schätzen, dass ein sehr hoher Anteil des Schaumwaffelgewichtes aus dem Rohöl kommt. Da fallen die "paar" Gramm Bügelfolie nicht ins Gewicht. Bei Epoxydharzen wäre der Ausgangsstoff Phenol ein Produkt, der aus Stein- bzw. Braunkohleharzen kommt, weniger mit dem Öl in Verbindung zu bringen. Wie es hingegen mit den Polyesterharzen ausschaut, hat mich nie interessiert. Ob Kohlenstoff für die Kohlenfaser ausschließlich aus dem Öl kommt? Vielleicht weiß Jemand mehr. Dürfte vom Gewichtsanteil auch weniger ausmachen.
Und ja, Schaum ist toll.:D

Gruß
Juri
 

Julez

User
Das ist in vielen Bereichen im Leben so, dass der weniger Anspruchsvolle und einfacher Strukturierte schneller glücklich und entspannt ist.
Auch junge Leute mit Ikea-Möbeln sind cooler und lockerer drauf als der anspruchsvolle Manager mit Luxusmöbeln aus Echtmaterial.

Aber geht es im Hobby nicht gerade darum, Entspannung zu finden? Vielleicht haben die Holzbauer einfach das falsche Hobby, wenn sie trotz des Holzbauens nicht entspannt genug sind, um den Fertig- oder sogar Fertigschaumpiloten einfach in Ruhe ihr Hobby zu gönnen, sondern stattdessen Threads gegen diese eröffnen. Was denkst du?
 

rubberduck

User gesperrt
Die meisten der aktuellen Modelle sind nicht aus Styropor, sondern aus EPO expandiertem PolyOlefine.
http://wiki.rc-network.de/index.php/Hartschaum

Das Gewicht ist abhängig vom Rohstoff, der Verarbeitung und der Dichte des fertigen Materials.

Wer jemals an unzugänglichen Stellen ohne gute Landemöglichkeiten geflogen ist, wie an steinigen Kliffs oder Hängen an denen man in den niedrigen Sträuchern landen muss, um das Modell "abzufedern", wird ein Epo-Modell zu schätzen wissen.

Ausserdem geht es einem Modellflieger vorwiegend ums Fliegen und dem Modellbauer ums Bauen.
Es gibt von Guillows schöne Bausätze für Holzmodelle die man ins Regal stellen kann.
Mit etwas Geschick kann man die sogar zum fliegen bringen, Dank der heutigen kleinen Technikkomponenten.

http://www.guillow.com

Und hier die Bilder von Guillows Modellen:
https://picasaweb.google.com/113158624946007937554
 

JaRa

User
Schon wieder so eine sinnfreie Religionsdiskussion...

Ohne Schaum hätte ich den Wiedereinstig in die Modellfliegerei und -bauerei nicht gemacht und da bin ich lange nicht der einzige. Mittlerweile flieg ich jedes Material zu Bruch, von TLAR-Eigenkonstruktionen bis ARF-Kram. Jeder, der über Schaum lästert, sollte sich mal zugestehen, dass dieses Hobby ohne diesen "Fertigschrott" mitterlweile noch weiter in die Nische gedrängt worden wäre. Nicht jeder, der mit einer EPP RTF-Kiste anfängt, bleibt im Schaum stecken.

Aber um zur ursprünglichen Frage zurückzukommen: ein Modell aus einem mit Bedacht erstellten Holzmix schlägt jedes noch so ausgefeilte Schaummodell um Welten. Abgesehen vielleicht von der Crash-Resistenz speziell bei EPP, aber man baut ja bekanntlich zum Fliegen, nicht zum Abstürzen. Mit Holz kann man, wenn man sich ein bißchen mit der Materie befasst, bei geringerem Gewicht fester und steifer bauen als mit Schaum. Ist halt nur mehr Aufwand. Zwar geht das mit den richtigen Werkzeugen auch besser als so mancher denkt, aber ein Material, das sich einfacher bearbeiten lässt als Depron, muss erst noch erfunden werden.
 
Aber geht es im Hobby nicht gerade darum, Entspannung zu finden?
Ja. Beim Bauen. :D
So man sich darüber im klaren ist, das ein (bspw.) 1.5 x 0.30 x 0.25m Karton angefüllt bis zum Rand mit Holzstücken und Brettchen, sich an einem Wochenende eher nicht in ein Flugmodell verwandeln lässt. Gut Ding will eben Weile haben.

Und ich musste auch wiedermal feststellen das Tüte auf – Fliegzeug raus – fliegen wohl nicht immer ganz den Tatsachen entspricht. Zumindest wenn man gewisse Ansprüche stellt: Nämlich dass das Teil auch anständig fliegt.

Von „Entspannung“ war jedenfalls keine Spur und vom schnell mal fliegen gehen leider auch nicht.
Meine letzte RTF Errungenschaft in Schaum, eine „Dlamend“ (vielleicht auch besser bekannt unter Super Dimona), war dazu nicht geeignet.

Auf Grund meiner persönlichen Erfahrungen mit Schaum, als User und als Zuschauer; ich denke das die gemittelte „Halbwertszeit“ eines geschäumtem Flugmodells sehr viel kürzer ist, als jene eines Holzmodells.
In den Händen eines Unbedarften, im Fall der „Dlamend“ mit absoluter Sicherheit.
Hier hätte diese Zeitspanne wohl weit weniger Zeit in Anspruch genommen als das zusammenschrauben des Modells selbst.

(Ich habe dazu einen kurzen „Baubericht“ im Forum Elektroflug eingestellt.)
 
Hallo Thomas.
Es gibt, natürlich, solche und solche. Und, dabei, mehr solche als solche.
Mehr sage ich nicht, um religiöse Gefühle nicht zu verletzen.
Wetter ist besser geworden, und die Schaumwaffel mit mehreren Hundert Flugstunden drauf ist jetzt genau richtig für nasse Landebahn.

Gruß
Juri
 
Worüber streitet Ihr eigentlich? dass die einen Flieger beim Verbrennen mehr stinken, als die anderen?

Lasst das Zeug, egal aus welchem Material, fliegen, dafür ist es gemacht. Nicht zum streiten...
 
Hi

Die Frage ist nicht EPP/ EPO/ Depron etc. Flieger, sondern für wen und wann machen diese Flieger Sinn. :)

Kameradschaft im Modellflug ist selbstverständlich, niemand ist zu belächeln, egal mit was für einem Modell er auf dem Platze erscheint. Hand auf’s Herz, die wirklichen Innovationen im Modellflug der letzen 15 Jahre sind moderne Bauweisen (Schaumi, ARF, BK), 2.4 GHz (hoffentlich mit Hopping), LiPo und Brushless-Antrieb und Simulatoren. Der Rest ist Marketing für diejenigen, die darauf ansprechen ..

Für Anfänger, die fliegen lernen wollen (für wenig Kohle), gibt es heute nichts Einfacheres, als ein Schaum Motorflieger oder Segler. Für relativ wenig Geld kriegt man gut fliegende Modelle, die schnell erstellt sind und da kein aufwendiger Bau, auch entsprechend wenig Angst, die Modelle zu fliegen. Zudem gibt es nichts Einfacheres, als E-Motorisierung, LiPo anstecken und fliegen ..

Reparieren mit Sekundenkleber (+Aktivator) oder mit Epoxy ist auch sehr einfach.

In meinem Umkreis gibt es:

- reine ARF Schaumi-Flieger, die dabei bleiben .. (eine Minderheit, ca. 10%)
- Schaumi-Flieger, die irgendwann man ein Holz ARF-Modell kaufen ..
- Schaumi-Flieger, die irgendwann mal bauen wollen (die Auswahl an BKs ist recht gross) ..

Die Mehrheit wird nach 1 bis 2 Jahren ein Holz-ARF-Modell kaufen und ca. ein Viertel sich an den Bau eines Holzmodelles (Baukasten) wagen. Guter Holzbaukasten und Unterstützung von erfahrenen Modellbauern vorausgesetzt, wird es selten beim ersten Modell (-Bau) bleiben. Das Einzige, was man der Schaumi-Industrie ‘vorwerfen‘ kann, ist, dass die Anzahl der verfügbaren Baukasten, im Vergleich zu früher, abgenommen hat (diese Sicht hat man allerdings nur als Modellbauer). Der Gegentrend sind nicht wenige Anbieter von CNC-Baukasten, oder aber man konstruiert, fräst und baut sich selber ein Modell seiner Wahl. Der Retro-Trend kommt nicht von ungefähr und bedient langjährige Modellbauer als auch die Schaumi-Flieger sehr gut. Verständlich, dass ein Einsteiger mit Schaumi-Modell nicht die gleiche Nostalgie beim Anblick eines Retro-Modelles empfindet, wie diejenigen, die dieses Hobby schon viele Jahre betreiben.

Auch die Frage der Motorisierung ergibt sich von alleine, die einen wollen sich nicht mit dem Einstellen von Verbrenner-Motoren beschäftigen, oder aber wollen keine Oel-Rückstände (Pkw/ Wohnung), oder aber dürfen aufgrund des Lärmpegels keine Verbrenner fliegen ..

Ich bin zwar Retro-Fan und Modellbauer seit 38 Jahren (und süffisant/ penetrant Verbrenner-Liebhaber), habe aber selber 3 Schaumis (E-Segler). Das Ganze ergibt für mich einen Sinn:

- wenn ich an Hängen mit ‘Buckel-Gelände‘ meine teureren Modelle nicht bei der Landung riskieren möchte ..
- man am Hang antesten will und etwas kostengünstiges als erstes hinausbefördert ..
- man im Urlaub nur die Steuerung und Akkus mitnimmt und vor Ort einen Schaumi kauft ..
- man im Winter nicht lange (kalt) Startvorbereitungen treffen muss und ein einfaches Modell sucht .. (1s/ 2s Lipos sind S****** bei kalten Temperaturen)
- zur Schulung von Anfängern mit einem kostengünstigen Schaumi ..
- Parkflyer bei wenig Raum ..
- Wenig Zeit hat, sich das Hobby aber trotzdem leisten kann ..

Die Schaumi-Modelle haben also ihre Daseinsberechtigung, ansonsten wäre deren Erfolg ausgeblieben. Modellbau ist bei ‘Schaumis‘ allerdings nur bei Eigenbau, ansonsten gibt es ja noch die Variante, die die meisten von uns aus Ihren Anfängen kennen.

Jeder Modellflieger (der sich zu benehmen weiss) zählt, dann ist da auch genügend Masse, sich gegen Gesetze, die uns einschränken wollen, zur Wehr zu setzen ? Gleiches Hobby, andere Möglichkeiten .. irgendwie muss man ja einsteigen, bei uns war es des, was es gab, heute gibt’s halt anderes hierfür ..

Wer ein Schaumi-Gegner ist, wäre vor die Wahl zu stellen, entweder Schaumi (Elektro) fliegen oder gar nichts .. jeder Flug-Afficionado würde da gar nicht überlegen .. und fliegen wollen. Lieber Spass (am Hobby) als nicht mehr zu 'dürfen' .. :)

Viele Grüsse,
Oliver

P.S: Mein erster RC-Flieger war ja auch ein halber Schaumi, GRA Terry mit Flügel ind Styro/ Abachi Bauweise *g* .. sehr fortschrittlich damals, hat keiner damals bemängelt .. das hiess dann Super-Schnellbaukasten :-)
 

rkopka

User
Die Mehrheit wird nach 1 bis 2 Jahren ein Holz-ARF-Modell kaufen und ca. ein Viertel sich an den Bau eines Holzmodelles (Baukasten) wagen.
Die Zahl bezweifle ich. Wenn das 10% sind, wäre ich schon überrascht. Wir haben im Club schon einige Selberbauer (eher nach Plan). Aber selbst da sind es höchstens 10% vom Club. Und da ist die Zahl sicher höher als im gesamten Durchschnitt. Frästeilsätze sind ja auch eine schöne Hilfe, nur im Verhältnis zu einem ARF sehr teuer.

Modellbau ist bei ‘Schaumis‘ allerdings nur bei Eigenbau, ansonsten gibt es ja noch die Variante, die die meisten von uns aus Ihren Anfängen kennen.
Das typische ARF Holzmodell heute hat ziemlich den gleichen Aufwand zu "bauen" wie ein Schaumi. D.h. das Heck ankleben, weil das nicht in den Karton paßt und Servos und Motor montieren. Das nimmt sich nichts.

RK
 
Moin
Die Frage ist nicht EPP/ EPO/ Depron etc. Flieger, sondern für wen und wann machen diese Flieger Sinn. :)
Das sollte ja egal sein. Auch ein Modellbauer kauft sich sowas mal.

Für Anfänger, die fliegen lernen wollen (für wenig Kohle), gibt es heute nichts Einfacheres, als ein Schaum Motorflieger oder Segler. Für relativ wenig Geld kriegt man gut fliegende Modelle, die schnell erstellt sind und da kein aufwendiger Bau, auch entsprechend wenig Angst, die Modelle zu fliegen. Zudem gibt es nichts Einfacheres, als E-Motorisierung, LiPo anstecken und fliegen ..
Einspruch Oliver.

Denn wie es Juri gerade so schön geschrieben hat:
Es gibt, natürlich, solche und solche. Und, dabei, mehr solche als solche.
Also entweder ich habe es lausig raus um (fast) immer nur solche zu erwischen, oder aber, ich erwarte einfach zu viel.
Jedenfalls kostete mich die „Dlamend“ N$ 4500.00. Ohne Akku, und ohne den Zeitaufwand zu berechnen um das Teil zum funktionieren zu bewegen.

Und ist somit kein Billig Teil mehr. Denn dafür muss ein olle Frau wie ich reichlich stricken.

BTW. Für den Preis verkaufe ich eine (Entry Level) Bosch 6kg Waschmaschine mit 1000rpm (WAB20268ZA), welche allerdings Anfängerfreundlich „out of the Box“ funktioniert (nur sind die Flugeigenschaften eher bescheiden...) und 3 Jahre Garantie hat.
Und die ist auch um den halben Globus geschippert worden (In der Türkei hergestellt).

Irgendwo stimmt da das Preis - Leistung Verhältnis wohl nicht so ganz.
 
Zuletzt bearbeitet:

rubberduck

User gesperrt
Mein ältestes Schaummodell ist eine KA8 von Graupner aus dem Jahr 1964.
Der Rumpf ist aus Styropor und die Flächen aus Balsa.
Danach alles mit Papier bespannt und lackiert.
 
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